Abschnitt 5 - Kapitel 53 bis Nachwort

Es gibt 46 Antworten in diesem Thema, welches 6.277 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Larna.

  • Ehrlich, ich habe ein wenig Angst davor, das zu lesen =O

    Ich kann dir versprechen, dass sie am Schluss daran wachsen - weil sie alle nicht unterzukriegen sind. Es gibt zwei Sorten von Menschen - die einen, die jammern und mit dem Schicksal hadern und verzweifeln. Solche sind bei mir höchstens Randfiguren. Und dann gibt es die, denen das Schicksal auch mal böse mitspielt, aber die sich sagen, dass Jammern nix nützt und man sich dem Leben wieder stellen muss. Natürlich ist das nicht einfach und gibt immer wieder Rückschläge, aber letztlich schaffen sie es.

  • Das hört sich so an als wenn alle eine schlimme Zeit durchmachen werden. Ich hoffe das du alle Leben lässt. Beruhigend ist nur, dass sie gestärkt aus allem rausgehen, weil sie sich nicht unterkriegen lassen.

    Oh man, ich möchte erst schon mehr:D

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Das hört sich so an als wenn alle eine schlimme Zeit durchmachen werden. Ich hoffe das du alle Leben lässt. Beruhigend ist nur, dass sie gestärkt aus allem rausgehen, weil sie sich nicht unterkriegen lassen.

    Oh man, ich möchte erst schon mehr:D

    Dafür haben sie in der ersten Hälfte eine tolle Zeit. Da hör ich schon die Kritiker meckern: "Den geht's ja viel zu gut!!! Laaaangweilig!"

    Und dann lesen die gar nicht erst so weit bis dahin, wo es nicht mehr gut ist, obwohl 1913 als Anfangsjahr ja einiges erwarten lässt ;)

  • Soso, Marthas Gefühl hat sie also nicht getrogen … die liebe Auguste hat in der Tat eine uneheliche Tochter, die die Familie als Kind der Mutter ausgibt. Was für ein Glück, dass das Mädel aus Stuttgart auftaucht. Martha zeigt mal wieder viel Charakter und schließt mit Auguste Waffenstillstand. Sie ist wirklich eine bemerkenswerte Frau.

    Der Zufall mit der Frau aus Stuttgart wurde von meiner Lektorin noch mal andiskutiert - aber letztlich fanden wir keine bessere Lösung, wie es ans Licht kommen könnte. Und manchmal gibt es ja besondere Zufälle im Leben - hier scheiterte Familie Feldbehn wieder an ihrer Hartherzigkeit - hätten sie die junge Dame unterstützt, hätte Martha davon nie erfahren ...

    Ich fand das mit dem Zufall nicht so schlimm, obwohl ich da beim Lesen durchaus kritisch bin. Hier ist es aber passend und schlüssig und hätte sich locker so zutragen können. Es ist jetzt kein mit Gewalt hingebogener Zufall, damit irgendwas aufgeht, sondern hätte sich nach dem bisherigen Verlauf der Geschichte tatsächlich so ergeben können. Damit kann ich gut leben - vor allem, weil es im Leben immer wieder derartige Zufälle gibt. ;)


    Auguste tut mir leid. Sie mag eine Zimtzicke sein, aber das Leben hat ihr auch übel mitgespielt. Sie ist nicht die erste Frau und wird auch nicht die letzte in der Geschichte der Menschheit sein, die in blinder Verliebtheit auf betörende Worte und Beteuerungen eines Mannes herein fällt, die nicht so gemeint waren. Es hat halt nur bittere Folgen für sie. Dank des Einflusses und des Geldes ihres Vaters konnte man zwar einen größeren Skandal verhindern, aber Auguste wurde nicht nur das Herz gebrochen, nein, sie musste auch noch miterleben, dass die eigene Familie den Lügen ihres Liebhabers glaubt und sie für die Schuldige hält. Das muss weh tun. Sie hat es natürlich besser als viele andere Frauen in ihrer Lage, hat ihre Tochter um sich, weiß, dass es ihr gut geht und dass immer für sie gesorgt sein wird. Doch sie darf sich nie zu ihr bekennen, ihr nie sagen, dass sie ihre Mutter und nicht ihre Schwester ist. Muss mitansehen, wie ihre Tochter zu jemand anderem Mutti sagt. Zudem ist die Gründung einer eigenen Familie in weite Ferne gerückt, da sie nach den Statuten der Erikaschwestern nicht heiraten darf und ihr Vater sie als "beschädigtes Gut" sowieso nicht mehr verheiraten will. Dass heißt, sie hat ein Kind, zudem sie sich nicht bekennen darf, hat aber kaum die Chance, dass sich ihr eventuell vorhandener Kinderwunsch jemals nochmal erfüllen wird. Das stelle ich mir unglaublich hart vor.


