01 - Seite 7 bis Seite 88 (Kapitel 1 bis einschl. Kapitel 4)

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  • Hallo liebe MitleserINNEN, hallo lieber Ralf,


    hier startet am 15.03.2019 die Leserunde zu "Der Gesang der Bienen". Ich begrüße alle Teilnehmerinnen herzlich und ganz besonders Ralf Dorweiler. Schön, dass es mit unserer Runde geklappt hat und Du Dir die Zeit nimmst, uns bei der Lektüre Deines neuen Romans zu begleiten!


    Bitte postet erst, wenn Ihr mit der Lektüre begonnen habt und etwas zum Buch zu schreiben oder zu fragen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das Ganze sehr in die Länge und passen besser in den Buchvorschlag.


    Hier könnt Ihr zum ersten Abschnitt - bis einschließlich Kapitel 4 - schreiben.

    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.


    Uns allen wünsche ich nun ganz viel Spaß beim Lesen und Austauschen!


    Fröhliche Lesegrüße :winken:

    Claudia

    :lesen:





  • Guten Morgen Ihr Lieben!


    Im Prolog lernen wir schon mal Hildegard von Bingen kennen. Eine strenge gläubige Frau. Ich würde mal sagen integer und sehr klug. Hoffe ich zumindest für den Lauf der Geschichte. Und für Elsbeth. ;)


    Die Zeidlerfamilie gefällt mir sehr. (Zeidler - schon mal gehört, aber selber noch nie angewendet den Begriff. :))

    Seyfried hat meiner Meinung nach irgend ein Geheimnis aus der Vergangenheit über das er nicht spricht. Ob es was mit Hildegard zu tun hat? Die fiel ihm bei der Verhandlung ja sehr schnell als letzte Instanz und Rettung ein. :/ Irgendwo stand auch, dass er so gute Sitten hat wie ein Adliger. Da könnte noch was im Busch sein. 8o


    Elsbeth war natürlich prädestiniert dafür, dass ihre Heilkunde ihr irgendwann zum Verhängnis wird. Wenn man in so einem Histo mitspielt und kräuterkundig ist, dann muss einem das ja klar sein. :D Bevor man die Rolle annimmt, sollte man das mit dem Autor abklären. (Sorry, bin heute ziemlich gut drauf, lieber Ralf. Wochenende und ein tolles Buch im Gepäck.)


    Ich bin ja schon froh, dass sie nicht vorher noch gefoltert wurde. Und dass sie die Kinder und Seyfried nicht auch noch hinrichten wollen. Das Elsbeth gleich mal für das Bienensterben im ganzen Land zuständig sein soll, fand ich albern von den hohen Herren. Aber für die war das ein schlagender Beweis. Immerhin haben sie sich auf den Handel mit der Hildegard eingelassen. Überraschend schnell. Ob die nicht doch auch ein etwas ungutes Gefühl bei der Strafe hatten? Der Vater der Verstorbenen machte auf jeden Fall den Eindruck, als würde er mit sich reden lassen. Nur sein garstiger Ritter Theobald, der macht mir Sorge. Vor allem, weil Anna jetzt auf der Burg ist und er sie schon so angeguckt hat.


    Überhaupt. Von wem war das edle Fräulein denn schwanger? Ich lasse mal meine Phantasie spielen. Vielleicht von dem garstigen Ritter, der ihr Gewalt angetan hat - oder sie zumindest dazu überredet hat. Und vielleicht kommt das noch raus, der Medicus wird gefunden und alles wird gut? Und irgendwie sehe ich Seyfried und Theobald in einem entscheidenden Kampf am Ende der Geschichte. :/


    Anna muss jetzt sehr stark für sich und ihren Bruder sein. Auf der Burg wird sicherlich nicht alles so einfach werden.


    Ralf, ich bin wirklich sehr angetan von Deiner Geschichte. Man kann das Buch nur schwer zu Seite legen. Ich muss mich zwingen langsam zu tun. ;)

    :lesen:





  • Ah, noch vergessen zu erwähnen. Schön, dass man vom Zeidlerhandwerk und den Bienen etwas erfährt. Ich habe ja erst das Buch "Der Honigbus" gelesen. Ganz anderes Genre. Aber auch sehr viele Infos über Bienen.

