4. Abschnitt: Kap. 30 bis zum Ende

Es gibt 74 Antworten in diesem Thema, welches 11.006 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von odenwaldcollies.

  • Diese Gratwanderung, dass man erkennt, wer hier eigentlich der Gestörte ist, während ich es so fachlich aufschreibe, war eine spannende Herausforderung.

    Das dachte ich beim Lesen auch, dass sich Weiß nicht im klaren ist, wie gestört er selber ist.

    Ich hätte ja richtig große Lust, mal einen Roman über so einen Arzt wie Weiß als Protagonist zu schreiben, der dann mit seiner gestörten Art tatsächlich bei den Nazis Karriere macht - und man als Leser immer nur den Kopf schüttelt, wieso der Gestörte gar nicht merkt, was er da tut und wie jemand nur so von sich überzeugt sein kann.

  • Ich hätte ja richtig große Lust, mal einen Roman über so einen Arzt wie Weiß als Protagonist zu schreiben, der dann mit seiner gestörten Art tatsächlich bei den Nazis Karriere macht - und man als Leser immer nur den Kopf schüttelt, wieso der Gestörte gar nicht merkt, was er da tut und wie jemand nur so von sich überzeugt sein kann.

    Ohja, das wäre doch was.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ich hätte ja richtig große Lust, mal einen Roman über so einen Arzt wie Weiß als Protagonist zu schreiben, der dann mit seiner gestörten Art tatsächlich bei den Nazis Karriere macht - und man als Leser immer nur den Kopf schüttelt, wieso der Gestörte gar nicht merkt, was er da tut und wie jemand nur so von sich überzeugt sein kann.

    Ohja, das wäre doch was.

    Aber erst schreibe ich noch die Vorgeschichte zu Fritz' Mutter (Fritz Ellerweg aus "Die Stimmlosen" - hatten wir ja bei der letzten Leserunde schon mal drüber gesprochen). Ich bin nur leider z.Zt. wegen meiner Mutter so belastet, dass ich zu nix komme, aber ein Vertragsangebot gibt es schon. Ich hoffe mal, meine Lektorin ist einverstanden, wenn ich den Abgabetermin erst ins nächste Jahr lege, weil ich im Moment so ausgelutscht bin. Vollzeit-Job als Ärztin, gesundheitlich angeschlagen und dann auch noch eine Mutter, die im Hospiz seit Monaten auf den Tod wartet, dann noch die spätere Wohnungsauflösung ... davor graut mir echt.

  • Wow, das ist ja richtig gut von Dir durchdacht, Melanie! ?

  • Ich hätte ja richtig große Lust, mal einen Roman über so einen Arzt wie Weiß als Protagonist zu schreiben, der dann mit seiner gestörten Art tatsächlich bei den Nazis Karriere macht - und man als Leser immer nur den Kopf schüttelt, wieso der Gestörte gar nicht merkt, was er da tut und wie jemand nur so von sich überzeugt sein kann.

    Ich hoffe, es gibt dann wieder eine Leserunde. Ich melde mich jetzt schon an ?

  • Mit meiner anfänglichen Einschätzung von Dr. Weiß lag ich gar nicht so falsch. Dieser Mann ist einfach nur :cursing::cursing:<X<X

    Als ich sein Tagebuch gelesen habe, wie er über das „Subjekt“ Bernhard schreibt, da kam mir echt die Galle hoch. Wie kann man als normal intelligenter Mensch derart gefühllos sein? Einfach unfassbar.

    Sein Plan ist nicht ganz aufgegangen, Bernhard hat nicht getötet, zumindest nicht vorsätzlich.


    Dass Victor sterben musste, ist irgendwie auch tragisch. Jeder Mensch hat es verdient zu leben, sei er auch noch so böse. Für Juliane erleichtert es natürlich das Leben. Sie hat eine Zukunft als Mitarbeiterin auf Gut Mohlenberg, das ist ein tolles happy end für sie.


    Friederikes Vater wäre zurecht sehr enttäuscht, dass seine Tochter sich so spät an ihn gewandt (oder gewendet?) hat. Ich kann beide Seiten verstehen. Friederike hat mir in dem Moment richtig leid getan! Sie hat es gut gemeint, hätte ihren Vater aber besser eingeweiht, damit wäre vielleicht einiges besser gelaufen. Aber - hätte, hätte, Fahrradkette.


