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Ich muss sagen, dass ich selten Fantasy lesen, aber dieses
Buch hat mich gleich angesprochen und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn
einiges doch anders war als ich erwartet hatte. Aber dazu möchte ich nicht zu
viel verraten.
Emmett Farmer soll einmal den Hof seiner Eltern übernehmen,
doch eine schwere Krankheit lässt das nicht zu, denn danach ist er nicht mehr stark
genug. Dann erreicht die Familie ein Brief. Emmett soll bei der Buchbinderin
Seredith in die Lehre gehen. Man lässt ihm keine Wahl und schon am nächsten Tag
bringt ihn sein Vater weg. Seredith ist als Hexe verschrien, doch Emmett ist
gleich von ihr beeindruckt. Er lernt viel, aber in das verschlossene Gewölbe mit
den kostbaren Büchern lässt sie ihn nicht. Viele seiner Fragen bleiben
unbeantwortet mit dem Hinweis: Jetzt nicht… Es kommen Menschen heimlich zu der
alten Frau und wollen ihre Hilfe, doch Emmett versteht nicht, was da vor sich
geht. Doch dann stirbt Seredith und erst da begreift Emmett, was Seredith für
die Menschen getan hat und was das für ihn bedeutet.
Das Buch ist nicht ganz einfach zu lesen, obwohl der
Schreibstil einfach wundervoll und fesselnd ist. Am Anfang hatte ich genau wie
Emmett nur Fragen. Vieles wurde nur angedeutet. Doch dann zeigt sich immer
mehr, worum es geht.
Emmett hat schon früh erfahren müssen, dass Bücher etwas Schlimmes
sind, denn als er mit einem Buch vom Jahrmarkt kam, hat er die Angst der Eltern
bemerkt. Dann soll ausgerechnet er eine Lehre als Buchbinder machen. Er versteht
es nicht und weder seine Eltern, noch Seredith beantworten seine Fragen. Aber
Emmett begreift mit der Zeit, was es mit diesem Geheimnis auf sich hat. Er
sieht, wie Menschen auftauchen und nach einer Weile verändert wieder gehen. Seredith
ist davon überzeugt, dass Emmett das Zug für einen guten Buchbinder hat, doch
sie wartet lange, zu lange, denn sie stirbt bevor sie ihm das Wichtigste vermittelt
hat. Die Figuren sind alle sehr gut und besonders gezeichnet.
Es ist schon eine bemerkenswerte Idee, die die Autorin hier
ins Spiel bringt. Man kann seine Erinnerungen und Gefühle abgeben und die
Buchbinder machen daraus ein Buch, das gut verwahrt sein will, damit es den
Menschen Leid und Schmerz erspart. Doch nicht jeder Buchbinder handelt so
verantwortungsvoll wie Seredith. Je mehr man im weiteren Verlauf über Emmett
und seine verlorenen Erinnerungen erfährt, umso klarer wird der Zusammenhang.
Mich hat dieses außergewöhnliche Buch wirklich begeistert und ich kann es nur empfehlen.