John Irving - A Prayer for Owen Meany

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 14.654 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mondy.

  • Inhalt:


    Owen Meany ist geradezu zwergenhaft klein und hat eine sehr unangenehme schrille Stimme. Er hält sich für ein Instrument Gottes, dazu ausersehen, den Märtyrertod zu sterben. Im Laufe der aus der Sicht seines Freundes Johnny Wheelwright erzählten Geschichte kommt auch der Leser zu dem Schluss, dass dem so sein muss.


    Meine Meinung:


    Dieses Buch habe ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Die Geschichte des zu klein geratenen Owen Meany mit seiner GROSSBUCHSTABENSTIMME ist oft brüllend komisch, aber auch sehr mitfühlend erzählt. So oft man sich auch über seine Statur lustig macht, Respekt hat man immer vor ihm.
    Ich muss sagen, dass ich persönlich nicht viel mit Religion am Hut habe. Das hat meinem Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan. Die Passagen, in denen von Religion die Rede ist, sind wichtig für die Handlung und sind mir keineswegs unangenehm aufgestoßen, auch wenn ich mich damit nicht identifizieren konnte.
    Weitaus schwieriger fand ich es, mich in die politischen Passagen hineinzufinden. Die us-amerikanische Politik von 1987 war mir jetzt nicht sofort geläufig, schließlich war ich damals gerade erst in die Schule gekommen....nachdem ich mich aber zurechtgefunden habe, muss ich sagen, dass das Thema heutztage immer noch aktuell ist und sich die us-amerikanische Außenpolitik wenig geändert hat bzw. dass die Auswirkungen der damaligen Entscheidungen heute noch zu spüren sind.


    Aber ich will mich hier nicht in Einzelheiten verlieren, was mir wichtig ist:


    Die Geschichte von Owen und den Wheelwrights ist mir sehr zu Herzen gegangen und wird mich so schnell nicht mehr loslassen. Ein ganz besonderes Buch, das automatisch alle anderen Irvings (es war mein erster) auf meine Wunschliste befördert hat.


    Ganz klar und ohne lange zu überlegen


    5ratten


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    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Vielen Dank, adia


    Ein Buch, das ich seit meinem ersten Mal immer wieder gelesen habe, und aus dem ich auch mindestens einmal jährlich die Passage mit dem Krippenspiel lese.


    Seit Jahren kann ich Owen nicht vergessen :blume:


    :schmetterling:


    Daniela

    bitte wühlt bei booklooker mal in meinen Angeboten (elahub) - ich verkaufe für die Katzenhilfe Göttingen :) -

  • Das wandert natürlich sofort auf meine Wunschliste, nachdem ihr beiden so davon schwärmt!
    Und da mir "The Cider House Rules" (Gottes Werk und Teufels Beitrag) auch so richtig gut gefallen hat, gefällt mir dieses bestimmt auch.

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Ich fall da ein wenig aus der Reihe, aber ich mag das Buch nicht. Irvings Schreibstil ist zwar wie immer großartig, aber ich hab weder zu den Charakteren Zugang gefunden, noch konnte ich mich mit dem Inhalt anfreunden.
    Von den Büchern, die ich bisher von Irving gelesen habe, gefällt mir Owen Meany am wenigsten.
    An "Gottes Werk und Teufels Beitrag" reicht es meiner Meinung nach nicht mal ansatzweise heran.

  • Ich bin bekennender Irving-Hasser ;) und wurde deshalb vor einigen Jahren zur Lektüre dieses Buches verdonnert. Es sei ein ganz untypischer Irving, meinte der betreffende Freund zu mir. Naja, ich kenne von Irving ansonsten nur noch zwei Bücher ("Garp" und "Hotel New Hampshire"), die ich beide ziemlich trashig finde. Irving hat einfach kein Gespür für das richtige Maß und damit meine ich nicht seine skurril angehauchten Einfälle, die mag ich gern, ich meine die Ausgestaltung von Gewaltszenen im weitesten Sinne. Garp liefert da wunderbare Beispiele. Das erste Kapitel von "Bensenhaver" etwa oder auch die Szene mit dem Autounfall in der Auffahrt (meine Güte, das kann ich kaum schreiben, ohne mir an den Kopf zu fassen).


