01 - Intro - Kapitel 7 (bis Seite 82)

Es gibt 48 Antworten in diesem Thema, welches 7.662 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nicole C..

  • Hallo liebe MitleserINNEN, hallo liebe Nicole,


    endlich startet heute am 30.08. unsere Leserunde zu "Die Eisbaronin". Ich begrüße alle Teilnehmerinnen herzlich und ganz besonders Dich, liebe Nicole. Schön, dass es mit unserer Runde geklappt hat und Du Dir die Zeit nimmst, uns bei der Lektüre Deines neuen Romans zu begleiten.


    Hier könnt Ihr vom Intro bis Kapitel 7 (Seite 82) schreiben.


    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.

    (Bitte postet erst, wenn Ihr mit der Lektüre begonnen habt und etwas zum Buch zu schreiben oder zu fragen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das Ganze sehr in die Länge und passen besser in den Buchvorschlag. Aber ihr seid ja alles alte „Hasen“ und wisst ja wie alles funktionier;). )


    Viel Spaß beim Lesen und „Drüber-Reden“.


    Sonnige Lesegrüße

    Claudia - schon auf dem Weg nach Russland. :winken:

    :lesen:





  • Hallo Nicole :winken:

    Hallo ihr lieben Mitleser:winken:


    Schön das es endlich los geht. Ich mach dann hier mal den Anfang :)


    Das Buch ist schick geworden. Das Cover mit der Stadt im Vordergrund gefällt mir gut. Auch das die Schrift ertastbar ist mag ich sehr. Weniger gefällt mir die Frau auf dem Cover, was aber daran liegt, dass ich Frauen auf Cover eher nicht mag. Wiederum sehr schön, finde ich das Bild im Innendeckel. Die See mit dem Segelschiff lädt zum träumen ein, obwohl es eine gewisse Kälte ausstrahlt und scheint es zu rufen, auf zu fernen Ufern. Den kleinen Text zu Beginn, finde ich einfach nur schön.


    So nun aber zu der eigentlichen Geschichte. Grischa und Katya scheint etwas besonders zu verbinden, obwohl doch einige Jahre zwischen ihnen liegen. Ich fand es erschreckend zu lesen, dass das kleine Mädchen schon den ganzen Haushalt versorgen mußte. Die Männer haben sie nicht mehr als Kind gesehen, sondern sie sogar wie eine Sklavin behandelt. Nur der verstorbene Großvater hatte wohl so etwas wie Liebe für das Mädchen, und natürlich Grischa. Ansonsten ist sie nur eine Arbeitskraft. Es hat mich nicht gewundert, dass sie den Bruder nicht allein gehen lassen wollte. Oder wohl eher nicht allen zurückbleiben wollte.


    Mir gefallen vor allem die Beschreibungen von Eis und Kälte, von Schnee und Frost. Ich bin auch so ein Schneemensch und liebe frostige Winternächte. Leider haben die beiden nicht wirklich Glück. Sie gelangen zwar nach Petersburg, aber entscheiden sich dafür dieses Schiff zu besteigen und eigentlich war klar, dass Katya als Frau auffliegen würde. Sie hatten ja so gar noch Glück, dass sie nur an Land gebracht wurden und nicht noch mehr ausgepeitscht oder verprügelt wurden. Jetzt sind sie in dem nächsten fremden Land und wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht.


    Der Erzählstil gefällt mir sehr gut. Ich habe deutlich die Bilder vor Augen, wie diese zwei durch den Wald und die Wildnis marschiert sind. Und dann die Begegnung mit dem Eisberg, toll. Die Frage, wie lange braucht es bis dieser Berg schmilzt, interessiert mich aber auch. :/

  • Hallo ihr Lieben und liebe Nicole :)


    Eis ist ein faszinierendes Thema und wie du, liebe nirak, habe ich schon als Kind in den langen kalten Wintern in Bayern meine Liebe zu Schnee und dem magischen Zauber von Frost und Eis entwickelt.

    Für Grischa und Katya ist das Leben dort in Russland als Kinder eines Leibeigenen allerdings wenig romantisch, sondern harte Arbeit, für die es keinerlei Lohn und Anerkennung gibt, auch nicht vom Vater und den älteren Brüdern. Das ist eine mehr als deprimierende Situation und ich kann sehr gut verstehen, dass Grischa dieser engen und bedrückenden Welt entfliehen will. Andererseits will er seine kleine Schwester beschützen, er fühlt sich für sie verantwortlich und weiß nur zu genau, wie ihr weiteres Leben verlaufen wird, vor allem, wenn er nicht mehr im Haus ist. Katya flieht auf ihre Weise, sie ist phantasievoll und hat ein Gespür für die Vorgänge in der Natur und dem Wesen der Tiere. Sie fühlt das Eis wie ein lebendiges Wesen, sie kann seine Stimme hören - es ist ein instinktives Fühlen, das sich hinter den Worten verbirgt, zu gewaltig und doch zart, eine Ahnung, ein Teil ihres Wesens, ein verborgenes Wissen.

    Aus diesem inneren Impuls heraus folgt sie Grischa, als er sich eines Nachts auf den Weg macht. Die beiden streifen auf ihrer Flucht nach und nach alte Hüllen und Verhaltensmuster ab, etwas Neues, Unbekanntes beginnt, eine vage Ahnung von Freiheit und Abenteuer.

