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Inhalt
San Salvador im Dezember 1980. In einem Feld außerhalb der Stadt werden die Leichen von vier Frauen gefunden. Drei von ihnen sind Nonnen des Maryknoll-Missionsordens, die erst vor Kurzem ihren Dienst in El Salvador angetreten haben. Eine von ihnen ist Schwester Maura Clarke.
Meine Meinung
Die Tragik ist, dass die vier Frauen wurden von Soldaten der Armee aus El Salvador getötet, die von der US-Armee ausgebildet wurden. Unter den vielen Opfern des Konflikts in Lateinamerika wären sie wahrscheinlich nur eine weitere Zahl in der Statistik gewesen, wären sie nicht Amerikanerinnen gewesen. Der Mord führte dazu, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern dramatisch verschlechterten.
Eileen Markey erzählt Mauras Leben von der Geburt bis zu dem Moment, in dem sie in den Jeep stieg um Freunde vom Flughafen abzuholen. Vieles aus Mauras Leben fand ich zu fast zu schön, um wahr zu sein. Sie war wunderschön, hochbegabt und wusste schon früh, dass sie Nonne werden wollte. Seit ihrem Eintritt im Orden arbeitete sie unermüdlich und dachte zuerst immer an ihre Schwestern und nicht an sich.
Auch wenn die Autorin sicherlich ein wenig übertreibt, kam mir Maura wie jemand vor, der einen sehr eigenen Kopf hat und im strengen Regelkorsett des Ordens nicht immer glücklich war. Sie hat viel bewegt, aber bestimmt nicht immer so einfach wie es die Autorin dargestellt hat. In Mauras Jugend haben sich viele junge Frauen überlegt, in einen Orden einzutreten. Der Hauptgrund war oft, den Menschen zu helfen und etwas zu bewegen. Etwas, was man als Ehefrau und Mutter nicht gekonnt hätte. Diese weltlichen Gründe haben oft zu Konflikten und Austritten geführt.
Auch Maura hat an sich gezweifelt, aber sie hat einen anderen Weg gefunden: sie hat angefangen, den Orden selbst zu verändern und ihn moderner zu machen. In ihrer Zeit in Südamerika war sie vieles: Lehrerin, Freundin, politische Aktivistin und fast schon nebenbei eine Frau, die ihr Leben Gott geweiht hat.
Interessanter als Mauras Leben fand ich die Beschreibungen der Zustände in Nicaragua, wo Maura einen Großteil ihrer Zeit verbrachte. Die politische Situation im Land, die Lage der Menschen und wie sie von einigen Wenigen unterdrückt wurden... das hat die Autorin manchmal nur am Rand erwähnt um das Bild zu vervollständigen. Für mich waren es Erinnerungen an eine Zeit, in der ich mich für die Ereignisse außerhalb Deutschlands zu interessieren begann. Ohne diese Ausflüge in die Politik wäre das Buch leider nur halb so interessant gewesen.
Liebe Grüße
Kirsten