Marie Reiners - Frauen, die Bärbel heißen

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    Spritzige, leicht böse Comedy vom Feinsten


    Als die Dermoplastikerin und Einsiedlerin Bärbel Böttcher mit ihrer Mischlingshündin Frieda beim morgendlichen Gassigehen einen MAMIL = middle age man in lycra mit einem Stöckchen, das sich perfekt für Frieda eignen würde, im Auge findet, ahnt sie noch nicht, dass es mit ihrem eintönigen, perfekt eingerichteten Alltag ohne fremde Menschen nun endgültig vorbei ist und ihr bisheriges Leben total auf den Kopf gestellt wird. Von den Scherereien, die sie hat, mal ganz abgesehen.



    Ich weiß ja nicht, ob ich Bärbel Böttcher, hier ohne einen Funken Empathie, was vielleicht auch ihrer schweren Kindheit geschuldet ist, im normalen Leben als meine Freundin haben möchte. Aber hier in der Geschichte, wo ich sie immer näher kennenlerne, ist sie mir mit ihrer verschrobenen, durchgeknallten, etwas naiven Art und ihren schrulligen Gedanken schon sehr bald ans Herz gewachsen. Sie erzählt hier ihre Geschichte in der Ich-Form, was mich noch näher an ihr dran sein lässt.


    Kurze Kapitel und ein eingängiger, leicht zu lesender Schreib- und Erzählstil machen das Lesen für einige Stunden zu einem besonderen Erlebnis und einer rasanten Fahrt durch einige Wochen aus Bärbels Leben.

    Aber nicht nur Bärbel ist eine aussergewöhnliche Frau. Auch die weiteren Protagonisten, sei es das MAMIL = Schauspieler Ansgar Wonnemuth, seine Frau Valerie, die Bärbel wegen ihrer großen rehbraunen Augen nur Bambi nennt, Beate Hahn, dank ihrer Größe und Figur nur „Liberty“ genannt – alle sind so außergewöhnlich, so skurril und trotzdem lebensecht gezeichnet, dass ich bei vielen Szenen das Grinsen nicht aus meinem Gesicht bekam.


    Eine Geschichte über die Freundschaft und den Aufbruch in ein neues ganz anderes Leben.


    Für Liebhaber skurriler Comedy, interessanten Wortschöpfungen, bissigem, schwarzen Humor, guter Unterhaltung mit einem Schuss Spannung und schrägen Protagonisten mit einem Hang zur Selbstinszenierung ist dieser Roman / Krimi ein Muss.


    Mich jedenfalls hat Marie Reiners sehr gut unterhalten.


    5ratten