  • Gerade eben bin ich mit dem ersten Abschnitt fertig geworden und Katyas Geschichte hat mich jetzt schon völlig in seinen Bann gezogen.


    Besonders gut gefallen hat mir der kleine Text am Anfang über das Eis, er klingt wie eine Liebeserklärung. Über die verschiedenen Arten des Eises habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, aber wenn man den Text liest, weiß man gleich genau, was der Verfasser (Katya vielleicht?) mit seinen Worten meint, mit dem Eis und den Herzen der Menschen. Wunderschön geschrieben!


    Katya finde ich besonders mutig. Obwohl Grischa genauso oft erwähnt und beschrieben wird, steht doch Katya noch ein Stückchen weiter in den Vordergrund. Vielleicht weil sie durch ihr junges Alter noch interessanter ist. Bei ihrem Vater zu Hause hatte sie sich mit ihrem tristen Leben abgefunden. Hätte Grischa sie nicht mitgenommen, wäre ihr Leben wohl ewig so weiter gelaufen wie es lief.

    Jetzt auf dem Schiff merkt man wie wild und entschlossen sie doch eigentlich ist. Und wie mutig Nachts durch eine fremde Stadt zu laufen und sich auf ein Schiff zu verstecken. Und verteidigen kann sie sich auch wie eine Katze.


    Mir gefallen vor allem die Beschreibungen von Eis und Kälte, von Schnee und Frost. Ich bin auch so ein Schneemensch und liebe frostige Winternächte.

    Ich bin zwar nicht so der Schneefan, aber die Beschreibungen über die eisigen Weiten Russlands haben auch mich begeistert.

    Die Beiden hat man während des Lesens förmlich vor Augen wie sie sich während des langen Marsches durch die Kälte kämpfen und ich frage mich ob sie Russland je wiedersehen werden.


    Ich bin jetzt auch gespannt wo Katya und Grischa gelandet sind.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Hallo ihr Lieben,

    ich freue mich auch sehr, dass wir endlich zu dieser Reise aufbrechen! Danke, gagamaus, fürs Organisieren und Anlegen der Leserunde und überhaupt Literaturschock, dass wir hier lese-reisen können … :*


    Ich fand es erschreckend zu lesen, dass das kleine Mädchen schon den ganzen Haushalt versorgen mußte. Die Männer haben sie nicht mehr als Kind gesehen, sondern sie sogar wie eine Sklavin behandelt.

    Wenn der Vater - aus welchen Gründen auch immer - nicht wieder heiratete, blieb alles an dem oder den Mädchen im Haus hängen. Dass ein Mann kochte oder Wäsche wusch, stand grundsätzlich außer Frage.
    Ich hatte zwar einiges an Vorwissen über das Leben der Leibeigenen in Russland - aber es ist immer nochmal etwas anderes, wenn ich es beim Schreiben durch meine Romancharaktere buchstäblich mit-erlebe. Das macht es dann für mich erst wirklich fühlbar, in seiner ganzen Grausamkeit und Ungerechtigkeit.


    Für Grischa und Katya ist das Leben dort in Russland als Kinder eines Leibeigenen allerdings wenig romantisch, sondern harte Arbeit, für die es keinerlei Lohn und Anerkennung gibt, auch nicht vom Vater und den älteren Brüdern. Das ist eine mehr als deprimierende Situation und ich kann sehr gut verstehen, dass Grischa dieser engen und bedrückenden Welt entfliehen will.


    Das war für mich auch das eigentlich Bedrückende und Unerträgliche an der Situation der beiden. Nicht einmal, dass sie in einem so lieblosen Elternhaus groß werden, sondern dass sie - eigentlich - keine Chance haben, dort jemals herauszukommen. Grischa hätte nie sagen können, ich lerne ein gutes Handwerk und mache etwas aus meinem Leben, und auch für Katya hätte es niemals ein anderes Leben gegeben. Das fand ich ganz furchtbar.


    Katya flieht auf ihre Weise, sie ist phantasievoll und hat ein Gespür für die Vorgänge in der Natur und dem Wesen der Tiere. Sie fühlt das Eis wie ein lebendiges Wesen, sie kann seine Stimme hören - es ist ein instinktives Fühlen, das sich hinter den Worten verbirgt, zu gewaltig und doch zart, eine Ahnung, ein Teil ihres Wesens, ein verborgenes Wissen.

    Aus diesem inneren Impuls heraus folgt sie Grischa, als er sich eines Nachts auf den Weg macht.

    Katya finde ich besonders mutig. Obwohl Grischa genauso oft erwähnt und beschrieben wird, steht doch Katya noch ein Stückchen weiter in den Vordergrund. Vielleicht weil sie durch ihr junges Alter noch interessanter ist. Bei ihrem Vater zu Hause hatte sie sich mit ihrem tristen Leben abgefunden. Hätte Grischa sie nicht mitgenommen, wäre ihr Leben wohl ewig so weiter gelaufen wie es lief.

    Jetzt auf dem Schiff merkt man wie wild und entschlossen sie doch eigentlich ist. Und wie mutig Nachts durch eine fremde Stadt zu laufen und sich auf ein Schiff zu verstecken. Und verteidigen kann sie sich auch wie eine Katze.

