Petra Johann - Die Entführung

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    Lena und Ronja sind 15 Jahre alt und beste Freundinnen. Sie verbringen einige Wochen der Sommerferien bei Ronjas Vater am Chiemsee. Am letzten Ferientag werden die beiden entführt. Bei Lenas Vater, dem bekannten Unternehmer Karl Festing, geht eine Lösegeldforderung in Höhe von drei Millionen ein. Es beginnt ein Machtspielchen zwischen dem Entführer, der sich „Der Vollstrecker“ nennt und Karl Festing, der seine eigenen Vorstellungen hat, wie die Sache zu regeln ist. Keine leichte Sache für die beiden Münchner Kripobeamten Eva Schaller und Jakob Schuster. Es kommt zu einer Katastrophe.

    Siebzehn Jahre später sorgt ein Leichenfund in der Nähe des damaligen Verstecks dafür, dass das Geschehen von damals in einem anderen Licht erscheint.

    Dieser Krimi hat mich von Anfang an gepackt. Diese Geschichte wird auf eine ungewöhnliche Art erzählt. Im ersten Teil erleben wir die Entführung der beiden Mädchen; der zweite Teil spielt siebzehn Jahre später.

    Alle Charaktere sind sehr gut und facettenreich ausgearbeitet. Ronja ist selbstbewusst und lebenslustig und liebt ihren Vater Stefan sehr. Sie wird von der unsicheren Lena bewundert. Lena lebt bei ihrem Vater Karl Festing. Seine Persönlichkeit ist imponierend und dominant. Er überlässt es seinen Angestellten Nathan und Gloria, sich um das Mädchen zu kümmern.

    Die Mädchen haben mir leidgetan. Ich konnte ihre Ängste gut nachvollziehen, denn einer ihrer Entführer scheint sehr gewaltbereit zu sein. Außerdem hat Leni Zweifel, dass ihr Vater sie so liebt, dass er für sie zahlen wird. Als es Ronja im Versteck nicht gut geht, entwickelt Leni eine ungeahnte Stärke. Derweil haben Jakob und Eva nicht nur mit der schwierigen Situation im Hause Festing zu kämpfen, sondern auch noch mit eigenen Problemen. Karl, der an sich schon schwierig ist, hat nun auch noch seine alkoholsüchtige Ex Corinna im Haus, sowie das Ehepaar Birgit und Renate Aurich, die sich Sorgen im ihre Tochter machen. Die Nerven liegen blank. Nathan Müller sorgt dafür, dass die Verhandlungen mit den Entführern nicht im Chaos enden.

    Dieser Krimi ist von Anfang an spannend und das Ende der Entführung dramatisch. Was sollte da noch kommen? Aber auch nach siebzehn Jahren bleibt es spannend, denn es zeigen sich Verstrickungen und Wendungen, die unerwartet, aber sehr schlüssig sind.

    Ein toller Kriminalroman, der mir sehr gut gefallen hat und den ich nur empfehlen kann.

    5ratten

  • Im Jahr 2000: Leni und Ronja sind 15 Jahre alt und beste Freundinnen, als sie entführt werden. Der Vater von Leni ist ein schwerreicher Unternehmer und die Entführer fordern drei Millionen als Lösegeld. Kriminalhauptkommissar Jakob Schuster und seine Kollegin Eva Schaller, von der Spezialeinheit des Münchner Polizeipräsidiums, begleiten die Eltern der Mädchen während der Entführungszeit und versuchen, die Mädchen frei zu bekommen. Und dabei haben sie es mit schwierigen familiären Verhältnissen der Entführten zu tun. Dann geschieht etwas Unvorhersehbares und die Welt steht still für eine der Familien.



    Schon der Prolog weckte meine Neugier. Eine Frau besucht einen, für sie äusserst bedrohlichen Ort. Und man fragt sich als Leser ganz schnell, was denn mit ihr an diesem Ort, geschehen ist?

    Die Geschichte läuft auf zwei Zeitebenen. Der erste Teil im Jahr 2000, in der die Entführung und deren Ausgang, thematisiert wird. Und dann der zweite Teil, 17 Jahre später, in dem in einer Art Cold Case, alles aufgerollt wird. Aus einem Anlass, den ich hier spoilern muss. Ich empfand diese Einteilung als erholsam anders und von dem sonstigen Krimischema abweichend. Hat mir sehr gut gefallen.