    Bei "A Prayer for Owen Meany" hat sich Irving tatsächlich etwas zurückgenommen. Zwar liegt das Messias-Thema als schwere Hypothek auf dem Buch und ich bin mir bis heute nicht ganz schlüssig, ob ich der Meinung bin, dass das am Ende gut gelöst wird... Hier ist Irving fast so wie ich ihn aus den anderen Büchern kenne: einfach übertrieben. Aber die Geschichte der Freundschaft zwischen Owen und dem Johnny ist - für Irvingsche Verhältnisse - erstaunlich leise und behutsam geraten.
    Lange Rede: Wäre diese messianischer Berserkertour nicht, wäre das möglicherweise ein richtig gutes Buch. So ist es ein schönes Buch, das der Autor in altbekannter Form am Ende spektakulär zerlegt.


    Herzlich, B.

  • Eure unterschiedlichen Einschätzung von Owen Meany macht mich jetzt so richtig neugierig auf das Buch. Normalerweise mag ich ja Irving sehr gerne lesen. Um so neugieriger bin ich, wie mir Owen Meany gefallen wird. So schnell werde ich wohl nicht zum lesen kommen, aber in meiner Liste ist es ein Stück hochgerutscht.

  • Zitat von "Bartlebooth"


    So ist es ein schönes Buch, das der Autor in altbekannter Form am Ende spektakulär zerlegt.


    Herzlich, B.


    Na, ein schönes Buch ist doch auch schon etwas.
    Ich habe "Owen Meany" gerne gelesen und fand es sehr schön.
    5ratten



    Da ich gerade die skurrilen Ideen so mag habe ich mir auch einige seiner ersten Werke zugelegt um sie bald alle zu lesen.
    Dazu gehören:


    Laßt die Bären los!
    Die wilde Geschichte vom Wassertrinker
    Rettungsversuch für Piggy Sneed

  • Allzu skurril mag ich es auch nicht unbedingt. Aber Owen Meany ist einfach genial. Ich liebe das Buch, es ist so intensiv in Tragik und Komik gleichermaßen. Insbesondere bei der Gürteltierszene und dem Krippenspiel könnte ich mich wegschmeißen :bang:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Dieses Buch habe ich gelesen, und es stand sofort ganz oben auf meiner persönlichen Favoriten-Liste. Es hat seine Längen, ja. Aber ich mag die Figuren darin einfach total gerne. Und ich mag daran, daß es eben nicht so skurril ist, wie andere Bücher von Irving. Wenn ich mal wieder mehr Zeit habe zum Lesen, werde ich es mir bestimmt nocheinmal durchlesen.

  • Ich möchte das Buch jetzt schon so lange mal lesen. Vorallem weil mir eben auch schon so viele andere Romane des Autors sehr gefallen. Am Wochenende kam dann mal wieder Simon Birch im Fernsehen der ja an Owen Meany angelehnt ist. Seitdem hab ich doch mal wieder Lust bekommen mich diesem Roman endlich mal zu widmen. Die vielen verschiedenen Stimmen machen mich umso neugieriger!

  • Owen Meany war mein erster Irving und er gefällt mir bis heute am besten, da ich es lieber etwas gemäßigter mag. Garp gefiel mir z. B. überhaupt nicht, es war mir zu abgehoben und unrealistisch. Owen Meany dagegen war eine Figur, die man einfach mögen muss. Das ein wenig Skurrile macht ihn erst so liebenswert. Es ist 14 Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe, aber Owen ist mir sehr gut im Gedächtnis geblieben.


    LG
    Doris


  • Eure unterschiedlichen Einschätzung von Owen Meany macht mich jetzt so richtig neugierig auf das Buch. Normalerweise mag ich ja Irving sehr gerne lesen. Um so neugieriger bin ich, wie mir Owen Meany gefallen wird. So schnell werde ich wohl nicht zum lesen kommen, aber in meiner Liste ist es ein Stück hochgerutscht.


    Endlich habe ich "Owen Meany" gelesen und kann nur sagen, dass es mir schwer gefallen ist mich von dem Buch zu trennen.


    Richtig schwer tue ich mich mit einer Rezension. Irving hat so viele Fäden verknüpft, dass es schwierig ist meinen Eindruck auf ein paar Worte festzulegen. Irving erzählt die Geschichte einer tiefen Freundschaft zwischen John Wheelwright und Owen Meany. Die Geschichte fängt in den fünfziger Jahren an und endet 1968. Irving blendet immer wieder Rückblicke von John ein, die 1987 stattfinden. Dabei verwebt er seine kritische Auseinandersetzung mit der Politik der USA.
    Die Person Owen Meany ist mit Sicherheit Geschmackssache. Ich gehöre zur Fraktion "ich mag ihn". Owen, kleinwüchsig und ausgestattet mit einer hohen Fistelstimme ist ein direkter Mensch, der sagt was er denkt und nichts beschönigt. Owen fühlt sich als ein "Auswerwählter", für ihn gibt es keine Zufälle, alles hat seinen Sinn.
    Am Schluss des Romans werden alle Handlungsfäden aufgenommen und zusammengeführt. Das empfand ich als genial gemacht. Gefallen hat mir auch an diesem Roman die völlig überzogen dargestellen Personen und der leicht schräge Humor von Irving.


