Abschnitt 4 - Kapitel 40 - 52

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  • Hier können wir zu den Kapiteln 40 - 52 (bis Seite 383) diskutieren.

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen

  • Beitrag von engi ()

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  • Puh, hier ist ja mal wieder so einiges passiert. Es kommt, wie es kommen musste, der Streik, der sich anfangs ganz friedlich anließ und sogar von Menschen wie dem Vater von Auguste durch unterstützt wurde, gerät aus dem Ruder. Paul, der helfen und die Massen beruhigen will, gerät in die Schusslinie – im wahrsten Sinne des Wortes. Er landet auf Marthas OP Tisch, die nun sehr um sein Leben bangt …


    Doch was hat der Streik bewirkt? Letztendlich stehen die Dinge für die Arbeiter schlechter als zuvor und einige werden sogar strafrechtlich verfolgt! Es war wahrlich nicht einfach damals für die Familien, die ohne feste Anstellung täglich aufs Neue die Suche nach Arbeit antreten mussten. Genau dafür möchte Paul eintreten, für Festanstellungen der Hafenarbeiter.


    Sehr gut gefallen haben mir übrigens die Ausführungen des Wachtmeisters, was für ein besonnener und vernünftiger Mann.


    Paul geht es von Tag zu Tag besser, er hat nochmal Glück gehabt. Doch der Beziehung zu Martha, die sich da so ganz langsam anzubahnen scheint, sind nicht alle wohlgesonnen. Auguste lässt es sich nicht nehmen, die Beiden zu bespitzeln und erreicht schließlich sogar Marthas Kündigung! Dass sie so weit gehen würde, hätte ich nun doch nicht gedacht … aber jede Regenwolke hat auch einen silbernen Rand … Martha und Paul schließen nämlich den Bund fürs Leben …


    Melanie, du verstehst es wirklich wunderbar, die Eindringlichkeit der politischen Situation lebensnah darzustellen und nebenher ein kleines Pflänzchen der Liebe sprießen zu lassen, ohne je kitschig zu wirken, gefällt mir sehr gut!


    Mal wieder schmunzeln musste ich als Milli Martha ein Aufklärungsgespräch hält. Ich sah die Arme direkt vor mir, wie sie abwechselnd rot und blass wurde. So selbstbewusst sie sich an einem Rednerpult geben mag, das ist doch noch Neuland für sie ?


    Apropos Milli … mensch, die Arme … das hat sie nicht verdient, vom eigenen Vater zusammengeschlagen zu werden. Sie hatte doch so große Pläne und nun ist das harterarbeite Geld wieder futsch …


    Beeindruckt war ich übrigens von Susanne, du hattest recht, liebe Melanie, dass ich sie im Auge behalten sollte ...

  • Sehr gut gefallen haben mir übrigens die Ausführungen des Wachtmeisters, was für ein besonnener und vernünftiger Mann.

    Den habe ich im Grunde das zusammenfassen lassen, was die Quintessenz des Streiks war. Der Streik war ja zunächst eine Niederlage - aber er hat letztlich etwas bewirkt, das erst auf den zweiten Blick sichtbar wurde. Und das wollte ich sowohl den Lesern als auch Paul klar machen.


    Melanie, du verstehst es wirklich wunderbar, die Eindringlichkeit der politischen Situation lebensnah darzustellen und nebenher ein kleines Pflänzchen der Liebe sprießen zu lassen, ohne je kitschig zu wirken, gefällt mir sehr gut!

    Vielen Dank! Bei mir sind die Liebesgeschichten ja ohnehin immer so, dass sie auf partnerschaftlichen Beziehungen, die von gegenseitigem Respekt geprägt sind, beruhen. Deshalb sind die Beziehungen meiner Helden dann auch beständig in schwierigen Zeiten.

    Mal wieder schmunzeln musste ich als Milli Martha ein Aufklärungsgespräch hält. Ich sah die Arme direkt vor mir, wie sie abwechselnd rot und blass wurde. So selbstbewusst sie sich an einem Rednerpult geben mag, das ist doch noch Neuland für sie ?

