Linda Winterberg - Aufbruch in ein neues Leben

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    Drei Freundinnen

    Berlin 1917. Die drei jungen Frauen Edith, Margot und Luise sind unterschiedlicher als Frauen überhaupt sein können. Eines eint sie, denn sie wollen alle drei Hebamme werden. Dazu sind sie nach Neukölln gereist in eine neue Klinik, die diese Ausbildung anbietet. Auch verbindet sie ihr Wunsch nach Freiheit und Selbstständigkeit – die Flucht vor dem reichen Vater, vor der Armut oder auch vor der Vergangenheit. Die Welt versinkt im Kriegschaos, doch die Sehnsucht nach Frieden ist genauso groß wie das Elend mit der die drei tätlich konfrontiert werden. Aber sie wissen, dass sie immer wieder die Chance haben Leben zu schenken.


    Meine Meinung

    Ich habe von dieser Autorin schon mehrere Bücher gelesen. Und ich wurde auch von diesem nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist unkompliziert, es gab keine Unklarheiten. In der Geschichte war ich schnell drinnen und konnte mich auch in die Protagonisten gut hineinversetzen. In Luise, die eigentlich schon als Hebamme ‚gearbeitet‘ hatte indem sie ihre Oma, die ebenfalls Hebamme war, unterstützt hatte. In Edith, die sich dazu berufen fühlte und gegen den Willen ihrer Eltern die Ausbildung begann. Und in Margot, die durch ein Empfehlungsschreiben die Ausbildung beginnen konnte, er aber letztendlich Luise zu verdanken hatte. Alle drei gingen in ihrer Arbeit als Hebammen-Schülerinnen auf. Wie diese Zeit verlief und was alles passierte, das kann der geneigte Leser hier in diesem Buch, das der erste Band einer Trilogie ist, lesen. Es gab für die drei Freude und Leid. Gutes und Schlechtes. Und es war doch sehr spannend zu erfahren, wie es jeder einzelnen der drei Freundinnen erging. Denn Freundinnen sind die drei jungen Frauen geworden. Das Buch hat mich regelrecht gefesselt und in seinen Bann gezogen. Es hat mich sehr gut unterhalten, mir super. gefallen und bekommt daher von mir eine Leseempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Wieder sehr gelungen!


    Mitten in den Kriegswirren im Jahre 1917 ziehen drei Frauen nach Neukölln um ihre Hebammenausbildung zu absolvieren. Edith Stern, Margot Bach und Louise Mertens werden Freundinnen, und versuchen trotz Krieg und harter Arbeit ein weitgehend normales Leben zu führen. Das Elend, das die drei Frauen täglich sehen, wechselt sich mit den schönen Augenblicken, den Geburten gesunder Kinder, ab. Und mit jeder Geburt wächst auch die Hoffnung auf eine Zukunft ohne Krieg. Ein Wechselbad der Gefühle!


    Sehr gespannt war ich auf den neuen Roman von Linda Winterberg. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Autorin versteht es, die Kriegszeit um 1917 mit einer fesselnden Geschichte zu verbinden. Nicht nur, dass immer wieder geschichtliche Details eingeflochten wurden, die ganz und gar nicht trocken daher kommen. Auch authentische Details wie " Kraftdroschken " wurden eingewoben. Die Geschichte um die drei Hebammenschülerinnen skizziert das Leben der Frauen in der Zeit des Krieges, das sehr hart und entbehrungsreich war. Unsicherheit, was die aktuelle politische Lage betrifft. Ängste, weil Brüder, Väter, Geliebte und Männer an vorderster Kriegsfront kämpfen und sehr oft nicht mehr oder schwer traumatisiert nach Hause zurückkehren. Zerrissenheit, weil die Hebammen immer wieder Familien besuchen, die in feuchten und klammen Kellern leben müssen und dabei die Schwächsten, die Babys und die Kinder, oft nicht überleben. Die Armut, der Hunger und die damit verbundenen Auswirkungen gerade bei den Kleinsten haben mich berührt. Dies auch, weil man aus Geschichtsbüchern und Unterricht weiss, dass es zur Kriegszeiten genau so war. Das haucht der Geschichte noch zusätzlich Gänsehaut ein. Der medizinische Stand der damaligen Zeit, wie auch " Entbindungsaal zweiter Klasse" haben mich einerseits schockiert. Und andererseits habe ich gestaunt, wie Schicksale, wie Totgeburten oder Krankheiten als gottgegeben angenommen wurden. Mir gingen so einige Schicksale, die hier Platz fanden, unter die Haut.