    Das war mir ein ganz wichtiger Aspekt: dass Katya nur geht, weil Grischa geht - und sich selbst dann auf eine ganz neue Weise entdeckt und daran wachsen kann.


    Leider haben die beiden nicht wirklich Glück. Sie gelangen zwar nach Petersburg, aber entscheiden sich dafür dieses Schiff zu besteigen und eigentlich war klar, dass Katya als Frau auffliegen würde.

    Ja, gell? Alles andere hätte ich mir selbst auch nicht abgekauft. Genauso wenig, hätten die beiden nur Glück oder nur Pech gehabt - und ich fand es ganz reizvoll, die beiden auf Irr- und Umwege zu schicken.


    Die Frage, wie lange braucht es bis dieser Berg schmilzt, interessiert mich aber auch.

    Ich oute mich hiermit als absoluten Nicht-Wintermenschen. Ich bin ein ausgemachter Sommermensch, ab 25plus Grad geht es mit erst so richtig gut. Eis und Schnee finde ich nur schön, so lange ich nicht rausmuss. Komplett paradox, dass dann ausgerechnet ich über Eis und Schnee schreibe - und umso faszinierender fand ich es als Thema.

    Kleine Anekdote am Rande: Während ich Februar vor einem Jahr am Exposé zur Eisbaronin saß, war es hier am Bodensee ungewöhnlich kalt, mehrere Tage zweistellig unter Null. So kalt, dass wir Eis im Hafen hatten, was praktisch nie vorkommt. Ich habe mir zwar beinahe alles abgefroren, aber es mir trotzdem nicht nehmen lassen, mit der Kamera ans Wasser zu gehen - und war völlig bezaubert:


    Eis im Konstanzer Hafen

    Ich habe so viel über Eis und Schnee gelernt über der Arbeit an diesem Projekt, und darüber hinaus dann auch über unsere Welt. Ich sehe Eis und Schnee jetzt definitiv mit anderen Augen.
    (Vermutlich werde ich diesen Winter trotzdem wieder jammern, wie kalt mir ist und gar nicht vor die Tür wollen …)

    Und auf den Eisberg kommen wir noch zurück, versprochen!


    Besonders gut gefallen hat mir der kleine Text am Anfang über das Eis, er klingt wie eine Liebeserklärung. Über die verschiedenen Arten des Eises habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, aber wenn man den Text liest, weiß man gleich genau, was der Verfasser (Katya vielleicht?) mit seinen Worten meint, mit dem Eis und den Herzen der Menschen. Wunderschön geschrieben!

    Dankeschön. :*
    Das waren die allerersten Sätze, die ich vom Roman im Kopf hatte, noch während ich das Exposé zusammenbastelte - und für mich fühlte es sich auch so an, als hörte ich dabei Katyas Stimme.

  • Wie schön, dass es hier schon rund geht. :)

    Also die Innenseite vom Einband ist wirklich schön. Das wäre ein Bild, zum an die Wand hängen und drin versinken. Ich mag so reduzierte Bilder sehr.

    Bei Grischa und Katya fällt es natürlich nicht besonders schwer, sie gern zu haben.

    Ich fand eserschreckend zu lesen, dass das kleine Mädchen schon den ganzenHaushalt versorgen mußte. Die Männer haben sie nicht mehr als Kindgesehen, sondern sie sogar wie eine Sklavin behandelt.

    Ist mir ja ein Rätsel, wie der Vater und die Brüder so garstig sein können und unsere zwei Geschwister so klug und liebenswert. Ob früher die Mutter da noch mildernd gewirkt hat? Dass die Brüder so auf ihrer kleinen Schwester rumhacken, ist widerlich. Und sie grapschen ihr sogar unter die Röcke. Das Katya da nicht alleine bleiben kann, liegt auf der Hand.



    Ich bin auchso ein Schneemensch und liebe frostige Winternächte.

    Zum Lesen ist das echt schön. Aber ich bin der totale Sommer- und Wärmemensch. So gar keine Katya.


    Spannend finde ich außerdem dass vor allem Grischa sich nach mehr sehnt als Leibeigenschaft. Schon Katya fragt sich ja, wo er das her hat. Und woher die Sehnsucht nacht der Fremde und der Ferne kommt. Manche Menschen haben das einfach und andere wieder gar nicht. :)



    Wenn der Vater - aus welchen Gründen auch immer - nicht wieder heiratete, blieb alles an dem oder den Mädchen im Haus hängen. Dass ein Mann kochte oder Wäsche wusch, stand grundsätzlich außer Frage.

    Ich frage mich, was die getan haben bis Katya das konnte. Also vor drei dürfte das doch schwierig gewesen sein, oder? Und dass sie überhaupt etwas kochen kann. War jemand da, der es ihr beigebracht hat?

    Das war mir ein ganz wichtiger Aspekt: dass Katya nur geht, weil Grischa geht - und sich selbst dann auf eine ganz neue Weise entdeckt und daran wachsen kann.

    Ich hätte mir ja vorstellen können, dass sie auch einen Freiheitsdrang entwickelt, wenn sie älter wird. Jetzt ist sie ja noch ein Kind aber vielleicht mit dem Teenageralter, wenn der Widerspruchsgeist wächst...