    Ich habe schon mehrere Bücher von Petra Johann gelesen und so wusste ich, dass mir ihr Schreibstil gefällt. Auch hier ist er wieder wunderbar rund und gespickt mit, wie nebenbei eingefügten, Details, die irgendwann wichtig werden können. Der Rätselfaktor ist sehr hoch, und oft merkt man erst hinterher, dass Details relevant waren. Die Autorin versteht es ausgezeichnet, diese zu verschleiern oder wie nebenbei eingeflochten, wirken zu lassen. Genau das macht für mich den Reiz ihrer Bücher aus. Hier in "die Entführung " hat mich leider der Schluss nicht überzeugt. Mir war das ein Quentchen zu viel konstruierte Handlung.

    Im ersten Teil, im Jahr 2000, erschien mir eine Passage und das mitten in der Zeit, in der die Eltern um ihre Töchter bangen, zu ausschweifend. Diese Passage betrifft das Privatleben zweier Ermittler und war für mich weniger interessant. Meiner Meinung nach hätte man da kürzen dürfen.

    Hinter einer Entführung gibt es ja auch eine Familie, die um den oder die Entführten bangen. So wurde ein Teil Familiengeschichte mit eingewoben. Gerade diese Beziehungen unter den Familienmitgliedern und / oder zu Vertrauten hat die Autorin sehr gut ausgearbeitet. So erkennt man, dass Leni im goldenen Käfig lebt. Mit einem Vater, der die Erziehung einer Angestellten überlässt und an seiner Tochter wenig Interesse zeigt. Das Resultat ist, dass seine Tochter sehr unsicher und immer darauf bedacht ist, nicht anzuecken. Da habe ich echt mit Leni mitgelitten, denn es muss sehr schlimm sein, so aufzuwachsen. Im Strang 17 Jahre später, hat Leni eine enorme Entwicklung gemacht. Meiner Meinung nach, wurde die Figur sehr gut ausgearbeitet und diese Entwicklung empfand ich als schlüssig. Auch wenn ich schlussendlich nicht alle ihrer Handlungen gut heissen oder verstehen konnte.

    Ein spannender Krimi, bei dem die Autorin den Leser immer wieder auf falsche Fährten lockt. Und bei dem schlussendlich vieles anders ausgeht, als man sich das beim Lesen so zusammenreimt.


    4ratten

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    Rätselhaft und spannend

    Im September 2000 werden im Chiemgau die Unternehmerstocher Lena und ihre Freundin Ronja entführt. Carl Festing, Lenas Vater, weigert sich zunächst, das hohe Lösegeld zu zahlen, obwohl er es sich leisten kann. Er ist der Meinung, dass den Mädchen schon nichts passiert. Aber Nathan, der – wie Carl sagt – zur Familie gehört, überzeugt ihn. Doch obwohl Eva Schaller und Jakob Schuster die beiden Kripobeamten alles in ihrer Macht stehende tun, endet die Entführung mit zwei Toten. Als siebzehn Jahre später eine skelettierte Leiche in einem Waldstück in der Nähe des Reiterhofes gefunden wird, erscheinen die damaligen Ereignisse in einem noch schrecklicheren Licht.


    Meine Meinung

    Ein neuer Roman von Petra Johann? Den musste ich unbedingt lesen und ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch war wie gewohnt, flüssig und leicht zu lesen. Es fing auch gleich mit der Entführung spannend an. In der Geschichte war ich schnell drinnen, konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Lena, die etwas ängstlichere der beiden Mädchen, die während ihrer Gefangenschaft über sich hinauswuchs. Aber auch in Ronja, die sich nicht alles gefallen ließ. Lenas Vater, Carl Festing, weigerte sich ja zunächst, überhaupt zu zahlen. Es ging beileibe nicht darum, dass die Entführer drei Millionen wollten, nein, er sah es nicht ein, sie mit dem Geld für die Entführung zu belohnen. Bis Nathan mit ihm sprach. Der Leser erfährt erst am Ende des Buches, warum Carl doch gezahlt hat. Ich konnte mich auch in die beiden Beamten hineinversetzen, die alles versuchten und mit den Angehörigen der beiden Mädchen sprachen. Und ich fragte mich, wer die siebzehn Jahre später gefundene skelettierte Leiche war? Und vieles kam ans Licht was die Beteiligten verbergen wollten. Dieses Buch hat mich regelrecht in seinen Bann gezogen. Es hat mich gefesselt und sehr, sehr gut unterhalten. Daher von mir eine Lese-/Kaufempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Nicht immer ist alles so, wie es zu sein scheint


    Die beiden Freundinnen Leni und Ronja verbringen einen Teil der Sommerferien mit Ronjas Vater in einem Haus am Chiemsee. An ihrem letzten Ferientag möchten die Beiden nochmal mit dem Rad zum See. Ihre übliche Abkürzung durch den Wald wird jedoch von einem Kleinlaster blockiert und beim Versuch diesen Kleinlaster zu umgehen, springen maskierte Männer aus dem Auto und kidnappen die beiden 15jährigen Mädchen. Schnell stellt sich heraus, dass die Erpressung dem millionenschweren Unternehmer Karl Festing gilt, Lenas‘ Vater.

