Didier Eribon - Rückkehr nach Reims

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    Original: Retour à Reims


    Didier Eribon ist studierter Philosoph und lehrt mittlerweile als Soziologieprofessor. Als er im Rahmen des Todes seines Vaters in seine Heimatstadt Reims zurückkehrt, stellt er fest, dass er in seiner Berufslaufbahn zwar viel zu seiner Emanzipation als Homosexueller gearbeitet hat, er aber der eigentlich ebenso prägenden Erfahrung, als Arbeiterkind in der französischen Universitätslandschaft zu landen, bislang überhaupt keine Beachtung geschenkt hat. Das holt er in diesem Buch nach.


    Ein wenig Vorkenntnisse in der Soziologie würde ich empfehlen, ohne z.B. Bourdieu zumindest ansatzweise zu kennen, wird es vermutlich schwierig, dem Autor zu folgen. Prinzipiell ist es aber schon ein Sach- und kein Fachbuch.


    Eribon analysiert (der Begriff ist aber eigentlich zu hoch angesetzt, für eine umfassende Analyse bleibt er zu sehr an der Oberfläche) auch den politischen Wandel der französischen Gesellschaft. Ich fand die Beschreibungen, wie es zur Wählerwanderung von ganz links (Kommunisten) nach ganz rechts (Front National) kam, sehr interessant und in Ansätzen durchaus auf Deutschland übertragbar, auch wenn das Ganze sicherlich nicht so einfach ist, wie Eribon es hier darstellt.


    Insgesamt gefiel mir die Mischung aus Anekdoten, Selbstreflexion und Analyse gut, so stelle ich mir Wissen erweiterndes Freizeitlesen vor.


    4ratten