    :lesen:





  • Ich bin total geflasht von den Beschreibungen, schon in den ersten Seiten war ich mit ihm Kloster, habe das Licht und die Aussicht gesehen, den Staub und die Wärme und den Geruch der Umgebung in der Nase gehabt.

    Ich bin total gespannt, was Adelheyd wohl verbirgt.

    Also, ich kann mir nicht helfen, aber mir ist die Hildegard total unsympathisch.

    Lustig finde ich den Namen Jasper im Schwarzwald. Wenn die damals auch schon einen ähnlichen Dialekt hatten(sicher weiß ich erst vom Mittelhochdeutschen), dann war das der "Jaschbr":rotfl:

    Ich dachte zuerst Freiburg sei eine Reichsstadt gewesen, aber da bin ich durcheinander gekommen.

    Elsbeth ist ziemlich fit in Kräuterkunde, sie ist auch entsprechend ausgebildet. Dafür war ihr Tag sicher nciht langweilig. Puh, Wäsche per Hand waschen. die vielen Kinder, der Hof, Tiere..... Den großen Kirschbaum kann ich mir super vorstellen, als ich ein Kind war, hatten wir auch so einen im Garten, der war höher als das Haus. Ich habe das Frühjahr geliebt. :herz: Der Vater kann sicherlich nicht begeistert darüber gewesen sein, dass sie mit dem jungen Seyfried abgehauen ist. Ein Buch! Die Familie musste echt wohlhabend gewesen sein.

    Und wer ist Seyfried? Warum ist er so ein Zweifler? Wenn er mal eine gute Ausbildung hatte, warum ist er dann ein Zeidler? Auf jeden Fall hat er ein gutes Herz, das sieht man ja, dass er Almosen gibt, obwohl er selbst nicht reich ist. Und diese Güte und Mitleid bringt ihn nun um seine Freiheit und seine Frau wahrscheinlich um das Leben

    Ich habe ganz vergessen, dass der Schwarzwald früher ein gefährliches Fleckchen war und sehr locker besiedelt.

    Liebe Grüße


    Nadine


    " Liest Du ein Buch zum ersten Mal, lernst Du jemanden kennen.

    Liest Du es zum zweiten Mal, begegnet Dir ein Freund."

    (Chin. Weisheit)

    :buecherstapel:

  • Also, ich kann mir nicht helfen, aber mir ist die Hildegard total unsympathisch.

    So weit würde ich jetzt noch nicht gehen. Die Frau ist wegen einer Mission auf der Welt. Den Eindruck macht sie bist jetzt für mich. Und niemand und nichts kann sie ablenken und aufhalten. Ich hoffe mal sie nimmt Seyfrieds Ruf um Hilfe später auch als eine Aufgabe an. Dann könnte sie mit ihrer Art sicherlich so manchen Richter beeinflussen/das Fürchten lehren. ^^

    :lesen:





  • Also, ich kann mir nicht helfen, aber mir ist die Hildegard total unsympathisch.

    So weit würde ich jetzt noch nicht gehen. Die Frau ist wegen einer Mission auf der Welt. Den Eindruck macht sie bist jetzt für mich. Und niemand und nichts kann sie ablenken und aufhalten. Ich hoffe mal sie nimmt Seyfrieds Ruf um Hilfe später auch als eine Aufgabe an. Dann könnte sie mit ihrer Art sicherlich so manchen Richter beeinflussen/das Fürchten lehren. ^^

    Ich weiß nicht, ich glaube da noch nicht so richtig dran. Ich glaube, dass die gute Hildegard so macht, wie es ihr nützt. Und was sollte ihr das nützen?

    Und, die die gerade so dringend ihre Mission leben, sind meist nicht gerade die, die durch besondere Rücksicht auffallen. Das hat man ja auch bei der Anrede in dem Brief gesehen. Aber vielleicht liebt sie ja auch den Honig oder kann den Staufer nicht leiden und hilft ihnen trotzdem. Es wäre ihnen zu wünschen.

    Liebe Grüße


    Nadine


    " Liest Du ein Buch zum ersten Mal, lernst Du jemanden kennen.

    Liest Du es zum zweiten Mal, begegnet Dir ein Freund."

    (Chin. Weisheit)

    :buecherstapel:

  • Ein liebes Hallo in die Runde.


