Das mit Paulines Mutter war schon heftig. Ich habe erst gar nicht verstanden, dass es darum ging, dass sie ZUVIEL gegessen hat. Aber klar, das verträgt der Magen nicht. Wegen der Zigaretten bekommt Lene bestimmt noch Ärger. Und richtig, sie trifft auf Skulle. Ob sie wirklich damit durchkommt, indem sie seinen Sohn unterichtet?
Bei mir hat es auch etwas gedauert, bis ich verstanden habe, was ihr eigentlich fehlt. Zuerst dachte ich an etwas ganz anderes und dann an was Falsches gegessen, aber nein die Wurst war einfach zu viel. Das zeigt viel mehr als tausend Worte, wie schlimm es im Endeffekt um die Bevölkerung stand. Man kann sich das überhaupt vorstellen.
Insgesamt finde ich die Szenen rund um den Schwarzmarkt sehr spannend und auf eine skurille Art lockern sie die Geschichte auf und machen sie vielseitiger. Dass Lene auf dem Schwarzmarkt unterwegs ist, passt auch irgendwie zu ihr. Doch ich teile ihre Überlegungen wegen Paul, dass er zum einen nicht angetan wäre, wenn er wüsste, dass sie auf dem Schwarzmarkt handelt und zum anderen das auch nicht selbst tun wollen würde.
Lenes Mutter ist schwerkrank, hoffentlich helfen die Medikamente. Aber ob dieser Ferdinand dies aus reiner Nächstenliebe tut? Oder will er mehr von Lene?
Das habe ich mich auch gefragt. Ich habe sein Verhalten schon als Annäherungsversuch gedeutet, aber für Lene schien da überhaupt nichts bei gewesen zu sein. Überspielt sie das nur, um sich keine Gedanken darüber machen zu müssen oder habe ich da zu viel hinein interpretiert?
So eine richtige Freundin fand ich, war sie nicht für Lene. Der Begriff Freundin wird sowieso anders verwendet als das, was wir uns heute unter einer Freundin vorstellen. Wer siezt schon seine Freundinnen so lange?
Das Konzept von Freundschaft ist relativ jung, deswegen wird der Begriff hier auch anders verwendet, als wir ihn heute gebrauchen und deuten. Zumal Freundschaft auch immer etwas immer Ernsteres und Festeres geworden ist. Was wohl auch damit zu tun hat, dass Familie oft auch durch die räumliche Trennung sich gewandelt hat.
Der hätte von mir den Stinkefinger bekommen, denn damals arbeiteten die meisten Frauen nicht nur zum Vergnügen oder zur Selbstverwirklichung, sondern, weil sie das Geld auch dringend brauchen konnten - auch für die Kinder.
Selbst wenn sie zur Selbstverwirklichungen arbeiten würde - tun die Männer das nur, um Geld zu verdienen? Ich denke nicht. Auch für sie steckt da oftmals viel mehr dahinter.
So eine Last, wie Pauline sie trägt, könnte sich heute in Deutschland kein Jugendlicher vorstellen.
Immer wenn ich von Pauline lese, muss ich mir sagen, wie jung sie eigentlich noch ist. Von ihrem Verhalten her könnte man meinen, sie wäre mit Lene auf einer Stufe. Aber nein, eigentlich ist sie noch ein Kind, das umsorgt werden sollte und welches nicht selbst umsorgt...
Aber durch seine Verbitterung wird er, so finde ich, ungerecht.
Paul. Ein schweres Thema. Ich empfinde ihn Lene gegenüber auch als sehr ungerecht. Seine Situation ist alles andere als leicht, aber anstatt Lenes Hilfe anzunehmen, stößt er sie von sich. Dabei hat sie selbst viele Probleme, aber er sieht nur sich und seine Verletzungen. Schlimm sind natürlich all die Narben, die Lene gar nicht sehen kann. Sie erahnt sie zwar, aber wie soll sie ihm helfen, wenn er sie nicht lässt? Sein Freund war da ja fast offener. Aber vielleicht kann Paul irgendwann seine Schreiberei helfen, um über all die Schrecken hinweg zu kommen?