Camilla Läckberg - Golden Cage

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  • Camilla Läckberg - Golden Cage


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    Broschiert: 377 Seiten

    Verlag: List Hardcover (29. März 2019)

    ISBN-13: 978-3471351734

    Originaltitel: En bur av guld

    Übersetzung: Katrin Frey

    Preis: 17,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Fesselnder Spannungsroman


    Inhalt:

    Faye hat sich von einer üblen Vergangenheit befreit und findet in Stockholm an der Seite des einflussreichen Jack Adelheim ihr Glück. Doch es ist nicht von Dauer. Jack macht aus der starken, intelligenten Frau ein unterwürfiges Hausmütterchen, bevor er sie schließlich eiskalt abserviert. Da besinnt Faye sich endlich wieder auf ihre alten Stärken und beginnt einen Rachefeldzug …


    Meine Meinung:

    Immer wieder wird dieser Roman als Thriller bezeichnet. In meinen Augen fehlt dafür aber einfach der Thrill, der einen atemlos durch die Seiten fliegen und mit und um die Protagonisten bangen lässt. Doch Faye ist hier zu keiner Zeit in Lebensgefahr. Trotzdem ist der Roman recht spannend und einfach fesselnd. Auch kurze Rückblicke in Fayes Kindheit tragen das Ihre dazu bei.


    Camilla Läckberg hat ihr Buch in drei Teile geteilt. Im ersten Teil erlebt man, wie Faye sich immer mehr ihrem Mann Jack unterordnet und ihr eigenes Ich mehr und mehr untergeht. Ihr ganzes Verhalten gilt nur dem Streben nach Jacks Anerkennung. Diesen Teil hätte Läckberg meinetwegen gerne etwas abkürzen dürfen. Ich konnte hier oft nur den Kopf schütteln über Fayes Verhalten, das ich nicht wirklich nachvollziehen konnte, wobei mir natürlich klar ist, dass es in vielen Ehen durchaus der Realität entspricht.


    Viel interessanter und spannender fand ich dann Teil 2 und 3. Hier entwickelt Faye einen genialen Racheplan, mit dem sie Jack vernichten will. Dass sie anfangs so leicht Erfolg hat, scheint mir zwar sehr unwahrscheinlich, aber darüber kann ich hinwegsehen. Die einzelnen Schritte der Rache an Fayes Seite mitzuerleben, hat mir großes Vergnügen bereitet.


    Das I-Tüpfelchen des Romans ist der Schluss, der mich zwar nicht vollkommen überrascht, aber doch zum Schmunzeln gebracht hat.


    ★★★★☆

  • Werden C. Läckberg und ich doch noch Freunde?


    Faye und Jack sind verheiratet, haben zusammen eine kleine Tochter und eine Firma aufgebaut. Die sehr erfolgreich ist ... und so können sie sich Babysitter, Haushälterin und ihre grosse Wohnung in Stockholm leisten.

    Doch Faye fühlt sich mehr und mehr wie in einem goldenen Käfig. Denn Jack arbeitet viel und oft und interessiert sich immer weniger für Frau und Kind. Faye verbiegt sich, um Jack zu gefallen. Sie verleugnet ihre Gefühle und beruflichen Ambitionen, bleibt zu Hause beim Kind. Als eines Tages die kleine Julienne tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf Jack. Hat er seine eigene Tochter ermordet?


    Camilla Läckberg und ich haben einen zähen Weg hinter uns. Denn von ihren Krimis rund um Fjällbacka habe ich noch keinen zu Ende gelesen. Und damit hatte ich die Autorin lange Zeit auf Eis gelegt und eingesehen, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben. Nun hier mit " Golden Cage " entstand ein neues Konzept und meine Neugier war geweckt. Ich kann es kaum fassen, dass hier die gleiche Autorin wie in der Krimireihe die Feder geführt hat. Der Plot ist erfrischend anders, die Figuren bestechen mit Tiefe und Ueberzeugung und der Schreibstil gefiel mir gut.

