Mina Baites - Der weiße Ahorn

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    "Der weiße Ahorn" von Mina Baites ist ein tatsächlich fulminanter Start der Breitenbach-Saga.

    Wir schreiben das Jahr 1881. Vater Hermann Breitenbach, ein angesehener Schuhfabrikant, lebt mit seinen erwachsenen Kindern Theodor, Georg und Rosa, in Berlin ein gutes Leben.

    Doch dann scheint bald alles verloren, denn ein alter Bekannter bringt Hermann immer mehr in Bedrängnis. Vor fast vierzig Jahren passierte ein Unglück und dieses holt Hermann nun ein.

    Kasper Meißner, sein ehemaliger Kollege, nun Konkurrent und Widersacher, weiß dieses Wissen um das schreckliche Ereignis gegen Hermann einzusetzen. Er fordert schier Unglaubliches von Hermann. Dieser ist jedoch nicht bereit den Forderungen Meißners nachzukommen und geht einen entscheidenden Schritt.

    Er schickt seinen Sohn Georg nach Colorado, wo dieser eine Tochterfirma errichten soll. Die freiheitsdurstige Rosa sieht ihre Chance gekommen und bittet ihren Vater, Georg begleiten zu dürfen. Sie hat ihre eigenen Träume und Ziele, die sie in Colorado glaubt verwirklichen zu können.

    Schweren Herzens gibt er Rosas Bitte nach, denn nur so kann sie schließlich auch Kasper Meißner entkommen. Doch zu Rosas Sicherheit wird Wendelin, der Hausangestellte des Hauses Breitenbach, sie und Georg begleiten.

    In Berlin liegt es nun an Hermann und Theodor, dem willkürlichen Treiben ihres Widersacher's Meißner, Steine in den Weg zu legen und hoffentlich ganz auszuschalten.

    Die spannende Frage, wird es ihnen gelingen und kann Georg die Tochterfirma errichten? Wird Rosa ihre Ziele in die Tat umsetzen, oder ist das eine schier unglaubliche Aufgabe?


    Meine Meinung:

    Von Beginn an sind mir alle Charaktere der Familie Breitenbach ans Herz gewachsen. Dieser enorme Zusammenhalt und die Liebe füreinander sind sehr berührend. Sie kämpfen hart für ihre Ziele, wobei es nicht alles glatt läuft. Sie haben Hürden zu überwinden, müssen standhaft bleiben und Schicksalsschläge erleiden.

    Ich finde die Darstellung der Protagonisten sehr realistisch und keineswegs übertrieben. Die Settings sind sehr bildhaft beschrieben, so das ich mir alles sehr detailliert vorstellen konnte. Der Schreibstil ist, wie von der Autorin Mina Baites gewohnt...., nämlich spannend, gefühlvoll und mitreißend.

    Da es eine Familiensaga ist, erwarte ich nun voller Ungeduld den zweiten Teil.

    Absolute Leseempfehlung.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Erster Teil der Breitenbach-Saga


    Berlin 1881: Eigentlich läuft die Schuhfabrik von Hermann Breitenbach sehr gut, wenn Hermann nicht von seinem Konkurrenten Meißner wegen eines dunklen Geheimnisses in seiner Vergangenheit erpresst werden würde. Als Meißners Forderungen immer dreister werden, bleibt den Breitenbachs nichts anderes übrig, als sich ein zweites Standbein in Amerika aufzubauen. Dazu schickt Hermann seinen Sohn Georg in die Staaten, um das Tochterunternehmen aus dem Boden zu stampfen - er wird dabei von seiner Schwester Rosa und dem langjährigen Mitarbeiter und Freund Wendelin begleitet.


    Auf die Bücher von Mina Baites bzw. Iris Klockmann freue ich mich immer besonders, da sie mir mit ihrem herzerwärmenden Schreibstil schon viele schöne Lesestunden bereitet hat. So auch mit dem ersten Teil der Saga über die Familie Breitenbach, die eine erfolgreiche Schuhfabrikation in Berlin unterhält und von einem unliebsamen Konkurrenten zunehmend unter Druck gesetzt wird.


    Aber es steht nicht nur die Familie Breitenbach in Berlin im Fokus, sondern ebenso ihr Aufbruch nach Amerika, um in Colorado ein Tochterunternehmen zu gründen. Dabei erhält der Leser einen guten Einblick in den Alltag auf den Auswandererschiffen. Wer denkt, dass es sich dabei damals um eine gemütliche Überfahrt handelte, irrt sich gewaltig: auf den Schiffen herrschten katastrophale hygienische Zustände, wenn man sich kein Ticket für die erste Klasse leisten konnte. Schockiert war ich auch darüber, wie teuer ein solches Ticket für die erste Klasse überhaupt war.


