Rose Tremain - Adieu, Sir Merivel

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    Inhalt

    Sir Robert Merivel wird alt. Die Zeit der Abenteuer und großen Taten ist vorbei. Der Vertraute König Charles II kommt damit nicht zurecht. Er will nicht einsam auf seinem Landsitz sterben, sondern noch einmal etwas erleben. Dazu macht er sich an den Hof des Sonnenkönigs auf mit der Hoffnung, vielleicht sein Leibarzt zu werden, auf.


    Meine Meinung

    Ein alternder Lebemann will noch nicht von der großen Bühne abtreten und noch einmal etwas erleben. Auch wenn dieser Satz das Buch gut beschreibt, ist Adieu, Sir Merivel viel mehr als nur der Wunsch eines alternden Adligen. Die Autorin beschreibt Sir Merivels Zeit, das Leben am englischen und französischen Königshof sehr schön. Gerade, wenn es um die Gefälligkeiten geht, die Merivel seinem König erweisen musste. Er mag ihn seinen Freund nennen und sicherlich ist Charles II ihm wohlgesonnen, aber letztendlich wird er auch nur vom König benutzt.


    Dass das Bild, das Robert Merivel von sich hat, sich sehr von dem unterscheidet wie ihn die anderen sehen, wird im Verlauf der Geschichte deutlich. Aus dem älteren, aber durchaus distinguierten Herrn, der in einem herrschaftlichen Haus wohnt, wird nach und nach ein alter Mann, der seine beste Zeit hinter sich hat, nicht immer gepflegt ist und der sein Gut und seine Angestellten vernachlässigt. Robert Merivel jagt seinem Traum von der letzten großen Liebe hinterher. Dieser Traum rückt in greifbare Nähe, aber angesichts seiner falschen Selbsteinschätzung frage ich mich, wie viel davon Traum und wie viel Realität ist


    Es ist eine traurige Geschichte, die Rose Tremain erzählt. Traurig besonders deshalb, weil Sir Merivel sehr wohl sieht, dass seine beste Zeit vorbei ist, sich das aber nicht eingestehen kann.

    4ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.