    Das Adelheyd, bei ihrer ersten Begegnung mit Hildegard, voller Ehrfurcht vor ihr steht und sogar anfängt zu weinen, kann ich mehr als nachvollziehen. Mir wäre es wahrscheinlich nicht anders ergangen.
    Was mich natürlich brennend interessiert ist, was Adelheyd für ein schwerwiegendes Geheimnis mit sich trägt und warum keiner wissen darf, worum es geht.
    Ich habe schon einiges über Hildegard ihr Leben gelesen und weiß auch, warum sie auf den Rupersberg das Kloster errichtet hat. Und das sie sehr bestimmend sein konnte, hat sie gleich bewiesen.
    Das, wie im Prolog, die Nachricht über das Bienensterben berichtet wird, noch eine Rolle spielen wird, habe ich mir schon fast gedacht.

    Auch bei Seyfried, dem Seidler, sind Bienen gestorben. Er lebt mit seiner Familie auf einen Seidlerhof.
    Elsbeth hat ihr Glück mit Seyfried gefunden. Sie ist Hals über Kopf,eines Nachts mit ihm geflüchtet. Doch es gibt anscheinend etwas, was seine Seele schwer belastet.
    Zusammen haben sie drei Kinder, die vierzehnjährige Anna, die ,so scheint es, in die Fußstapfen ihres Vaters tritt. Jasper ist acht Jahre und kann das Kind sein noch genießen,was nicht unbedingt zu der Zeit üblich war. Und die kleine Lise, mit knapp einem Jahr. Das Leben könnte also richtig schön sein, denn sie sind frei und haben ein gutes Auskommen.
    Wäre da nicht Fronika, die schwer verletzt in der Kammer lag. Adelheyd ist gebildet, hat Erfahrungen bei ihrem Vater gesammelt und sich einiges an Wissen selber angeeignet. Anscheinend war ihr auch das Buch ihrer Mutter dabei eine große Hilfe. Doch dieses Buch scheint Gefahren zu birgen. Gut das sie es versteckt und niemand sonst davon weiß.
    Da sie sich als Heilerin sieht und Menschen helfen möchte, hat sie das Mädchen, welches der Medicus bei ihr abgeladen hat, bei sich aufgenommen.

    Das konnte ja nicht gut gehen, denn schon bald kam der Ritter Theobald von Molheim und alle Täuschung hat nichts genützt. Fronika ist die Tochter von Gottfried von Staufen. Theobald entdeckt Fronika und nimmt sie mit. Selbst ihm hätte klar sein müssen, dass Fronika so einen Transport nicht überleben wird.
    Tragisch an der Sache ist, Adelheyd wollte helfen und wird nun vor Gericht gestellt. Sogar das Bienensterben wird ihr angelastet und sie sei im Bunde mit dem Teufel. . Ihre heile Welt ist völlig aus den Fugen geraten, nichts ist mehr wie es einmal war.
    Als Anna auch noch ihre Tage bekommen hat, habe ich nur gehofft, dass es nicht von den Mönchen entdeckt wird. Wer weiß wie sie das bedeutet hätten.
    Ich fand Anna sehr mutig, als sie bei der Befragung sagte, dass Fronika noch leben könnte, hätte man sie bei ihrer Mutter gelassen.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Ja das Geheimnis von Seyfried scheint groß zu sein. An Hildegard habe ich da nicht gedacht, eher ob er etwas verbrochen hat oder Schreckliches erleben musste.


    Bei Elsbeth war ich froh, dass noch nicht das 16. oder 17. Jahrhundert erreicht ist. In der Zeit wäre ihr bestimmt gleich der Prozess als Hexe gemacht worden.

    Wurden in dieser Zeit nicht auch manches Mal sogar heilkundige Frauen zu Adligen geholt, wenn ein Medicus sich kein Rat mehr wusste? In irgendeinem historischen Roman habe ich das glaube ich schon gelesen.


    Ich hoffe nur, dass die Kinder nicht all zu sehr leiden müssen. Mit Sicherheit wird es nicht einfach, da ist es gut, dass die Geschwister sich noch haben.


    Tja, von wem war Fronica schwanger??? Da hängt ein großes Fragezeichen über meinem Kopf. Meinst du es war ein Ritter? Vielleicht hat sie sich auch mit einem Burschen eingelassen.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Ich bin total geflasht von den Beschreibungen, schon in den ersten Seiten war ich mit ihm Kloster, habe das Licht und die Aussicht gesehen, den Staub und die Wärme und den Geruch der Umgebung in der Nase gehabt.