    Und wenn die Menschen dann endlich am Ziel ankamen, bedeutet das noch längst nicht, dass sie es auch durch die „Immigration“ schafften. Für viele Menschen endete der Traum vom Auswandern damit, dass sie wieder nach Europa zurückgeschickt wurden.


    Georg Breitenbach, der jüngere Sohn, arbeitet zwar in Berlin als Buchhalter im väterlichen Betrieb, hat aber keinen rechten Spaß an der Arbeit, vielmehr wäre er lieber Pianist. Aber als der Druck auf das Unternehmen durch Meißner immer größer wird, ist es für ihn keine Frage, dem Wunsch seines Vaters zu entsprechen, um nach Amerika zu reisen. Als er und seine beiden Begleiter in Colorado bei ihrer Tante Fanny ankommen, erleben sie eine große Überraschung.


    Rosa Breitenbach, das Nesthäkchen, muss man einfach gern haben. Sie ist für ihre Zeit eine moderne Frau, die sich für mehr Rechte der Frauen einsetzt. Normalerweise hätte Hermann seine geliebte unverheiratete Tochter nicht nach Amerika reisen lassen, aber da sich Meißners Forderungen auch auf Rosa beziehen, erklärt er sich bereit, sie ziehen zu lassen. Rosa war mir auch deswegen sympathisch, weil sie ihre Augen vor Ungerechtigkeiten nicht verschließt, sondern nach Wegen sucht, um dagegen anzukämpfen. Manchmal ist sie dabei zwar etwas naiv in ihren Vorstellungen, was aber ihrem jungen Alter geschuldet ist.


    Der ältere Sohn Theodor erscheint anfangs eher etwas steif und sehr korrekt, seine Ehe zeichnet sich durch wenig Wärme aus. Im Laufe des Buches aber entdeckt nicht nur der Leser unerwartete Seiten an ihm. Neben seinem Vater leitet er das Unternehmen in Berlin und wie das häufig so ist, leidet er darunter, dass sein Vater ihm oftmals nicht genug zutraut. Man kann Hermann aber auch verstehen, denn es ist nie einfach, sich einzugestehen, wenn man aufgrund des Alters und der Gesundheit nicht mehr so belastbar ist.


    Die Autorin schafft es auch diesmal wieder mit einer spannenden Geschichte, gespickt mit interessanten historische Fakten und liebenswerten Charakteren, sehr gut zu unterhalten. Die Beschreibungen der Reise auf dem Schiff und quer durch Amerika waren sehr bildhaft geschildert.

    Ich freue mich nun auf den zweiten Teil der Saga, der noch in diesem Jahr erscheinen soll.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Das Wappenzeichen der Familie Breitenbach, ein weißer Ahorn, ist ein Sinnbild des Zusammenhalts. Als das Oberhaupt der Familie, Hermann, auf Grund einer Intrige gezwungen ist, nach Amerika zu expandieren, nutzt seine jüngste Tochter Rosa die Gelegenheit ihrem engen Familienhaus zu entfliehen und ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Begleitet wird sie von ihrem Bruder, der die Tochterfirma aufbauen und leiten soll und dem langjährigen Angestellten Wendelin, der nicht nur aus Abenteuerlust die beiden Geschwister begleitet. Die Daheimgebliebenen Hermann und Theodor versuchen derweil sich der Intrigen zu erwehren.

    Das Buch war für mich eine große Überraschung, da ich eigentlich mit einer Geschichte über die Industrialisierung in Berlin rechnete. Aber kaum hatte ich angefangen, war ich plötzlich im Wilden Westen von Amerika. Die Aufbruchsstimmung, die zu dieser Zeit geherrscht haben musste und das Leben des „American Dream“ wurde von Mina Baites wunderbar eingefangen und in die Geschichte eingebaut. Natürlich geht nicht alles glatt, es gab einfach noch keine große Infrastruktur, aber genau das machte Raum für Improvisation und außergewöhnliche Charaktere. Für die drei Auswanderer sicherlich eine Umstellung.