    Ich oute mich hiermit als absoluten Nicht-Wintermenschen. Ich bin ein ausgemachter Sommermensch, ab 25plus Grad geht es mit erst so richtig gut.

    :five:

    Genau. Ich bin im Juli geboren und behaupte, das hat damit zum tun, dass ich es gerne warm und sonnig mag. Cool, dass Du die Kälte und den Schnee und das Eis so schön beschreiben kannst, obwohl du das doch gar nicht magst.

    :lesen:





  • Ich frage mich, was die getan haben bis Katya das konnte. Also vor drei dürfte das doch schwierig gewesen sein, oder? Und dass sie überhaupt etwas kochen kann. War jemand da, der es ihr beigebracht hat?

    Hallo gagamaus :) Das waren vermutlich diese beiden (kurz erwähnten) Tanten oder Nachbarinnen, die sich um den Haushalt gekümmert haben und Katya das Nötigste beigebracht haben. Vielleicht hat auch der liebe Großvater noch einige Arbeiten übernommen, er war gütig und künstlerisch begabt, ganz im Gegensatz zum Vater und den älteren Brüdern. Katya hätte vermutlich nicht überlebt ohne ihren Opa. Es war aber in früheren Zeiten nicht so ungewöhnlich, dass Kinder in der Landwirtschaft oder im Haushalt mithelfen mussten, wie kleine Erwachsene. Meine Oma hat oft davon erzählt, wie sie und andere Kinder schon im Alter von fünf oder sechs Jahren bei der Ernte mithelfen mussten. Bei Katya ist es auch weniger die harte Arbeit, die ihr zu schaffen macht, sondern die respektlose und erniedrigende Art, mit der Vater und Brüder sie behandeln. Sie ist in deren Augen weniger wert als ein Dienstmädchen, als Tochter und jüngere Schwester ist es soz. ihre "Pflicht", ihnen zu gehorchen - und das ist wirklich unfassbar grausam. Katya`s Rettung ist Grischa und auch wenn sie an Bord unschöne Erfahrungen machen muss, habe ich den Eindruck, dass sie damit anders umgehen kann als früher zuhause, sie ist stärker und selbstsichrer geworden.

  • Zitat von Nicole C. Ich oute mich hiermit als absoluten Nicht-Wintermenschen. Ich bin ein ausgemachter Sommermensch, ab 25plus Grad geht es mit erst so richtig gut.

    :five:

    Zitat von gagamaus:

    Genau. Ich bin im Juli geboren und behaupte, das hat damit zum tun, dass ich es gerne warm und sonnig mag. Cool, dass Du die Kälte und den Schnee und das Eis so schön beschreiben kannst, obwohl du das doch gar nicht magst.


    Für mich sind alle Jahreszeiten faszinierend und ich möchte auf keine verzichten.:) Daher lebe ich auch gerne in einem Land mit diesen klimatischen Übergängen und Gegensätzen. Die Wärme eines Sommertags strahlt für mein Empfinden so intensiv und macht uns glücklich, weil wir die Kälte und frühe Dunkelheit des Winters kennen. Das mag ich aber auch sehr, es ist drinnen gemütlich und draußen eine verwandelte Welt , die wie verzaubert aussieht. Genauso liebe ich die Gerüche im Herbst und die zarten Farben im Frühling - es gehört alles dazu.:)

  • Spannend finde ich außerdem dass vor allem Grischa sich nach mehr sehnt als Leibeigenschaft. Schon Katya fragt sich ja, wo er das her hat. Und woher die Sehnsucht nacht der Fremde und der Ferne kommt. Manche Menschen haben das einfach und andere wieder gar nicht. :)

    Definitiv. Und bei Grischa möchte ich immer sagen: der ist wie der Wind, den er in seinen Knochen spürt.


    Dass Grischa und Katya so ein bisschen anders sind als ihre älteren Brüder mache ich vor allem aber auch am Einfluss des Großvaters fest. Nicht umsonst ist der Verlust seines lieben, lieben Deduschkas für Grischa der Auslöser, das Heimatdorf zu verlassen.


    Ich frage mich, was die getan haben bis Katya das konnte. Also vor drei dürfte das doch schwierig gewesen sein, oder? Und dass sie überhaupt etwas kochen kann. War jemand da, der es ihr beigebracht hat?

    Das waren vermutlich diese beiden (kurz erwähnten) Tanten oder Nachbarinnen, die sich um den Haushalt gekümmert haben und Katya das Nötigste beigebracht haben. Vielleicht hat auch der liebe Großvater noch einige Arbeiten übernommen, er war gütig und künstlerisch begabt, ganz im Gegensatz zum Vater und den älteren Brüdern. Katya hätte vermutlich nicht überlebt ohne ihren Opa. Es war aber in früheren Zeiten nicht so ungewöhnlich, dass Kinder in der Landwirtschaft oder im Haushalt mithelfen mussten, wie kleine Erwachsene. Meine Oma hat oft davon erzählt, wie sie und andere Kinder schon im Alter von fünf oder sechs Jahren bei der Ernte mithelfen mussten.