    Für Milli erfüllt sich endlich ihr großer Traum, sie kann mit ihrer kleinen Tochter nach Amerika auswandern und wird dort (hoffentlich) ein gutes Leben haben. Der Brief, den Melanie gepostet hat, ist ja schonmal vielversprechend. :)


    Hans Steubner bekommt seine Abreibung, bei der ich allerdings kaum Befriedigung verspürt habe. Klar, er ist ein ziemliches Ar...loch und was er mit Milli angestellt hat, ist unfassbar. Allerdings war mir die Abrechnung zu profan und zu brutal. Ich bin kein sonderlich Verfechter davon, Gewalt mit Gegengewalt zu begegnen und auch nicht davon, sich auf das Niveau seines Gegners herabzulassen.

    Komischerweise hat es mich bei Martha nicht so gestört, als sie mit Auguste sprach. Vielleicht, weil Auguste (zumindest theoretisch) eine Wahl gehabt hat. Und weil Martha subtiler vorgegangen ist. Sie hat ihr nicht offen gedroht und sie nicht offen erpresst, sondern versucht, sie mit vernünftigen Argumenten zu überzeugen. Letztendlich hat Auguste natürlich eingewilligt, weil sie Angst hat, dass Martha ihr Geheimnis preis gibt. Aber im Endeffekt wissen wir nicht, ob Martha das tatsächlich gemacht hätte, wenn Auguste weiterhin gegen die Beratungsstelle vorgegangen wäre.


    Die Beratungsstelle war ein Highlight in diesem Kapitel. Sehr informativ und spannend. Die Lebensumstände waren damals schon sehr hart, besonders für Frauen und das kommt gut rüber! Ich finde es immer wieder faszinierend, von solchen Details zu lesen.

    Liebe Grüße

    Larna

    Die Geschichte ist der beste Lehrer mit den unaufmerksamsten Schülern (Indira Ghandi)

  • Auguste tut mir leid. Sie mag eine Zimtzicke sein, aber das Leben hat ihr auch übel mitgespielt. Sie ist nicht die erste Frau und wird auch nicht die letzte in der Geschichte der Menschheit sein, die in blinder Verliebtheit auf betörende Worte und Beteuerungen eines Mannes herein fällt, die nicht so gemeint waren. Es hat halt nur bittere Folgen für sie. Dank des Einflusses und des Geldes ihres Vaters konnte man zwar einen größeren Skandal verhindern, aber Auguste wurde nicht nur das Herz gebrochen, nein, sie musste auch noch miterleben, dass die eigene Familie den Lügen ihres Liebhabers glaubt und sie für die Schuldige hält. Das muss weh tun. Sie hat es natürlich besser als viele andere Frauen in ihrer Lage, hat ihre Tochter um sich, weiß, dass es ihr gut geht und dass immer für sie gesorgt sein wird. Doch sie darf sich nie zu ihr bekennen, ihr nie sagen, dass sie ihre Mutter und nicht ihre Schwester ist. Muss mitansehen, wie ihre Tochter zu jemand anderem Mutti sagt. Zudem ist die Gründung einer eigenen Familie in weite Ferne gerückt, da sie nach den Statuten der Erikaschwestern nicht heiraten darf und ihr Vater sie als "beschädigtes Gut" sowieso nicht mehr verheiraten will. Dass heißt, sie hat ein Kind, zudem sie sich nicht bekennen darf, hat aber kaum die Chance, dass sich ihr eventuell vorhandener Kinderwunsch jemals nochmal erfüllen wird. Das stelle ich mir unglaublich hart vor.