    Die Autorin schafft es, diese Stimmung in ein Buch zu bringen, ohne dass es viel von seiner Stimmung verliert, die Beschreibungen sind bildhaft und lebendig, aber niemals abgedroschen oder langweilig. Ich freue mich sehr, auf die Fortsetzung und kann es fast nicht abwarten, zu erfahren, wie es der Familie weiter ergeht.

    5ratten

    Liebe Grüße


    Nadine


    " Liest Du ein Buch zum ersten Mal, lernst Du jemanden kennen.

    Liest Du es zum zweiten Mal, begegnet Dir ein Freund."

    (Chin. Weisheit)

    :buecherstapel:

  • „Der weiße Ahorn“ ist der erste von zwei Teilen der Breitenbach-Saga.

    Vorausschicken möchte ich, dass ich mich für dieses Buch nicht wegen der Inhaltsangabe, sondern wegen der Autorin entschieden habe. Ich wurde auch nicht enttäuscht, denn Mina Baites alias Iris Klockmann hat es geschafft, mich für ein Thema zu interessieren, das mir bislang eigentlich komplett gleichgültig war: die Auswanderer nach Amerika im 19. Jh.


    Die Lage der Auswanderer wurde gut recherchiert und in allen Facetten lebensnah geschildert. Man meint fast, mitten zwischen diesen Menschen auf dem Schiff zu sein, ihre Hoffnungen und Ängste zu teilen, ihren Mut und auch ihre Zweifel mitzuerleben.


    Es ist die fiktive Familie Breitenbach, die der Leser in Berlin und auf der Reise nach Amerika bzw in Amerika begleiten darf. Mina Baites lässt die sympathischen Breitenbachs dabei aber unter anderem auch auf zahlreiche historisch belegte Persönlichkeiten treffen. Und rein um eine erstaunliche Dame wie Mary Fields kennenzulernen, zahlt es sich aus, dieses Buch zu lesen. In einem kurzen Nachwort erklärt die Autorin auch noch, welche Personen des Buches tatsächlich historisch belegt sind.


    Während über weite Strecken die einzelnen Handlungselemente langsam aufgebaut werden, überschlagen sich im letzten Viertel die Ereignisse ein wenig zu sehr für meinen Geschmack. Die einzelnen Schicksale müssen zu einem Ende gebracht werden – manches davon erscheint mir etwas übereilt, vieles vorhersehbar. Leider, denn ich hätte noch locker 100 Seiten mehr lesen mögen und das ist doch eigentlich ein Kompliment für die Autorin.


    Fazit: gute und informative Unterhaltung! Ich freue mich schon auf den zweiten Teil und damit auf eine Wiederlesen mit der Familie Breitenbach

    4ratten

    Vernunft, Vernunft...

    Einmal editiert, zuletzt von ysa ()

  • Hermann Breitenbach hat hart gearbeitet und seine Schuhfabrik in Berlin zum Erfolg gebracht. Doch im Jahr 1881 sieht es für das Unternehmen nicht gut aus. Daher soll Georg Breitenbach in Colorado ein zweites Standbein schaffen und eine weitere Fabrik eröffnen, während Hermann und sein Sohn Theodor in Berlin mit dem Widersacher Meißner zu kämpfen haben. Georgs Schwester Rosa begleitet ihren Bruder nach Amerika.

    Dieses Buch ist der 1. Teil der Breitenbach Saga und umfasst die Jahre 1881-1883.

    Die Mitglieder der Familie Breitenbach sind durchweg sehr sympathisch, nur Theodors Frau Elena passt so gar nicht in diese Familie. Da bleibt es nicht aus, dass es Eheprobleme gibt. Aber Theodors Verhalten gefällt mir gar nicht. Als es Vanda begegnet, muss er eine Entscheidung treffen, doch eine Scheidung ist nicht einfach. Hermann hat seinen Söhnen in der Firma schon Verantwortung übertragen und hofft, dass das Unternehmen auch in Zukunft unter dem Zeichen des „weißen Ahorns“ im Familienbesitz bleibt. Rosa ist das Nesthäkchen. Auch sie hilft im Unternehmen, hat aber ganz andere Ambitionen, denn sie möchte eine Schule gründen. Sie hat Charme und weiß diesen notfalls auch einzusetzen. Aber sie ist auch eine selbstbewusste junge Frau, wie weiß was sie will, nämlich ein selbstbestimmtes Leben führen. Während in Berlin mit harten Bandagen gekämpft wird, muss Georg mit ganz anderen Schwierigkeiten fertig werden. Die Personen wachsen an ihren Aufgaben und entwickeln sich natürlich weiter, aber was sie tief in ihrem Innern bewegt, dass kam bei mir nicht so recht an. Gefallen hat mir aber der Zusammenhalt in dieser Familie.