    Und dann Bernhard!!!!!! Das hat mich zum Weinen gebracht. So ein liebenswerter Mann, Riekes große Liebe und werdender Vater. Das Leben ist nicht fair.

    Friederike schaut zum Glück nach vorne und möchte ihr Studium beenden.


    Durch Dr. Fliedtner erfahren wir auch, was in der Charité vorgefallen ist. Hätte das Friederikes Vater vorher gewusst, wäre er bei dem Mord an Trudi bestimmt hellhörig geworden.


    Interessant auch die damalige Meinung über Homosexualität. Wenn man damals erzählt hätte, dass heute gleichgeschlechtliche Paare heiraten und es tatsächlich ein drittes Geschlecht gibt, hätte man uns gleich auf Gut Mohlenberg abgeliefert. 8o


    Jetzt lese ich mal eure Kommentare und gebe meinen Senf dazu.

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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  • Zitat von ysa

    Aber nicht nur Bernhard war das Opfer von Dr. Weiß, auch Viktor wurde von ihm manipuliert. Aber hier wurde dieses System der Manipulation, die vielen kleinen Schlüsselreize, wirklich gut und verständlich erklärt! Danke Melanie Metzenthin !

    Diese Szene hat mich auch fasziniert! Wie Dr. Weiß in kleinen Stichen immer mehr Schlüsselreize „gesät“ hat. Toll erklärt! Und es hat funktioniert, Viktor hätte Juliane umgebracht, wenn Bernhard es nicht verhindert hätte.

    Zitat von ysa

    Dr. Weiß überlebt mit schweren Hirnverletzungen. Seine Intelligenz ist somit Vergangenheit. Er bleibt am Leben - als Pflegefall ohne Sprache und mit eingeschränkter Motorik. Hier hast Du Dir eine schicksalshaft gerechte Strafe für ihn einfallen lassen, liebe Melanie!

    Zitat von Melanie Metzenthin

    Er war schon von seiner Persönlichkeit her unempathisch, der klassische Psychopath, dem es schwer fällt, mit anderen mitzufühlen. Es war eine ungesunde Mischung aus Machthunger, Ehrgeiz und Psychopathie - wäre er nicht am Schluss von Wotan zum Hirni getreten worden, hätte er 20 Jahre später ganz tolle Karrierechancen als KZ-Arzt gehabt.

    Durch Dr. Weiß‘ Verletzung ist der Menschheit einiges erspart geblieben. Es ist zwar hart, das so zu sagen, aber es verschafft mir Genugtuung, dass Dr. Weiß jetzt so geworden ist wie seine „Sujekte“ - und schlimmer!

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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  • Ich glaube, schon Mal etwas darüber gelesen zu haben. So wie bei Bernhard....sein Erinnerungsvermögen an früher ist wie gelöscht, aber seine körperlichen Fähigkeiten von früher sind noch da. Ich sage jetzt mal Kampfkunst, dass sein Gehirn, wenn es dazu kommt, einfach abrufen so als hätte er nie etwas anders gemacht. Das ist verrückt.


    Ich habe da sogar eine eigene interessante Erfahrung beizusteuern. Erinnert ihr euch noch an den Zauberwürfel (Rubiks Cube), der in den 80er Jahren überall verwendet wurde? Ich habe das Ding früher täglich mehrmals verdreht und wieder komplett richtig gedreht. Dann packte ich ihn irgendwann weg und fand ihn rund 20 Jahre später beim Umziehen wieder. Ich habe damit rumgespielt, ihn verdreht, aber ich hatte die Lösung vergessen. Aber dann habe ich, ohne nachzudenken, die alten Bewegungen durchgeführt - und da war er plötzlich wieder ordentlich zusammengepuzzelt. Meine Hände, mein motorisches Gedächtnis, funktionierten von selbst, aber ich hätte es - im Gegensatz zu früher - nicht mehr aufmalen können. Das fand ich sehr bemerkenswert. So ähnlich ist das bei Bernhard.

    Das ist ja witzig. Ich habe den Rubiks Cube gerade letzte Woche wieder raus geholt. Mir geht es fast wie dir, ich habe ihn auch, als er gerade auf den Markt kam unendlich oft gelöst. Nur der Unterschied ist, dass ich ihn nicht mehr gelöst bekomme, was mich maßlos in Rage bringt:). Ich konnte auch alle Züge mit geschlossenen Augen, aber bei mir ist alles wie gelöscht. Komisch!!!! So ging es mir schon oft. Meinen Aufsatz über " Nackt unter Wölfen" in der 10 Klasse Abschlussprüfung, hatte ich auswendig gelernt. Vier DIN A4 Seiten. Ich habe geschrieben und geschrieben, hatte alles vor Augen. Als dann die Prüfung vorbei war, war es wie gelöscht und hätte es nicht noch einmal schreiben können. Ist das nicht eigenartig?

