Nina Weger - Als mein Bruder ein Wal wurde

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    Die schwere Thematik wird kindgerecht und einfühlsam umgesetzt


    Klappentext

    „Darf man über das Leben eines anderen bestimmen? Und woher soll man wissen, was richtig oder falsch ist, wenn man ihn nicht fragen kann? Belas großer Bruder Julius liegt im Wachkoma, die Familie soll eine Entscheidung treffen und steht kurz davor, auseinanderzubrechen. Und jetzt? Belas Freundin Martha würde zum Papst fahren. Der muss schließlich wissen, was in so einem Fall zu tun ist … Heimlich schlachten sie ihre Sparschweine, klauen eine Kreditkarte und begeben sich auf eine abenteuerliche Reise nach Rom, um eine Antwort zu finden und Belas Familie zu retten.“


    Gestaltung

    Mir gefällt das bunte Cover total gut, denn mit dem Wal greift es einen Gedanken der Protagonistin auf. Durch den hellblauen Himmel wirkt es zudem so, als würde der Wal im Wasser schwimmen. Die Landschaft, die man am unteren Bildrand sieht, erinnert an Italien, was ebenfalls gut zur Geschichte passt. Zudem mag ich den Zeichenstil des Covermotivs total gerne. Auch finde ich es cool, dass der Titel sich in knalligem Rot über das Cover zieht und sich so vom Blau abhebt und hervorstrahlt.


    Meine Meinung

    Schon oft habe ich gehört, dass die Bücher von Nina Weger richtig toll sein sollen und deswegen habe ich mich mit „Als mein Bruder ein Wal wurde“ nun selber davon überzeugt. In diesem Buch geht es um die schwierige Thematik des Komas, denn in genau diesem liegt der große Bruder von Bela. Seine Familie droht daran auseinanderzubrechen und so macht sich Bela mit seinen Ersparnissen, einer geklauten Kreditkarte und seiner Freundin Martha auf den Weg nach Rom. Der Papst wird sicherlich eine Antwort wissen und ihnen helfen können, seine Familie zu retten…


    Schon beim Lesen des Klappentextes wird klar: Hier geht es um ein ernstes, alles andere als leichtes Thema, denn „Als mein Bruder ein Wal wurde“ befasst sich mit Trauer und Tod, aber auch mit Familie und Liebe. Die Geschichte macht wirklich nachdenklich und regt auch einige philosophische Fragen an, die man meiner Meinung nach sein Kind nicht alleine verarbeiten lassen sollte. Für das empfohlene Lesealter ist die Thematik nämlich vielleicht etwas zu schwer bzw. zu philosophisch, wenn sie zu jung sind und das Buch alleine lesen.


    Ich finde es klasse, dass die Autorin ein Kinderbuch zu diesen ernsten Themen schreibt und so jungen Lesern einen kindgerechten Zugang dazu bietet, denn so ist „Als mein Bruder ein Wal wurde“ eins der wenigen Kinderbücher mit so ernsthaften Tönen. Da Unfälle, andere Schicksalsschläge und auch der Tod Teil des Lebens sind, ist es toll, dass mit diesem Buch die Möglichkeit besteht gemeinsam mit seinen Kindern solche Themen auf kindliche Weise anzusprechen und zu thematisieren. Nina Weger hat hier einen großen Beitrag dazu geleistet und mit ihrem neusten Kinderbuch auf gefühlvolle Weise einen kindgerechten Zugang geschaffen.


    Die Situation von Belas Familie stellt die Autorin auf eindringliche und sehr realistische Weise dar. So ist nach dem Unfall von Julius in der Familie nichts mehr wie zuvor und alles wird in ein „Davor“ und „Danach“ geteilt. Die Gefühle von Bela und das Zerbrechen der Familie sind sehr bedrückend und greifbar. Als es dann auch noch um die Frage von Julius‘ Weiterleben geht, ist die Stimmung im Buch richtig traurig und schwer.


    Die Entscheidung von Bela gemeinsam mit Martha nach Rom aufzubrechen, um den Papst um Rat zu fragen, fand ich sehr mutig. Ich habe die beiden Kinder dafür bewundert, dass sie ganz alleine aufgebrochen sind und sie bei ihrer Reise nichts erschüttern konnte. Sie hatten ihr Ziel fest vor Augen. Ihre Reise war für mich das wahre Highlight des Buches, denn die zwei lernen eine wichtige Botschaft, die auch für die Leser enorm wichtig ist: das Leben geht weiter, auch wenn es zunächst schwer erscheint angesichts von traurigen Ereignissen, so geht es dennoch weiter. Und wenn man den Glauben nicht verliert, kann man sich wieder aufrappeln. Durch die Reise kommen so viele neue Perspektiven auf die Situation von Belas Familie hinzu, die verschiedene Möglichkeiten des Umgangs mit einem Schicksalsschlag aufzeigen.


    Fazit

    Nina Weger greift in ihrem Kinderbuch „Als mein Bruder ein Wal wurde“ ein ernstes und schwieriges Thema auf, weswegen man jüngere Leser meiner Meinung nach bei der Lektüre dieses Buches begleiten sollte. Die Autorin verarbeitet Themen wie Trauer, Tod und Familie auf einfühlsame, kindgerechte Weise und zeigt auf, dass diese zum Leben dazugehören. Die Botschaft des Buches fand ich sehr ergreifend, schön und unheimlich wichtig. In meinen Augen eignet sich dieses Buch nicht nur für kleine, sondern auch für große Leser!

    5 von 5 Sternen!


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