    Ich vergebe 5ratten für ein Buch, das mich bestens unterhalten hatte.

    Einmal editiert, zuletzt von wolves ()

  • John Irving setzt sich anhand der Schilderung der intensiven Freundschaft zwischen John Wheewright, dem Ich-Erzähler, und Owen Meany, einem Kleinwüchsigen mit Fistelstimme auch mit der Geschichte der USA der 2. Hälfte des 20. Jh. auseinander.
    Fast beiläufig wird die Biografie des Außenseiters Owen Meany erzählt: er denkt anders, er fühlt anders, er handelt anders. Owen - er selber sieht sich als ein von Gott Gesandter - ist kein Sympathieträger, doch der Leser kommt nicht umhin, Rührung, Mitleid und Freude mit ihm zu empfinden. Sein (ganz persönlicher) religiöser Glaube beruht auf seinen Erfahrungen und hat nichts mit Frömmelei zu tun. Einzelne Episoden aus seinem Leben - die scheinbar zufällig passieren - fügen sich am Ende zu einem Meisterwerk, das seinesgleichen sucht.
    Es wäre nicht John Irving, würden sich nicht rund um die beiden Protagonisten skurrile Personen scharen, abwegige Ereignisse ihren Lauf nehmen und merkwürdige Tode sich ereilen. Das Alltägliche erscheint absurd, das Absurde erscheint alltäglich, für mich Irvings bislang bestes Buch, unbedingt lesen!


    5ratten

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative


  • ...für mich Irvings bislang bestes Buch, unbedingt lesen!


    Dem kann ich mich nur anschließen.
    Ich habe Owen bereits 2 mal innerhalb eines recht kurzen Zeitabstands gelesen, denn ich konnte einfach nicht anders. Das Buch hat mich so sehr berührt wie kein anderes zuvor und es klang noch sehr lange in mir nach...ich tu mich richtig schwer damit, meine Eindrücke "rational" wiederzugeben, sorry dafür. Für mich ist es einfach fabelhaft, wie Irving die einzelnen Handlungsstränge am Ende zu einem Gesamtwerk zusammenführt, wie jedes kleine Detail seine Bedeutung hat und wie herrlich überspitzt und skurril er die Charaktere zeichnet - aber wäre das nicht so, wäre es auch kein Irving und dann würde ich ihn und seine Bücher auch nicht so lieben. :breitgrins:


    5ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Inhalt:
    Owen Meany ist etwas besonderes, das glauben nicht nur sein bester Freund John und dessen Mutter nein das glaubt er auch selbst: für ihn steht seit seiner Kindheit fest, er ist von Gott für eine wichtige Aufgabe vorgesehen. Als er Johns Mutter aus versehen mit einem Baseball erschlägt verfestigt sich dies nur noch.. fort an ist er auf der Suche nach dieser Aufgabe. Der Junge, der so klein ist das er in der Sonntagsschule regelmäßig von seinen Freunden hochgehoben wird, lässt sich nicht davon abbringen und eines Tages erfüllt sie sich...
    Ein Buch über Gürteltiere, Baseballkarten, einer Schneiderpuppe und vor allem über eine besondere Freundschaft.


    Meine Meinung:
    Owen Meany ist einer dieser typischen Irving Romane über einen Menschen der so ungewöhnlich ist das er nicht von dieser Welt zu sein scheint. Owen Meany hat mich tief beeindruckt und sogar dafür gesorgt das ich am Ende ein bisschen weinen musste.


    Irving verarbeitet ein Stück amerikanische Geschichte und verbindet sie geschickt mit dem Leben von Owen Meany und seines besten Freundes John Wheelwright, aus dessen Perspektive der Roman dann auch erzählt wird. Es ist einfach wunderbar wie Irving die Kindheit der beiden Freunde aufleben lässt und die skurrilsten Geschichten spinnt, das ist das warum ich seine Bücher so liebe. Sie sind so skurril das man fast glauben möchte das sie doch wahr sind. Ja der Glaube (an Gott) spielt hier eine sehr Zentrale Rolle, eigentlich geht es das ganze Buch indirekt darum. Obwohl ich selbst nicht gläubig bin hat mich das jedoch nicht gestört da es sich sehr gut in die gesamte Geschichte einfügt und ohne ihn würde der Roman überhaupt nicht funktionieren.