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Zitat von Melanie Metzenthin

    Es wäre natürlich tatsächlich eine spannende Frage gewesen, wie die Geschichte zwischen den beiden weiter gegangen wäre, wenn er überlebt hätte und dann Vater geworden wäre. Er wäre sehr liebevoll gewesen, und für ein Vorschulkind sicherlich der beste Vater, aber spannend wäre es, wie es geworden wäre, wenn das Kind selbst erkennt, dass sein Vater anders als andere Väter ist.

    Es könnte auch sein, dass es für das Kind schwer geworden wäre, einen Vater zu haben, der anders ist. Kinder können grausam sein und ein Vater, der geistig auf dem Niveau eines Kindes ist, bietet viel Raum für Mobbing.

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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  • Aber erst schreibe ich noch die Vorgeschichte zu Fritz' Mutter (Fritz Ellerweg aus "Die Stimmlosen" - hatten wir ja bei der letzten Leserunde schon mal drüber gesprochen). Ich bin nur leider z.Zt. wegen meiner Mutter so belastet, dass ich zu nix komme, aber ein Vertragsangebot gibt es schon. Ich hoffe mal, meine Lektorin ist einverstanden, wenn ich den Abgabetermin erst ins nächste Jahr lege, weil ich im Moment so ausgelutscht bin. Vollzeit-Job als Ärztin, gesundheitlich angeschlagen und dann auch noch eine Mutter, die im Hospiz seit Monaten auf den Tod wartet, dann noch die spätere Wohnungsauflösung ... davor graut mir echt.

    Liebe Melanie, ich wünsche dir von Herzen viel Kraft für alles, was gerade so anliegt und was die nähere Zukunft bringt! Mute dir nicht zu viel zu! Leichter gesagt als getan, ich weiß!

    Ich freue mich auf die nächste Leserunde. <3

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen

  • Das was im Tagebuch stand hat mich auch entsetzt. Er hätte zumindest " Patient" schreiben können. Daran sieht !an, das es keine Menschen von Bedeutung waren.


    Wie Melanie die Szene als Bernhard starb beschrieben hat, war tief berührend. So liebe tiefsinnige Worte hat sie gewählt.


    Ich hatte ähnliche Gedanken betreffend der Homosexualität:D da würde so mancher von damals sich im Grabe umdrehen wenn er davon wüsste. Wenn man bedenkt, wie viele Jahrtausende es schon Homosexualität gibt und wie lange es gedauert hat, das es in der Gesellschaft akzeptiert wird. Leider immer noch nicht in allen Ländern.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Ich hätte ja richtig große Lust, mal einen Roman über so einen Arzt wie Weiß als Protagonist zu schreiben, der dann mit seiner gestörten Art tatsächlich bei den Nazis Karriere macht - und man als Leser immer nur den Kopf schüttelt, wieso der Gestörte gar nicht merkt, was er da tut und wie jemand nur so von sich überzeugt sein kann.

    Ich hoffe, es gibt dann wieder eine Leserunde. Ich melde mich jetzt schon an ?

    Oh ja, das wäre ein tolles Thema und ich wäre auch definitiv wieder mit dabei.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Ich hatte mich sehr gewundert, das Weiß Frederike ihren Wunsch gleich so aufsaugt. Der war ja voller Euphorie, auch wenn er es Frederike nicht zeigte, aber man könnte es riechen. Letztendlich war die Idee nicht so gut, alles lief aus dem Ruder. Aber es tröstet mich das Weiß und Viktor ihre gerechte Strafe bekommen haben.


    Es ist so schön das Frederike schwanger ist und so ein wundervolles Andenken an Bernhard hat. Ich hatte sogar das Gefühl, dass Bernhard noch klarer würde, als er von dem Baby erfahren hat.


    Als Frederike Dr. Fliedtner sein Geheimnis entlockt hat, da dachte was für eine gute Psychologin/ Psycharterin sie doch sein würde. Da war ja noch nicht klar, dass sie sich durch die traurigen Umstände dazu entschließt weiter zu studieren.


    Ja war das nicht ein cleverer Schachzug von Juliane, ihren Vater zu erpressen. Wahnsinn zu was zu einer Stärke sie gelangt ist.


