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enthält Spoiler zu den Vorgängern
Seit den Ereignissen der Vorbände sind ein paar Jahre vergangen, Chief-Inspector Carmichael sitzt an der Spitze der „Wacht“, dem britischen Pendant zur Gestapo(? - hier lassen mich meine Kenntnisse der NS-Zeit im Stich, ich weiß nicht genau, ob der Vergleich passt) Sein Plan, die Position zum heimlichen Schutz von Verfolgten zu nutzen ist bislang aufgegangen, sein Doppelleben und das seiner Verbündeten unentdeckt. Da hilft es, dass seine Vorgesetzten sich sicher sind, ihn fest in der Hand zu haben.
Die zweite Hauptrolle spielt Elvira, sein Mündel, Tochter des im Vorband verstorbenen Polizisten Royston. Von Politik völlig unbefleckt sieht sie den im Vorfeld einer Friedenskonferenz stattfindenden Fackelzug mit ein paar Juden drin, die man bewerfen kann, als harmlose Unterhaltung an. Als die Angelegenheit aus dem Ruder läuft, Redner auftreten, denen die Briten zu lasch mit ihren Juden oder sonstigen „Staatsfeinden“ umgehen und eine Straßenschlacht beginnt, gerät Elvira salbst in die Fänge des Systems.
Die ganze Situation ist also noch übler geworden seit den Vorgängern und ich habe mich gefragt, wie die Autorin das enden lassen will. Angesichts dieses Regimes, das für mich bereits kriminell genug handelt, hat sie sich diesmal den Kriminalfall als Handlungsfaden vollkommen gespart, wenn überhaupt handelt es sich um einen Agententhriller.
Das Ende war mir dann aber etwas zu englisch und etwas zu einfach,
Dieses Variante „wir erzählen alles der Queen und dann wird alles gut“ ist eine Mischung aus einem mir fremden Monarchieglauben und einem - normalerweise fehlgeleitetem - Positivismus dem Staatsüberhaupt gegenüber. Es erinnert mich an (zumindest in der Fiktion reichlich vorhandene) Menschen, die sagten, „der Herr Hitler weiß bestimmt gar nicht, wie schlecht sich einige seiner Mitarbeiter verhalten und alle brutal ermorden….“. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dieses Ende wirklich möglich gewesen wäre. Aber nun ja, ob es etwas wird oder British Power einen Bürgerkrieg beginnt oder Deutschland jetzt einfach eine Atombombe auf die abtrünnige Insel wirft, weiß man ja auch nicht, das bleibt wohlweislich offen.
Da mir aber nichts Besseres einfällt, bin ich trotzdem recht zufrieden, insgesamt eine beeindruckende Trilogie mit einem bedrückenden Thema.