Andreas Steinhöfel - Honigkuckuckskinder

  • Klappentext:

    Die zwölfjährige Lena und ihre Mutter verlieren ihre Wohnung und müssen ins heruntergekommene »Hotel Paradies« am Hafen ziehen, wo Asylbewerber und Obdachlose zusammengepfercht werden. Dort freundet sich Lena mit dem Mädchen Ajoke aus Angola an. Gemeinsam mit dem kleinen Efrem versuchen die beiden dahinterzukommen, wer für die Diebstähle verantwortlich ist, die sich in letzter Zeit im Haus ereignen. Doch die Ausmaße des Betrugs sind größer als gedacht und die Spur führt zum Besitzer und Aufseher, Herrn Schmuck …


    Über den Autor (Quelle: nach Wikipedia):

    Andreas Steinhöfel wurde 1962 in Battenberg geboren und wuchs in Biedenkopf auf, wo er inzwischen wieder lebt. Er begann ein Lehramtsstudim, wechselte dann aber zu Anglistik, Amerikanistik und Medienwissenschaften. Sein erstes Buch erschien nach Abschluss des Studiums 1991. Seither schreibt er Kinder- und Jugendbücher und Drehbücher und ist auch als Übersetzer tätig. Er war für eine Reihe von Preisen nominiert und gewann unter anderem 2000 den Hans-im-Glück-Preis der Stadt Limburg und 2009 den Deutschen Jugendbuchpreis.


    Persönlicher Eindruck:

    Das Buch entstand nach dem Drehbuch des gleichnamigen Kinderfilms von 1992. Die Ereignisse werden aus der Perspektive der Kinder und Jugendlichen erzählt, die im heruntergekommenen "Hotel Paradies" auf engstem Raum leben. Jede der Figuren hat ihr Bündel zu schleppen: Lena, deren Mutter Trennung und den von Lenas Vater hinterlassenen Schuldenberg nur mit Tabletten erträgt, Ajoke, die mit ihren Eltern vor dem Bürgerkrieg in Angola geflohen ist, Efrem und Asrat, die der Armut in Äthiopien zu entkommen suchen, ... Der Autor begleitet die Protagonisten im Wechsel und streicht auf diese Weise auch heraus, wie schwer es für sie ist, aus ihrer jeweiligen Welt auszubrechen. Obwohl es einige fast fröhliche Momente gibt, verliert die Geschichte nie den trostlosen Unterton; der Autor schafft es jedoch, zu keiner Zeit ins Weinerliche abzugleiten.

    Der tägliche Kampf um ein menschenwürdiges Leben ist verwoben mit einer Kriminalgeschichte, in die die Kinder und Jugendlichen geraten, die einen aus eigenem Antrieb, die anderen gezwungenermaßen.

    Nicht ganz gelungen finde ich das Ende. Wie schnell sich am Ende alles in Wohlgefallen auflöst, das geht mir angesichts der Ausgangslage zu einfach, und ein Teil der Auflösung wirkt einfach unrealistisch. Wahrscheinlich ist das aber der Tatsache geschuldet, dass ein Kinderbuch ein Happy End braucht, und trübt den guten Gesamteindruck nur wenig.


    Fazit:

    Schonungsloser Blick auf ein Leben am Rand der Gesellschaft.


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