    Innerlich habe ich dem Pastor für diese Worte gedankt. Solche Worte bleiben bei allen im Gedächtnis, weil sie nachdenklich machen. Und für Frederike haben die Worte bestimmt Trost gespendet.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Zitat von Kessi69

    Als Frederike Dr. Fliedtner sein Geheimnis entlockt hat, da dachte was für eine gute Psychologin/ Psycharterin sie doch sein würde. Da war ja noch nicht klar, dass sie sich durch die traurigen Umstände dazu entschließt weiter zu studieren.

    Sie hätte doch auch weiter studieren können, wenn Bernhard noch leben würde. Er ist doch auf Gut Mohlenberg gut aufgehoben, Friederike hätte nicht rund um die Uhr auf ihn aufpassen müssen. Er wäre vielleicht sogar stolz auf sie gewesen.

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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  • Zitat von Kessi69

    Als Frederike Dr. Fliedtner sein Geheimnis entlockt hat, da dachte was für eine gute Psychologin/ Psycharterin sie doch sein würde. Da war ja noch nicht klar, dass sie sich durch die traurigen Umstände dazu entschließt weiter zu studieren.

    Sie hätte doch auch weiter studieren können, wenn Bernhard noch leben würde. Er ist doch auf Gut Mohlenberg gut aufgehoben, Friederike hätte nicht rund um die Uhr auf ihn aufpassen müssen. Er wäre vielleicht sogar stolz auf sie gewesen.

    Wer weiß, vielleicht hätte sie das auch irgendwann getan. Aber sie wollte es ja nicht, aus Sorge Bernhard so lange alleine zu lassen. Ich war auch der Meinung, dass Bernhard bei seinem Vater auf dem Gut gut aufgehoben ist.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Ihr habt ja schon ganz toll weiter diskutiert - ich war bis eben am Telefonieren, habe immer mal reingeschaut, aber erst jetzt alles gelesen.

    Und dann Bernhard!!!!!! Das hat mich zum Weinen gebracht. So ein liebenswerter Mann, Riekes große Liebe und werdender Vater. Das Leben ist nicht fair.

    Friederike schaut zum Glück nach vorne und möchte ihr Studium beenden.



    Ich freue mich natürlich sehr, dass Bernhards Sterbeszene euch berührt hat. Ich habe in diese Szene, dieses Gefühl des Verlusts und dann der kurze Hauch, da könnte noch etwas sein, aber wenn man sich umdreht, ist da niemand, viele eigene Erfahrungen im Umgang mit Sterbenden gelegt. Der Moment, wenn man das Leben halten will, nicht loslassen möchte, aber doch weiß, egal was man tut, das Leben zerrinnt wie eine kostbare Flüssigkeit zwischen den Fingern.

    Mit meiner anfänglichen Einschätzung von Dr. Weiß lag ich gar nicht so falsch. Dieser Mann ist einfach nur :cursing: :cursing: <X <X

    Als ich sein Tagebuch gelesen habe, wie er über das „Subjekt“ Bernhard schreibt, da kam mir echt die Galle hoch. Wie kann man als normal intelligenter Mensch derart gefühllos sein? Einfach unfassbar.


    Das was im Tagebuch stand hat mich auch entsetzt. Er hätte zumindest " Patient" schreiben können. Daran sieht !an, das es keine Menschen von Bedeutung waren.


    Wie Melanie die Szene als Bernhard starb beschrieben hat, war tief berührend. So liebe tiefsinnige Worte hat sie gewählt.


    Ich hatte ähnliche Gedanken betreffend der Homosexualität :D da würde so mancher von damals sich im Grabe umdrehen wenn er davon wüsste. Wenn man bedenkt, wie viele Jahrtausende es schon Homosexualität gibt und wie lange es gedauert hat, das es in der Gesellschaft akzeptiert wird. Leider immer noch nicht in allen Ländern.

    Tja, durch die Sprache schaffen wir uns eine eigene Realität. In der Medizin ist das bis heute weit verbreitet. Der Arzt, der einen Patienten behandelt, schreibt "Patient", der Arzt, der einen Menschen begutachtet, schreibt "Proband", der Arzt, der einen Patienten im Auftrag der Krankenkasse untersucht, schreibt "der Versicherte".


    Und größenwahnsinnige (Nazi-)Ärzte schreiben "Das Subjekt" - wobei Weiß ja noch kein Nazi war, da die ja noch völlig unbedeutend waren und sich damals noch Deutsche Arbeiter Partei nannten.



