Margaret George - Heinrich VIII

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  • Hallo!


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    Inhalt:


    Er hatte sechs Frauen und ließ zwei von ihnen köpfen; er brach mit der römischen Kirche, die ihm die Scheidung verweigerte, und gründete die anglikanische Nationalkirche; er ließ seinen Freund Thomas More hinrichten und wünschte sich verzweifelt einen Thronfolger: Heinrich VIII., Englands bedeutendster und faszinierendster König. Als selbstherrlicher, machtbesessener Monarch ist er in die Geschichte eingegangen, der Mensch ist fast verschwunden hinter den Schichten historischer Festschreibungen und blutrünstiger Legenden aus fünf Jahrhunderten. Margaret George läßt Heinrich selbst zu Wort kommen. Angeregt von seinem Hofnarren Will Somers, schreibt Heinrich seine Erinnerungen auf, die Somers kritische und respektlos kommentiert. Margaret George zeigt einen Monarchen mit großer charismatischer Ausstrahlung, und sie läßt das vielfarbige Stück Weltgeschichte lebendig werden, in dessen Mittelpunkt Heinrich VIII. stand.


    Teilnehmer:


    Germa
    yanni
    Yoshi
    Nymphetamine
    Bruder Grimm
    ÜberdenWolken
    leises_kindchen
    tina (evtl. erst später)
    Tami


    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo,


    also auf ein Neues!


    Zuerst einmal fiel mir auf, dass Heinrich VIII. eigentlich auf die gleiche Art wie Maria Stuart begann.
    Ein Brief in dem der eigene bevorstehende Tod erklärt wird.


    Ich habe die Ahnentafel ganz vorne eingehend studiert und war danach verwirrter als vorher. Hoffentlich weiß ich nach Ende der Lektüre halbwegs wer mit wem, wie, über wieviele Ecken verwandt oder verschwägert ist.


    Den Briefwechsel zwischen Will und Catherine habe ich beendet. Ein origineller Einfall als Einleitung.
    Ob Harry (dabei muss ich ständig an den rothaarigen, sommersprossigen Abkömmling aus dem Hause Windsor denken) wirklich Tagebuch geführt hat? Weiß das zufällig jemand?


    Und was um Himmels Willen muss ich mir denn unter einem Anabaptisten vorstellen?


    Will Somers erscheint mir als eine interessante Persönlichkeit, von der ich hoffe noch einiges berichtet zu bekommen.
    Hofnarren sollen ja teilweise die engsten Vertrauten ihrer Könige gewesen sein.(?)


    Zu meiner Erleichterung habe ich festgestellt, dass das Buch in Kapitel eingeteilt ist. :breitgrins:


    yanni,
    begeistert über die Wegmarkierungen im Seitendschungel

  • yanni
    Soweit ich weiß war das damals eine Sekte, die in Deutschland ihren Ursprung hatte, bin mir aber nicht sicher :zwinker:


    Das erste was ich gemacht habe, als ich das Buch aufgeschlagen hatte: den Stammbaum kopieren und während des Lesens neben das Buch zu legen. Anders blicke ich wahrscheinlich nicht durch :breitgrins:


    Der Briefwechsel ist klasse.
    Aber die Stellen wo Anne Boleyn erwähnt wird, fand ich teilweise echt ... nun ja ... interessant?
    Eigentlich wurde in meinen Geschichts- und Englischunterricht immer alles so hingestellt, als wäre sie das arme Opfer von dem Heinrich.
    Mal schauen was sie für eine Rolle im Tagebuch hat.
    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt :klatschen:

  • Ahoi
    Gestern war´s unmöglich mit dem Buch zu beginnen aber dafür bin ich heute schon um 4 aufgegrabbelt und hab´s mir in meinem Bett gemütlich gemacht.
    Das erste was mir so beim durchblättern aufgefallen ist ist die Unterteilung in Kapiteln. Das war ja etwas was ich bei Maria Stuart schmerzlich vermisst habe und ich hoffe das dadurch die Übersichtlichkeit etwas gewahrt bleibt.
    Toll fand ich auch, als ich zu lesen begann, das -als der Text so dahinfloss- ich immer wider so manch hellen Moment hatte wo ich mir dachte, "...den kennste schon und die ist auch keine Unbekannte...", ich freute mich also schon ein gewisses Basiswissen zu besitzen. Ich war auch überrascht das man Margaret Georges Schreibstiel in diesem Buch kaum wiederkennt. Er schimmert zwar in so manchen Beschreibungen durch wird aber meist durch eine "maskuline"-Komponente übertüncht. Was ja hauptsächlich von der Tatsache herrühren wird das es sich um das, überarbeitete, Tagebuch von Heinrich handelt. Die Idee finde ich im übrigem wirklich klasse, alles aus der ersten Person zu erzählen. Dadurch hält sich, zumindest bei mir, eine gewisse Spannung und Abwechslung im vergleich zur Stuart-Biographie. Alles wird in einem gewissen Rahmen gehalten werden müssen und der Leser wird (hoffe ich) nicht im Vorhinein mit Intrigen und Verschwörungen drangsaliert, schon lange bevor Heinrich selbst etwas davon erfährt. Witzig fand ich ja die ewigen Sticheleien zwischen Edward´s und Heinrich´s so das man den Sohn einfach Arthur getauft hat. :breitgrins:
    Im groben und ganzen hinterlässt das Buch bei mir einen sehr guten Eindruck. Es ist wider sehr leicht lesbar und es macht einfach Spaß in die Geschichte (im doppelten Wortsinn) einzutauchen.


    Noch ein kleines Wortspiel am Rande:
    Seite 38 ...Lionel, Herzog von Clarence...
    Kennt jemand Daktarie :rollen:


    Ca
    NtM

  • Nun ja, dass ist das erste Buch, was ich von Margaret George lese und daher kann ich nicht viel zum Schreibstil sagen, aber:


    Zitat von "I.Kapitel"


    Das ist ja total deprimierend,wenn man erfährt, dass die eigene Mutter nicht zur Zeremonie auftaucht, weil sie ihren verstorbenen Bruder lieber hat, als den kleinen Sohn. Außerdem hat die Frau ihm das versprochen gehabt, aber es war ja von vorne herein klar, dass sie das nicht mitmacht :grmpf:
    Gemein fand ich auch, dass die ganz einfach sagen, der kleine Heinrich wäre zu dumm für den Thron und wir machen dies und jenes mit ihm. Anstatt den Kleinen mal danach zu fragen. Jaja, ich weiß, das war die damalige Politik, aber er war auch ein kleines Kind :rollen:


    Also beginnt das Buch für mich mit einem kleinen Aufreger *g* :breitgrins:

  • leises_kindchen:
    Das hört sich in unserer Zeit fürchterlich an, aber zu damaliger Zeit war das ganz üblich. Zweitgeborene gehörten oft der Kirche, außer sie wurden anderweitig noch gebraucht. Und ein kirliches Amt war auch begehrt, da es auch viele Vorteile mit sich brachte, z. B. Macht oder Ländereien.


    Leider wird nicht näher auf den Tod des Bruders der Königin eingegangen. Es würde mich interessieren woran er gestorben ist oder ob er auch einer von den vielen hingerichteten ist. (Siehe Ahnentafel)

  • @yanni


    Er wurde im Tower festgesetzt und keiner weiß ob er "natürlich" gestorben oder ermordet wurde :zwinker:


    Naja, ich weiß, dass das damals anders war, aber ich bin mir sicher es scheint für viele damals doch schon etwas hart gewesen zu sein.
    Zum Beispiel, wie auf das Leben als Prinz eingeht, kommt es mir so vor, dass er anfangs nur selten glücklich war.

  • leises_kindchen
    Oh ein MG -Neuling. :rollen:
    Wirst dich aber rasch an so Eigenheiten wie unverhoffte Zeitsprünge, 3 Jahre mit einem umblättern, oder Charakterfluten, manchmal bis zu 30 Leute die man im Kopf behalten muss, gewöhnen.