    Ich bin total gespannt, was Adelheyd wohl verbirgt.

    Also, ich kann mir nicht helfen, aber mir ist die Hildegard total unsympathisch.


    Ein Buch! Die Familie musste echt wohlhabend gewesen sein.

    Mir ist Hildegard im Moment auch sehr unsympathisch. Oh ja, sie wird als Heilige behandelt, aber dann muss man nicht so herablassend sein. Doch wohl eher liebevoll und mitfühlend.


    Ich habe bei den bildlichen Beschreibungen auch immer alles in meiner Fantasie vor Augen. Das liebe ich so, wenn Autoren das bei mir schaffen. Ralf ist es hervorragend gelungen, mir alle Settings vor Augen zu führen.


    Dieses Buch scheint ja ziemlich gefährlich zu sein, ob der Vater es auch in einem Versteck hatte. Ich kann mir vorstellen, dass dieser sehr erbost gewesen sein muss, als er feststellte das es weg ist.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Ah, noch vergessen zu erwähnen. Schön, dass man vom Zeidlerhandwerk und den Bienen etwas erfährt. Ich habe ja erst das Buch "Der Honigbus" gelesen. Ganz anderes Genre. Aber auch sehr viele Infos über Bienen.

    Das fand ich auch spannend, mich interessiert es, wie das Handwerk früher betrieben wurde. Mir gefällt es generell, wenn in historischen Romanen auch Handwerke beschrieben werden.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Dieses Buch scheint ja ziemlich gefährlich zu sein, ob der Vater es auch in einem Versteck hatte. Ich kann mir vorstellen, dass dieser sehr erbost gewesen sein muss, als er feststellte das es weg ist.

    Ja, das auch. Aber mich wundert vor allem, weil es so teuer war. ich hab mal einen onlineshop für Faksimiles gefunden, das ist ungefähr der gleiche Preis. Besonders schone Bücher kosten da- auch heute noch- soviel wie ein Auto.

    Liebe Grüße


    Nadine


    " Liest Du ein Buch zum ersten Mal, lernst Du jemanden kennen.

    Liest Du es zum zweiten Mal, begegnet Dir ein Freund."

    (Chin. Weisheit)

    :buecherstapel:

  • ch weiß nicht, ich glaube da noch nicht so richtig dran. Ich glaube, dass die gute Hildegard so macht, wie es ihr nützt. Und was sollte ihr das nützen?

    Da unterstelle ich ihr jetzt mal, dass Hildegard wirklich glaubte, einen Auftrag von Gott zu haben und deshalb auch keine Zeit mit träumerischen Novizinnen vergeuden wollte. Nicht ihr Nutzen steht für sie im Vordergrund, sondern Gottes Worte und Gottes Plan. Und Hildegard von Bingen war eine heilende Frau. Wenn eine andere heilende Frau dafür zum Tode verurteilt wird, dann wird ihr das hoffentlich sauer aufstoßen und sie dazu bringen Elsbeth zu helfen. Ich sehe Hildegard von Bingen als gute Vertreterin der Kirche in einer Zeit, in der die Kirchenoberen ziemlich wenig heilig und ziemlich wenig keusch waren. ;)

    :lesen:





  • Ich fand Anna sehr mutig, als sie bei der Befragung sagte, dass Fronika noch leben könnte, hätte man sie bei ihrer Mutter gelassen.

    Ich hatte ja befürchtet, man könnte dem Mädchen die Worte im Mund umdrehen bei der Verhandlung aber eigentlich durfte sie alles sagen, was vorgefallen war und das war wirklich sehr mutig von ihr.

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  • Ja das Geheimnis von Seyfried scheint groß zu sein. An Hildegard habe ich da nicht gedacht, eher ob er etwas verbrochen hat oder Schreckliches erleben musste.

    Es muss eigentlich was mit der Kirche zu tun haben, weil er ja die Kirche und den Glauben ablehnt. Muss sich natürlich nicht um Hildegard handeln.

    :lesen:





  • Ja, das auch. Aber mich wundert vor allem, weil es so teuer war. ich hab mal einen onlineshop für Faksimiles gefunden, das ist ungefähr der gleiche Preis. Besonders schone Bücher kosten da- auch heute noch- soviel wie ein Auto.

