04 - Kap. 47 bis 61

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  • Mein größtes Problem bei dem Buch ist, glaube ich, dass ich die Motivation der handelnden Personen nicht immer nachvollziehen kann. Also warum sie was tun.


    Ganwalen vergewaltigt Fayanu. Ich hasse es, wenn Vergewaltigung als Strafe genutzt wird. Das ist so unter aller Würde. Fayanu tut mir leid, sie will so sehr keine Frau sein und dann wird ihr das angetan.

    Was verspricht sich Ganwalen davon? Hätte er sie umgebracht? Oder weiter gefoltert um Antworten zu bekommen?

    Und nun ist Fayanu wieder "zu Hause" oder besse gesagt in ihrem Reich. Und wird dort nicht mit offenen Armen empfangen. Seine Pläne werden verlacht. Die Elfen kommen mir sehr hochnäsig und weltfremd vor. Die Sternescheibe und die Lindwürmer hingegen finde ich sehr faszinierend und spannend. Da freue ich mich, mehr darüber zu lesen.

    Und nun ist Fayanu schwanger, von Ganwalen. Was bedeutet das für sie? Auf jeden Fall lehnt sie sich auf, will das Kind anscheinend behalten. Er flieht.

    Und was ist mit Fledermaus, ist sie wirklich tot? Das würde mir so leid tun.


    Über Walgreta wird ein Liebeszauber gesprochen. Mal schauen, wen der trifft. Fayanu muss er ja nicht mehr treffen. Und ob sie den Zauber wirklich an Rianon verschwenden will? So ein schlechter Mensch scheint er ja auch nicht zu sein. Und sie sind überraschen offen miteinander.

    Auf jeden Fal muss Walgreta nun doch erst mal bei ihm bleiben, nachdem ihre Flucht vereitelt wurde und die Fayanu nicht finden konnte. Wann wird sie erfahren, was ihm passiert ist?


    Diesen "Wirbelweg" finde ich richtig spannend, der war auch toll erklärt und ich konnte mir das richtig bildhaft vorstellen. Auch, dass das mal ein Riese war, wie spannend.

    Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

  • Ich hoffe auch noch, dass am Ende alles zu einem gewissen Sinn kommt. Momentan erscheint es mir, als würden alle nur irgendwie handeln und überhaupt nicht darüber nachdenken.


    Neben Ganwalen - bei dieser Geschichte stimme ich Inge vollkommen zu - finde ich auch das Verhalten von Walgreta mehr als sinnlos und unwürdig. Sie tut weder sich noch Fayanu damit einen Gefallen. Ich finde auch, dass Rianon sich doch wirklich Mühe gibt. Er versucht ihre Beweggründe zu verstehen, vielleicht würde er ihr für diese "bessere Welt" auch helfen? Er scheint ja selbst überrascht, dass man ihm die Königin zur Frau gegeben hat. Es ist sicher auch nicht so einfach als Anführer gleich aus allen Traditionen herauszubrechen, sein Volk würde ihm dann sicher nicht gleich vertrauen. Aber ich finde er gibt es sich Mühe, was das Ende von Kapitel 61 ja beweist - er lädt sie als Frau zu den Beratungen ein.


    Auch die Iliaden werden immer undurchschaubarer, finde ich. Jetzt haben sie zwei Seiten und die Waldelfen benutzen beide. Was das kupferne Kleid wohl für eine zweite Seite hatte als es noch ein ganzes Stück war? Das ist das einzige was wir noch nicht gehört haben.


    Spannend finde ich auch, dass der Blickende Becher und die Flöte ja jetzt von jemand anderem an Fayanu geschenkt werden muss. Vielleicht war es das auch schon mit dem gemeinsamen Weg von Fayanu und Walgreta, zumindest als Liebespaar. Ich hoffe sehr, dass Ganwalen seine Strafe erhält und Walgreta das mit Hilfe von Rianon hinbekommt.