    John Irving erzählt eine Freundschaft die so eng ist das sie sogar einen furchtbaren Unfall übersteht, wo andere sich gehasst hätten schweißt es die beiden für immer zusammen. Das ist vielleicht ein Punkt was „Owen Meany“ ausmacht, die Freundschaft der beiden Männer die durch die Erzählungen von John lebendig bleibt und durch dessen Blickwinkel man erfährt wie viel im Owen bedeutet hat.
    Es ist ein schönes Buch das trotz der seichten Melancholie die immer mal wieder durchscheint am Ende zwar traurig ist aber auch glücklich darüber Owen „gekannt“ zu haben. Vielleicht wünscht man sich dann das es ihn wirklich gegeben hat...


    5ratten

  • Nach 4wöchigem Kampf habe ich "A Prayer for Owen Meany" gestern endlich beenden können :klatschen: Und ja, es war ein Kampf, über den auch das gelungene erste Drittel und meine Lieblingsszene mit des Doktor's Wagen nicht hinwegtäuschen können. Kein Kampf bis aufs Blut, eher ein Ringen um das Vorwärtskommen. Mein Problem lag nämlich nicht darin, dass ich das Buch nicht zur Hand nehmen wollte, sondern vielmehr, dass ich es nicht lange in der Hand behalten konnte. Denn nach den schönen ersten Kapiteln floß die Geschichte plätschernd dahin und mit ihr auch Anspannung und Stress. Drei Seiten "Owen Meany" und meine Gedanken waren benebelt, alle Sorgen eingelullt und ich in den meisten Fällen eingeschlafen. So gesehen nicht das Negativste, das einem als Leseerlebnis unterkommen kann :breitgrins:
    Owen Meany, der Auserwählte, John Wheelwright, der nicht praktizierende Homosexuelle, Hester the Molester, Tabby und Dan, John's grandma, alle sind sie mir irgendwie ans Herz gewachsen. (Harriet Wheelwright vielleicht noch mehr, als die anderen alle zusammen.) Und doch konnte ich mit beiden Protagonisten nicht viel anfangen. Vielleicht lag das jedoch auch an der Tatsache, dass ich Irvings Darstellung des Vietnamkriegs, der US - Politik und vor allem der religiösen Fragen mit einem großen Fragezeichen begegnet bin. Außerdem haben für mich manche der Teilgeschichten kein befriedigendes Ende gefunden, sondern bleiben einfach in der Luft hängen (zB:

    )
    Man sieht, ich bin zerrissen: Zerrissen durch den Widerwillen, den ich über die Geschichte und die Personen empfinde und der beruhigenden Wirkung, die das Werk auf mich hatte (nicht zu vergessen, dass mir der Beginn eigentlich wirklich gefallen hat). Dementsprechend befindet sich auch meine Bewertung in der Mitte 2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Mich hat das Buch von Anfang an in den Bann gezogen. Owen Meany und dessen bester Freund John Wheelwright sind mir schnell ans Herz gewachsen. Es gab oft Momente zum Schmunzeln, vor allem aus der Kinderzeit der beiden Freunde.
    Natuerlich ist das Buch gespickt mit skurillen Begebenheiten und Charakteren, wobei ich nicht fand, dass es zu extrem wurde. Ab einem gewissen Zeitpunkt wurde mir Owen Meany, der sich fuer den Auserwaehlten hielt, ein bisschen zu forsch aber immer noch sympathisch. Schliesslich war er ein Mann mit einer Mission, die er zu erfuellen versuchte. Obwohl in dem Buch Religion ein Thema ist, fand ich es eigentlich nicht missionarisch und ich glaube auch nicht, dass das John Irvings Anliegen war.
    Das letzte Drittel des Buches fand ich machmal recht langatmig, da schliesse ich mich Yklameys Meinung an. Die politischen Geschehnisse der 80er Jahre haben mich nicht so recht interessiert und auch das Leben Johns fand ich recht ereignislos. Das Ende wiederum fand ich interessant und gelungen, alles ergab einen Sinn.
    Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch, aber wegen der teilweisen Laengen gibt es von mir 4 Leseratten.
    4ratten

  • Huhu ihr Lieben!


