Audrey Niffenegger - Die Frau des Zeitreisenden

Es gibt 116 Antworten in diesem Thema, welches 28.846 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rio.

  • Zitat von "Weratundrina"

    Komisch - und ich hab selten ein Buch mit plastischeren Charkteren gelesen.


    Haben wir das gleiche Buch gelesen? :elch:


    Ich kann auch die Sache mit dem Kind absolut nachvollziehen.


    Das hoffe ich doch, wobei das würde ja einiges erklären :zwinker: .
    Ich glaube das Buch ist einfach auch sehr von der Lesestimmung abhängig. Ich habe z.B. vorher ein Fantasybuch gelesen und vielleicht war es einfach für mich nicht das richtige Folgebuch?


    Die Sache mit dem Kind, kann ich aber auch nachvollziehen.


    Schöne Grüße
    Christine

  • Nun ja, die letzten 100 Seiten wurden mit ihren vermehrten Zeitreisen und vor allem der Frage,

    Zitat

    wie Henry denn sterben würde,

    doch wieder interessanter. Hier half das Wissen, was am Ende geschehen würde, wenn auch das Wie unbekannt blieb, Spannung durch die Erwartung eines bösen Endes aufzubauen. So richtig nahe konnte es mir nach all den langweiligen Seiten in der Mitte aber nicht gehen.
    Überlegt hatte ich, wieso das Wissen eines kommenden Ereignisses das Ende spannender, einen Handlungsstrang in der Mitte aber langweiliger machte.

    Zitat

    Mein Mitleiden mit Clare ob ihrer Aborte wurde nämlich auch durch das Wissen erschwert, dass es am Ende selbstverständlich :rollen: doch noch klappen würde. Das hätte ich vorher nicht wissen wollen, dann hätte ich ihre Schwangerschaft spannender gefunden. Wieso ging es mir also mit dem Wissen um Henrys Tod anders? Dies liegt natürlich daran, dass die Kenntnis eines guten Ausgangs viel an Spannung nimmt, während das Warten auf die unausweichliche Katastrophe nervenzerreibender ist, als wenn das Ende völlig offen ist.
    In dem einen Fall hat also Niffenegger mMn die Möglichkeiten, die die Zeitreise bietet, gut eingesetzt, im anderen wird zwar eine Handlungsweise der Protagonistin erklärt, für die LeserInnen allerdings geht ein Spannungselement verloren.


    Also: guter Anfang, gutes Ende, im Mittelteil aber "nichts Neues", eine 08/15-Liebesgeschichte (aber wie Rio bemerkte, angenehm poppfrei), die mich langweilte. Leider (ja, ich wiederhole mich) im Präsens geschrieben, wodurch sich Niffenegger weitgehend die Möglichkeit nahm, ihre Protagonisten im Nachhinein ihre Erlebnisse kommentieren zu lassen, wodurch die Chance der Vertiefung verspielt wurde.
    Insgesamt ergibt das
    3ratten

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Hallo,


    ich bin jetzt auf Seite366.


    Mittlerweile fängt es an mir besser zu gefallen. Ich leide mit Clare mit (Kapitel Eins, Zwei, ect.) und ich finde es interessant, wie versucht wird Henrys Zeitreisen wissenschaftlich auf den Grund zu gehen.
    Ich habe mich einige Male gefragt, wie es wohl wäre, wenn ein Baby eine Zeitreise machen würde und ob man es je wiederfinden würde, denn es kann sich ja nicht äußern. Ich glaube das wäre ein absolutes Horrorszenario.
    Die Geschichte um die Hochzeit hat mich jetzt nicht all zusehr vom Hocker gerissen, aber ich glaube diesen Abschnitt fanden hier einige nicht so besonders. Mittlerweile bin ich doch ganz gespannt wie es weitergeht.


    Viele Grüße Tina

  • Ich bin jetzt auf S. 450 und ich finde es ein bisschen besser, aber manches gefällt mir immer noch nicht und so richtig kann ich mich mit der Story nicht anfreunden und irgendwie berühren mich die traurigen Dinge nicht, schon komisch. Sonst muss ich immer sofort losheulen, wenn was trauriges passiert...

  • Habe das Buch heute morgen zu Ende gelesen (und kam deshalb zu spät zum Forentreffen :redface: ).


    Ich fand es einfach schön und habe mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten (und auch ein paar Tränchen verdückt).


    Es ist einfach ein ganz besonderes Buch, das ich mit keinem anderen vergleichen und in keine Kategorie einordnen könnte.


    5ratten

  • Hallo,


    auch ich habe das Buch heute Morgen beendet. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten mich in die Geschichte einzufinden und mir von den Protagonisten ein genaues Bild zu machen. In der Mitte fand ich es relativ langatmig und nichtssagend, im letzten Drittel hat es mir dann doch noch ganz gut gefallen, da dort auch etwas genauer auf das Gefühlsleben der beiden eingegangen wurde. Das Ende hat mir sogar ausgesprochen gut gefallen. Es war kein Super-Happy-End aber auch kein besonders trauriges. Ich fand es schön, daß nicht immer alles nach Plan verlief und die Protagonisten wie immer nur mit ein paar leichten Kratzern davonkommen. Auch die Idee der Zeitreise an sich gefiel mir gut, wenn sie auch nicht immer logisch nachzuvollziehen war (zumindest für mein unlogisches Hirn nicht :breitgrins: ).


