Kyrins Ausflug in den Dunkelsee - bzw. Asmodels Ausflug - fand ich wieder sehr spannend beschrieben und faszinierend. Diese Science-Fiction-Elemente in einen Fantasy-Roman einzubauen, ist dir absolut gelungen, Bernd. Und es ist sehr praktisch, wenn man einen Imagolem in Wasser schicken kann und man selbst vom Trocknen aus zusehen und ihn lenken kann.
So wie es aussieht, scheinen Abuliars Überlegungen zuzutreffen: die Köpfe der Gravioner werden tatsächlich mit einem Film in Dauerschleife an ihren Untergang erinnert. Aber warum sind diese Köpfe so vergrößert und sehen auch ansonsten anders aus? Geschlitzte Pupillen - hier musste ich direkt an Reptilien und damit an die Lurche denken; dazu würde auch das nasse Element passen, in dem sie liegen. Und warum sind die Menschen, die in dem Film in Ketten den Berg hinabsteigen, eindeutig menschlich, während die Köpfe es nicht sind? Sind das denn tatsächlich die Gravioner oder sind das Menschen, die seinerzeit von den Gravionern versklavt oder ähnliches wurden? Soll ihnen hier vor Augen gehalten werden, warum man sie seinerzeit vom Berg vertrieben hat, weil man dieser "Ungerechtigkeit" ein Ende machen wollte?
Und im Gegensatz zu den versteinerten Verurteilten auf dem Platz der Reue können die Köpfe der Gravioner ihre Lider und sogar den Mund bewegen. Können die Köpfe wirklich sprechen? Und wäre Kyrin überhaupt in der Lage sie zu verstehen? Scheinbar scheint der Kopf bereit sein, sich auszutauschen - eigentlich auch kein Wunder, wenn man schon eine Ewigkeit da unten im Wasser liegt und sonst nichts hat außer immer wieder den gleichen Film.
Kyrins Plan, einen der Köpfe ungesehen aus dem Wasser und ihre Werkstatt zu schaffen, ist mehr als gewagt und ich bezweifle, dass das wirklich unbemerkt bleiben würde. Aber mich würde schon auch brennend interessieren, was diese Köpfe zu sagen haben.
Erris würde ich erstmal auch nicht zu sehr vertrauen, es reicht schon, dass die Himbeer-Blume in Kyrins Zimmer rumgeschnüffelt hat. Dass sie sich in der Tür geirrt hat, nehme ich ihr nicht ab. Bei Prostituierten muss ich schließlich direkt an Semires Schnüffeleien denken. Ihr "Das ist die Magierin" kann ich überhaupt nicht einschätzen, aber großartig erschrocken scheint sie nicht zu sein, dass Kyrin sie eingeholt hat. Bei dem Typ mit dem Tuch vor dem Gesicht dachte ich schon, dass er womöglich Kyrin angreifen wird. Nee, ich kann die beiden im Moment überhaupt nicht einschätzen.
Und dann noch dieser Spionagefisch, der Asmodel bei den Köpfen entdeckt hat. Kyrin weiß ja nicht, ob derjenige, der diesen Fisch steuert, nicht doch etwas gesehen hat.
Semire forscht in der Zwischenzeit mithilfe einer ihrer Blumen auch nach dem Geheimnis um Tarisonn und Kyrin, aber Aliére konnte nichts herausfinden. Ich bin gespannt, ob Lastonn den Köder, den Semire ihm hinwerfen will, schlucken wird.
Was bin ich froh, dass Erlyk nichts passiert ist! Diese Flechten machen einen ziemlich ungesunden Eindruck, wenn ich mir den Bären so ansehe. Ich muss gestehen, in dem Moment ging es mir wie Quilûn und ich war froh, dass so ein Brutalo wie Derrek bei der Suche nach Erlyk dabei war. Der arme Kerl, da will er unbedingt seinen Mut beweisen und dann geht es so gewaltig in die Hose. Ich hoffe, er macht so einen Unsinn nicht noch einmal, auch wenn ich ihn natürlich verstehen kann, genauso wie Quilûns Selbstvorwürfe.