05 - Kapitel 15 bis einschließlich 18

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 4.460 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Teresa.Simon.

  • Hier könnt Ihr zum fünften Abschnitt - bis einschließlich Kapitel 18 - schreiben.


    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Leider ist Bela im KZ Buchenwald gestorben. An Herzversagen? Ich kann das nicht glauben. Vermutlich haben sie ihn gefoltert oder das Übliche: Vergast.


    Oh, gerade weil die Nazis was zu sagen hatten konnten sie auch 'normale' Menschen einkerkern. So wie Luzie. Sie tat mir so leid, auch wenn sie es noch 'gut' getroffen hatte, weil sie in der Küche arbeiten durfte. Aber wenn man sich heutzutage vorstellt, jemand wird eingesperrt, ohne Anklage, ohne Prozess...


    Richard hat auch in den Krieg ziehen müssen. Man konnte sich nicht weigern, und wenn man wie er aufmuckte, gabs Probleme.


    Auch Hans Wagner ist noch im Spiel. Dieser A...h hat sie gesehen, als sie den Koffer holen wollte. Und er droht ihr sofort wieder. Er ist gefährlich. Der hätte am liebsten das Kloster gestürmt um Luzie zu kriegen. Ich hoffe nur, die Mönche haben hinterher keine Schwierigkeiten bekommen, denn ich glaube nicht, dass die Nazis das Kirchenasyl anerkennen.


    Simone hält es nicht mehr aus ohne zu erfahren wie es Paulina geht. Und erfährt so natürlich auch von Tonis Krankenhausaufenthalt. Toni hat recht, wenn sie sagt, dass es endlich an der Zeit ist, Paulina die Wahrheit zu sagen...


    Richard bekommt Heimaturlaub. Und den nutzt er richtig, denn Luzie nimmt natülich seinen Heiratsantrag an. Warum haben sie eigentlich nicht versucht, gleich zu heiraten? Das ging doch zu Kriegszeiten schneller, oder irre ich mich da.


    Die Idee mit dem Film über Luzies Leben finde ich super. Und für die damalige Zeit haben sie ja jetzt auch noch die passende Kleidung für Paulina.


    Lustig fand ich, wie Peter wegen Richards Heiratsantrag auch gefragt werden wollte....


    Ich muss unbedingt witerlesen...

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Dieser Leseabschnitt ist für mich bisher emotional der heftigste... weil er unsere Familie persönlich betrifft...

    Zitat

    "Hatte man Pech, konnte man auch schon darunter fallen, wenn man gehörlos war oder als schwer erziehbar galt"

    die Schwester meiner Oma hatte als Kleinstkind eine Ohr-OP - sie wurde dadurch taub und auch mehr oder weniger stumm... wurde somit auch als "krank" und "wertlos" eingestuft und sollte vergast werden. Noch heute ist niemandem genau klar, wie es meiner Urgroßmutter gelungen ist, sie zu "retten" und zu verstecken. aber sie haben es geschafft. Erst vor gut 2 Jahren ist sie verstorben und hat ein relativ normales Leben führen können :) Auch dank der "Wiedergutmachung der NS-Verfolgten"
    Sie hat dadurch eine "Rente" bekommen und so war eine Betreuung im Pflegeheim bis zum Tod möglich. Werde am Wochenende meinen Dad noch einmal fragen, wie genau es zu diesem Anspruch gekommen ist. Ich weiß nur, dass bis zu ihrem Tode mein Dad für sie vom Gericht als Betreuer bestellt wurde. Der Staat jedoch quasi für ihr Leben aufgekommen ist.

    insgesamt gefällt mir der Abschnitt aber eh sehr gut.

    nun ist klar, wie Luzie die 18 Monate überstanden hat und wie es ihr ergangen ist.

    Tamás und Paulina kommen sich endlich näher

    der Film wächst und gedeiht

    Simone berichtet Heike nun komplett von Lille und allem was dazugehört.