    Das ist ja witzig. Ich habe den Rubiks Cube gerade letzte Woche wieder raus geholt. Mir geht es fast wie dir, ich habe ihn auch, als er gerade auf den Markt kam unendlich oft gelöst. Nur der Unterschied ist, dass ich ihn nicht mehr gelöst bekomme, was mich maßlos in Rage bringt :) . Ich konnte auch alle Züge mit geschlossenen Augen, aber bei mir ist alles wie gelöscht. Komisch!!!! So ging es mir schon oft. Meinen Aufsatz über " Nackt unter Wölfen" in der 10 Klasse Abschlussprüfung, hatte ich auswendig gelernt. Vier DIN A4 Seiten. Ich habe geschrieben und geschrieben, hatte alles vor Augen. Als dann die Prüfung vorbei war, war es wie gelöscht und hätte es nicht noch einmal schreiben können. Ist das nicht eigenartig?

    Jeder Mensch ist verschieden - bei manchen bleibt etwas im motorischen Gedächtnis erhalten, bei anderen ist es nicht so ohne weiteres abrufbar. Es kann aber auch sein, dass du vielleicht nicht entspannt genug warst, weil es dich ja in Rage brachte. Das motorische Gedächtnis funktioniert nur, wenn man nicht dran denkt, sondern einfach tut. Sobald man darauf achtet oder sich gar unter Druck setzt, übernimmt das normale Gedächtnis und das ist stärker - dann ist alles weg. Deshalb kann man unter Stress auch in Prüfungen einen Blackout kriegen.

    Wer weiß, vielleicht hätte sie das auch irgendwann getan. Aber sie wollte es ja nicht, aus Sorge Bernhard so lange alleine zu lassen. Ich war auch der Meinung, dass Bernhard bei seinem Vater auf dem Gut gut aufgehoben ist.

    Vielleicht hätte sie es irgendwann getan - aber vermutlich nicht. Sie hätte die Schwangerschaft mit Bernhard zusammen genossen und dann hätte das Kind im Mittelpunkt gestanden. So nimmt einem das Leben etwas, aber es öffnen sich auch neue Türen, wenn man bereit ist, sie zu sehen und hindurchzugehen.


    Liebe Melanie, ich wünsche dir von Herzen viel Kraft für alles, was gerade so anliegt und was die nähere Zukunft bringt! Mute dir nicht zu viel zu! Leichter gesagt als getan, ich weiß!

    Ich freue mich auf die nächste Leserunde. <3

    Vielen Dank.


    Am 9. September kommt ja erst mal "Die Hafenschwester". Habt ihr Lust, dazu eine Leserunde zu machen? Soll ich, wenn alle hier in der Runde am Ende angelangt sind (zwei fehlen ja noch), noch mal einen Appetithappen vom neuen Buch einstellen?

  • Zitat von Melanie Metzenthin

    Es wäre natürlich tatsächlich eine spannende Frage gewesen, wie die Geschichte zwischen den beiden weiter gegangen wäre, wenn er überlebt hätte und dann Vater geworden wäre. Er wäre sehr liebevoll gewesen, und für ein Vorschulkind sicherlich der beste Vater, aber spannend wäre es, wie es geworden wäre, wenn das Kind selbst erkennt, dass sein Vater anders als andere Väter ist.

    Es könnte auch sein, dass es für das Kind schwer geworden wäre, einen Vater zu haben, der anders ist. Kinder können grausam sein und ein Vater, der geistig auf dem Niveau eines Kindes ist, bietet viel Raum für Mobbing.

    Stimmt, ist auch mein Gedanke

  • Es könnte auch sein, dass es für das Kind schwer geworden wäre, einen Vater zu haben, der anders ist. Kinder können grausam sein und ein Vater, der geistig auf dem Niveau eines Kindes ist, bietet viel Raum für Mobbing.

    Stimmt, ist auch mein Gedanke

    Und vor allem, wenn man bedenkt, wer 13 Jahre später die Regierung übernahm ...

  • Liebe Melanie, ich wünsche dir von Herzen viel Kraft für alles, was gerade so anliegt und was die nähere Zukunft bringt! Mute dir nicht zu viel zu! Leichter gesagt als getan, ich weiß!

    Ich freue mich auf die nächste Leserunde. <3

    Dem schließe ich mich von ganzem Herzen an!