    Die Geschichte lebt und besticht mit der Charakterisierung der Figuren. Faye ist so gut gezeichnet, dass ich vollkommen mit ihr mitfühlen konnte, sie mich aber auch getäuscht hat. Was wohl Ziel der Autorin war. Faye ordnet sich Jack völlig unter. Er bestimmt in groben Linien was ihre Lebensplanung und die Firma, bei deren Aufbau Faye massgeblich beteiligt war, betrifft. Und das unter dem Deckmantel der Liebe, die Faye mit Hörigkeit ordentlich verwechselt. Die erste Hälfte des Buches lässt die Autorin die Leser an vielen Szenen teilhaben, die mir zeitweise fast die Galle haben hochkommen lassen. Ich war emotional gepackt und habe gehofft, dass Faye sich endlich gegen ihren Mann zur Wehr setzt. Jack ist betont unsympathisch beschrieben. Auch hier denke ich, war die Antipathie der Leser für dieses Ekel ganz klar das Ziel der Autorin. In all dem Gefühlschaos hat Camilla Läckberg dann geschickt ein Ereignis eingefügt, wo meine Sympathien bestätigt wurden. Gerade dieser Punkt, ist ein Highlight in diesem Buch und hat es für mich zu etwas Besonderem gemacht. Gefallen hat mir auch die starke Botschaft, die in die Story eingewoben wurde. Frauen, die sich wehren, gegen Männer, die ihr Leben nicht nur diktieren, sondern sie auch ausnutzen.

    In zwei Zeitebenen zeigt die Autorin die Geschichte von Faye und Jack. In der Vergangenheit, als sie sich kennenlernen, drückt unterschwellig immer wieder ein Geheimnis aus Faye's Jugendzeit durch. Und mit diesen Passagen aus der Vergangenheit versteht man als Leser auch, weshalb Faye in der Gegenwart so handelt, denkt und fühlt wie sie es tut.

    Mich konnte Camilla Läckberg völlig fesseln und überzeugen. Ich hoffe, sie weicht weiterhin von ihrem Konzept "Krimireihe aus Fjällbacka" ab!


    5ratten

  • Lilli33 Der Gedanke ist mir so im Kopf rumgeschwirrt...

  • Wenn man Faye und Jack ansieht, könnte man an die schöne neue Welt glauben. Sie haben aus dem Nichts eine Megafirma aus dem Boden gestampft, mit der sie Millionen scheffeln, sie gehören zu Stockholms High Society und sie haben eine süße, vierjährige Tochter. Doch hinter den Kulissen sieht es anders aus. Jack betrügt seine Frau permanent, demütigt sie und verachtet sie. Schließlich lässt er sich scheiden und sie steht dank Ehevertrag ohne eine Krone da. Und dann verschwindet auch noch ihre Tochter, lediglich Blutspuren lassen sich finden ...

    Ganz zu Beginn: Dieses Buch ist zehnmal besser als das letzte der Autorin, das zur Reihe um Fjällbacka gehört. Leider muss man trotzdem Durchhaltevermögen beweisen, die ersten 175 Seiten, also knapp die Hälfte, erweisen sich als zäh und typischer "Psychothrillerfamilienhintergrund", der mich persönlich meistens langweilt, nervt oder beides. Hier ging es noch, obwohl ich echt auf die abtörnenden Szenen, in denen es getrieben wird, verzichten könnte. Interessant wurde es dann endlich, als Jack Faye einen Tritt verpasst. Endlich passiert was, geht es voran, auch wenn man sich fragen darf, ob es wirklich so einfach ist, a) Geld zu verdienen und b) die Polizei an der Nase herumzuführen.

    Trotzdem. Im Vergleich zur Fjällbacka-Reihe direkt ein Pageturner!

  • Da bin ich ganz bei dir! Ich habe noch nie ein Buch der Fjällbacka Reihe ganz gelesen...

    Ich Idiot hatte für Die Eishexe oder wie das letzte hieß, Punkte bei vorab eingelöst. Da blieb mir nichts anderes übrig. Ein anderes hatte ich mal angefangen, aber nach 50 oder 100 Seiten wieder abgebrochen. Wenn ich mich langweilen will, kann ich mich auch vor eine Wand setzen und die anstarren.

  • Archer Die Eishexe subt bei mir. "Die Eisprinzessin schläft" : abgebrochen.... "Die Totgesagten" :abgebrochen. Dann die Autorin auf Eis gelegt. Bin froh, habe ich es hier noch mal probiert,