    Herzergreifend.... hier wird nun der Grund der engen Bindung zwischen Mamasi und Paulina sehr sehr deutlich

    ach ja und meine Vermutung, dass Toni Paulinas Großmutter ist, scheint sich also auch zu bestätigen, auch wenn es noch nicht ausgesprochen wurde.
    Der Bruch zwischen Lille und ihrer Mutter.... hach... es macht mich tatsächlich alles ein wenig melancholisch.

    Auch hier schaffe ich es nach wie vor nicht, mich mit den politischen Dingen im Detail auseinanderzusetzen. Auch wenn ich ja doch weiter in der österreichischen Geschichte gestöbert habe.

    ich lass es einfach erst einmal so stehen.

    Der Gedanke so schnell wie möglich nach Wien zu reisen, hat sich ein wenig nach hinten geschoben. Es würde gerade jetzt nur eine Reise in die politische Vergangenheit werden. Ja! das soll es dann auch werden, aber nicht mit dieser aufgewühlten Gefühlslage, sondern dann, wenn sich das in meinem Hirn alles etwas gesetzt hat.

  • Berührt mich sehr, dass es so einen Fall in deiner Familie gegeben hat, liebe Melanie.

    In meiner übrigens auch - in dramatischer Weise - ich hab ein bisschen davon in "Die Holunderschwestern" erzählt.: Die Frau meines Großonkels hat ihn mit seinem (jüdischen) Compagnon betrogen. Er kommt dahinter, rastet aus, trennt sich von ihr (von ihm auch). Sie haben eine gemeinsame Tochter, die bisher sehr herrschaftlich groß geworden ist (Lackschühchen, feine Kleider, Prinzessin). Die Mutter dreht den Gashahn auf , die siebenjährige Tochter ist dabei (dass sie schwanger von ihrer Affäre war, habe ich erst nach 50 Jahren erfahren, als ich den Roman schrieb und tiefer gebohrt habe). Die Mutter stirbt, Tochter überlebt, hat aber zu viel Gas abbekommen undf ist nun geistig behindert - und nun kommt die NS-Zeit. Von der Prinzessin zum "unwerten Leben" + Verlust der Mutter, der Vater sucht sich eine neue jüngere Frau, mega kaltherzig, die eine eigene gesunde Tochter mit in die Beziehung bringt ...

    das behinderte Mädchen überlebt nur, weil meine wunderbare Großmutter (Schjwester des Großonkels) sie rechtzeitig bei Verwandten auf einem Mini-Bauernhof unterbringen kann ...

    ich möchte wetten, dass sich in vielen deutschen Familien etwas zu diesem schrecklichen Thema finden lässt, wenn man tiefer bohrt ...

    Einmal editiert, zuletzt von Teresa.Simon ()

  • Oh Teresa ??

    werde diese Stelle nachher im Buch nochmal suchen und nachlesen, wie genau du das untergebracht hattest.

    Schrecklich..

    Und ja

    Wenn man sich genauer umhört, findet man viele solcher Schicksale.

  • das behinderte Mädchen überlebt nur, weil meine wunderbare Großmutter (Schjwester des Großonkels) sie rechtzeitig bei Verwandten auf einem Mini-Bauernhof unterbringen kann ...

    ich möchte wetten, dass sich in vielen deutschen Familien etwas zu diesem schrecklichen Thema finden lässt, wenn man tiefer bohrt ...

    Da hat das Mädchen ja nochmal Glück gehabt. Ich glaube auch, dass man da viele solche Schicksale fände, würde man tiefer nachforschen.

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Das kann ich mir durchaus vorstellen.

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt, aber der Abschnitt "Steinhofzeit" geht von September 1939 - März 1941.

    Und dort steht:


    Zitat

    Nur das Urteil steht von vornherein fest: "moralische Debilität". In der Arbeitsanstalt für asoziale Frauen, einer Unterabteilung dieses Irrenhauses, kann das lebenslänglich bedeuten.

    Lt. Wikipedia wurde die Arbeitsanstalt aber erst am 01.11.1941 eröffnet.

    Viele Grüße Babsi

  • Paulina trifft sich endlich mit Tamas alleine und natürlich dauert es nicht lange, bis sie sich küssen, Moritz mosert schon rum..