    So um drei Jahre herum habe ich es für mich auch verortet. Wiewohl es ja immer wieder Wunderkinder gibt, die mit zwei Jahren schon Geige spielen können - und wir uns immer vor Augen halten müssen, wie verzärtelt wir heute sind, verglichen mit unseren Ahnen aus dem 19. oder 18. Jahrhundert oder noch weiter zurückreichend. Und wie lange wir heute Kind sind und sein dürfen …


    Dass Katya ohne die Intervention ihres Großvaters nicht überlebt hatte, das hatte ich beim Schreiben auch im Kopf.


    Genau. Ich bin im Juli geboren und behaupte, das hat damit zum tun, dass ich es gerne warm und sonnig mag. Cool, dass Du die Kälte und den Schnee und das Eis so schön beschreiben kannst, obwohl du das doch gar nicht magst.

    Ich bin ja keine gebürtige Bodenseelerin, sondern ein Kind des Schwarzwalds und der Baar, und letztere rühmt sich, zu den kältesten Gegenden Deutschlands zu gehören. Ich bin mit knackig kalten Wintern im zweistelligen Minusbereich und viel Schnee aufgewachsen - so ganz fremd ist mir das also nicht.
    (Übrigens im Januar geboren. :saint: Und sage genau wie Du: exakt deshalb mag ich den Sommer lieber ^^ )


    Dessen ungeachtet finde ich es superspannend, mich für einen Roman mit Dingen zu beschäftigen, die erst einmal gar nicht so viel mit mir als Person zu tun haben oder die ich noch nicht einmal mag. Das ist etwas Großartiges, innerhalb eines Manuskripts jemand anders zu sein, anders zu denken, anders zu fühlen, anders zu handeln.
    Ich bin auch überzeugt, dass das neben dem Unterhaltungswert der Grund ist, weshalb wir Romane so lieben: um eine begrenzte Zeit jemand anders zu sein, in ein anderes Leben hineinzuschnuppern.


    Für mich sind alle Jahreszeiten faszinierend und ich möchte auf keine verzichten. :) Daher lebe ich auch gerne in einem Land mit diesen klimatischen Übergängen und Gegensätzen. Die Wärme eines Sommertags strahlt für mein Empfinden so intensiv und macht uns glücklich, weil wir die Kälte und frühe Dunkelheit des Winters kennen. Das mag ich aber auch sehr, es ist drinnen gemütlich und draußen eine verwandelte Welt , die wie verzaubert aussieht. Genauso liebe ich die Gerüche im Herbst und die zarten Farben im Frühling - es gehört alles dazu. :)


    Unbenommen. <3 Ich liebe z.B. den - hier am See sonst so verschrienen - Bodennebel, wenn das Haus gegenüber komplett vor meinem Fenster verschwindet, eingehüllt in diese gespenstisch-schöne Atmosphäre - und ich schreibe am liebsten (und besten - und am schnellsten) im Winter, wenn es drinnen kuschelig ist und alles zur Einkehr einlädt. Und Weihnachten braucht sowieso Winter … :)

  • Für mich sind alle Jahreszeiten faszinierend und ich möchte auf keine verzichten.


    Ich liebe z.B. den - hier am See sonst so verschrienen - Bodennebel, wenn das Haus gegenüber komplett vor meinem Fenster verschwindet, eingehüllt in diese gespenstisch-schöne Atmosphäre - und ich schreibe am liebsten (und besten - und am schnellsten) im Winter, wenn es drinnen kuschelig ist und alles zur Einkehr einlädt. Und Weihnachten braucht sowieso Winter … :)

    Da gebe ich Euch natürlich recht. Wenn es ein richtig schöner Sommer war, wie dieses und letztes Jahr, dann kann ich die kühlere Jahreszeit auch viel besser überstehen.;)



    Dessen ungeachtet finde ich es superspannend, mich für einen Roman mit Dingen zu beschäftigen, die erst einmal gar nicht so viel mit mir als Person zu tun haben oder die ich noch nicht einmal mag. Das ist etwas Großartiges, innerhalb eines Manuskripts jemand anders zu sein, anders zu denken, anders zu fühlen, anders zu handeln.
    Ich bin auch überzeugt, dass das neben dem Unterhaltungswert der Grund ist, weshalb wir Romane so lieben: um eine begrenzte Zeit jemand anders zu sein, in ein anderes Leben hineinzuschnuppern.

    Stimmt. Genau deshalb lese ich so gerne auch Romane aus fremden Ländern, weil ich hoffe da etwas zu erschnuppern, was ich noch nicht kenne. Oder Histos, weil ich ja in der Zeit nicht gelebt habe. Ich lese ja oft meine Bücher danach, wo ich gerade bin (also Romane, die in Italien spielen, wenn ich dort Urlaub mache) oder wie die Jahreszeit gerade ist (also eigentlich Bücher, die im Winter spielen, wenn es auch bei mir Winter ist). Bilde mir ein, da könnte ich mich noch besser reinfühlen.

    Habe z.B. einen Südafrika-Krimi bei einer Rundreise durch Südafrika gelesen. Das war genial.


    So bei 32 Grad über Katyuschas Liebe zu Eis und Schnee zu lesen, war gestern wie ein unbekanntes Land bereisen. :D Kaum vorstellbar.