    Die Autorin schreibt sehr klar, dabei aber auch emotional …. jedoch ohne dabei ins Melodramatische abzudriften. Die Figuren sind so charakterisiert, dass man mit ihnen mitfühlt und versteht, was sie umtreibt. Ihre Wünsche, Sehnsüchte und Hoffnungen konnte ich nachvollziehen. Und genau das ist es, was für mich den Reiz der Bücher von Linda Winterberg ausmacht. Man "geht" völlig mit den Figuren mit, sie wachsen ans Herz und berühren!


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Igela ()

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Linda Winterberg - Aufbruch in ein neuse Leben“ zu „Linda Winterberg - Aufbruch in ein neues Leben“ geändert.
  • Lerchie: Im Titel hat es einen Fehler....deshalb hat bei mir die Suchfunktion erst nichts ergeben.

    Danke für den Hinweis, ist jetzt korrigiert.


    Und die Rezi macht mir richtig Appetit auf das Buch, danke dafür!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Lerchie: Im Titel hat es einen Fehler....deshalb hat bei mir die Suchfunktion erst nichts ergeben.

    Oh je, da war wohl der eine Finger schneller als der andere! Entschuldigung!

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Es ist keine leichte Zeit im Jahr 1917, als sich drei junge Frauen entschließen, eine Ausbildung zur Hebamme zu machen. Luisa, Edith und Margot kommen aus sehr unterschiedlichen Schichten, aber alle drei wollen ein selbstbestimmtes Leben führen und einen Beruf ausüben, der ihnen gefällt. Doch es ist Krieg und Leben und Sterben liegen oft dicht beieinander, das müssen auch die drei Frauen täglich erleben.

    Dieses Buch ist der Auftakt einer Trilogie. Der Schreibstil ist gut zu lesen und die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt. Alles ist sehr realistisch beschrieben, so dass man einen guten Einblick in jene Zeit erhält. Auch die Charaktere sind sehr gut und authentisch ausgearbeitet.

    Margot kommt aus ärmlichen Verhältnissen und ihre Ausbildung wird von der Fürsorge ermöglicht. Sie hofft, ihre Mutter und die Geschwister finanziell unterstützen zu können. Luise wurde schon früh Waise und ist bei ihrer Großmutter in Ostpreußen aufgewachsen. Durch die örtliche Hebamme kam sie mit dem Beruf in Verbindung und möchte nun ebenfalls Hebamme werden. Nur Edith kommt aus besseren Verhältnissen, wo Frauen heiraten und keinen Beruf haben sollten. So muss sie diese Ausbildung gegen den Willen ihrer Eltern durchziehen. Die jungen Frauen freunde sich im Laufe der Zeit an. Die Not in den Kriegsjahren ist groß und die jungen Frauen müssen einige Schicksalsschläge verkraften, aber da sorgt dafür, dass sie sich entwickeln und ihren Weg gehen.

    Es ist eine Zeit, als die Sterblichkeit bei Säuglingen sehr hoch war und auch Mütter oft bei der Geburt starben. Neben der Geburtshilfe hatten Hebammen die Aufgabe, sich um Mutter und Kind zu kümmern.

    Mir hat diese Geschichte gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Die reiche Edith, die arme Margot und Luise vom Land treffen sich in der Neuköllner Hebammen-Schule, um sich den Traum Hebamme zu werden, zu erfüllen.


    Jede der drei Charaktere hat unterschiedliche Motivationen, die sie antreiben in ihrem Bestreben Hebamme zu werden und so unterschiedlich sind sie sich auch charakterlich. Es hat mich dabei wenig gestört, dass die Kombination der Charaktere aus anderen bekannten Büchern des gleichen Genres übernommen wurde - es hat sich bewährt und war gut. Wieso soll es nicht nochmal funktionieren? Doch leider schafft es die Autorin nicht diese funktionierende Kombination und das interessante Setting so spannend und lesenswert zu machen, wie ich es bspw. aus "Call the midwife" oder "Die Nightingale-Schwestern" kenne.


    Woran liegt das? Der Fokus liegt hier weniger bei den Hauptcharakteren sondern viel mehr bei ihrer Arbeit. Aber so wird nicht eine Schwangere in den Fokus gerückt, sondern die Seiten fliegen dahin, Personen kommen und gehen und mir ging dabei die Tiefe verloren. Ich hätte lieber eine Entwicklung verfolgt und nicht so viele Schicksale hintereinander angerissen bekommen.


    Die gleiche Tiefe fehlt mir auch bei der Charaktererzählung. Die drei Frauen werden ganz am Anfang skizzenhaft dargestellt. Sofort freunden sich die drei an, einen Verlauf davon bekommt man als Leser nicht mit und dann werden deren Probleme innerhalb einer Seite aufgebaut und gelöst. Mir ging das alles viel zu schnell. Aber vielleicht habe ich einfach eine charakterbasierte Geschichte erwartet, so dass meine Voreinstellung in Enttäuschung umschlug.

    Mich konnte das Buch so leider gar nicht überzeugen.