    Wiederholt sich da die Konkurrenzgeschichte um eine Frau??

    Bruno ist wohl doch nur eine Randfigur und ist schwer von Begriff..hat Paulina deswegen die schroffe Art (SMS) gewählt um es ihm klar zu machen? Simone bekommt eine lange Mail, Paulina hat sich nicht an die Abmachung gehalten..naja, Simone hat sich sowieso schon den Wanderurlaub durch mangelnde Vorbereitung kaputt gemacht. "Fuß dick - geht nicht wandern.."

    Antonia ist von den Socken, als sie erfährt, was Paulina herausgefunden hat.


    Paulina ist Lilles Tochter, deren Mutter Antonia ist, die in Wien von Luzie und Richard abstammt, anders lässt sich das mit dem "eigentlich in Wien geboren" und der Vererbung des Tagebuchs an sie, kaum erklären. Richard ist wohl nicht wieder aus dem Krieg gekommen, nachdem sie zusammen waren. Vielleicht war ihr Wagner erneut auf die Schliche gekommen, nachdem er sie auf der Gasse plötzlich traf.

    Die Verfolgungsjagd zu den Brüdern war wahnsinnig spannend und Franz war ganz große Klasse, voll die coole Socke, wie er mit Wagner umgegangen ist. Bravo!

    (Wenn Paulina tatsächlich mit Antonia verwandt ist, sollte man ihr wegen dem Herzfehler unbedingt Bescheid sagen. Ich verstehe ja, dass dafür nie der richtige Moment ist, aber in den 20 Jahren, (ab dem Brief) wäre das drin gewesen.

    Paulina wird sauer sein und sagen, ihr Leben wäre eine Lüge.


    Die Passagen vom Lager waren so traurig, eben weil das ja alles noch viel schlimmer war. Die Sache mit der hübschen Krankenschwester, war fast zu schön, um wahr zu sein, wie passt so eine gute Frau in so einen "Laden"? Das Liesl sich den Strick genommen hat, kann ich verstehen, ich weiß nicht, ob es so ein Glück von dort lebend rauszukommen. Wer kann so ein Trauma verarbeiten? Was nützt es, wenn die Haare wieder lang wachsen, wenns im Kopf kraus ist.

    (Ich wünschte die Liesel hätte dem Wagner den Tripper vorher noch angehängt.)

    :evil:


    Frage:

    Wer ist Hansi und was ist "wepsig"? (kommt das von Wespe, also nervös, zappelig?)

  • Dieser A...h hat sie gesehen, als sie den Koffer holen wollte. Und er droht ihr sofort wieder.

    Naja, sie hätte im Laden verschwinden können, sie hat ihn ja zuerst gesehen, aber wie in Trance (was ich durchaus authentisch fand, nachdem was sie durchgemacht hat) ist sie auf ihn zugegangen.

    Warum haben sie eigentlich nicht versucht, gleich zu heiraten? Das ging doch zu Kriegszeiten schneller, oder irre ich mich da.

    Da musste ich auch gleich dran denken..


    ... und in eine "Irrenanstalt" - wegen moralischer Debilität (!)

    Das die das Wort Moral überhaupt in den Mund nehmen können, ohne daran zu ersticken..

    :cursing:

  • Es wird noch schlimmer für Luzi - "Irrenanstalt", wegegesperrt, misshandelt und geschunden ohne Aussicht auf Befreiung. Unvorstellbar! Aber auch in solchen Anstalten gibt es ein Licht der Hoffnung! Toll das die junge Frau die Familie informiert und so Luzie befreit werden kann.

    Ein paar glückliche Momente mich Richard sind auch endlich drin.

    Wird sie "ihr" Monster je los? Noch immer verfolgt er sie und erschwert ihr Leben.?

    Welches Geheimnis hüten Simone und Toni? Ist Luzie doch mit Toni verwandt? Ich bin gespannt!

    Die Idee mit dem Film finde ich klasse!