  • Die Protagonistin Faye lebt mit ihrem Traummann Jack und ihrer Tochter Julienne in einem goldenen Käfig. Mit ihm zusammen hat sie ein florierendes Unternehmen aufgebaut und sie besitzen eine Luxus-Wohnung in Stockholm. Eines Tages kommen Vater und Tochter von einem Ausflug nicht gemeinsam zurück. Man entdeckt Blutspuren der Tochter im Apartment und daraufhin wird Jack festgenommen. Und nun nimmt die Autorin die Vergangenheit von Faye und ihre Ehe unter die Lupe. Dazu geht sie zurück in den Sommer 2001 als die damals junge Matilda ihren Abschied von Fjällbacka genommen hat und nach einer Eingewöhnungsphase als Faye in Stockholm neu durchstartet. Man kann ahnen, daß hier einiges passiert sein muß, um mit seiner Vergangenheit derart konsequent abzuschließen. Ihre Ehe scheint nach außen glücklich zu sein, doch der Schein trügt. Es kriselt, aber auch bei den anderen eitlen Müttern und ihren überaus erfolgreichen Partnern steht es nicht immer zum Besten. Nur wer verlässt freiwillig seinen goldenen Käfig? Nachdem Faye ihren Ehemann in flagranti erwischt hat und er eine Versöhnung kategorisch ausschlägt, wandelte sich Fayes Liebe in Hass. Und hier beginnt der zweite Teil und die Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit, die Rückbesinnung auf ihre Stärken, ihre Rachegelüste und das alles bis zu einem teilweise abzusehenden, teils überraschenden Ende.


    Die Autorin hat nach der Krimireihe um Erika Falck ein neues Genre für sich entdeckt. Wie gewohnt schreibt sie flüssig, spannend und fesselnd. Die Hauptfiguren wurden sehr gut ausgearbeitet und man konnte die Handlungen nachvollziehen. Die Geheimnisse, die peu a peu ans Tageslicht kamen, konnten nicht erahnt werden. Faye war stets darum bemüht, ja erniedrigt sich sogar, ihrem Ehemann zu gefallen, aber ihre Entwicklung und ihr Kampf hin zur Rachegöttin waren sehr gut geschildert, wenngleich man natürlich nicht alles gut und richtig finden konnte. Auch die Charakterisierung von Jack samt all seiner Facetten war gut ausgearbeitet. Die beschriebenen Sexszenen hätten jedoch für meinen Geschmack nicht alle Details enthalten müssen.


    Von mir gibt es für diesen Thriller eine Leseempfehlung und ich bin gespannt auf was sich ihre Leser als nächstes freuen können.

  • Jeder betrachtet Faye und Jack Adelheim als das perfekte Paar, nicht nur privat, sondern auch geschäftlich. Sie verkehren mit den Reichen und Schönen und sind von Luxus umgeben. Ihr Unternehmen Compare läuft erfolgreich, aber Faye bleibt daheim bei ihrer Tochter Julienne, weil es Jack so will. Doch das alles ist nur der schöne Schein nach außen. Fayes Selbstsicherheit ist gespielt. Sie tut alles, um Jack zu gefallen; sie stellt sich dumm und macht sich klein. Aber Jack verachtet sie und das zeigt er auch. Von dem Charme, den er in der Öffentlichkeit zur Schau trägt, bleibt zu Hause nichts übrig. Ihre Freundin Chris Nydahl versucht ihr die Augen zu öffnen, doch Faye findet immer wieder Entschuldigungen für Jack. Erst als sie ihn mit einer anderen Frau im Bett erwischt, kommen Zweifel bei ihr auf. Dann kommt Jack auch noch von einem Ausflug mit Tochter Julienne alleine zurück. Im Apartment finden sich Blutspuren. Die Polizei hat Jack im Verdacht, seine eigene Tochter umgebracht zu haben.

    Dieser Thriller hat mich von Anfang an gepackt, denn er entwickelt sich ganz anders, als zunächst angenommen. Es ist ein raffinierter Plot, den Camilla Läckberg mit ihrem ersten Psychothriller vorlegt.

    Die Charaktere sind sehr gut und facettenreich dargestellt. Faye hat die Schatten aus der Vergangenheit hinter sich gelassen und ist in Stockholm ein neuer Mensch geworden. Sie ist intelligent und unterstützt Jack beim Aufbau der Firma. Doch dann beginnen die Veränderungen, nicht nur bei Jack, sondern auch bei ihr. Sie macht es Jack ziemlich leicht, sich zu einem solch eiskalten Fiesling zu entwickeln, da sie es ihm immer recht machen will. Doch dann besinnt sie sich auf die Frau, die sie einmal war.

    Es gibt Wendungen, die ich niemals so erwartet hätte, die aber sehr zur Spannung und zum stimmigen Ende beitragen.

    Ein interessanter und spannender Psycho-Thriller, der für fesselnde Lesestunden gesorgt hat.


    4ratten

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Liebe kann dir auch nicht helfen...


    Natürlich ist mir die Autorin vor allem ein Begriff durch die Reihe um die Ermittler Falck und Hedström, aus der ich einige Bände gelesen habe. Umso gespannter war ich nun wie die Autorin außerhalb der Reihe schreibt und begann interessiert mit der Lektüre.