    Ja, genau. Aber daraus lernt sie dann auch was für später - das kommt im nächsten Abschnitt. Und damit meine ich keineswegs ihr eigenes Sexleben.



    Apropos Milli … mensch, die Arme … das hat sie nicht verdient, vom eigenen Vater zusammengeschlagen zu werden. Sie hatte doch so große Pläne und nun ist das harterarbeite Geld wieder futsch …


    Beeindruckt war ich übrigens von Susanne, du hattest recht, liebe Melanie, dass ich sie im Auge behalten sollte

    Ja, für Milli ist es in diesem Abschnitt ganz schlimm - jetzt ist sie ganz am Boden. Aber wenn es nicht weiter abwärts gehen kann, gibt es noch eine andere Richtung. Und Milli ist ja mein heimlicher Liebling.


    Susanne und Carola sind beide Marthas Freundinnen, aber sie sind nicht so sicher einschätzbar wie Milli. Auf Milli konnte Martha sich immer verlassen. Auf Susanne und Carola nur bedingt und nicht mit vorhersagbarer Sicherheit. Ich wollte deutlich machen, dass Carola ein Kind aus behütetem Haus ist, die zwar mit dem Herzen und dem Mund viel bei der Sache ist, aber niemals in ihrem Leben wirklich ein Opfer bringen musste. Und als das verlangt wird, schreckt sie zurück. Da erkennt sie, dass es gar nicht so leicht ist, wie sie immer propagierte. Susanne hingegen glaubt (sie ist ja gläubig), dass man für seine Meinung einstehen muss - koste es was es wolle. Natürlich hat sie auch einen Plan B, aber sie weiß nicht, ob er aufgeht und eigentlich hatte sie wirklich gehofft, dass sich auch Carola erheben würde und dann am Schluss alle - so wie in Kubriks Spartakus in der bewegenden Szene am Ende, wo jeder sagt "Ich bin Spartakus". Aber das ist eine Utopie. Menschen sind nicht so - nicht mal gute Freunde würden ohne wenn und aber ihre Existenz riskieren. Jedenfalls nicht alle. Und Carola hat über sich gelernt, dass sie in diesem Moment feige war. Dafür schämt sie sich, aber sie kann es nie mehr ändern. Vielleicht hätte sie den Ausschlag geben können, dass sich alle erhoben hätten. Aber sie blieb sitzen und gab dadurch den Ausschlag, dass alle außer Susanne sitzen blieben - denn warum soll man sich für jemanden erheben, für den nicht mal die scheinbar beste Freundin aufsteht?


    Irgendwann wird aber die Zeit kommen, viele, viele Jahre später, da kann Carola dann doch noch mal über sich hinauswachsen. Aber nicht mehr in diesem Buch.

  • Ich dachte zunächst, dass die Oberschwester die Versammlung einberufen hat, um mit allen Schwestern darüber abzustimmen, ob Martha wirklich gehen muss. Stattdessen wollte die Oberschwester Martha öffentlich demütigen. Susanne steht ihr bei, hat aber natürlich auch ihr eigenes Interesse vor Augen (Studium der Medizin in der Schweiz mit der Erlaubnis ihres Vaters).

  • Die ganze Situation rund um diesen Streik ist wirklich lebensnah beschrieben: dass es erst schick war, den Streik zu unterstützen, dass diese Unterstüzung dann aber immer mehr zu bröckeln begann. Dass die Streikenden eigentlich "ausgehungert" wurden, ist schrecklich. Die Unternehmer wollten um jeden Preis siegen. Und es war klar, dass die Streikkassen nicht ewig gefüllt sein werden.

    Und die Arbeiter sind nach dem Streik noch schlechter dran, es war wirklich demütigend für sie - aber die Bewegung hat begonnen und konnte nicht mehr gestoppt werden. Auch wenn es erst einmal zu Unruhen und Schießereien kommt.


    Der Polizist Klüvert erklärt alles wirklich verständlich und zeigt diplomatisches Gespür. Diese Passage hat mir wirklich gut gefallen - auch weil sie einer demütigenden Niederlage ein klein wenig Hoffnung geben konnte!


    Ich bin begeistert, wenn solche geschichtlichen Informationen in einem Roman verpackt sind!


