Jeffery Deaver - Der talentierte Mörder

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    Detective Amelia Sachs von der Abteilung für Kapitelverbrechen der Police Manhattan verfolgt einen perfiden Mörder. Kurz bevor sie ihn in einem Einkaufszentrum stellen kann, geschieht ein furchtbarer Unfall. Ein Mann wird in einer Rolltreppe eingeklemmt und Amelia versucht verzweifelt, ihn zu befreien. So kann der Mörder, der auch Täter 40 genannt wird, entkommen. Erst viel später stellt sich heraus, dass der Täter Geräte, Maschinen und auch Alltagsgegenstände so manipulieren kann, dass sie versagen. Lincoln Rhyme, ehemaliger Mitarbeiter der Polizei und nun nach einem Unfall im Rollstuhl, wird von Amelia engagiert, um die Technik der manipulierten Geräte zu untersuchen.



    Von Beginn weg realisiert man als Leser, dass der Mörder, der sein Unwesen treibt, absolut perfide agiert. Alltagssituationen werden für die Opfer zu einer tödlichen Falle. Situationen, die jeder von uns tagtäglich erlebt. Die Szene zu Beginn des Buches, in der ein Mann in der Rolltreppe eingeklemmt wird, ist absolut gruselig und leider nur zu authentisch beschrieben. Da kriegt man regelrecht Hemmungen, Rolltreppen zu benutzen. Die Manipulation, sowie die Untersuchung der Geräte, ist sehr technisch und für mich zu ausufernd geschrieben. Dies, weil ich leider in dieser Hinsicht weniger versiert und interessiert bin. Ich bin leider weder Elektriker, noch Maschinenbauer. Aber auch für Interessierte denke ich, ist eine fünf Seiten lange Passage, in der es nur darum geht, wie eine Rolltreppe funktioniert, vielleicht zu detailliert? Die Story ist gespickt mit technischem Schnickschnack und allerlei kriminalistischen Spielereien. Die Recherchen sind sicher hervorragend und durchdacht. Doch habe ich nicht die Hälfte von dem verstanden, was da beschrieben wurde. " Chromatographische und spektrometische Analysen (Seite 263)"... wie bitte?

    Überhaupt ist vieles sehr ausufernd geschrieben. Egal ob es um Rechte und Pflichten der Polizei, Vorlesungen, die Rhyme hält oder eben die erwähnten technischen Details geht. Der Autor gibt einen sehr guten Einblick in die Welt der Klagen und Kläger in den USA. Auch hier nehmen diese Erklärungen sehr viel Platz ein. So hat mich die Geschichte doch ab und zu ermüdet. Auch mit dem Gefühl, dass man Vieles hätte abspecken können.

    In oft wechselnden Perspektiven, wirkt die Geschichte lebendig. Der Mörder, dessen Sicht man immer wieder zu lesen kriegt, ist total durch geknallt. Viele verschachtelte und mehr und mehr ineinander übergreifende Geschichten der verschiedensten Figuren haben etwas Anspruchsvolles.

    Da ist nämlich nicht nur die Hauptstory um Amelia Sachs und ihrem Partner Lincoln Rhyme. Sondern auch noch ein Exfreund Amelias, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde. Und eine neue Mitarbeiterin von Rhyme. Und dann erfährt man noch in einer Nebengeschichte die Probleme eines Detective, der in eine Razzia gerät. Zum besseren Verständnis hat der Autor immer wieder Zusammenfassungen zu den Opfern und der Taten eingefügt. Die sich trocken wie ein Polizeibericht lasen, jedoch die wichtigsten Infos noch mal vereinten. Teilweise habe ich die nur überflogen, da man ja oft diese Details schon im Text erfahren hatte.

    Auch dieser 12. Teil der Reihe konnte mich halbwegs fesseln. Obwohl ich nicht alle Bücher der Reihe gelesen habe, konnte ich problemlos folgen. Abgespeckt hätte er mir wohl besser gefallen!


    3ratten