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Nach dem ich das "Debut" der Autorin Ellen Sandberg (die unter ihrem richtigen Namen Inge Löhnig ja schon lange bekannt ist) ganz großartig fand, war ich sehr neugierig auf das zweite Werk. Da mir momentan immer ein bisschen die Zeit zum Lesen fehlt, habe ich hier zum Hörbuch gegriffen.
Ungekürzte Hörbücher sind nicht so mein Fall, daher war mir hier die gekürzte Version ganz recht, ich hab immer noch lange genug dafür gebraucht.
Es geht um 3 Schwestern und ihr schwieriges Verhältnis. Angeblich liegt ein Fluch auf den Frauen der Familie und manchmal sieht es fast so aus, obwohl so etwas natürlich Aberglaube ist. Nane war 20 Jahre im Gefängnis und ist nun gerade wieder entlassen worden. Das führt dazu, dass die Ereignisse, die damals zu ihrer Verhaftung geführt haben, wieder aufgewühlt werden.
Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen, 2018 und 1998. Zu Beginn ist alles recht verwirrend, viele Figuren werden eingeführt und die Beziehungen untereinander musste ich innerlich erstmal für mich aufdröseln. Wenn man das aber mal verstanden hat, ist es nicht weiter kompliziert.
Meine hohen Erwartungen konnte das (Hör)Buch nicht erfüllen.
Sprecher Thomas M. Meinhardt macht seine Sache gut, auch die Kürzungen sind offenbar so erfolgt, dass mir nichts weiter aufgefallen ist oder gefehlt hat.
Aber die Story an sich... das große Familiengeheimnis war mir relativ schnell klar und die Spannung hielt sich somit ziemlich in Grenzen.
Viel schlimmer noch sind aber die Charaktere. Mir müssen Buchfiguren nicht sympathisch sein, damit ich ein Buch gut finden kann. Zum Glück, denn sympathisch ist hier wirklich niemand. Die Personen sind schwach, labil, jähzornig und alle in irgendeiner Form emotional gestört, dies aber für mich leider nicht einmal überzeugend oder nachvollziehbar
Ja, natürlich ist es möglich, dass Kinder einen Knacks bekommen, wenn die Mutter plötzlich beschließt, die Familie zu verlassen. Wenn sie aber bereits nach wenigen Wochen wieder auftaucht, kann das dann wirklich die Erklärung dafür sein, dass eine erwachsene Frau keine Freude an Sex entwickeln kann und entsprechende Gefühle für immer in sich wegsperrt (obwohl sie das eigentlich gar nicht will)?
Nur ein Beispiel...
Einzige Ausnahme ist die nächste Generation, die aber keine tragenden Rollen spielen, sondern eher Staffage sind.
So zog sich die Geschichte für mich vorhersehbar und ziemlich langweilig dahin, nicht einmal das "Geheimnis im Geheimnis" am Ende konnte mich überraschen, denn auch das hatte ich mir da längst gedacht.