  • Leider ist Bela im KZ Buchenwald gestorben. An Herzversagen? Ich kann das nicht glauben. Vermutlich haben sie ihn gefoltert oder das Übliche: Vergast.

    Was ja auch eine Art von "Herzversagen" ist :(
    Ich glaube, dass diese Menschen einfach auch körperlich so sehr am Ende waren - wegen Mangelernährung, harter Arbeit, hygienischer Zustände, Folter und all das, was ihnen dort widerfahren ist, dass der Tod wahrscheinlich für viele wirklich eine Gnade war.


    Dank dieses rettenden Engels kommt Luzie aus dieser schrecklichen Anstalt frei, Liesl leider nicht. Zwangskastration ..... mir fehlen die Worte.


    Aus Luzie wird Zita Waldner, was sie aber nicht vor dem Erkennen schützt, als sie Wagner gegenübersteht. Ich habe mich auch gefragt, wieso sie sich ihm entgegen stellt aber wahrscheinlich war sie so geschockt, dass sie unbewusst das Falsche getan hat. Einmal Todfeind, immer Todfeind und so verfolgt er sie bis ans Kloster -wo er von Bruder Martin erst einmal abgewimmelt wird. Auch wenn man im Roman nicht erfährt, welche Konsequenzen das hatte - ich bin sicher, im "richtigen Leben" hätte Wagner irgend eine fadenscheinige Begründung gefunden, dieses Kloster auf links drehen zu lassen. Luzie/Zita ist jedoch zuerst einmal in Sicherheit.


    Ich habe mich auch gefragt, wieso Richard und Luzie nicht gleich geheiratet haben. Im Krieg und für Soldaten gab es doch beschleunigte Eheschließungen.

    Peter war bissl angepisst, weil niemand ihn danach gefragt hat, ob er damit einverstanden ist, dass Richard und Luzie heiraten. Schon damals war er unsterblich in sie verliebt, das war für mich deutlich zu spüren. Und diese Liebe hat nie aufgehört.


    Den Film über Luzies Leben finde ich auch toll, gerade auch, weil Paulina Luzie ja so ähnlich sieht.


    Toni und Simone beschließen, dass es nun endlich an der Zeit ist, dass Paulina die Wahrheit erfährt. Ich bin gespannt auf den letzten Teil.

    Viele Grüße Babsi

  • Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt, aber der Abschnitt "Steinhofzeit" geht von September 1939 - März 1941.

    Und dort steht:


    Zitat

    Nur das Urteil steht von vornherein fest: "moralische Debilität". In der Arbeitsanstalt für asoziale Frauen, einer Unterabteilung dieses Irrenhauses, kann das lebenslänglich bedeuten.

    Lt. Wikipedia wurde die Arbeitsanstalt aber erst am 01.11.1941 eröffnet.

  • Da hat sich die Autorin ausnahmsweise eine kleine zeitliche Verschiebung aus dramaturgischen Gründen erlaubt. Ich musste diese Anstalt einfach mit im Buch haben - Nimm Luzies und Liesls als Beispiel f. viele andere, die später hier unendlich gelitten haben ... werde ich bei den nächsten Auflagen noch im Nachwort anmerken ...

    was habe ich doch für kluge, aufmerksame Leserinnen - Chapeau! :thumbup:

  • ... werde ich bei den nächsten Auflagen noch im Nachwort anmerken ...

    Dann könntest Du auch gleich noch einen kleinen Fehler korrigieren: Kapitel 22, direkt am Anfang


    Zitat von Kapitel 22

    Sie ging los, ohne lange zu überlegen. Inzwischen fühlte sie sich im Servitenviertel bereits zu Hause, und ihre Füße fanden den Weg wie selbst.

    Übrigens bin ich immer wieder erstaunt, was das Gehirn aus manchen Wörtern macht. Scheinbar ist man so auf bestimmte Dinge fixiert, dass der Kopf unbekannte Wörter in bekannte Wörter umstrukturiert. Bei "Servitenviertel" hat mein Gehirn immer, wirklich jedes Mal, "Serviettenviertel" draus gemacht. :D

    Viele Grüße Babsi