    :lesen:





  • Besonders gut gefallen hat mir der kleine Text am Anfang über das Eis, er klingt wie eine Liebeserklärung. Über die verschiedenen Arten des Eises habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, aber wenn man den Text liest, weiß man gleich genau, was der Verfasser (Katya vielleicht?) mit seinen Worten meint, mit dem Eis und den Herzen der Menschen. Wunderschön geschrieben!

    Den Text finde ich auch schön. Fast ist es, als ob das Eis leben würde

    Wenn der Vater - aus welchen Gründen auch immer - nicht wieder heiratete, blieb alles an dem oder den Mädchen im Haus hängen. Dass ein Mann kochte oder Wäsche wusch, stand grundsätzlich außer Frage.
    Ich hatte zwar einiges an Vorwissen über das Leben der Leibeigenen in Russland - aber es ist immer nochmal etwas anderes, wenn ich es beim Schreiben durch meine Romancharaktere buchstäblich mit-erlebe. Das macht es dann für mich erst wirklich fühlbar, in seiner ganzen Grausamkeit und Ungerechtigkeit.

    Das Leben war damals grausam und sicher nicht gleich verteilt. Gerade die Leibeigenen hatten es nochmal doppelt schwer. Ich finde es immer wieder traurig sowas zu lesen, aber es gehört in dieser Epoche (und leider in vielen anderen auch) zum Leben dazu und dann natürlich auch in den Roman hier. Wobei Grischa ja nun sein Leben in die eigenen Hände nimmt :)

    Kleine Anekdote am Rande: Während ich Februar vor einem Jahr am Exposé zur Eisbaronin saß, war es hier am Bodensee ungewöhnlich kalt, mehrere Tage zweistellig unter Null. So kalt, dass wir Eis im Hafen hatten, was praktisch nie vorkommt. Ich habe mir zwar beinahe alles abgefroren, aber es mir trotzdem nicht nehmen lassen, mit der Kamera ans Wasser zu gehen - und war völlig bezaubert:

    Eis im Hafen ist zauberhaft aber im Vergleich zur zugefrorenen Ostsee nix 8) Es ist bestimmt schon 25 Jahre her, da lag mein Mann in Damp/Ostsee im Krankenhaus und zwar im Winter. In dem Jahr war die Ostsee zugefroren und als sie langsam wieder auftaute haben sich kleine Eisberger zusammen geschoben. Das war ein tolles Bild, leider hatte ich damals keine Kamera dabei und somit keine Fotos.

    Ist mir ja ein Rätsel, wie der Vater und die Brüder so garstig sein können und unsere zwei Geschwister so klug und liebenswert. Ob früher die Mutter da noch mildernd gewirkt hat? Dass die Brüder so auf ihrer kleinen Schwester rumhacken, ist widerlich. Und sie grapschen ihr sogar unter die Röcke. Das Katya da nicht alleine bleiben kann, liegt auf der Hand.

    Viel, viel schlimmer finde ich, dass das Mädchen in dem Glauben aufwächst es sei normal. Sie kennt nichts anderes, als für die Männer zu kochen und zu putzen. Selbst als die Jungen hier unter die Röcke gehen scheint es nomal zu sein. Ihr Entschluß, mit Grischa zu gehen, war wohl eher dem geschuldet, dass sie ihren Lieblingsbruder nicht verlieren wollte. Er ist doch der einzig der nett zu ihr war.

    Spannend finde ich außerdem dass vor allem Grischa sich nach mehr sehnt als Leibeigenschaft. Schon Katya fragt sich ja, wo er das her hat. Und woher die Sehnsucht nacht der Fremde und der Ferne kommt. Manche Menschen haben das einfach und andere wieder gar nicht.

    Vermutlich liegt es an dem Großvater, der doch von dem Urgroßvater erzählt hat, der Eischnitzer in St. Petersburg war. Da gerät man doch ins träumen und will so ein Abenteuer auch erleben. Die Sehnsucht nach einem anderen Leben ist doch, was von guten Geschichten übrig bleibt, oder?

    Dass Grischa und Katya so ein bisschen anders sind als ihre älteren Brüder mache ich vor allem aber auch am Einfluss des Großvaters fest. Nicht umsonst ist der Verlust seines lieben, lieben Deduschkas für Grischa der Auslöser, das Heimatdorf zu verlassen.

    Genau so habe ich es auch beim Lesen empfunden. :)

  • Da gebe ich Euch natürlich recht. Wenn es ein richtig schöner Sommer war, wie dieses und letztes Jahr, dann kann ich die kühlere Jahreszeit auch viel besser überstehen. ;)

    Das geht mir auch so - wenn ich von Sonne satt bin, fällt mir der Übergang zum Herbst wesentlich leichter.


    Stimmt. Genau deshalb lese ich so gerne auch Romane aus fremden Ländern, weil ich hoffe da etwas zu erschnuppern, was ich noch nicht kenne. Oder Histos, weil ich ja in der Zeit nicht gelebt habe. Ich lese ja oft meine Bücher danach, wo ich gerade bin (also Romane, die in Italien spielen, wenn ich dort Urlaub mache) oder wie die Jahreszeit gerade ist (also eigentlich Bücher, die im Winter spielen, wenn es auch bei mir Winter ist). Bilde mir ein, da könnte ich mich noch besser reinfühlen.

    Habe z.B. einen Südafrika-Krimi bei einer Rundreise durch Südafrika gelesen. Das war genial.

