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Titel: Ein Sommer in Brandham Hallv (The Go-Between)
Autor: L.P.Hartley
Inhalt:
England, 1900:
Der 12Jährige Leo Colston wird von einem Schulfreund- Marcus Maudsley- über die Sommerferien in dessen hochherrschaftliches Elternhaus Brandham Hall eingeladen. Schnell lebt er sich ein und nimmt die Gepflogenheiten der über ihm stehenden Gesellschaft an. Eigentlich gehört er nicht so recht dazu, was er aber unbedingt verbergen möchte. Vor allem die einzige Tochter des Hauses, Marian, hat es ihm sehr angetan. Er lässt sich von ihr und dem Pächter Ted in ein geheimes Spiel hineinziehen. Heimliche Briefer werden ausgetauscht und der ist der Überbringer. Der Junge ist zunehmend verwirrt, als er erfährt das Marian eigentlich mit Lord Trimingham verlobt werden soll. Sicherlich werden die Briefe dann enden, denkt er sich. Doch als der Junge der er war, kann er die Dimension des ganzen nicht recht begreifen. Erst im Rückblick,mehr als 40 Jahre später wird ihm klar, was sich wirklich abgespielt hat. Seine alten Tagebücher geben ihm dabei die Richtung vor...
Meine Meinung:
Das Buch wird als Vorbild für so manchen britischen Autor genannt z.B. Ian McEwan (Abbitte erinnert mich tatsächlich in der Grundidee ein bisschen daran, vor allem das Haus und er Konflikt des Romans). Leon Colston bewegt sich plötzlich in einer Gesellschaft, zu der er nicht gehört, die er aber fasziniert beobachtet und seziert. Doch eigentlich versteht er kaum was vorgeht.
Für mich wirkt der Roman seltsam blutleer. Die tragischen Ereignisse, auf welche die Handlung recht vorhersehbar hinausläuft haben mich kalt gelassen. Um ehrlich zu sein war vieles einfach zu offensichtlich. Außerdem ist einschließlich Leo, eigentlich keine der Figuren auch nur annäherend sympathisch, was dafür sorgt, das die Geschehnisse eher als gerechte Strafe für alle beteiligten wirkt. Auch wenn es so scheint, als ob dann doch nur Leo wirklich sein Leben lang darunter leiden wird.
Leos Freund Marcus ist einfach ein arroganter Snob, der nicht nur herablassende Scherze auf Kosten Leos macht, sondern auch auf alle Menschen herabschaut, die nicht seiner Schicht entsprechen.
Marian wiederum nutzt Leo einfach nur aus. Sie hat meiner Meinung nach ein sehr manipulavites Wesen und macht sich zu nutze, das der Junge offensichtlich eine Schwärmerei für sie entwickelt hat. Auch wenn dieser als alter Mann nicht mehr glauben mag, das sie nur wegen seiner Botengänge nett zu ihm war. Ich persönlich sehe das anders. Im Roman finden sich Hinweise darauf, das sie wohl schon die Ganze Zeit darauf hingewirkt hat.
Ted schließlich, der Pächter und keinesfalls ein geeigneter Ehemann für Marian, scheint der einzige einiermaßen aufrichtige Mensch zu sein. Er liebt Marian wirklich und verzweifelt schier, an der Tatsache das diese mit jemand anderem verlobt ist.
Und da ist natürlich Leo selbst, der für mich schon fast unglaubwürdig Naiv und unwissend dargestellt wird. Auch wenn ich weiß, das 1900 andere Maßstäbe kalten, wie Kinder erzogen wurden, welchen Wissensstand sie hatten. Leo wirkt eher wie ein 8 Jähriger und nicht wie 12. Er versteht wie gesagt die meiste Zeit überhaupt nicht was vorgeht und wird durch die Ereignisse mit einem Schlag in die Realität katapultiert. Aber auch er war mir seltsam egal.
Ich kann nicht mal so genau sagen, wie ich da Buch bewerten würde, es war mir einfach nicht so wichtig was passiert.