Tut mir leid, ich muss jetzt hier auch mal den Literaturbetrieb in Schutz nehmen dürfen, in dem ja auch hinter den Kulissen viele Frauen arbeiten (meine Verlegerin bei PIPER zum Beispiel ist eine Frau): Ich kann die Marginalisierung von Frauen im Literaturbetrieb nicht bestätigen. Ich würde auch nicht in einer Branche arbeiten wollen, in der Frauen systematisch benachteiligt oder sogar unterdrückt werden.
Wenn ich mir die ganz aktuelle Spiegel-Bestsellerliste (39/2019) aufrufe, sehe ich in den Top Five bei Belletristik Frauen auf den Plätzen 2, 3 und 5, bei Paperback auf den Plätzen 1 und 2 und bei Taschenbüchern auf den Plätzen 1, 2 und 5. Unter "Marginalisierung" stelle ich mir etwas ganz anderes vor, nämlich ein effektives Hinausdrängen und Kleinhalten, dann gäbe es höchstens noch so etwas wie eine Quotenfrau.
Keine der Schriftstellerinnen, die ich persönlich kenne, ist aufgrund ihres Geschlechts aus dem Beruf gemobbt worden.
Marginalisierung von Frauen sehe ich eher in der Filmbranche, wo Regisseurinnen immer noch die Ausnahme sind, und Rollen für Schauspielerinnen über fünfzig ziemlich rar. Aber in der Buchbranche? Schon lange nicht mehr.
: Tobias
(bereit, die Buchbranche zu verteidigen)