IV. Kapitel 8 bis 11 (bis Seite 214)

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  • In Cindy hat sich eine solch starke Wut angestaut, das sie fast Schwester Agathe erwürgte

    Da hätte ich fast applaudiert. Natürlich ist Gewalt keine Lösung, aber das hatte auch so einen starken Symbolcharakter: Sie befreit sich von der "Knechtschaft"

    Was für ein Zugeständnis von der Oberin, Fiona von der Arbeit frei zu stellen um bei Cindy sein zu dürfen.

    Ob man das als eine Art "Reue" deuten kann? Jedenfalls ist doch nicht alles weg, was eigentlich gut und richtig ist. Vielleicht war die Oberin auch mal so ähnlich wie Rose?

    Ich hatte in dem Moment nur Angst um Cindy, wobei ich Agatha es mehr als gegönnt habe, mal so richtig in Todesangst zu geraten.


    Die Frage, ob die Oberin schon immer so gewesen ist, habe ich mir oft gestellt. Hängt wahrscheinlich davon ab, ob sie liebevoll im Kloster behandelt wurde.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Wie war eigentlich das weltliche Gesetz diesbezüglich? Eigentlich wurden die Frauen ja gegen ihren Willen dort festgehalten. Mir ist schon klar, dass kein Richter in Irland bereit gewesen wäre, irgendetwas aus dem Bereich der kath Kirche als Unrecht zu verurteilen. Aber wie waren die Gesetze damals wirklich? Konnten Frauen so einfach "verschwinden"? Fiona wurde ja von ihrem Vater bzw ihren Brüdern dort abgegeben. Die hatten nach dem Gesetz das Recht dazu. Aber Cindy?

    Das wird später im Buch nochmal erklärt und aufgearbeitet. :)

  • Aber wie waren die Gesetze damals wirklich? Konnten Frauen so einfach "verschwinden"? Fiona wurde ja von ihrem Vater bzw ihren Brüdern dort abgegeben. Die hatten nach dem Gesetz das Recht dazu. Aber Cindy?

    Im weiteren Verlauf der Handlung erfahren Cindy und Fiona, dass man sie gar nicht gegen ihren Willen hätten festhalten können - nach den geltenden Gesetzen. Fiona ist inzwischen volljährig, da hätte sie selbst entscheiden können, Cindy hat dieses unselige Dokument unterschrieben, in dem sie nicht nur ihr Kind zu Adoption freigab, sondern sich auch für die Wäscherei "verpflichtete".

    Recht und Gesetz und wie die Kirche es gehandhabt hat - das sind zwei paar Stiefel.

  • Aber wie waren die Gesetze damals wirklich? Konnten Frauen so einfach "verschwinden"? Fiona wurde ja von ihrem Vater bzw ihren Brüdern dort abgegeben. Die hatten nach dem Gesetz das Recht dazu. Aber Cindy?

    Im weiteren Verlauf der Handlung erfahren Cindy und Fiona, dass man sie gar nicht gegen ihren Willen hätten festhalten können - nach den geltenden Gesetzen. Fiona ist inzwischen volljährig, da hätte sie selbst entscheiden können, Cindy hat dieses unselige Dokument unterschrieben, in dem sie nicht nur ihr Kind zu Adoption freigab, sondern sich auch für die Wäscherei "verpflichtete".

    Recht und Gesetz und wie die Kirche es gehandhabt hat - das sind zwei paar Stiefel.

    Und da sie " ahnungslos" waren, haben die Maggies ihr Leben weitergeführt ohne zu ahnen, dass sie Rechte hatten. Schrecklich....

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Ich dachte, es kann eigentlich nicht schlimmer kommen, aber mit Pater Walsh kommt es schlimmer: nun werden auch Fiona und Cindy regelmäßige Missbrauchsopfer. Und die Kommentare der Mutter Oberin dazu, da könnte man echt nur schreien und reinschlagen - wie verblendet muss man eigentlich sich sein, um sich alles so hinzureden, wie man es will.


