Chris Brookmyre - Places in the darkness

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    Inhalt

    Ciudad de cielo ist eine Raumstation für die Zukunft. Auf ihr arbeiten hunderte von Wissenschaftlern an der Möglichkeit, die Menschen nicht nur zu den Sternen zu schicken, sondern sie dort auch leben zu lassen. Die Bewohner der Stadt im Himmel werden sorgfältig ausgesucht. Wie kann es dann passieren, dass die Behörden einen Mörder in die Stadt gelassen haben?


    Meine Meinung

    Bei Places in the darkness steht eigentlich der Mordfall im Vordergrund. Deshalb habe ich mir überlegt, ob ich das Buch nicht zu den Krimis packe. Das "eigentlich" steht aber für den Grund, warum dieser und noch mehr Morde passieren und deshalb ist das Buch hier am besten aufgehoben. Denn es ist mehr als nur ein reiner Krimi. Es ist ein Blick in eine Zukunft, die nicht ganz abwegig ist mit Ideen, die aus der Vergangenheit kommen.


    Die beiden Ermittlerinnen könnten unterschiedlicher nicht sein. Von der Station kommt Nikki, die vor ihrer Vergangenheit auf der Erde geflüchtet ist und im Himmel festgestellt hat, dass sie nur eine räumliche Distanz, nicht aber eine emotionale zwischen sich und die Vergangenheit gebracht hat.


    Alice ist ganz anders. Sie ist ein Vernunftmensch und soll Nikki und ihre Ermittlungen überwachen. Aber je mehr sie von der scheinbar perfekten Welt kennenlernt, desto weniger ist sie davon überzeugt. Aber so unterschiedlich die beiden Frauen sind, so gut ergänzen sie sich. Sicher nicht das, was für sie geplant war.


    Ich habe oft Probleme damit, wenn Autoren das von mir gewohnte Genre verlassen. Anfangs hätte das Buch auch von jedem anderen Autor geschrieben sein können, denn ich habe den typischen Brookmyre-Humor vermisst. Gut, der ist mit einer makabren Szene in der Schwerelosigkeit wieder aufgetaucht. Aber nicht nur der, sondern noch mehr: wie in den letzten Parlabaneromanen auch, macht sich Chris(topher) Brookmyre mehr Gedanken um seine Protagonisten. Das ist eine Entwicklung, die mir gut gefällt.

    5ratten


    Liebe Grüße

    Kirste

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hoch über der Erde gibt es eine Raumstation, auf der für Missionen ins All geforscht wird. Hier lebt und arbeitet Nikki „Fixx“ als Polizistin, vorrangig im Vergnügungsviertel mit diversen Nebenverdiensten fürs „in die andere Richtung schauen“, den illegalen Schnapsimport überwachen oder auch mal die Ordnung nicht mit legalen Mitteln durchsetzen.


    Ausgerechnet sie wird als Begleiterin für die neu angekommene Alice auserkoren, der neuen Leiterin der alles überwachenden Behörde. Und prompt kommt es auch noch zum ersten Mord in der Geschichte der Station.


    Wenn sie herausfinden wollen, was geschehen ist und sich vor allem nicht manipulieren lassen wollen, müssen die beiden zusammenarbeiten. Alice muss lernen, dass hier längst nicht alles so sauber ist, wie es scheint, sondern sich unter der glänzenden Oberfläche Abgründe verbergen und Nikki erinnert sich an die Prinzipien, die sie einst besaß.


    Mit der Raumstation als Handlungsort hat Brookmyre einen begrenzten äußeren Rahmen für seine Geschichte geschaffen, der Rest „Science Fiction“ ist dann eher dem wissenschaftlichen Bereich zuzuordnen und könnte auch einem normalen Wissenschaftsthriller entstammen. Raumschlachten oder Aliens sucht man hier vergebens, es geht um den Menschen, seine Sehnsüchte und Ängste und wie Forschungsdrang über die Moral siegt, denn der Zweck heiligt für manche die Mittel.


    Ein etwas anderer Brookmyre, etwas mehr von seinem düsteren Humor hätte mir gefallen, aber in einigen Szenen war „Places in the Darkness“ doch wieder sehr typisch für den Autor. Mir hat’s gefallen.


    4ratten