    Martha und Paul kommen sich im Zuge seines Krankenhausaufenthaltes auch näher - natürlich! Milli steht ihr mit sehr praktischen Tipps zur Seite. Mir war nicht klar, dass es damals schon Portiokappen gab oder dass Goldshclägerhaut als Kondom Verwendung fand. Man lernt nie aus!


    Auguste spioniert Martha nach - das war leider zu erwarten. Denn die Art und Weise, wie Martha sich ihrer entledigt hat, war auch nicht gerade fein und fair (aber verständlich und wirklich nachvollziehbar!).

    Die Art wie dann die OSR darauf reagiert, ist radikal: es imponiert mir, dass Martha nicht den einfachen Weg geht und ihre Kündigung einreicht. Sie ist der Meinung, dass sie kein Unrecht getan hat und sie bleibt bei dieser Meinung. Auch bei dieser seltsamen öffentlichen Verurteilung Marthas! Was für eine düstere Szenerie!

    Suzanne hat mich mit ihrem Eintreten für Martha überrascht. Aber es ist ja keineswegs christliche Nächstenliebe, die sie dazu gebracht hat, sondern der Wunsch, in der Schweiz Medizin zu studieren. Also keineswegs selbstlos, wie sie es dann Carola vorwirft. Ich verstehe auch, dass Carola ihre Arbeit nicht so einfach aufs Spiel gesetzt hat. Es spricht für Martha, dass sie das auch so erkennt.


    Dass Paul sie heiraten wird, war klar. Und Milli wird Trauzeugin - passend, weil sie wirklich die treueste Freundin ist. Ich hoffe allerdings, dass ihr Vater noch eine gerechte und keinesfalls harmlose Strafe bekommt für seine Untaten!
    Interessant finde ich den weiteren Weg Marthas: die Beratungsstellen, die gegründet werden sollen um eine tatkräftige Unterstützung für Frauen zu sein.


    Alles in allem war es wieder ein turbulenter Abschnitt, der viele Informationen - egal ob Streik oder Verhütungsmethoden - geliefert hat, zum Nachdenken anregen konnte und gleichzeitig sehr unterhaltsam war!

    :)

    Vernunft, Vernunft...

  • Martha und Paul kommen sich im Zuge seines Krankenhausaufenthaltes auch näher - natürlich! Milli steht ihr mit sehr praktischen Tipps zur Seite. Mir war nicht klar, dass es damals schon Portiokappen gab oder dass Goldshclägerhaut als Kondom Verwendung fand. Man lernt nie aus!


    Das fragte meine Lektorin auch - ich habe ihr dann die Quellenangaben geschickt - die Portiokappe war tatsächlich schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Gebrauch und bis in die 1920er Jahre eine sehr beliebte Form der Verhütung, weil sie den Frauen fast so viel Freiheit wie die Pille ließ - aber sie war natürlich teuer und umständlich. Man hat die Kappen damals nur einmal im Monat entfernt, wenn die Monatsblutung kam - das konnte dann zu Sekretstaus führen. In den 1920er Jahren kamen die ersten Kondome aus Gummi auf den Markt, die dann wesentlich angenehmer als die Goldschlägerhaut zu verwenden waren.


    Interessant finde ich den weiteren Weg Marthas: die Beratungsstellen, die gegründet werden sollen um eine tatkräftige Unterstützung für Frauen zu sein.

    Die von Lida Heymann gegründete Beratungsstelle ist historisch belegt. Das war eines der großen Verdienste von Lida Heymann.


    Der Polizist Klüvert erklärt alles wirklich verständlich und zeigt diplomatisches Gespür. Diese Passage hat mir wirklich gut gefallen - auch weil sie einer demütigenden Niederlage ein klein wenig Hoffnung geben konnte!

    Durch Klüvert lasse ich für Paul und die Leser zusammenfassen, was der Streik letztlich doch bewirkte. Deshalb war der Streik trotz der Niederlage auf lange Sicht ein Erfolg. Es verbesserte sich sehr viel im Nachgang. Aber da es eben keine Geschichte mit einem strahlenden Sieg ist, geriet sie in Vergessenheit. Doch das wiederum hat dieser Streik nicht verdient. Er war wichtig und er war nicht vergebens - hier zeigt sich, dass manche Dinge auch etwas Gutes bewirken können, wenn sie mit einer Niederlage beginnen. Man darf nur nicht aufgeben.