    Die Lösegeldforderung beläuft sich auf 3 Millionen DM und wird von einer Person eingefordert, die sich „Der Vollstrecker“ nennt. Die erste Kontaktaufnahme zwischen Festing und dem Entführer entwickelt sich zur Machtprobe, denn Festing möchte zum einen einen Betrag in dieser Höhe nicht zahlen und zum anderen glaubt er, dass der Vollstrecker nach seiner Pfeife zu tanzen hat und nicht anders herum. Nur der Einwirkung eines nahestehenden Mitarbeiters hat Leni es zu verdanken, dass ihr Vater dann doch bereit ist, die volle Summe für sie zu zahlen und die Bedingungen der Entführer zu akzeptieren. Trotzdem verlieren im Zusammenhang mit dieser Entführung mehrere Menschen ihr Leben.


    Mit diesem nicht so ganz einfachen Fall (oder aber auch mit den nicht so ganz einfachen Menschen) setzen sich dieses Mal die Kriminalhauptkommissare Eva Schaller und Jakob Schuster auseinander.


    Die Handlung im Buch ist in 2 Teile gegliedert.


    Die Entführung selbst spielt im Jahr 2000 und aus diesem Grund fordern die Entführer ihr Lösegeld auch noch in DM und nicht in Euro. Am Ende dieses Abschnittes ist eine Person tot, die Entführung ist vorbei, es wurde jemand für diese Tat verurteilt und der Fall ist abgeschlossen. Aber ist er das auch wirklich?


    Auch wenn man Traumata irgendwie verarbeiten kann und die Entführung schon 17 Jahre zurück liegt, so wird man als Betroffener wahrscheinlich niemals ganz mit dem Erlebten abschließen können. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass eine plötzlich aufgetauchte Leiche, ein achtlos hingeworfener Satz, eine unbedacht gemachte Aussage in einem Gespräch oder ein Mann, der auf einmal regelmäßig in einem Café auftaucht aber niemals etwas verzehrt, alles in Frage stellt, was vor 17 Jahren passiert ist. Nach und nach kommt die Wahrheit ans Licht – und diese Wahrheit ist eine andere als die im Jahr 2000.


    Mit „Die Entführung“ habe ich nunmehr den 4. Krimi aus der Feder von Petra Johann gelesen. Sie gehört zu den wenigen Autorinnen, bei denen ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen kann, dass das Buch mich begeistern wird. So auch hier wieder.


    Die Produktbeschreibung des Verlags sagt: „Petra Johann wird Sie in die Irre führen – bis zur letzten Seite“. Und genau das tut sie. Neben ihrem sehr angenehmen und lockeren Schreibstil verfügt sie über die Fähigkeit, winzige Details in ihren Sätzen unterzubringen, die man als Leser tunlichst nicht überlesen sollte. Manche dieser Details sind wichtig um die Geschichte der einzelnen Personen verstehen zu können, manche Details führen den Leser näher zum Täter, aber einige Details führen einen auch ganz einfach eine Zeit lang in die falsche Richtung.

    Wie in jedem Krimi gibt es „die Guten“ und „die Bösen“ und die, die sich später dann als etwas anderes herausstellen, als sie zuerst zu sein scheinen. Die von der Autorin erschaffenen Charaktere mit ihren Hintergrundgeschichten sind lebensecht und man kann sich durchaus mit ihnen identifizieren (wenn auch nicht immer mit ihren Handlungen).


    * Leni – lebt bei ihrem wohlhabenden Vater, der sich mehr um seine Geschäfte kümmert als um seine Tochter. Sie ist eher zurückhaltend und unsicher, im Falle der Entführung entwickelt sie jedoch ihre ganz eigene Stärke.


    * Ronja – lebt auch bei ihrem Vater, der sich als Journalist seinen Lebensunterhalt verdient. Sie ist selbstbewusst, zielstrebig und an einigen Stellen zu forsch in ihrem Auftreten.