    Das sind aber nur absolut alte Einzelstücke. Ich habe zur Hochzeit von den Schwiegereltern auch eine Faksimile-Ausgabe geschenkt bekommen (für 1.500 Mark), die war nach 10 Jahren noch 10 % davon wert. ^^

    :lesen:





  • Ja, das auch. Aber mich wundert vor allem, weil es so teuer war. ich hab mal einen onlineshop für Faksimiles gefunden, das ist ungefähr der gleiche Preis. Besonders schone Bücher kosten da- auch heute noch- soviel wie ein Auto.

    Das sind aber nur absolut alte Einzelstücke. Ich habe zur Hochzeit von den Schwiegereltern auch eine Faksimile-Ausgabe geschenkt bekommen (für 1.500 Mark), die war nach 10 Jahren noch 10 % davon wert. ^^

    Ja, aber es ändert ja nichts daran, das ich den Einkaufspreis auch erst mal haben muss.

    Liebe Grüße


    Nadine


    " Liest Du ein Buch zum ersten Mal, lernst Du jemanden kennen.

    Liest Du es zum zweiten Mal, begegnet Dir ein Freund."

    (Chin. Weisheit)

    :buecherstapel:

  • Ich gebe nun auch meinen Senf dazu, denn ich habe vorgestern begonnen und heute Vormittag weitergelesen.

    Also, ich kann mir nicht helfen, aber mir ist die Hildegard total unsympathisch.

    Lustig finde ich den Namen Jasper im Schwarzwald. Wenn die damals auch schon einen ähnlichen Dialekt hatten(sicher weiß ich erst vom Mittelhochdeutschen), dann war das der "Jaschbr":rotfl:


    Erstmal: Diese zwei Gedanken hatte ich auch :) Zuerst dachte ich, Hildegard wäre ein wenig wie McGonagall - aber irgendwie wurde sie dann mit jeder Zeile unsympathischer. Ich weiß überhaupt nichts über Hildegard von Bingen, aber habe natürlich schon von ihr gehört. Ein gefestigtes Bild hatte ich somit nicht von ihr - ich bin gespannt, ob sie sich nur als "gehärtete Seele" entpuppt oder ob sie eben so ist. Auf jeden Fall ein interessanter Charakter.

    Und da das ganze im Schwarzwald spielt, wo ich wohne, habe ich auch sofort "Jaschbah" oder Ähnliches im Kopf gehört :D

    Es ist schön, dass Freiburg erwähnt wurde. Eine sehr schöne Stadt


    Ich finde, das jegliche Atmosphäre super eingefangen ist. Die Beschreibungen sind wunderschön und ich fühlte mich gleich in die Szenerie hineinversetzt. Ich sah die Natur und Gebäude immer gleich vor mir und habe beispielsweise mir auch sofort vorstellen können, welchen Geruch Elsbeth mit "süß aber rauchig" da wohl wahrgenommen hat bei Seyfried. <3.


    Die Figurenzeichnung ist klar und gefällt mir sehr gut. Seyfried ist mir sympathisch: ein liebender aber zuweilen angemessen "strenger" Vater, der trotz körperlicher Arbeit kein Kraftprotz sondern eher klein gebaut zu sein scheint. Dass er wahrscheinlich ein Geheimnis hat wurde ja schon in den Beiträgen oben erwähnt, ich bin gespannt um was es sich hier handelt und inwiefern das Geheimnis mit Hildegard zusammenhängt (ob überhaupt). Ein wenig seltsam fand ich, dass er Elsbeth einfach so mitgenommen hat damals in Freiburg. Ich weiß, wie es gemeint ist, und es war natürlich nicht schön von Elsbeths Vater den Kontakt zwischen den beiden verbot, aber dass Seyfried und Elsbeth einfach so aufgebrochen sind hat irgendwie einen faden Beigeschmack für mich. Gerne hätte ich erfahren, was dann weiter aus dem Vater wurde.


    Ich bin sehr beeindruckt von Elsbeth und ihren Ambitionen. Vielleicht treffen Hildegard und sie ja einmal aufeinander? Das wäre sicherlich spannend. Übrigens wusste ich nicht, dass derartige Anatomie-Bücher wie Elsbeth eines besitzt, damals schon existierten. Falls dem so ist? Waren sie annähernd so detailliert wie die heutigen? So oder so ist es sicherlich nützlich, dass sie es besitzt und schade, dass sie es geheim halten muss. Vielleicht wird es Anna einmal etwas nützen.