    Von daher: 3ratten


    Liebe Grüße Tina

  • Ich habe es gestern auch während des Spiel Argentinien vs. Elfenbeinküste(sie hätten gewinnen sollen) das Buch beendet.


    Insgesamt fand ich die Idee des Buches gut, aber irgendwie kamen die Emotionen im Buch nicht an mich ran. Ich konnte das Buch einfach so durchlesen, ohne das etwas mich berührt hat und das passiert eigentlich nie *verwirrt is* Außerdem hat mich gestört, dass die Geschichte im Präsens geschrieben ist, dadurch wirkt irgendwie alles so abgehackt.


    Ich vergebe 2ratten

  • Muss mich hier auch mal zu Wort melden, da ich mich ja mehr oder weniger für diese Leserunde angemeldet hatte. Ich habe schon vor Wochen mit dem Buch angefangen, bin dann aber irgendwo in der Mitte steckengeblieben. Ich finde die Geschichte traurig und schön zugleich. Am Anfang bin ich recht schwer reingekommen, aber irgendwann wirds dann doch interessant. Das Buch lebt von Gefühlen, nicht von Handlungen und ich kann mir vorstellen, dass es ein sehr trauriges Ende haben wird. Auch wenn ich bis dahin noch nicht vorgedrungen bin.

    Literatur ist die Kunst, Außergewöhnliches an gewöhnlichen Menschen zu entdecken und darüber mit gewöhnlichen Worten Außergewöhnliches zu sagen<br /><br />Boris Leonidowitsch Pasternak

  • DURCH!


    ich fand das Buch schon recht schön, aber es konnte mich nicht so berühren, wie ich es erwartet hätte.


    Zitat

    Ich fand Henry passiert dann zu viel schlimmes. Ich mein, der arme Kerl musste doch schliesslich nicht noch die Füsse verlieren, bevor er erschossen wird!


    Dadurch war das Buch irgendwie übertrieben tragisch, als wenn der Autor nicht darauf vertraut hätte, mit leisen Tönen grosse Gefühle wecken zu können und deswegen noch einen Knaller einbauen wollte.


    LG
    illy


    4ratten

  • Ich bin auch durch.


    Während ich gestern die letzten 60-70 Seiten gelesen habe, habe ich irgendwie nur noch geheult (hatte wohl einen sentimentalen Tag, weil normalerweise passiert mir das so extrem nicht). Ihr hättet mal die Berge von Taschentüchern sehen sollen, die sich um mich herum aufgetürmt haben.


    Zitat von "Spoiler bis Ende"

    Ich fand es sehr schlimm, dass Henry die Füße amputiert wurden. Ich hatte den Eindruck, dass es für ihn viel schlimmer war, nicht mehr laufen zu können, als zu wissen, dass er nicht mehr lange leben wird. Aber im Buch hieß es ja auch immer, dass er sich ein Leben ohne Joggen nicht vorstellen kann. Seinen Tod fand ich auch traurig, vor allem für Clare (weiß sie eigentlich, dass ihr Bruder Henry erschossen hat? Weiß der Bruder das eigentlich selber?) und in meinen Augen hat die Tatsache, dass sie ihn in der Zukunft nochmal sehen wird, es auch nicht besser gemacht.


    Insgesamt fand ich das Buch sehr schön und romantisch. Ob es wirklich "Das romantischste Buch des Herbsts" ist, kann ich nicht beurteilen, da ich eher selten solche Liebesgeschichten lese. Diese hier fand ich aber gut, deshalb 5ratten

    Life is so much cleaner on the page.

  • Ich find ganz interessant, dass das Buch allen sehr gut gefällt, die sonst keine Liebesgeschichten lesen und umgekehrt. :winken:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Zitat von "Weratundrina"

    Ich find ganz interessant, dass das Buch allen sehr gut gefällt, die sonst keine Liebesgeschichten lesen und umgekehrt. :winken:

    Dann bin ich wohl die ausnahme von der Regel.

  • So, ich bin endlich auch durch! Das Buch war für mich die Enttäuschung des Jahres, denn nach einem guten, interessanten und wirklich vielversprechenden Anfang empfand ich den Mittelteil als grauenhaft langweilig und kitschig.