    * Karl Festing – Vater von Leni, ehemaliger Boxer, millionenschwerer Unternehmer und im ersten Anlauf nicht bereit das Lösegeld für seine Tochter zu zahlen. Was für ein Vater !?


    * Corinna Festing – Mutter von Leni und liebt wahrscheinlich nur sich selbst


    * Stefan und Birgit Aurich – Eltern von Ronja, getrennt lebend, lieben ihre Tochter über alles und würden alles tun, damit ihrer Ronja nichts passiert.


    * Gloria Bauer und Nathan Müller: Haushälterin und Buchhalter von Karl Festing und die engsten Bezugspersonen von Leni


    Weiterhin noch ein paar Mitarbeiter von Karl Festing, die mehr oder weniger oft durch die Szenen laufen.


    Auch die beiden Kriminalbeamten Eva Schaller und Jakob Schuster bringen ihre eigenen Geschichten/Schicksale mit und die Beziehung zwischen den Beiden wird thematisiert, während sie sich mit den mehr oder weniger anstrengenden Angehörigen der Entführungsopfer auseinandersetzen müssen. Während Jakob mir von Anfang an sympathisch ist, braucht Eva da ein bisschen länger um mich zu überzeugen. Letzten Endes schafft aber auch sie es, dass ich sie mag. Die Beiden machen einen guten Job und sind auch bei der Aufklärung 17 Jahre nach der Entführung aktiv bei der Aufklärung dabei.


    Das Buch ist von Anfang bis Ende unterhaltsam. Die Aufklärung des Falles kommt ganz anders als gedacht daher und das macht die Geschichte so spannend. Immer wieder hat man jemand anderen als Täter im Visier und ist dann in der Regel doch auf der falschen Fährte.


    Petra Johann zeigt, dass man auch ohne großes Blutvergießen einen spannenden Kriminalroman schreiben kann.


    5ratten

    Viele Grüße Babsi

  • Spannend von der ersten bis zur letzten Seite


    Inhalt:

    Lena und Ronja sind beste Freundinnen. Sie verbringen die Ferien gemeinsam am Chiemsee mit Ronjas Vater. Am letzten Urlaubstag werden sie entführt.

    Bei Karl Festing, Lenas Vater, geht eine Lösegeldforderung in Höhe von 3 Millionen DM ein (die Entführung ereignete sich im Jahr 2000). Jakob Schuster und Eva Schaller ermitteln. Entführer und Mörder werden gefunden, der Fall ist gelöst.

    17 Jahre später werden die Ermittlungsergebnisse plötzlich in Frage gestellt. Sitzt der richtige Mörder im Gefängnis?


    Meine Meinung:

    Als bekennender Fan von Petra Johann musste ich diesen Krimi natürlich lesen. Ich hatte das Glück, ihn in einer autorinnenbegleiteten Leserunde genießen zu dürfen. Von der ersten Seite an war ich gefesselt. Der Prolog war unheimlich und düster, diesen Eindruck vermittelt mir übrigens auch das Cover.

    Das Buch gliedert sich in zwei Abschnitte. Im ersten, der im Jahr 2000 spielt, erleben wir die Entführung. Zum einen aus Sicht der beiden Mädchen, die wirklich Schlimmes durchmachen. Aber auch die Eltern der Teenager leiden. Sie warten auf Nachricht der Entführer und auf die Freilassung ihrer Kinder. Dieser Abschnitt war so spannend und fesselnd, dass ich gedacht habe, jetzt ist die Luft raus, mehr kann nicht passieren. Weit gefehlt! 17 Jahre später geht es genauso dramatisch weiter! Jakob ist inzwischen in Rente, Eva ist noch im Dienst. Bis heute hat sie beide dieser mittlerweile „cold case“ nicht losgelassen. Es passieren immer noch Dinge, die die Ermittlungsergebnisse von damals ihn Frage stellen. Erst am Ende kommt die unglaubliche Wahrheit ans Licht. Das hat mich erstmal umgehauen. Im Verlauf der Erzählung habe ich wild spekuliert, habe die verschiedensten Szenarien kreiert, aber wie es dann wirklich abgelaufen ist - darauf wäre ich im Leben nicht gekommen.

    Die Charaktere sind sehr facettenreich und authentisch dargestellt. Sie haben mich allesamt überzeugt, wenn auch nicht alle unbedingt liebenswert sind.