    Der Spannungsaufbau ist wunderbar! Besonders eindrucksvoll war die Bären-Szene im Wald. Da war ich nervös und habe - ich wusste ja nicht, inwiefern Anna zum Beispiel sterben könnte - das Schlimmste befürchtet. Dass die Hündin offenbar ihr Leben lassen musste fand ich sehr traurig :(


    Alles liest sich übrigens ein wenig wie eine Hommage an die Bienen. Was toll ist, denn Bienen sind wichtig und man weiß ja wie es gerade um Bienen steht. Ich verstehe Menschen nicht, die einfach so auf eine Biene draufpatschen und sie so töten. Ich verstehe, wenn man Angst hat, aber hm...

    Das ist allerdings ein anderes Thema. Ich finde es eben toll, dass Bienen in diesem Roman so eine große Rolle spielen und man mehr über das Zeidler-Handwerk erfährt. Hier hätte ich mir zuweilen mehr "show, don't tell" gewünscht, also dass die einzelnen Schritte der Zeidlerei (?) - wie beispielsweise das 'Umtopfen' des Volkes - in Aktion gezeigt wird, nicht plötzlich gefühlt aus dem Nichts und offenbar an die Lesschaft gerichtet erklärt wird. Das wirkte für einen kurzen Moment etwas befremdlich. Aber das ist einfach was geschmackliches was mich selbst betrifft und hat auch nicht die Lesefreude geschmälert.


    Die Szene vor dem Hohen Gericht war beängstigend und ich finde, die Kinder haben das toll gemacht. Die erste Menstruation von Anna wurde dabei gut beschrieben. Toll, dass das Thema ist.


    Ich bin nun gespannt, wie Hildegard reagiert und wie es weiter geht.

    Mir gefällt das Buch auf jeden Fall sehr gut bisher!:thumbup:

  • Ja das Geheimnis von Seyfried scheint groß zu sein. An Hildegard habe ich da nicht gedacht, eher ob er etwas verbrochen hat oder Schreckliches erleben musste.

    Es muss eigentlich was mit der Kirche zu tun haben, weil er ja die Kirche und den Glauben ablehnt. Muss sich natürlich nicht um Hildegard handeln.

    Stimmt,auch richtig diese Überlegung

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Ja Elsbeth ist eine starke Frau, sie beeindruckt mich auch. Für Hildegard wäre Elsbeth mit ihrem Wissen eine Bereicherung. Ich denke schon, dass es Bücher in der Zeit gegeben hat, die den Menschlichen Körper darstellen.

    Vielleicht kann Ralf H. Dorweiler uns aufklären.


    Bei der Bärenszene ist mir fast das Herz stehen geblieben. Vor allem habe ich gedacht, dass Seyfried die Kräfte in den Füßen versagt. Traurig fand ich allerdings wie der Hund sich geopfert hat.


    Mir gefällt es auch wie der Titel des Buches mit dem Inhalt verbunden ist. Besonders schön finde ich das Bienenlied, welches Trost spendet oder auch Freude schenkt.


    Vor dem hohen Gericht hätte ich wahrscheinlich die Nerven verloren. Umso erstaunt war ich über den Mut von Anna.

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  • Hallo lieber Ralf und liebe Mitleser,


    ich habe vorher den ersten Abschnitt beendet und hätte direkt am liebsten gleich weitergelesen. Sprich: mir gefällt das Buch bisher sehr gut, eine gelungene Mischung aus historischen Fakten, Spannung und guter Unterhaltung.


    Beim Prolog musste ich bei der Erwähnung von Rupertsberg direkt an den guten Wein von dort denken ^^ Interessant, dass dort auch schon im 12. Jahrhundert Weinanbau betrieben wurde, aber der Weinbau ist ja eh schon sehr alt.


    Adelheyd war mir direkt sehr sympathisch, wie sie sich um die verirrte Biene kümmerte. Hildegard von Bingen dagegen ist recht ruppig, aber ich meine, das schon mal gelesen zu haben, dass sie nicht gerade der freundlichste Mensch war. Aber die Bienen scheinen ein gewissen Stellenwert bei ihr zu haben, sonst hätte Schwester Kunigunde es sicherlich nicht gewagt, wegen ihrem Tod so aufgelöst zu ihr zu kommen. Dann passt es ja, dass Seyfried demnächst bei ihr vorstellig werden wird.