    Die Beschreibung vom Reich der Waldelfen finde ich wieder wirklich schön. Das würde ich gerne sehen :)

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

  • Im Moment konnte ich mich immer noch damit trösten, dass Walgreta und Farayu sizusagen aus Verliebtheit handeln. Ich will es gar nicht Liebe nennen. Dazu fehlen mir einfach noch ein paar Atribute - Walgreta will sich einfach nur auf Farayu konzentrieren und nicht auf die eigentlichen Pflichten, die ihr obliegen. Aber langsam sollte sich schon ein Sinn herauskristallisieren, meine ich ...


    Was Farayu betrifft, bin ich auch ganz bei Inge. Vergewaltigung als ein Mittel einzusetzen, um Antworten aus Farayu herauszupressen, finde ich auch das letzte. Natürlich hat sich due Autorin wohl Gedanken um ihre Charaktere gemnacht, aber das sie das Mittel gleich bei mehreren einsetzt, finde ich jetzt auch nicht so sonderlich gut.


    Das Elfenreich finde ich im Gegensatz dazu bombastisch und sehr bildhaft beschrieben. Wow, da würde ich wirklich gern mal spazieren gehen <3

    Ich find übrigens auch Farayus Bruder interessant, befürchte aber fast, dass er keine sonderlich große Rolle mehr spielen wird. Schade! Das hätte ich spannend gefunden =(

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)

  • Ja, den Bruder fand ich auch einen der interessanteren Charaktere im Land des Alten Volkes. Obwohl Fanayu ihm ja mistraut und ihn auch nicht mag, weil er sie im Stich gelassen hat - sieht er doch irgendwann ein, dass zumindest sein Bruder immer hinter ihm stand. Ich hätte zu gerne gehört, was er ihm am ENde noch nachruft, falls es keine Einbildung von Fanayu war.

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

  • Ich dachte schon, mir entgeht was, weil ich mit den Gedanken teils woanders bin. Aber nein, ihr werdet aus dem allen auch nicht immer ganz schlau. Momentan sehe ich nicht so ganz, worauf das alles hinaus laufen soll. Auf der anderen Seiten fügen sich die verschiedenen Handlungsstränge nun zusammen.


    Nun ist die Frage, ob Rianon und Walgreta sich wirklich zusammen tun und wie so ein Bündnis aussehen kann. Rianon sollte man wirklich nicht trauen. Er hat ja schon gezeigt, wie er mit Bündnissen umgeht. es hat mich allerdings auch überrascht, dass er bei Walgreta dann doch so ernst nimmt, obwohl sie eine Frau ist. Da erlebt sie doch ganz anderes als Faraynu.


    Es war wirklich erschreckend, wie ihre Familie mit ihr umgegangen ist. Allerdings fand ich auch den Umgang von ihr mit ihrem Bruder ganz schlimm, wieso tut sie das? Hätte Sie ihn nicht auch als Verbündeten gewinnen und wäre ihr damit nicht sogar geholfen? Ich hatte schon den Eindruck, dass er ihr sehr wohlgesonnen ist.

  • as Elfenreich finde ich im Gegensatz dazu bombastisch und sehr bildhaft beschrieben. Wow, da würde ich wirklich gern mal spazieren gehen <3

    Ja, die Beschreibungen haben mir auch sehr gut gefallen. Schon diese Salzgrotten fand ich den Wahnsinn und das Elfenreich ist wirklich tolles Kopfkino

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  • Ich fand auch die großen Wurzeln toll in die man sich legen kann <3 Durch dieses Land wäre ich auch sehr gerne gewandert.

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

  • So, der Abschnitt ist auch gelesen - ich hinke immer noch so sehr hinterher, tut mir leid.


    Ich fand diesen Abschnitt sehr aufwühlend und es gab einige Dinge, die mir unangenehm aufgestoßen sind. Da ist zum einen natürlich die Vergewaltigung von Fayanú. Diesmal war die Beschreibung der Vergewaltigung an sich nicht ganz so "schlimm" wie bei Raukenthal. Also nicht gänzlich aus der Sicht des Täters und irgendwie (versehentlich?) beschönigend. Wie furchtbar es war kam ganz und gar durch für mich.