    Jaaa, das mache ich auch oft! Letztes Jahr auf Teneriffa hatte ich Inger Maria Mahlkes "Archipel" dabei, das hatte ich mir extra dafür aufgehoben …


    Ich finde es immer wieder traurig sowas zu lesen, aber es gehört in dieser Epoche (und leider in vielen anderen auch) zum Leben dazu und dann natürlich auch in den Roman hier. Wobei Grischa ja nun sein Leben in die eigenen Hände nimmt :)

    Ist natürlich auch ein superspannender Ausgangspunkt. Ich werde es sicher noch oft sagen, in dieser Runde und über dieses Projekt: ich mochte (und mag) daran immer sehr, dass es eine Geschichte der kleinen Leute ist, aus einfachen Verhältnissen, die nach den Sternen greifen und trotzdem ihre Bodenständigkeit nicht verlieren.


    Eis im Hafen ist zauberhaft aber im Vergleich zur zugefrorenen Ostsee nix 8) Es ist bestimmt schon 25 Jahre her, da lag mein Mann in Damp/Ostsee im Krankenhaus und zwar im Winter. In dem Jahr war die Ostsee zugefroren und als sie langsam wieder auftaute haben sich kleine Eisberger zusammen geschoben. Das war ein tolles Bild, leider hatte ich damals keine Kamera dabei und somit keine Fotos.

    Das kann ich mir sehr gut vorstellen, und das war bestimmt ganz spektakulär. Hach. :love:



    Ihr Entschluß, mit Grischa zu gehen, war wohl eher dem geschuldet, dass sie ihren Lieblingsbruder nicht verlieren wollte. Er ist doch der einzig der nett zu ihr war.

    Definitiv. Und das ist ein ganz starkes Band, das die beiden verbindet.


    Vermutlich liegt es an dem Großvater, der doch von dem Urgroßvater erzählt hat, der Eischnitzer in St. Petersburg war. Da gerät man doch ins träumen und will so ein Abenteuer auch erleben. Die Sehnsucht nach einem anderen Leben ist doch, was von guten Geschichten übrig bleibt, oder?

    Genau. :)

  • Ich bin nun auch eingestiegen und auch wenn es heute wieder etwas kälter geworden ist, ist es schon lustig über Eis und Schnee zu lesen, wenn es gerade so richtig warm draußen ist. Das Buch wäre sicherlich auch ein gutes Winterbuch! Aber wer weiß,wo uns unsere Reise noch hinbringt...


    Ich weiß nicht genau, ob es am Thema des Buches liegt oder an Nicoles Schreibstil, aber ich fühle mich gerade in ein Märchen entführt. Die beiden Geschwister sind so niedlich, ein wenig tollpatschig schlittern sie von einer Geschichte in die nächste...Das könnte auch alles aus einem etwas auformulierteren Märchen sein. Und das meine ich gar nicht doof oder negativ. Ich liebe Märchen!


    Katya ist für mich bisher noch nicht so greifbar, weil sie vor allem Grischa hinterher läuft. Bisher weiß sie wohl noch nicht, was sie vom Leben will. Ich habe das Gefühl, dass sie mehr spürt, dass irgendetwas nicht ganz gut läuft, als das sie es tatsächlich weiß. Nicht verwunderlich, wenn man sich anschaut, wie alt sie ist. Und bei der Behandlung durch die Brüder und den Vater ist es nicht verwunderlich, dass sie sich in an Grischa hält, als er weglaufen will. Aber in Katya steckt viel Entwicklungspotenzial. Ich bin sehr gespannt, welche Wünsche und Träume sich noch regen werden und wie ihr Weg verlaufen wird.


    Bei Grischa hingegen bin ich mir sicher, dass er seinen Weg zur Freiheit irgendwie finden und auch gehen wird. :)

  • Das Buch wäre sicherlich auch ein gutes Winterbuch! Aber wer weiß,wo uns unsere Reise noch hinbringt...

    Das ist es bestimmt. Ich hatte auch durchaus überlegt, ob August so ein guter Zeitpunkt für den Erscheinungstermin ist, habe da aber einfach dem Verlag vertraut. Für mich war einfach von Anfang an klar: das Buch muss unbedingt mit Katyas Gespür für das Eis beginnen.


    Ich weiß nicht genau, ob es am Thema des Buches liegt oder an Nicoles Schreibstil, aber ich fühle mich gerade in ein Märchen entführt. Die beiden Geschwister sind so niedlich, ein wenig tollpatschig schlittern sie von einer Geschichte in die nächste...Das könnte auch alles aus einem etwas auformulierteren Märchen sein. Und das meine ich gar nicht doof oder negativ. Ich liebe Märchen!

    Ich liebe Märchen auch, im weiteren Sinne Märchenhaftes in Romanen, und Dein Gefühl trügt Dich da nicht: ich hatte dasselbe Gefühl beim Schreiben. Nicht, dass ich mich hingesetzt und beschlossen hätte, ich fange den Roman an wie ein Märchen - es entspann sich einfach aus den Elementen, die hineinmussten, und ich habe diese Atmosphäre, diese Erzählweise sehr genossen.


