Vincent Kliesch - Auris

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  • ich glaube ich hake das Kapitel Fitzek einfach ab. Augensammler und -jäger waren fantastisch - vergleichbares habe ich nicht mehr gefunden. Mittlerweile gleicht ein Buch dem anderen von ihm. Diesmal hatte ich ausserdem WIEDER das Gefühl, dass der Story noch 100 Seiten mehr gut getan hätten. Das Problem habe ich mit jedem Fitzek und frag mich immer ob der Verlag die Vorgaben macht und dann versucht wird die Story entsprechend reinzuquetschen. Kennst Du einen Fitzek kennst Du alle :( Sehr schade ich möchte ihn wirklich mögen, weil ER als Person sehr sympathisch ist.

  • Wenn das Buch nur so wenige Seiten hat, schaue ich vielleicht doch mal rein ^^ Mich hat das Marketing so genervt, dass ich es nicht lesen wollte. Wenn es ein Fitzek sein soll, dann soll er ihn bitte selbst schreiben und ansonsten muss er nicht vorne auf dem Cover stehen. :rolleyes:

  • Der Phonetiker Matthias Hegel arbeitet als Forensiker in Berlin. Anhand der Stimme kann er Wahrheit von Lüge unterscheiden und so geholfen, Kriminelle zu überführen. Nun gesteht er selbst einen Mord und landet im Gefängnis.


    Die junge Rundfunk-Journalistin Jula Ansorge betreibt einen True-Crime-Podcast. Sie möchte unschuldig Verurteilte rehabilitieren und gerät auch an Hebels Fall. Davon überzeugt, dass er unschuldig ist, hängt sie sich richtig rein und bringt sich damit nicht nur sich in Gefahr.

    Es ist eine interessante Thematik, aber ich finde, dass die forensische Phonetik ein wenig zu kurz gekommen ist.


    Die Handlung verläuft spannend und rasant.


    Auch die Charaktere sind interessant. Matthias Hegel ist schwer zu durchschauen. Allzu glatt kommt ihm sein Geständnis über die Lippen. Jula Ansorge ist eine sympathische junge Frau, die ein Trauma mit sich herumträgt. Das motiviert sie dazu sich mit voller Kraft in die Klärung von zweifelhaften Urteilen zu begeben. Dabei will Hegel ihren Einsatz überhaupt nicht.


    Es gab eine Reihe von Wendungen, die die Spannung hochgehalten haben. Das Ende ist stimmig, liefert aber auch Cliffhanger, die neugierig auf die Fortsetzung machen.


    Mich hat dieser spannende Thriller gut unterhalten.


    4ratten

  • Broschiert: 352 Seiten

    Verlag: Droemer TB (2. Mai 2019)

    ISBN-13: 978-3426307182

    Preis: 12,99 €

    auch als E-Book erhältlich


    Pageturner mit Cliffhanger


    Inhalt:

    Die Radiomoderatorin Jula Ansorge widmet sich mit Leib und Seele ihrer Podcast-Serie, wo sie sich für unschuldig verurteilte Menschen einsetzt, was mit einem persönlichen Trauma zusammenhängt. Besonders in den Fall des forensischen Phonetikers Miatthias Hegel verbeißt sich die junge Frau hartnäckig. Dabei wehrt Hegel sich mit allen Mitteln gegen Julas Einmischung und beteuert seine Schuld. Bald ist nicht nur Jula in Gefahr, sondern auch noch weitere Menschen …


    Meine Meinung:

    „Auris“ ist nach einer Idee von Sebastian Fitzek entstanden, die dieser zu einem Hörspiel verarbeitet hat, während Vincent Kliesch einen Roman daraus machte.


    Von der ersten Seite an konnte Kliesch mich packen, denn es geht gleich spannend mit einer Geiselnahme los, zu der der Psychiater Professor Hegel als Berater der Polizei zugezogen wird. Er hat das absolute Gehör und kann anhand kleinster Nuancen in Stimmen oder Geräuschen geniale Rückschlüsse ziehen. Das allein ist schon sehr interessant; hinzu kommt, dass Hegel nach diesem Einsatz den brutalen Mord an einer Obdachlosen gesteht, wobei seine Schuld allerdings von vielen Menschen bezweifelt wird. Doch Hegel wandert ins Gefängnis. Diese Figur empfand ich als sehr interessant und vielschichtig, kaum zu durchschauen. So blieb meine Neugier die ganze Zeit erhalten, weil ich unbedingt wissen wollte, was dieser Mann zu verbergen hat.


    Die Protagonistin Jula, aus deren Sicht der Großteil der Handlung erzählt wird, war mir gleich sympathisch. Die toughe junge Frau ist mir schnell ans Herz gewachsen. Sie hat ein schweres Päckchen zu tragen, lässt sich davon aber nicht unterkriegen. Auch im Fall Hegel hat sie mir imponiert, weil sie sich nicht durch Drohungen oder irgendwelche Beteuerungen von ihrem eigentlichen Weg abbringen lässt. Ein paar Klischees kann ich dem Autor gerne verzeihen.


    Der Schreibstil ist angenehm lesbar und kurbelt direkt das Kopfkino an. Die Handlung kommt schnell voran und die Seiten blättern sich quasi von alleine um. Die meist recht kurzen Kapitel animieren dazu, auch noch das nächste zu lesen, bis man sich ganz schnell am Ende wiederfindet. Zwischendurch wird man immer wieder von unvorhergesehenen Wendungen überrascht, es wird Misstrauen in alle Richtungen gesät, sodass man bald nicht mehr weiß, wer gut und wer böse ist.


    Bis kurz vor dem Ende war ich richtig begeistert, doch dann macht der Autor mit einem blöden Cliffhanger alles zunichte und vertröstet auf den 2. Teil. Ein Großteil des Falles ist zwar geklärt (so interpretiere ich das zumindest für mich), aber eben nicht alles. Das empfinde ich als unbefriedigend und es nimmt mir auch die Lust auf den nächsten Band, der 2020 erscheinen soll. Bis dahin habe ich sowieso wieder alles vergessen.


    ★★★★☆