    Deshalb war mir die Geschichte dieses größten Streiks der deutschen Geschichte so wichtig. Weil man nicht immer nur die Geschichte der großen Siege erzählen muss, sondern vor allem auch das, was aus Niederlagen erwachsen kann.

  • Leider nimmt der Streik keine gute Entwicklung. Die Italiener die als Streikbrecher gelten sind nun vor Ort und alles scheint so sinnlos. Das ist das Problem, es finden sich immer irgendwo Arbeiter, die den Betrieb am laufen halten.


    Lida Heymann ist ( war ) eine interessante Frau. Hab bei Wikipedia noch ein wenig über sie gelesen. Ich finde sie und Martha passen gut zusammen.

    Die Polizei schreitet ein, wo ich mir vorstellen kann, dass einige der Polizisten mit den Streikenden sympathisierten.

    Paul hat sich das alles anders vorgestellt. Als die älteren Männer vorgeschlagen hatten, noch mit dem Streik zu warten, war ich ganz bei ihnen. Gerade im Winter zu streiken war kontraproduktiv. Und nun ist das Leid, trotz der Suppenküchen und der Unterstützung der Bevölkerung noch größer. Zumal es ein harter Winter ist.

    Dieser Satz....Wenn es um das eigene Überleben ging, war die Solidarität das Erste, was verloren ging, das musste Paul Studt schmerzhaft feststellen......trifft es zu dieser Zeit haargenau. Auch Paul hat nun seine gute Stellung verloren. Das war glaube ich nur eine Frage der Zeit.

    Ich wusste ja wie das mit dem Streik enden wird. Aber das die Arbeiter, die wieder eingestellt wurden, noch geringer entlohnt wurden ist unfassbar.

    Na, da bahnt sich wohl etwas zwischen Paul und Martha an....ja, so habe ich mir das gewünscht^^


    Was auf den Scharmarkt geschehen ist, hat mich erschreckt. Diese Unruhen bringen doch nichts, wenn der wütende Mob wild um sich prügelt. Paul konnte nicht an sich halten und wollte noch schlichten. Doch gegen so eine aufgebrachte Meute kann kein einzelner nichts ausrichten. Im Gegenteil, er wird schwer verletzt.

    Die Beschreibungen von den OP's waren sehr bildlich. Und ich bewundere wieder einmal mehr Martha. Sie verliert nicht die Fassung und steht die OP von Paul souverän durch. Was Susanne im OP erleben musste war ja traumatisierend, du meine Güte.


    Das Auguste Martha zurecht weist, als diese nach Paul schauen will, bereitete mir Bauchschmerzen. Ich traue Auguste noch nie.


    Wow, so viele Arbeiter wuden angeklagt, das ist heftig, denn schließlich haben sie für ihre Rechte gekämpft. Der Wachtmeister, der Paul besucht hat, war ja genial. Eigentlich hat er Paul die Augen geöffnet und ihm andere Perspektiven aufgezeigt. Sicher, Paul hat sich nichts zu Schulden kommen lassen, aber ich glaube es lag an der Sympathie des Wachtmeisters für Paul, dass dieser nicht angeklagt wurde.


    Pyrrhussieg... interessante Geschichte die da mit eingeflossen ist.


    Nach Pauls Genesung bekam er eine Stelle bei Wolkau so fügt sich sein Leben wieder zum besserem. Das mit den Gewerkschaften, Arbeitern und dem Senat ( Sozialreform) ist wenigstens schon ein Schritt in die richtige Richtung. Dann hat der Streik doch noch etwas gebracht.


    Martha und Paul sind sich näher gekommen, doch nicht ohne Folgen. Ich verstehe das alles nicht mit diesen Erika Schwestern. Sie sind doch keine Nonnen, Statuten hin oder her. Da Martha immer noch keinen ihrer Kolleginnen richtig vertraut, kann sich sich nur mit Milli über ihre Gefühle und Bedenken austauschen.