    Dass Cindy noch nicht wieder schwanger geworden ist, ist ein Wunder. Dass Fiona ihr Kind verliert, sehe ich auch als Glück an, nur gut, dass die Fehlgeburt glimpflich für sie über die Bühne geht und es zu keinen Komplikationen kommt.


    Ganz ehrlich, als Cindy Schwester Agatha gewürgt hat, habe ich mir in meinem tiefsten Inneren gewünscht, sie würde sie tatsächlich umbringen. Schlimm, wenn Menschen einen zu so etwas bringen können. Aber es hätte für Cindy die Situation auch nicht besser gemacht, andererseits müssen die Schwestern darauf achtgeben, dass das öffentliche Interesse nicht auf sie gezogen wird bzw. eine ihrer "Schützlinge" nicht die Möglichkeit bekommt, die Zustände in den Heimen anzuprangern. Wobei sie bei Kathleen die Angst wohl weniger hatten, sie haben sie der weltlichen Gerichtsbarkeit übergeben.


    Endlich hat Rose gehandelt, indem sie auf eigene Faust den Arzt geholt hat, um Cindys Leben zu retten. Die Schwestern hätten keinen Finger gerührt, das ist sicher. Wobei mir der Arzt mit seiner Haltung auch unsympathisch ist, aber wenigstens hat er sich dann von Rose überzeugen lassen. Nun ist Rose allerdings aufs Abstellgleis gestellt worden.


    Es tut mir wirklich leid, dass Kathleen mit dem Feuer und einer möglichen Flucht keinen Erfolg gehabt hatte. Im Moment denke ich, alles ist besser, als innerhalb dieser Mauern weggeschlossen zu bleiben. Auch wenn die Frauen draußen keine Perspektive haben, aber immerhin besteht dann wenigstens die Möglichkeit, selbst etwas zu tun, als nur billige Sklavinnen zu sein, die missbraucht werden können, wenn es dem Pater danach ist.


    Bei der Kollektivbestrafung aller Frauen, bei der auch deren Tod in Kauf genommen wird, zeigt sich wieder das ganze Ausmaß des Sadismus unter den ach so christlichen Schwestern. Ehrlich, ich bin inzwischen so weit, dass ich diesen Krähen die Pest an den Hals wünsche.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Unglaublich, die Nonnen gehen nicht nur auf die Straße um die Sünderinnen von dort weg zu holen um Arbeiterinnen für ihre Wäscherei zu haben. Nein sie spielen auch noch Zuhälter für die Obrigkeit.

    Das hast du sehr treffend beschrieben. Und dann aber noch diese Beweihräucherung, welche aufopferungsvolle Arbeit die Schwestern machen und dass das nicht hoch genug gewürdigt werden kann, blablabla ... :cursing:


    Doch als eine der Maggies stirbt, gibt Kathleen endlich zu, das sie das Feuer gelegt hat. Sie wird gehängt wie eine Mörderin.

    Ich dachte in dem Moment: jetzt hat sie es wenigstens hinter sich. Schon traurig.


    Es ist überliefert, dass die Frauen über die sexuellen Übergriffe nicht miteinander sprachen. Es geschah fast jeder, sie versuchten, es zu verdrängen, darüber zu sprechen hätte auch nichts geändert.

    Ja, es hätte nichts geändert.


    Die Frauen müssen alle das gleiche erleiden und trotzdem istjede alleine.

    Der Satz trifft es auf den Punkt.


    Ich hoffe es ist okay, wenn ich kurz mal einen Senf dazu abgebe.

    Das wäre super.


    Der Weg der verlorenen Träume", ebenfalls erschienen in der edition oberkassel.

    ... und ist absolut empfehlenswert!


    Im weiteren Verlauf der Handlung erfahren Cindy und Fiona, dass man sie gar nicht gegen ihren Willen hätten festhalten können - nach den geltenden Gesetzen.

    Echt? Das ist ja dann auch wie ein Schlag ins Gesicht.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Wobei mir der Arzt mit seiner Haltung auch unsympathisch ist, aber wenigstens hat er sich dann von Rose überzeugen lassen. Nun ist Rose allerdings aufs Abstellgleis gestellt worden.

    Er muss erst von Rose darauf aufmerksam gemacht werden, dass er einen Eid abgelegt hat. Aber dann hat er nichts Eiligeres zu tun, als zu petzen.

  • Ich dachte, es kann eigentlich nicht schlimmer kommen, aber mit Pater Walsh kommt es schlimmer: nun werden auch Fiona und Cindy regelmäßige Missbrauchsopfer. Und die Kommentare der Mutter Oberin dazu, da könnte man echt nur schreien und reinschlagen - wie verblendet muss man eigentlich sich sein, um sich alles so hinzureden, wie man es will.

    Ich hatte auch zuerst gedacht, dass sich mit Pater Walsh vielleicht etwas bessert. Aber da werden wir ziemlich schnell eines besseren belehrt. Wie man so scheinheilig das eine predigen und das andere leben kann, ist mir immer wieder schleierhaft, wenn ich über die ganzen Missbrauchsfälle der katholischen Kirche lese und nachdenke.

  • andererseits müssen die Schwestern darauf achtgeben, dass das öffentliche Interesse nicht auf sie gezogen wird bzw. eine ihrer "Schützlinge" nicht die Möglichkeit bekommt, die Zustände in den Heimen anzuprangern. Wobei sie bei Kathleen die Angst wohl weniger hatten, sie haben sie der weltlichen Gerichtsbarkeit übergeben.

    Den Frauen wurden ohnehin nicht geglaubt, und selbst wenn: Die Autorität der Kirche stellte man nicht infrage.

  • Er muss erst von Rose darauf aufmerksam gemacht werden, dass er einen Eid abgelegt hat. Aber dann hat er nichts Eiligeres zu tun, als zu petzen.

    Er ist durch und durch ein "guter" Katholik - und wird von den Nonnen für seine Dienste sicher auch gut bezahlt.

  • Aber dann hat er nichts Eiligeres zu tun, als zu petzen.

    Weil er ist ja so ein guter Katholik :cursing:

    Ja, da hätte ich kotzen können.... entschuldigt den Ausdruck. Aber das lässt einen ja vermuten er macht gemeinsame Sache mit den Nonnen.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Aber das lässt einen ja vermuten er macht gemeinsame Sache mit den Nonnen.

    Natürlich macht er das. Da er zur Behandlung der Nonnen regelmäßig ins Kloster kommt, wird ihm der desolate Zustand der Maggies wohl kaum entgangen sein.

  • Sorry Rebecca, ich bin wieder mal ein Opfer deiner anschaulichen Schreibkunst geworden, mein Post wird ein wenig "leidenschaftlich"..


    Wirklich, ich fühle mich ob meines Geschlechts nachträglich um mindestens ein Jahrhundert diskriminiert:

    Ich bin eine Frau, ein Mädchen ein XX, eine von Evas "Töchtern", und trage also die Verderbtheit in mir, von 0 auf 1000 kann ich mit meiner Schlangenseeele jeden Mann verführen, wegen mir geißelt sich ein Glaubensmann?


    Vonwegen der Ausrede, ein Mann wäre einer Frau Begierde hilflos ausgeliefert, nur weil sie es will, mit einem Wort oder nur einem Blick?? Alles Schlechte wäre ihre Schuld? Das kann nur ein Mann, ein sehr schwacher Mann sich ausgedacht haben.

    Egal in welcher Religion, es läuft immer auf das Gleiche hinaus? Braucht eine Frau zwei Hüllen um sich reinzuwaschen, um in Sicherheit zu sein? Ansonsten ist es ihre Schuld, wenn sie missbraucht wird? Zu lesen, wie die Nonnen, die böse Tat ihrer Priester, als Schwäche abheiligen, macht mich stinkwütend. Gerade ein Mann Gottes darf sich doch dahinter nicht verstecken? Ich finde diese Denkweise unlogisch. Es muss sich doch jeder Mann unter Kontrolle haben oder er hat eben auf dieser Welt nichts zu suchen. Kein Mensch hat ein Anrecht auf einen anderen, keiner darf einer lebenden Kreatur leid antun.

    Und das sehe ich ganz pauschal!


    Ich frage mich in unser aller Namen: Wieviele von uns, würden in dieser Zeit zu den Maggies gehören? Oh, bei dieser Geschichte blutet mein Herz.


    Ich habe tatsächlich eine Parallele gefunden:

    Ich, als kleines katholisches Mädchen habe mir auch immer meine Sünden vor der Pflichtbeichte auf einen Zettel notiert, da ich nicht zu den super Braven gehörte (ich war laut, aber lieb), musste ich mir immer etwas Glaubhaftes ausdenken..


    Das Kloster wird von einem "schwachen" Padre zun nächsten heimgesucht, hat das jemals ein Ende? Falls Collumn auch zu denen gehört, müsste er seiner Schwester eigentlich glauben, er müsste von solchen Missbräuchen doch schon gehört haben, oder macht er auch nur die Augen zu?

  • Vonwegen der Ausrede, ein Mann wäre einer Frau Begierde hilflos ausgeliefert, nur weil sie es will, mit einem Wort oder nur einem Blick?? Alles Schlechte wäre ihre Schuld? Das kann nur ein Mann, ein sehr schwacher Mann sich ausgedacht haben.

    Egal in welcher Religion, es läuft immer auf das Gleiche hinaus? Braucht eine Frau zwei Hüllen um sich reinzuwaschen, um in Sicherheit zu sein? Ansonsten ist es ihre Schuld, wenn sie missbraucht wird? Zu lesen, wie die Nonnen, die böse Tat ihrer Priester, als Schwäche abheiligen, macht mich stinkwütend. Gerade ein Mann Gottes darf sich doch dahinter nicht verstecken? Ich finde diese Denkweise unlogisch. Es muss sich doch jeder Mann unter Kontrolle haben oder er hat eben auf dieser Welt nichts zu suchen. Kein Mensch hat ein Anrecht auf einen anderen, keiner darf einer lebenden Kreatur leid antun.

    Und das sehe ich ganz pauschal!

    Ohja, mir ging es wie dir, dass mich dieser Abschnitt auch wieder sehr emotional aufgerüttelt hat. Du hast das sehr gut in Worte gefasst.



    Falls Collumn auch zu denen gehört, müsste er seiner Schwester eigentlich glauben, er müsste von solchen Missbräuchen doch schon gehört haben, oder macht er auch nur die Augen zu?

    Falls Collum ebenfalls zu den vergewaltigenden Priester gehörten sollte, dann wird er sich sehr gerne auf die Ausrede berufen, dass ja die Frauen schuld sind, da sie mit ihrer bloßen Anwesenheit die ach so armen Männer immer und ständig verführen. Hach, es ist doch schön, wenn man sich die Welt so leicht erklären kann :cursing::cursing:<X

    Liebe Grüße

    Karin

  • Falls Collum ebenfalls zu den vergewaltigenden Priester gehörten sollte, dann wird er sich sehr gerne auf die Ausrede berufen, dass ja die Frauen schuld sind, da sie mit ihrer bloßen Anwesenheit die ach so armen Männer immer und ständig verführen. Hach, es ist doch schön, wenn man sich die Welt so leicht erklären kann

    Vielleicht auch noch in Hinsicht auf seine "verderbte" Mutter hin? Was für eine Blanko-Ausrede. Ja, die Welt lässt sich wohl leicht erklären und zurechtrücken.