    Katya ist für mich bisher noch nicht so greifbar, weil sie vor allem Grischa hinterher läuft. Bisher weiß sie wohl noch nicht, was sie vom Leben will. Ich habe das Gefühl, dass sie mehr spürt, dass irgendetwas nicht ganz gut läuft, als das sie es tatsächlich weiß. Nicht verwunderlich, wenn man sich anschaut, wie alt sie ist. Und bei der Behandlung durch die Brüder und den Vater ist es nicht verwunderlich, dass sie sich in an Grischa hält, als er weglaufen will. Aber in Katya steckt viel Entwicklungspotenzial. Ich bin sehr gespannt, welche Wünsche und Träume sich noch regen werden und wie ihr Weg verlaufen wird.

    Das hat Katya für mich so reizvoll gemacht: nicht der typische burschikose Wildfang, der sich trotzig gegen die Gegebenheiten auflehnt und dann türmt. Sondern dass Grischa der Antrieb für die Flucht ist - und auch, dass seine Befürchtungen, Katya mitzunehmen, nicht ganz unberechtigt waren.

  • Spaß beiseite, der erste Abschnitt ist gelesen und ich bin begeistert. Liebe Nicole, dank deiner tollen Landschaftsbeschreibungen konnte ich mich wunderbar nach Russland, an die Newa und später auf's weite Meer hineinversetzen. Und Grischa und Katya sind ja wirklich ganz bezaubernde Protagonisten ...


    Was für ein hartes und karges Leben das gewesen sein muss tief im Landesinneren ... mitten in der Pampa passt hier ja sehr gut. Durch den frühen Tod ihrer Mutter hatte die arme kleine Katya weder eine Chance auf ein besseres Leben noch auf ein wenig Wärme und Geborgenheit. Wenn es nicht für ihren Bruder Grischa, der sie von Anfang an - obwohl er sich dem Spott der restlichen Familie aussetzen musst - so liebevoll wie möglich um sie gekümmert hat. Kein Wunder, dass sie nicht ohne ihn zurück bleiben wollte!


    Nun steht das große Abenteuer bevor, als sie sich Beide - Katya unter falschen Vorgaben - auf dem Grönlandsegler einschiffen. Schon als Anton darauf bestand, Katya mit an Bord zu lassen, hatte ich ein mulmiges Gefühl und ich sollte recht behalten. Wohin es die Beiden wohl verschlagen hat, als man sie von Bord geworfen hat?


    Bin schon sehr gespannt aufs Weiterlesen, aber nun lese ich mal nach, was ihr so meint ... das Buch ist jedenfalls schwer aus der Hand zu legen und sehr flüssig und ansprechend geschrieben ... :)

  • Jetzt auf dem Schiff merkt man wie wild und entschlossen sie doch eigentlich ist. Und wie mutig Nachts durch eine fremde Stadt zu laufen und sich auf ein Schiff zu verstecken. Und verteidigen kann sie sich auch wie eine Katze.

    Das musste sie wohl schon sehr jung lernen bei lauter Männern im Haushalt ... und eigenen Brüdern, die ihr unter die Röcke wollten ...

  • Das war für mich auch das eigentlich Bedrückende und Unerträgliche an der Situation der beiden. Nicht einmal, dass sie in einem so lieblosen Elternhaus groß werden, sondern dass sie - eigentlich - keine Chance haben, dort jemals herauszukommen. Grischa hätte nie sagen können, ich lerne ein gutes Handwerk und mache etwas aus meinem Leben, und auch für Katya hätte es niemals ein anderes Leben gegeben. Das fand ich ganz furchtbar.

    Ja, da stimme ich dir vollkommen zu. Wie viele Menschen wohl so lebten und starben ohne je etwas anderes gesehen, geschweige denn gemacht zu haben. Wie verwöhnt sind wir doch da heutzutage. Wir können wählen - meistens jedenfalls - wo wir leben und arbeiten wollen und wir können reisen! Ich hatte z. B. schon das Glück an die Newa und St. Petersburg reisen zu dürfen. Ich konnte mich so gut in Grischa rein versetzen als er staunend in St. Petersburg rumlief. Mir ging es ähnlich ... die Stadt ist einfach faszinierend.


    Ja, gell? Alles andere hätte ich mir selbst auch nicht abgekauft. Genauso wenig, hätten die beiden nur Glück oder nur Pech gehabt - und ich fand es ganz reizvoll, die beiden auf Irr- und Umwege zu schicken.

    Hoffentlich fanden die Beiden das genauso reizvoll wie du ... ;)

  • Ich lese ja oft meine Bücher danach, wo ich gerade bin (also Romane, die in Italien spielen, wenn ich dort Urlaub mache) oder wie die Jahreszeit gerade ist (also eigentlich Bücher, die im Winter spielen, wenn es auch bei mir Winter ist). Bilde mir ein, da könnte ich mich noch besser reinfühlen.

    Geht mir ganz genauso :)

  • Das ist es bestimmt. Ich hatte auch durchaus überlegt, ob August so ein guter Zeitpunkt für den Erscheinungstermin ist, habe da aber einfach dem Verlag vertraut. Für mich war einfach von Anfang an klar: das Buch muss unbedingt mit Katyas Gespür für das Eis beginnen.


    Ich bin mir sicher, es wird auch noch unter so manchem Tannenbaum liegen ... die Zeit bis Weihnachten fliegt immer so dahin ... nun haben wir schon September ...