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Markus Lee fährt gemeinsam mit seinem Neffen in die Normandie. Er soll dort Brücken zeichnen, die bei der Landung der Alliierten 1944 eine wichtige Rolle spielten, sein Neffe will zu einer befreundeten Familie, die dort in einem ausrangierten Hotel das Haus hüten und Vögel beobachten. Es ist das erste Mal, dass die beiden eine längere Zeit miteinander verbringen seit dem Selbstmord von Markus Schwester, Jesses Mutter.
Vor dem Lesen war ich irgendwie der Überzeugung, dass es einen Zusammenhang zwischen den Figuren und der Alliiertenlandung, gäbe, ich dachte es wären Engländer o.ä., aber die Lees sind dann doch eine nach außen normale Hamburger Familie. Zentrale Person ist eigentlich Markus, ein durchs Leben mäandernder Zeichner, nun verloren ohne seine Schwester. Nach zwei Dritteln verschwinden die anderen Figuren auch aus der Handlung und man kann stattdessen Markus dabei beobachten, wie er immer weiter abdriftet, wäre er ein reales Familienmitglied wäre es an der Zeit, sich große Sorgen um ihn zu machen.
Gestört haben mich primär Details im Verhalten der Figuren, gerade der Jugendlichen, die ich oft nicht realistisch und schon gar nicht sympathisch fand. Die Gesamtstimmung hingegen fand ich gelungen dargestellt, auch wenn sie eher unbehaglich war. Es ist ein trüber Roman, das beschriebene Novemberwetter an der einsamen Küstenlandschaft, spiegelt auch die Stimmung wieder. Das Ende ist ein Auftauchen aus der Düsternis, „nie mehr Nacht“.