    Und dann ist da noch die Sache, dass Fayanú von seiner Mutter bzw. den Wächtern von Ilian dazu gedrängt wird, das aus der Vergewaltigung entstandene Kind abzutreiben und er das aber nicht macht. Das an sich ist sein gutes Recht und das finde ich auch nicht problematisch. Nur die Art und Weise wie argumentiert wird fand ich nicht ganz nachvollziehbar. Ich hatte ein kleines bisschen das Gefühl, man wollte sich hier aus Prinzip gegen das Abtreiben des ungeborenen Kindes aussprechen.

    "Und doch [...] würde die Beschmutzung [...] ein Kind werden, wenn man es ließ, das keine Schuld an den Ereignissen seiner Entstehung trug. [...] Sein Kind!" (S. 314) war in diesem Moment für mich kein glaubhaftes Argument in Fayanús Gedanken, zumal die Schwangerschaft ja furchtbare Dysphorie mit sich bringen kann und er auch darüber nachgedacht hat, dass die Schwangerschwaft entgegen seiner Geschlechtsidentität existiert und ihn das stört. Auch "Nie war sein Körper monströser gewesen" und "Und ausgerechnet jetzt fühlte sich Fayanú zum ersten Mal mit seinem Körper im Reinen". (S. 314f) war für mich irgendwie nicht nachvollziehbar. Da hat mir irgendwie insgesamt was gefehlt, mir ging Fayanús Entscheidung, das Mittel nicht zu trinken, einen Ticken zu schnell.


    Sehr gefallen haben mir die Beschreibungen des Reiches Ilian. Habe die Bilder sehr eindrucksvoll vor meinem inneren Auge sehen können und ich wünsche mir fast ein bisschen, ich könnte vor allem diesen Teil als Film sehen.


    Da ich ein harmoniebedürftiger Familienmensch bin war es sehr schmerzhaft, Fayanú so auf seine Familie treffen zu sehen. Ich hätte wohl nicht so reagiert wie er - oder vielleicht doch, sein Leid können ja nicht alle nachvollziehen. Gut fand ich seinen Bruder. Ich hoffe, dieser taucht noch einmal auf und kann Fayanú auch beistehen (und die korrekten Pronomen benutzen!).


    Ich hoffe, Fledermaus hat überlebt :(


    Ich finde auch, dass Rianon sich doch wirklich Mühe gibt. Er versucht ihre Beweggründe zu verstehen, vielleicht würde er ihr für diese "bessere Welt" auch helfen? Er scheint ja selbst überrascht, dass man ihm die Königin zur Frau gegeben hat. Es ist sicher auch nicht so einfach als Anführer gleich aus allen Traditionen herauszubrechen, sein Volk würde ihm dann sicher nicht gleich vertrauen. Aber ich finde er gibt es sich Mühe, was das Ende von Kapitel 61 ja beweist - er lädt sie als Frau zu den Beratungen ein.


    Ich werde aus Rianon insgesamt nicht so ganz schlau, was ich aber gut finde. Ich finde ihn nicht schlimm und böse, aber hinterlistig und gerissen ist er alle mal. Allerdings finde ich manche Dinge die er tut (und wie er sie tut) doch auch recht korrekt. Ich finde ihn als Charakter sehr interessant.

    Walgreta ist dagegen...ein schwieriger Charakter für mich. Ich kann bei Vielem gut verstehen, warum sie so handelt. Aber andererseits finde ich sie auch manchmal anstrengend. Das muss nichts Schlechtes sein, immerhin müssen die Protagonist*innen nicht immer sympathisch sein. Bei Walgreta schwanke ich nur immer. Ich muss mir auch immer in's Gedächtnis rufen, dass sie ja nicht weiß, was wir wissen.


    Sehr gut finde ich übrigens so generell, dass die Perspektiven ständig wechseln und man dabei zum Beispiel auch Rianon's Blickwinkel einnimmt. Ich finde das spannend, abwechslungsreich und nützlich.