    Mir ist es immer wichtig, das Figuren, die negative Charaktereigenschaften haben, in sich stimmig sind, sodass man am Ende vielleicht (natürlich nicht bei allen) auch mal Mitleid bekommen kann, wenn ihre Taten zwar fies aber nicht unverzeihlich sind. Ja, Auguste ist eine Zimtzicke, aber kein wirklich böser Mensch (wie Hannes Steubner). Und genau daher rührt auch ihre Wut auf Martha. Im Grunde beneidet sie Martha darum, dass das, was für Auguste eine "Strafe" ist, ein erstrebenswertes Ziel ist. Martha hat noch Träume und Ziele und kann aufsteigen - Augustes Leben ist im Grunde schon gelebt - weil ihr der Mut zum Träumen und zum Neuanfang fehlt. Sie hat sich in ihrer Nische eingerichtet und hadert dann lieber mit dem Schicksal, anstatt das Risiko einzugehen, etwas zu verändern - weil sie im Gegensatz zu Martha am Anfang viel mehr zu verlieren hatte.

    Hans Steubner bekommt seine Abreibung, bei der ich allerdings kaum Befriedigung verspürt habe. Klar, er ist ein ziemliches Ar...loch und was er mit Milli angestellt hat, ist unfassbar. Allerdings war mir die Abrechnung zu profan und zu brutal. Ich bin kein sonderlich Verfechter davon, Gewalt mit Gegengewalt zu begegnen und auch nicht davon, sich auf das Niveau seines Gegners herabzulassen.

    Komischerweise hat es mich bei Martha nicht so gestört, als sie mit Auguste sprach. Vielleicht, weil Auguste (zumindest theoretisch) eine Wahl gehabt hat. Und weil Martha subtiler vorgegangen ist. Sie hat ihr nicht offen gedroht und sie nicht offen erpresst, sondern versucht, sie mit vernünftigen Argumenten zu überzeugen. Letztendlich hat Auguste natürlich eingewilligt, weil sie Angst hat, dass Martha ihr Geheimnis preis gibt. Aber im Endeffekt wissen wir nicht, ob Martha das tatsächlich gemacht hätte, wenn Auguste weiterhin gegen die Beratungsstelle vorgegangen wäre.

    Bei Hannes Steubner wäre keine andere Möglichkeit geblieben. Der damalige "Rechtsstaat" hatte nicht viel Spielraum. Und Paul wollte auch Martha schützen. Also hat er Steubner Angst gemacht. Nicht die feine Art, aber so waren die Männer damals gestrickt ;)

    Die Beratungsstelle war ein Highlight in diesem Kapitel. Sehr informativ und spannend. Die Lebensumstände waren damals schon sehr hart, besonders für Frauen und das kommt gut rüber! Ich finde es immer wieder faszinierend, von solchen Details zu lesen.

    Ja, die Beratungsstelle fand ich schon beim Recherchieren spannend. Leider habe ich nicht mal rausgefunden, in welcher Straße in der Innenstadt sie war. Deshalb habe ich das auch nie erwähnt. Historisch belegt ist sie allerdings.

  • Bei Hannes Steubner wäre keine andere Möglichkeit geblieben. Der damalige "Rechtsstaat" hatte nicht viel Spielraum. Und Paul wollte auch Martha schützen. Also hat er Steubner Angst gemacht. Nicht die feine Art, aber so waren die Männer damals gestrickt ;)

    Ja, das kann ich verstehen. Mögen muss ich es ja trotzdem nicht. ;)

    Die Geschichte ist der beste Lehrer mit den unaufmerksamsten Schülern (Indira Ghandi)