    In der Geschichte geht es um das Traumpaar Jack und Faye, die gemeinsam ein großes Imperium aufgebaut haben. Doch Jack seine Launen werden immer unerträglicher. Was hat Faye ihm nur getan, dass er sie so mies behandelt? Als dann auch noch ihre gemeinsame Tochter verschwindet, ist Faye ihr Unglück perfekt. Wird sie aus diesem Sumpf des Lebens wieder herauskommen?


    Ich muss gestehen, dass mir die Lektüre nicht gerade leicht fiel, was aber nichts mit der Schreibe der Autorin zu tun hatte, sondern weil mich das Eheleben des Paares sehr stark an eigene Erlebnisse erinnert hat, so dass ich beim Lesen oft schlucken musste.


    Das Buch hat eigentlich eher den Titel Thriller verdient, da es sich hier einfach nicht um einen Roman im eigentlichen Sinne handelt. Es ist so aufgebaut, dass wir in der Gegenwart Faye begleiten und zwischendrin Rückblenden aus Fayes früherem Leben präsentiert bekommen.


    Die Autorin veranschaulicht hier sehr schonungslos wie sich eine Frau ihrem Ehemann immer mehr anpasst, um ihm zu gefallen und sich dabei immer mehr selbst verliert. Das hat mich zutiefst berührt, vor allem deswegen weil es Faye als Protagonistin nicht einmal wirklich klar ist, dass sie das tut.


    Der Fokus der Erzählung liegt auf dem Ehepaar. Dabei wird schnell klar, dass Jack nicht der ist, der er zu sein vorgibt. Was über ihn nach und nach rauskommt, hat mich doch sehr geschockt. Als Leser kann man dadurch sehr gut die Wut von Faye verstehen und fühlt mit ihr.


    In der Figur der Faye werden sich sicherlich sehr viele Ehefrauen und Mütter wiedererkennen. Ich konnte mich auf Anhieb in sie einfühlen und mich mit ihr identifizieren. Ihre Rachegelüste konnte ich nur zu gut verstehen.


    Als Leser tappt man lange im Dunkeln, was denn nun mit Töchterchen Julienne passiert ist. Ich hatte zwar einiges bereits erahnt, aber die Auflösung war dann doch eine Überraschung.


    Mein Highlight im Buch war ganz klar Fayes Freundin Chris. Ich glaube so eine gute Freundin hätte jeder gerne.


    Fazit: Eine spannende Geschichte, die einem Gänsehaut bereitet und nicht gerade leichte Kost ist. Gute Unterhaltung, die ich gern empfehle.


    Bewertung: 4ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Mein Ding war das nicht so richtig....


    Da ich schon seit Jahren ein großer Fan von Camilla Läckbergs Krimireihe um die Autorin Erica Falk bin, wollte ich mir natürlich ihren ersten Thriller nicht entgehen lassen. Und wurde in der Hinsicht nicht enttäuscht, dass auch hier mich ihr ausgesprochen eloquenter Stil gefanden nahm und ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Weil es sich so ungeheuer süffig las. Auch wenn die Themen - Machtmißbrauch und beziehungsweise durch Sex - nicht unbedingt mein Fall sind.


    Aber hier fand der seltene, wenn nicht gar einzigartige Fall statt, dass ich das Buch aufgrund des eingängigen und mir sehr vertrauten Stils der Autorin schnell durchgelesen hatte, wenn mich auch der Inhalt nicht begeistert konnte.


    Denn hier geht es um Rache - ein Begriff, der aus meiner Sicht immer gemeinsam mit "Vergebung" genutzt werden sollte, wovon hier aber nichts zu spüren ist.


    Es geht um die Ehe von Faye und Jack, die jäh endet - einer der beiden Ehepartner sinnt auf Rache, nachdem er begriffen hat, dass er über Jahre hinweg belogen und betrogen wurde.


    Machtspielchen - nicht zuletzt Sex - spielen immer wieder eine zentrale Rolle und haben nichts mit den atmosphärischen und warmherzigen Schilderungen der Autorin gemein, die ich aus der Fjällbacka-Reihe kenne und liebe. Zudem ist der Plot ausgesprochen wenig originell. Wer oft Thriller liest, wird hier nichts Neues entdecken, das war schon bei mir, die ich nur gelegentlich zu einem greife, der Fall.


    Ein Buch also, zu dem man greifen kann, aber definitiv nicht muss. Als Lektüre für zwischendurch aufgrund des angenehm zu lesenden Stils ganz nett.

    3ratten