Charlotte Roth - Wir sehen uns Unter den Linden

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    Schöne Nachkriegsliebesgeschichte


    Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, die Welt liegt in Trümmern. Für Susanne beginnt der Wiederaufbau. Sie lebt im Ostteil Berlins. Der Sozialismus liegt ihr im Blut. Schon ihr Vater Volker hat ihn vehement ausgelebt und seinen Glauben mit dem Leben bezahlt. Für Susanne kommt nur ein Leben infrage, das frei von Nationalsozialismus ist. Mit Eifer will sie sich an diesem neuen Land beteiligen. Erst als sie den Westkoch Kelmi kennenlernt, kommen ihr erste Zweifel. Sie erlebt einen Sommer der Liebe. Aber kann Kelmi sie überzeugen, dass auch in ihrer Heimat nicht alles richtig läuft? Die Zeit wird entscheiden, was richtig und falsch ist.


    Charlotte Roth erzählt ihre Geschichte in unterschiedlichen Handlungssträngen. Zum einen aus dem Leben von Volker, Susannes Vater und damit aus ihrer Kindheit. Mit ihm wird die Zeit des 2 WK lebendig. Es ist düster zu lesen und man ahnt das Ende voraus.


    Der zweite Handlungsstrang erzählt dann von Susanne, als junge Frau. Der Aufbau der DDR wird geschildert. Die Hoffnung, welche die Menschen in dieses System legten, ist deutlich spürbar. Sie alle verbindet der Glaube an ein besseres Leben.


    Die Geschichte von Susanne und ihrer Familie ist auf der einen Seite, bedrückend zu lesen, aber gleichzeitig auch hoffnungsvoll. Der Autorin ist es gut gelungen, die Gefühle der Menschen zu transportieren und wieder zugeben.


    Auch wenn ich Suse nicht immer verstanden habe, am Ende konnte sie nicht anders handeln, als wie beschrieben. Kelmi den Koch aus Westberlin habe ich noch viel weniger verstanden. Er hat sehr um seine Liebe gekämpft. So einen hartnäckigen Verehrer wünscht sich vermutlich jede Frau. Es war schon fast ein bisschen zu viel, um nachhaltig glaubwürdig zu sein. Die Geschichte rund um Suse und ihrer Familie hat mir ganz gut gefallen. Es gab zwar Passagen, die ich etwas unglaubwürdig fand und auch die ständigen Zeitsprünge habe ich hier als störend empfunden, aber das sind nur Kleinigkeiten. Im Ganzen gesehen, war es ein lesenswertes Buch. Es gab interessante Einblicke in das Leben der Menschen nach dem Krieg.


    „Wir sehen uns Unter den Linden“ ist ein gefühlvoller Roman aus dem 20. Jahrhundert. Er zeigt, wie sich Menschen ihr Leben aufbauen wollten. Auf der einen Seite die im Osten und auf der anderen Seite die im Westen. Die Missverständnisse auf beiden Seiten werden aufgeführt und die Frage bleibt, warum können wir nicht so leben, wie wir wollen. Damals, wie heute.


    4ratten

  • Es gab zwar Passagen, die ich etwas unglaubwürdig fand undauch die ständigen Zeitsprünge habe ich hier als störendempfunden, aber das sind nur Kleinigkeiten.

    Ich denke, wenn jemand so intensiv wie du, sich mit der jüngeren Geschichte auseinander setzt dann merkst du sehr schnell was nicht passt.

    Für mich wären die häufigen Zeitsprünge wahrscheinlich schon Gift beim lesen.


    Die Missverständnisse auf beiden Seiten werden aufgeführt und die Frage bleibt, warum können wir nicht so leben, wie wir wollen. Damals, wie heute.

    Ja, dass ist schon fast eine philosophische Frage, für die ich bisher auch noch keine Antwort gelesen habe.

    Das ist wieder einmal eine schöne Rezi von dir Karin. :thumbup:

    Vielen Dank dafür.