    Zitat von "Spoiler bis Schluß"

    Wie Saltannah konnte ich nicht verstehen, wieso Clare auf Teufel komm raus ein Kind haben mußte. :rollen: Sie setzte damit ihr Leben, ihre Gesundheit und ihre Ehe aufs Spiel. Geändert hat sich durch das Kind aber nichts, denn weil Alba auch in der Zeit herumreist, sitzt Clare nach wie vor allein zuhause und wartet. Das scheint irgendwie ihr ganzes Leben bestimmt zu haben: erst wartet sie darauf, Henry in der Gegenwart kennenzulernen, dann wartet sie auf Henry, wenn dieser auf Zeitreise ist, später auf Alba und den Rest ihres Lebens auf ein Wiedersehen mit Henry (welches ich übrigens sehr unbefriedigend fand).
    Das hintere Drittel der Geschichte wurde zwar wieder etwas interessanter, kam aber bei weitem nicht an den Anfang heran. Irgendwann ertappte ich mich, wie ich mir wünschte, daß Henry doch jetzt endlich bitte erschossen werden möchte, damit die Qual ein Ende hat. Stattdessen wurden ihm die Füße amputiert, er versank in Depressionen und Selbstmitleid und war bloß noch eine Belastung für seine Familie und mich. Traurig fand ich in dem Zusammenhang nur, daß Clare nach seinem Tod anscheinend ihre Kunst aufgegeben und sich ganz in ihre Trauer zurückgezogen hat.
    Zu allem Übel kamen gegen Schluß dann auch noch die gefürchteten Poppszenen mit expliziten Detailbeschreibungen. Darauf habe ich dann verzichtet, in dem ich die jeweiligen Absätze großzügig übersprang.


    Schade, daß Buch hatte am Anfang soviel Potential. Von mir gibts:


    2ratten


    Lg, Rio

  • Zitat von "Erinye"

    Dann bin ich wohl die ausnahme von der Regel.


    Welche ja bekanntlich die Regel bestätigen. :zwinker:


    Für mich war das Buch jedenfalls das Highlight des bisherigen Lesejahres. :klatschen:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Für mich war es, wie Rio schon sagte, eines der schlechtesten Bücher, die ich in diesem Jahr bisher gelesen habe. Ich kann dem Spoiler von Rio nur zustimmen, so sehe ich das Buch auch.

  • Huhu, :winken:


    auch wenn ich mich längere Zeit nicht gemeldet habe - ich lese noch. Anfangs habe ich hier wegen der vielen Spoiler allerdings was seltener reingeschaut und dann wusste ich nichts großartig neues zu schreiben, denn viele Dinge, die mir aufgefallen sind, habt ihr schon genannt.
    Irgendwie komme ich mit dem Lesen auch nicht so schnell voran. Das tolle Wetter und die WM lenken mich da ein wenig ab.


    Das Buch liest sich weiterhin sehr nett, allerdings finde auch ich den Hochzeits-/Eheleben-Teil ein wenig unspektakulär. Aber jetzt scheint es ja wieder spannender zu werden...


    Wie die Liebe zwischen Clare und Henry entstanden ist, hätte m.E. ruhig ein wenig vertieft werden können. Als die beiden sich in der Gegenwart treffen, kennt sie ihn ja schon und weiß, dass sie ihn irgendwann heiraten wird. Gefühle ihrerseits haben sich schon während ihrer Kindheit entwickelt. Er jedoch hat sie zu dem Zeitpunkt noch nie in der Vergangenheit besucht und nimmt sie nur sofort mit nach Hause, weil sie ihm sagt, sie wäre seine Zukünftige und sie ihn offensichtlich sehr gut kennt. Zwar entwickelt sich die Liebe auch auf seiner Seite im Laufe der Zeit, aber ein bisschen oberflächlich finde ich das schon.


    Was mir übrigens gar nicht gefallen hat:
    Spoiler bis Seite 124

    Zitat

    Wieso muss Henry's Mutter bei dem Autounfall gleich enthauptet werden? Klar, damit er der Eisenstange durch seine Zeitreise entgeht, aber ein wenig übertrieben finde ich das schon. Ein einfacher Autounfall hätte doch auch gereicht.

  • Na ja, wieso nicht? :zwinker:
    Sowas passiert öfter, als man denkt (hab ich mal gehört und kann ich mir auch vorstellen).

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Ja klar. Kann schon passieren. Aber irgendwie fand ich persönlich das halt ein wenig zu krass. Dafür, dass es bis dahin ja ein absolutes Wohlfühlbuch war. Passte für mich halt einfach nicht.
    Allerdings passieren ja (wie ich euren Kommentaren entnehmen kann) noch viel schlimmere Sachen. ;)

  • Ausserdem - dramatischer Abgang für eine dramatische Lady...
    Ich fand es ganz passend. :zwinker:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Zitat von "Weratundrina"

    Ausserdem - dramatischer Abgang für eine dramatische Lady...


    Wenn man's so sieht. :breitgrins: Wobei, so "dramatisch" war sie für mich eigentlich nicht. Da finde ich andere Charaktere dramatischer. (Je nachdem, wie man's definiert. ;) ) Auf jedem Fall war sie aber eine herausragende Persönlichkeit, so dass ein "bühnenreifer" Abgang evtl. tatsächlich passt.