01 - Intro - Kapitel 7 (bis Seite 82)

Es gibt 48 Antworten in diesem Thema, welches 7.671 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nicole C..

  • Meinst du das auf Damals bezogen oder generell? Ich finde nicht dass man da irgendwem die Schuld geben kann. Weder dem Vater, noch der Mutter und schon gar nicht dem Kind. Das sind Dinge die eben passieren.

    Oh, ich meine das damals wie generell. Irgendwann muß Schluß sein mit der Fortpflanzung, wenn die Frau darunter körperlich so leidet, dass entweder nur noch Fehlgeburten dabei herauskommen, oder sie so schwach ist, dass sie bei soundsovielten Geburt ihr Leben aushaucht, gebe ich dem Mann die Schuld, weil er sich nicht beherrschen konnte. Wenn die Frau sagt, hej, lass uns eine ganze Fußballmannschaft plus Ersatzbank machen, kein Ding..ja, was soll ich sagen..

    Und nochmal generell, hast du natürlich recht, in einem ganz normalen Leben passieren solche Sachen. Böses zu sagen, liegt mir fern, ich werte es automatisch immer in Frauenrechten, ich hoffe, du verstehst. :*

  • Oh, ich meine das damals wie generell. Irgendwann muß Schluß sein mit der Fortpflanzung, wenn die Frau darunter körperlich so leidet, dass entweder nur noch Fehlgeburten dabei herauskommen, oder sie so schwach ist, dass sie bei soundsovielten Geburt ihr Leben aushaucht, gebe ich dem Mann die Schuld, weil er sich nicht beherrschen konnte.

    Hm, also im besten Fall gehören ja schon zwei dazu. Und so genau konnten die Frauen das ja auch nicht sagen, wann es ungefährlich war und wann nicht. So was wie zweiter Eisprung etc. gab es damals ja auch schon. In Teufelskrone von Rebecca Gablé wurde in der Leserunde auch darüber diskutiert, dass ein Prota gefälligst die Finger von seiner Frau lassen sollte, weil die beim letzten - 9ten - Kind fast gestorben wäre. Aber die beiden sind gerade mal Mitte 30. Da muss ich schon sagen, das geht doch gar nicht. Und das wollte die Frau auch gar nicht. Da musste man auch ein bisschen mit dem Risiko leben.

    :lesen:





  • darüber diskutiert, dass ein Prota gefälligst die Finger von seiner Frau lassen sollte, weil die beim letzten - 9ten - Kind fast gestorben wäre. Aber die beiden sind gerade mal Mitte 30. Da muss ich schon sagen, das geht doch gar nicht. Und das wollte die Frau auch gar nicht. Da musste man auch ein bisschen mit dem Risiko leben.

    Keine Diskussion für mich, das Leben ist wichtiger und wenn sie eben nie wieder dürfen, geht die Welt auch nicht unter. Würde ich wissen, dass mein Partner auf Grund meiner sexuellen Begierde drauf gehen könnte, würde ich alles vermeiden, dass das nicht passiert. So rücksichtslos könnte ich gar nicht sein.


    Außerdem hatte ich ja geschrieben: "Wenn die Frau sagt, hej, lass uns eine ganze Fußballmannschaft plus Ersatzbank machen, kein Ding.."

    Wie in deiner Geschichte, wo sie es nicht sein lassen will..SIE hat die Kontrolle und dann ist alles gut, egal wie es ausgeht.

    Aber das Risiko trägt nur einer..

    P.S. Wie ging die Geschichte aus??

    <3

  • Ich denke auch, dass es beim Sex auch immer darauf ankommt, ob beide Partner wollen - also insbesondere auch die Frau. Vergewaltigung in der Ehe war ja lange Zeit kein Strafbestand.

  • P.S. Wie ging die Geschichte aus??

    Das Ende ist offen - aber eine Beziehung mit Mitte 30 ganz ohne sexuelle Liebe kann ich mir nicht so richtig vorstellen. Und auch nicht, dass ein Mann das zu der Zeit mitgemacht hat. Von beiderseitigem Einverständnis gehe ich mal aus. Ich fand einfach den Begriff rücksichtslos etwas hart, da es ja unsere moderne Warte ist. Damals zählten auch so Dinge wie der Glaube, dass die Ehe zum Kinderkriegen da ist und Sex eine eheliche Pflicht ist. Und Gott das Schicksal in der Hand hat. Außerdem war die Medizin ja noch nicht so weit, dass man genau sagen konnte, warum die eine Schwangerschaft so lebensbedrohlich wurde aber durchaus weitere auch ganz anders ausgehen konnten.