    Daneben gibt es aber noch eine Reihe anderer interessanter Charaktere. Besonders Wendelin mochte ich, während Meißner ein wirklich widerlicher Typ ist.

    Die Lebensumstände sind sehr gut beschrieben und auch die Handlungsorte sehr schön dargestellt. Ich konnte mir gut miterleben, wie schwierig es ist, von Berlin bis nach Colorado zu kommen. Auch aus meiner heutigen Sicht tue ich mich mit der Frauenrolle schwer, die damals erwartet wurde.

    Das Nachwort ist sehr informativ und das Ende der Geschichte gefällt mir auch.

    Mich hat diese Familiengeschichte gut unterhalten und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.


    4ratten

  • Worum es geht

    In den 1880-er Jahren schickt der Berliner Schuhfabrikant Hermann Breitenbach seinen jüngeren Sohn Georg nach Colorado. Dort soll er das in Schwierigkeiten geratene deutsche Unternehmen durch die Gründung einer Tochterfirma absichern. Georgs Schwester Rosa nutzt diese Gelegenheit um sich ihren Traum von einem selbstbestimmten Leben zu erfüllen. Sie will in der Fremde eigenes Land bewirtschaften und für die Kinder der Einwanderer eine Schule aufbauen. Auf dem Weg ins Ungewisse werden die Geschwister vom treuen Hausangestellten Wendelin begleitet, der vor allem Rosa im harten Existenzkampf unterstützen soll.
    In der Heimat kämpfen der Fabrikbesitzer und sein älterer Sohn Theodor unterdessen nicht nur gegen die skrupellosen Machenschaften eines erpresserischen Konkurrenten, auch das Privatleben des jungen Breitenbach ist heftigen Turbulenzen ausgesetzt.


    Meine Meinung

    Der vorliegende Roman, der eine spannende Familiengeschichte verhieß, hat mir am Anfang recht gut gefallen. Im weiteren Verlauf der Handlung musste ich zu meinem Bedauern jedoch feststellen, dass es dem Buch am gewissen Etwas fehlt.
    Die Ereignisse um die Schuhfabrik Breitenbach in Berlin konnten mich nicht recht begeistern, am interessantesten fand ich noch Theodors Ehe- und Liebesleben. Umso mehr habe ich mir von Georgs und Rosas Auswanderung erhofft, wurde aber auch bei diesem Szenario von meinen Erwartungen enttäuscht. Den Handlungsstrang um Tante Funnys Erbe hätte ich überhaupt nicht vermisst, wenn die anfänglichen Schwierigkeiten, mit denen die Geschwister zu kämpfen hatten, intensiver beschrieben worden wären. Vom Aufbau der Tochterfirma erfährt man im Detail so gut wie gar nichts, und auch Rosas abenteuerliches Unterfangen wäre noch ausbaufähig gewesen. Nach meinem Geschmack ist alles irgendwie zu glatt verlaufen, mir fehlte Dramatik und Spannung an allen Ecken und Enden.
    Zwischen den Protagonisten und meiner Wenigkeit bestand ebenfalls eine unüberwindliche Distanz. Deren charakterliche Ausarbeitung fand ich nicht überwältigend, mitleiden und mitfiebern war deshalb nur bedingt möglich. Vor allem Georg Breitenbach ist eine sehr blasse Erscheinung geblieben.
    Einzig und allein die auf einem realen Vorbild basierende Figur der Kutschen-Mary (wie das Nachwort verrät) wird als sehr originelle Person dargestellt, die uns ruhig noch länger hätte begleiten oder öfter begegnen dürfen. Gut beschrieben fand ich auch die Strapazen der Überfahrt, die Beschreibung der unwirtlichen Gegend, in der sich Rosa und Wendelin niederlassen, aber auch Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft der Siedler, ohne die kein Überleben möglich wäre.
    Stilistisch hat mir der Roman vor allem am Anfang nicht so gut gefallen, im weiteren Verlauf hat sich die Schreibweise jedoch verbessert. Besonders stören mich Wortwiederholungen in aufeinanderfolgenden Sätzen, und auch an einigen Formulierungen hätte noch gefeilt werden können.
    Dennoch möchte ich wissen, wie sich das weitere Schicksal der Familie Breitenbach gestaltet, weshalb ich auch den Folgeband lesen werde.


    3ratten


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