    Gut gefallen hat mir auch Bruder Volmar, der schnell Adelheyds Bredouille erkannt hat.


    Dann wechselt die Handlung in den Südschwarzwald - und ich frage mich direkt, wie lange Seyfried für seine Reise nach Bingen brauchen wird, wenn er nur zwei Wochen Aufschub hat?


    Auch wenn Seyfried und Elsbeth mit ihren Kindern nicht im Reichtum schwimmen, sind sie eine sehr glückliche Familie, in der jeder mit jedem liebevoll umgeht. Gerade für Elsbeth muss das wie eine Befreiung gewesen sein, als Seyfried sie geholt hat und sie damit von ihrem lieblosen Vater loskam. Das verbotene Buch, welches sie bei sich hat, ist sicher sehr spannend und mich würde interessieren, von wem es geschrieben wurde. Aber zur damaligen Zeit war der Besitz eines solchen Buches extrem gefährlich. Ich hatte ja schon befürchtet, dass Theobalds Leute das Buch womöglich noch finden würden.


    Es war von Elsbeth wirklich sehr leichtsinnig, die junge Frau bei sich aufzunehmen, obwohl sie wusste, um wen es sich handelte. Auf der anderen Seite zeigt es aber ihre Bereitschaft, jedem Menschen helfen zu wollen. Hätte die junge Frau überlebt, wäre es sicher anders ausgegangen, vor allem hätte sie dann bestätigen können, dass sie zuerst bei einem Medicus war. Ich bin mir auch sicher, dass ihr Vater nicht wusste, dass sie schwanger war.


    Die Szenen von Anna und ihrem Vater, wie sie auf der Jagd nach dem Wildbienenvolk waren, haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Und waren ziemlich spannend! Bei dem Grollen, das Taras Knurren antwortete, dachte ich zuerst an Wölfe, wobei das Verhalten recht untypisch gewesen wäre, an einen Bären hatte ich überhaupt nicht gedacht. Dank Taras mutigem Eingreifen geht es für Anna und Seyfried gut aus, aber umso trauriger war ich über den Tod der treuen Hündin ;(


    Und kaum sind Vater und Tochter der Gefahr durch den Bären entkommen, lauert schon die nächste Gefahr durch den Ritter Theobald, der Fronika sucht und dabei äußerst misstrauisch ist. Ich weiß nicht, was ich von dem Ritter halten soll, die Blicke, die er Anna zuwirft, gefallen mir ganz und gar nicht. Fast wäre es gutgegangen und Theobald wäre mit seinen beiden Knappen, zufriedengestellt durch den leckeren Met, endlich abgezogen - und ausgerechnet dann fängt Fronika mit ihrem Wehklagen an. Das war ebenfalls extrem spannend beschrieben.


    Tja, dass der Prozess nicht gut ausgeht, war mir schon von Anfang an klar, wenn die Angeklagte eine heil- und kräuterkundige Frau ist. Das sich Fronikas Vater natürlich nicht eingestehen will, dass der "Transport" der kranken Frau durch Theobald alles andere als gesundheitsfördernd war, war leider abzusehen, da gibt man viel lieber dann einer außenstehenden Frau die Schuld. Und solche an den Haaren herbeigezogenen Argumente, wie das Sterben der Bienen, kommt dann den Mönchen gerade gelegen.


    Seyfried reagiert sehr mutig, als er Hildegard von Bingen ins Spiel bringt, aber sein Einsatz wird belohnt: wenigstens eine Frist von 2 Wochen kann er rausschinden. Allerdings wird das ein hartes Stück Arbeit werden, Hildegard um diesen "Gefallen" zu bitten, so wie wir sie schon kennengelernt haben.


    Die vielen Details über die damalige Imkertätigkeit finde ich ebenfalls sehr spannend und informativ. Vor allem die Walnussschale als Gefängnis für eine Bienenkönigin fand ich spannend, das muss ja eine sehr filigrane Arbeit gewesen sein.


    So, nun bin ich aber auf das Aufeinandertreffen von Seyfried und der berühmten Hildegard von Bingen gespannt.

    Liebe Grüße

    Karin