    Was für unterschiedliche Meinungen. Ich glaube, hier war jede Ratten-Anzahl einmal vertreten. :entsetzt: Das finde ich äußerst faszinierend. Ich selbst darf mich ab heute zu den absoluten Fans zählen. Wow, hat dieses Buch mich mitgenommen - und wieder ist der SLW Schuld, dass ich dieses ewig subbende Buch endlich nach Jahren zur Hand genommen und lieben gelernt habe.


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    Meine Meinung:
    Ich hatte das große Vergnügen, das Gelesene in John Irvings Stimme in meinem Kopf zu hören, da ich seine Lesung so einprägsam fand, in der er die Szene der Krippenspiel-Vorbereitungen vorträgt. Owens STIMME inklusive. :breitgrins:
    Meine Befürchtungen - dass die Geschichte sehr religionslastig oder überdramatisch ist - haben sich nicht bewahrheitet. Ja, es wird oft über Religion gesprochen, jedoch nicht mit erhobenem Zeigefinger oder irgendeinem sichtbaren Ziel des Autors. Owen Meany ist gläubig. Und er denkt, er hat eine Mission zu erfüllen, die Gott für ihn bestimmt hat. Deshalb ist seine Stimme verzerrt und WIRD NUR IN GROSSBUCHSTABEN GESCHRIEBEN und sein Körper ist viel zu klein geblieben, wo andere Kinder gewachsen sind. Aber Owens bestem Freund Johnny, der die Geschichte erzählt, macht das nichts aus. Die beiden sind wirklich beste Freunde.


    Während sich die ersten 2. Drittel mit dem Aufwachsen der beiden beschäftigt, musste ich oftmals lachen oder Owen bewundern für sein Manipulationstalent, seine Intelligenz und seine bizarre, aber unglaublich liebenswerte Persönlichkeit. Den habe ich beim Lesen so tief ins Herz geschlossen, dass ich ihn so schnell nicht wieder hergebe! Johnny ist mir als Ich-Erzähler da ferner geblieben, was auch daran liegen kann, dass sein Leben - abgesehen von Owens Präsenz - sehr langweilig ist. Das zeigt sich auch gegen Ende des Buches, wenn öfter Passagen aus der Gegenwart (also den 80-er Jahren) erzählt werden und man als Leser das fade Leben des erwachsenen Johns miterleben darf. Aber auch diese Eintönigkeit hat ihre Gründe, darum haben mich die Stellen auch nicht gestört.


    Allerdings habe ich mich immer wieder dabei ertappt, wie ich ein paar Seiten nach vorne geblättert und nach Großbuchstaben gesucht habe, um zu wissen, wann Owen endlich wieder auftritt. Besonders angetan haben es mir seine Artikel in der Gravesend Academy Schülerzeitung, die ebenfalls in Großbuchstaben geschrieben wird (auch in der Geschichte), und die mich wirklich durchgehend haben lachen lassen.


    Das Ende - obwohl von ziemlich früh klar oder zumindest zu erahnen - hat mich trotzdem getroffen wie ein Schlag. So berührt hat mich das Schicksal eines Charakters lange nicht mehr. Ich denke, das letzte mal habe ich so bei "The Book Thief" geweint.


    Zu Yklamyley Spoiler:


    Die Lösung fand ich plausibel und im Tonfall perfekt in die Geschichte passend. Und auch ein klein bisschen komisch - ich hab jedenfalls den Kopf geschüttelt. Insgesamt war's mir aber genauso egal wie Johnny selbst. :zwinker:


    Fazit: Dieses Buch werde ich bestimmt noch öfter lesen und definitiv an viele, viele Menschen verschenken. Was für eine Geschichte!


    5ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy (immer noch mit Tränchen im Auge :traurig:)

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    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()

  • Wendy
    Es ist sooo schön das Dir der Roman gefallen hat! Bei mir gabs auch ein paar Tränchen und momentan hab ich total Lust bekommen Owen mal wieder einen Besuch ab zu statten. Den Roman hätte ich total gern signiert. (Leider ist das ja sehr schwierig :( )


    PS: Übrigens finde ich deinen alternativen Titel (SWL) sehr gelungen und passend!


  • PS: Übrigens finde ich deinen alternativen Titel (SWL) sehr gelungen und passend!


    Oh, danke! :redface: Das freut mich.


    Ich würde Irving auch total gerne mal persönlich treffen. Ein Mann, der sich solche Geschichten ausdenken kann hat meinen tiefsten Respekt. :flirt:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog