Kathy Reichs - Blutschatten

  • Kathy Reichs - Blutschatten


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    Sunday Night lebt abgeschieden auf Goat Island. Seit sie unehrenhaft aus dem Polizeidienst ausgeschieden ist, versteckt sie sich auf der kleinen Insel. Kontakt hat sie nur ab und zu mit Beau Beaumende, der Polizist, der sie gross gezogen hat. Nun wird sie von Beau gebeten, Stella Drucker zu finden. Das Mädchen ist nach einer Bombenexplosion vor ihrer Schule spurlos verschwunden. Stella's Mutter und der Bruder starben bei der Explosion. Ihre Grossmutter Opaline hat nicht nur Geld, sondern auch grossen Einfluss. Und so bringt sie Sunday dazu, nach Stella zu suchen.



    " Blutschatten " ist der erste Fall von Kathy Reichs, in dem Sunday im Mittelpunkt steht. Wohl als aussergewöhnliche Charakterisierung im Dschungel der Ermittler in Krimis und Thrillern gedacht, wurde Sunday sehr problembeladen gezeichnet. Leider weckte das in mir den Eindruck, dass in letzter Zeit die Ermittler nicht kaputt, zynisch und traumatisiert genug sein können. Und so habe ich mich (einmal mehr) durch Komplexe, persönliche Probleme und teilweise nicht angebrachte Reaktionen gelesen. Sunday hat zudem noch ein Händchen für einsilbige Dialoge, die mich teilweise amüsiert haben. Sie ist nicht auf den Kopf gefallen, wurde aber durch eine Sache in der Vergangenheit arg gebeutelt. Kursiv eingeschobene Kapitel haben in mir die Neugier geweckt, was genau geschehen ist.

    Eine lange Einführung zu Beginn, und das spannungsarme erste Drittel, wird durch einen witzigen Schreibstil überbrückt. Je länger ich las, je detaillierter wurde dieser, und ich habe oft fast den Faden verloren in dem Gewusel von Beschreibungen der Kleidung, den Örtlichkeiten und Einrichtungen der Wohnungen und Häuser. Als langweilig empfand ich auch, dass Strassennamen und Namen von Plätzen immer wieder erwähnt und eingeflochten werden. Da ich die Stadt, in der die Geschichte spielt, absolut nicht kenne, muss ich ja nicht wissen, dass Szene X an der Kreuzung von Strasse A und Strasse B spielt. Einige unlogische Szenen sind mir aufgefallen. Als Beispiel: durch einen winzigen Spalt der Hoteltür kann Sunday lesen, was auf den Namenschildchen, die die Angestellten des Hotels tragen, steht. Diese stehen viele Meter von ihrer Zimmertüre weg, und Sunday ist auf einem Auge praktisch blind (Ebookseite 105). Oder die Tatsache, dass Sunday mehrmals mit ihrer Waffe und dazugehörenden Munition eine Flugreise unternimmt. Und das, obwohl sie nicht mehr im Polizeidienst tätig ist, und keine Berechtigung für eine Waffe hat. Ich frage mich, wie sie da durch die strenge Sicherheitskontrollen gekommen ist?

    Der Schreibstil ist einfach gehalten und emotionslos, und hat mir an und für sich gut gefallen. Immer wieder musste ich schmunzeln, meist bei den sarkastischen Dialogen zwischen Sunday und ihrem "Zwillingsbruder" Gus. Ein Krimi, der trotz einigen Ungereimtheiten doch eine Grundspannung aufweist. Einen zweiten Fall von Sunday Night würde ich allerdings nicht mehr lesen.

    Anmerkung: In meinem Ebook wurde der Name der Protagonistin einmal " Sunny ", einmal "Sunnie" und dann wieder "Sunday" geschrieben.....



    3ratten

    4 Mal editiert, zuletzt von Igela ()