    Obwohl sich diese kleinen Mankos (erfreulicherweise) bei Heinrich stark in Grenzen halten. Bin jetzt auf Seite 197 und es war erst ein abrupter Zeitsprung und bis jetzt beschränkt sich die Anzahl der wichtigsten Charaktere auf gerade mal 5-6 Stück.
    Was ich bis jetzt so gesehen habe gefällt mir dieses Buch etwas besser als Maria Stuart. Es ist leichter zu lesen und mit einem Männlichen Hauptakteur kann ich mich auch ein wenig besser identifizieren.


    NtM

  • Muss ich mich jetzt schämen, weil ich ein MG- Neuling bin :breitgrins:
    Wenn ja: :redface:
    Wenn nein: Danke fürs Willkommen heißen :zwinker:


    Bei Büchern, wo man zig Personen im Kopf haben muss, lege ich mir meistens irgendwann ein Blatt Papier neben das Buch und mache dann für mich Tafelbilder, wer wer ist, was wer macht und wer mit wem in Verbindung steht. Das klappt meistens ganz gut.
    Ok, riesengroße Zeitsprünge mag ich eigentlich nicht so, aber wenn immer kurz die aktuelle Situation und was in den letzten Jahren passiert ist, erklärt wird, komme ich auch damit zurecht.


    Aber wo sind eigentlich die anderen, die zu der Leserunde gehören? :winken:

  • leises_kindchen
    Das mit den Tafelbildern ist keine schlechte Idee obwohl man bei Margaret George manchmal auch hier schon Lesezeichen braucht. Was die Zeitsprünge betrifft muss ich dich leider enttäuschen, jene finden fast immer ohne Erklärung statt. Die Autorin hüpft einfach über Zeiträume hinweg die sie nicht für interessant erachtet. Auf der einen Seite ist es zwar angenehm nur das wichtigste zu erfahren, aber wenn der Hauptcharakter vor sich hinlebt und auf einer Seite noch 7- und auf der nächsten dann schon 10 Jahre alt ist komm ich immer wider leicht ins stutzen.
    Aber wie gesagt hält sich das beim Heinrich in Grenzen. :smile:


    NtM

  • Oh mein Gott, was bin ich froh, dass ich die Ahnentafel vor dem Lesebeginn kopiert habe, sonst wär ich beim 2. Kapitel nicht mehr durchgestiegen vor lauter zurückblättern und so weiter :entsetzt:


    Die armen Kinder der Adligen, die diese Ahnentafeln auswendig können mussten. Ich wäre da irgendwann durchgedreht.
    Aber wenn man sie neben sich liegen hat, gehts ganz gut *g*


    Aber der Stammbaum beweist mir mal wieder, dass es kein Wunder ist, dass ein paar Leute dort eine Veranlagung zum Wahnsinn hatten ... Da haben wirklich die meisten die gleichen Gene und es kommt nur ganz selten mal ein neues Gen rein :breitgrins:

  • Hallo
    Bin jetzt auf Seite 287 und das Buch erweist sich immer mehr zu einer durchaus lohnenden Lektüre.
    Es ist spannend zu lesen, es wird mittlerweile schon am laufenden Bande gelogen und betrogen, und auch der Wandel, dem Heinrich nun immer mehr unterliegt, ist recht anschaulich dargestellt.
    Es gab auch schon die ersten Querverweise zur Biographie von Maria Stuart zb. die Schlacht zu Flodden Field wo ja James IV vernichtend geschlagen wurde, war ja des öfteren auch im anderen Buch zu finden. Das freut den Kenner dann doch immer wieder. :rollen:
    Ebenfalls bekannt ist ja auch das Unvermögen der Autorin im Hinblick auf Bettszenen. Auch hier hat sie sich wieder keine Blöße gegeben und es wird lustig drauf los Defloriert.
    Dämlichster Satz in dem Zusammenhang ist auf Seite 274 zu finden:
    Im gelben Feuerschein und dem angenehmen Nachempfinden vom Missbrauch meiner Schamteile fühlte ich mich dann wie ein richtiger Mann unter Männern.
    Da ploppt über meinem Schädel nur ein Fragezeichen auf?? Ich weis nicht, auf solche Kleinigkeiten kann ich wirklich verzichten. So auch auf sein herum philosophieren darüber ob es sein königliches Recht sei sich eine Geliebte zu nehmen oder nicht? Nur weil er seine Frau nicht mehr liebt, muss er doch nicht zur dunklen Seite der Macht überwechseln. Er hat sich bis jetzt ja so gut gehalten, abgesehen von der drallen Tussi mit der er aber ordentlich abgeferkelt hat. Also wirklich. Kaum zu glauben das man ihm im späteren Verlauf des Buches Impotenz vorwirft. :rollen:


    Im groben und ganzen ist es bis jetzt wirklich ein satter Historien Schmöker der mich sicher noch einige Tage/Wochen beschäftigen wird. Ich kann das Buch, im Moment, wirklich nur jedem empfehlen der auch nur ein Bisschen Interesse an der Materie hat.


    NtM

  • 1.Frage: Sollte das Buch nicht ein Langzeitprojekt werden? (weil ehrlich gesagt muss ich mich beherrschen, damit ich nicht so losrase) *g*


    2.Frage: Wo zum Teufeln sind die anderen oder lesen wir jetzt nur zu dritt?

  • Ich glaube Frage 2. hebt sich mit Frage 1. auf. :breitgrins:


    NtM

  • Sag mal, musst du bei manchem Kommentaren von diesem Will Somers auch so lachen? :breitgrins:


    Aber ansonsten kann ich sagen, dass ich jetzt die Sache mit den Zeitsprüngen nicht so schlimm finde, es wird ja meist relativ schnell klar, wieviel Zeit gerade vergangen ist. Man muss halt nur mitdenken :zwinker:

  • So, bin seit gestern abend aus meinem überaschenden Pfingstausflug zurück und hab gleich angefangen zu lesen.


    Ich mag den Schreibstil irgendwie - geht so schön flüssig. Aber mir gehts ein bischen wie leises_kindchen. Ohne die Ahnentafel hätte ich wohl schon den Überblick verloren.


    Mir fehlt im Augenblick noch ein bischen der "Blick von oben" auf das Ganze. Naja, mal gucken, wies heute abend weitergeht.

    LG<br />Anne

  • Bis Kapitel X:


    Es lässt sich wirklich leichter lesen als Maria Stuart und durch die Kommentare von Will Somers wird es noch zusätzlich aufgelockert.


    leises_kindchen: Bei einigen konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen. Was wohl der gute Heinrich dazu gesagt hätte :zwinker:


    Zitat von "spoiler bis Kapitel IX"

    ...das mit der frevelhaften Vereinigung mit der Hinterbliebenen versteh ich nicht so ganz. Selbst im AT steht, dass der Bruder des Verstorbenen desen Witwe zur Frau nehmen soll, oder lieg ich da falsch?
    Es scheint Heinrich hatte wirklich eher das Zeug zum König als der arme Arthur. Wenigstens hatte er durch den Tod seines Brudes endlich mal etwas Zuneigung von seiner Mutter erhalten.
    Mal sehen was sein Vater zu seinem eigenmächtigen Entschluß Katharina doch zu heiraten sagen wird!


    Ob er nicht doch ein kleiner Angeber ist. :rollen: Scheinbar kann er ja alles besser; reiten, kämpfen, singen, tanzen, usw usw.

  • Zitat von "zu yannis spoiler"


    Du sollst nicht begehren deines nächsten Weib!


    Außerdem gehört man damals auch zur Verwandschaft, wenn man nur eingeheiratet war und somit waren die beiden (wenn auch künstlich) miteinander verwandt.


    Hoffe es konnte dein Problem ein wenig klären :zwinker:



    Schön, dass langsam noch welche eintrudeln *g*