    Hier in Nicoles Geschichte gewinnt man natürlich den Eindruck, dass der Vater keiner von den netten Männern ist und die Mutter deshalb vielleicht "gezwungen" wurde. Das geht natürlich gar nicht für mich. Aber auch das ist aus unserer modernen Warte gesehen. Denn damals war das "normal" und durch die vielen Ehen, die nicht wegen der Liebe geschlossen wurden, bis zu einem gewissen Grad wohl auch zwangsläufig.

    Vielleicht wurde er ja erst nach dem Tod der Mutter so verhärmt. Wer weiß. :)

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  • Hier in Nicoles Geschichte gewinnt man natürlich den Eindruck, dass der Vater keiner von den netten Männern ist und die Mutter deshalb vielleicht "gezwungen" wurde. Das geht natürlich gar nicht für mich. Aber auch das ist aus unserer modernen Warte gesehen. Denn damals war das "normal" und durch die vielen Ehen, die nicht wegen der Liebe geschlossen wurden, bis zu einem gewissen Grad wohl auch zwangsläufig.

    Vielleicht wurde er ja erst nach dem Tod der Mutter so verhärmt. Wer weiß.

    Das hat ihn sicher nicht weicher gemacht.
    In meiner Vorstellung ist das eine Familie, in der nicht weiter darüber nachgedacht wurde - Kinder wurden eben gezeugt und zur Welt gebracht und oft genug auch dann begraben. Grischa steht ja am Tag vor seiner Flucht nicht nur am Grab des Großvaters und des Urgroßvaters, sondern auch an denen seiner Geschwister, die er gar nicht kennengelernt hat. Ich bin auch überzeugt, dass die älteren drei Brüder keinerlei Unrechtsbewusstsein hatten, wenn sie Katya unter die Röcke fassten. So wie Katya in ihrem zarten Alter ganz selbstverständlich davon ausgeht, dass ihr Leben immer so weiter gehen wird, später dann eben als verheiratete Frau und Mutter.

    Das ist mit der große Antrieb für Grischa: die Angst, dass zu einem solchen Mann werden könnte wie die Brüder und der Vater. Dass der wache Funke in seinem Kopf über die Zeit einfach verlischt. Gerade jetzt, wo der Großvater nicht mehr da ist, der der einzige war, der Grischa Menschlichkeit und Güte gezeigt hat.

  • Hier in Nicoles Geschichte gewinnt man natürlich den Eindruck, dass der Vater keiner von den netten Männern ist und die Mutter deshalb vielleicht "gezwungen" wurde.

    Den Eindruck hatte ich gar nicht, ich glaube auch nicht, dass Katyas Mutter an Zwang gedacht hat, oder Gewalt erfahren hat, die waren verheiratet und fertig, niemand kannte das anders - da gab es ja keine Frauenrechte, die Menschen waren auf so einen Konflikt auch gar nicht geeicht, wie du sagst, es war normal. Trotzdem denke ich manchmal, der Mann muss doch den Zusammenhang zwischen Fortpflanzung und Zusammenbruch kennen. Aber vielleicht, erwarte ich einfach zuviel.. Und auch, das er Katya so Unrecht getan hat, macht ihn für mich zu keinem besonders bösen Vater. Die Brüder sind ziemlich verroht.

    Aber ich hatte den Eindruck, dass es gut war zu fliehen.

  • Für mich ist das eine Zeit, eine Welt, in der Katyas Mutter wohl eher nicht darüber nachgedacht hat, ob sie das als Zwang empfindet, ob sie es mag oder eher nicht oder sogar verabscheut. Es hat halt dazu gehört - und auch wenn es zynisch klingt: sie hätte vermutlich auch nichts daran ändern können. Es war auch nicht unbedingt abzusehen, dass sie bei Katyas Geburt stirbt, es gab keinerlei Anzeichen dafür.


    Bestimmt gab es auch Ausnahmen, die gab es immer, irgendein junges Paar, das Hand in Hand über die Wiesen sprang und ganz verrückt aufeinander war und diese Zuneigung dann auch als Ehepaar im Bauernhaus nicht verlor. (Da kommt mir gerade der Großvater in den Sinn, als junger Mann. ) Aber das war eben die Ausnahme und nicht die Regel - und wahrscheinlich fast überall auf der Welt in früheren Zeiten so, wenn wir genauer hinsehen.