    Das besondere an dieser Geschichte ist für mich, dass nicht die Ermittlungen aus der Sicht der Polizei im Mittelpunkt stehen. Sie werden eigentlich nur „nebenbei“ erwähnt. Trotzdem lernen wir das Ermittlerteam gut kennen. Mir gefällt es, wenn man in das Privatleben der Kriminalbeamten eintaucht, Polizisten sind auch Menschen mit Fehlern und Schwächen.

    Petra Johann beweist eindrücklich, dass ein Krimi auch ohne brutales Blutvergießen fesselnd und spannend sein kann.


    Fazit:

    Mein Lesehighlight 2019. Unbedingt zu empfehlen!


    5ratten

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen

  • Spannend, rätselhaft und einfach sehr gut


    Magdalena „Leni“ Festing, Tochter des schwerreichen Unternehmers Karl Festing, und Ronja Aurich, ihr Vater arbeitet als freier Journalist, sind seit der Grundschule die allerbeste Freundinnen. Im Sommer 2000 verleben sie entspannte Ferienwochen im Chiemgau, wo Ronjas Vater ein Wochenendhaus besitzt. Als Ronjas Mutter die Beiden am letzten Ferientag abholen will, werden sie nach einer Zeit des Wartens damit konfrontiert, dass die Beiden entführt wurden. Nach Zahlung einer hohen Lösegeldsumme taucht Leni wieder auf. Ronja allerdings bleibt verschwunden.



    Die Geschichte um ist in zwei Teile gegliedert.

    Der erste Teil befasst sich mit der Freundschaft der beiden Mädchen, mit der Entführung und ihrer Zeit in ihrem Gefängnis.

    Diese Zeit fand ich so schlimm, weil ich mir vorgestellt habe, welche Angst die beiden Mädels durchgestanden haben müssen. Es waren zwar nur ein paar Tage, aber die Zustände und die zum Teil brutale Behandlung der Beiden haben mir schon ganz schön zugesetzt.


    Es war zum Teil aber auch der Erzählstil, durch den ich mich wie angetackert auf den harten Boden des Gefängnisses gefühlt habe. Ich war mittendrin und hatte Gänsehaut. Vor allem, wenn wieder diese eine Stimme aus dem Off kam.


    Kein leichter Fall für Kriminalhauptkommissar Jakob Schuster und seine Kollegin Eva Schaller, die die damaligen Ereignisse auch nach 17 Jahren nicht losgelassen hat.

    Ich mag es sehr, auch die private Seite der Ermittler kennenzulernen. Bei den Beiden hier hat es mir besonders gefallen, wie sich ihr Leben in den 17 Jahren entwickelt hat.


    Der zweite Teil der Geschichte beginnt 17 Jahr später. Leni ist nun 32 Jahre alt und erfolgreiche Geschäftsfrau mit zwei Cafees und einem Catering-Unternehmen. Die Entführung und alles was damit in Zusammenhang steht hat sie verdrängt. Als in der Nähe ihres damaligen Verstecks eine Leiche gefunden wird und ein ihr fremder Mann sich dauernd in einer Ecke ihres Cafees die Zeit vertreibt, bevor er sie anspricht, reißt das bei ihr längst verheilt geglaubte Wunden wieder auf.


    Dies ist mein erstes Buch von Petra Johann und ich war gespannt, ob die positiven Eindrücke, die ich aus einigen Rezensionen heraus gelesen habe, sich auch für mich bewahrheiten würden. Und sie haben nicht zu viel versprochen.

    Mir gefällt der leichte und doch eindringliche Schreibstil sehr gut. Ich kann mir ihre kreierten Personen sehr gut vorstellen, auch wenn ich sie nicht alle mag.

    Die Handlung ist gut nachvollziehbar. Ich habe mit rätseln und mitfiebern können und mir meine eigenen Ermittlungsergebnisse zurecht gelegt. Doch dann kam eine große Wende, mit der ich absolut nicht gerechnet hatte. Aber auch die passt absolut ins Bild und macht die Geschichte rund.


    Ich bin kein Fan von großem Blutvergießen. Mit diesem Krimi hat mir die Autorin gezeigt, dass es auch ohne geht, die Spannung aber trotzdem immer weiter gesteigert werden kann. Super gute und spannende Unterhaltung, ein Fall bei dem ich immer mal wieder Gänsehaut hatte und eine total unerwartete Auflösung sind mir die volle Punktzahl von 5 Sternen wert.

    5ratten