    Milli denkt immer praktisch und so gab sie Martha gleich Tipps für die Verhütung. Obwohl Martha Krankenschwester ist, sind ihr diese Gespräche immer noch unangenehm. Aber ganz unrecht hat Milli nicht, Vorsorge ist besser als Nachsorge.

    Schön das Marthas Vater sich gut mit Paul versteht. Aber eigentlich habe ich auch nichts anderes erwartet.


    Ach manno, liebe Melanie du ersparst Milli aber auch gar Nichts. Dieses miese Schwein von Stiefvater. Dem muss Mal ordentlich auf's Maul gehauen werden.


    Und da ist der Verrat von Auguste, so eine hinterhältige Zicke. Warum nur ist sie so mies und voller Neid und Hass. Man könnte fasst denken sie macht das um von sich abzulenken. Hat sie doch ein Geheimnis? Sie ruiniert Marthas Leben mit voller Absicht. Ich verstehe aber nicht die Oberschwester, dass sie so hart agiert. Natürlich ist es eine Zwickmühle und ehrlich? Ich hätte auch nicht gekündigt, da sie nichts falsches getan hat. Carola ihr Vater macht ihr klar, dass sie rechtlich gesehen keine Chance hat. Wäre Martha ein Mann gewesen, hättte es anders ausgesehen. Das schreit Himmelhoch nach Ungerechtigkeit.

    Doktor Liebknecht sein Ratschlag ist da sehr pragmatisch, wo er nicht ganz Unrecht hat. Dann wäre sie frei, aber ihr Traum eine Krankenschwester zu sein platzt wie eine Seifenblase.

    Doch bevor sie geht, stellt sie ihre Situation vor versammelter Mannschaft klar. Susanne steht zu ihr und lässt sich auch kündigen. Sicher, sie hat den Traum in die Schweiz zu gehen um dort studieren zu können. Trotzdem fand ich ihre Entscheidung gut. Bei dem Streit zwischen Carola und Susanne bin ich hin und her gerissen. Ein wenig kann ich Carola verstehen, hätte mir aber trotzdem gewünscht sie hätte zu Martha gestanden.


    Nun hat sie endlich alles Paul erzählt und er reagiert so wie ich es mir gewünscht habe. Ja, ja....willst du mich heiraten:love: und er hat auch gleich noch einen Vorschlag, wie sie als Krankenschwester noch etwas Gutes tun kann. Und Lida Heymann hat dazu gleich eine Idee. Es läuft doch noch alles gut.

    Das die Hochzeit so schön wurde hat mich gefreut, für alle, auch für Marthas Vater. Er hat wieder festen Halt im Leben, hat seine Tochter und Sohn damit glücklich gemacht. Und nun ist seine geliebte Tochter glücklich verheiratet. Der große Wehrmutstropfen ist natürlich, dass Marthas Mutter und Schwester diesen glücklichen Moment nicht mehr erlebt haben.


    Wieder ein spannender und emotionaler Abschnitt.


    Auch Heinrich sein Schiff, die Adebar, hat die Route geändert und so verbringen sie das erste Weihnachtsfest ohne ihn.

    Gab es dieses Schiff mit dem Namen eigentlich wirklich, oder ist es fiktiv?

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Deshalb war mir die Geschichte dieses größten Streiks der deutschen Geschichte so wichtig. Weil man nicht immer nur die Geschichte der großen Siege erzählen muss, sondern vor allem auch das, was aus Niederlagen erwachsen kann.

    Das ist Dir wirklich gut gelungen! Klüvert hat Paul (und gleichzeitig auch dem Leser) die ganze Situation differenzierter sehen lassen, erklärt, dass diese Niederlage trotzdem ein Beginn ist und dass die Hoffnung noch nicht begraben wurde! Das war ein wunderschöner Abschnitt!

    Vernunft, Vernunft...

  • Das der Streikausgang so dramatisch für die Arbeiter war ist mehr wie hart. Das ist schon mehr wie Sklaverei, finde ich jedenfalls und das in dem Jahrhundert.


    Ich glaube für Auguste hätte ich mir etwas ganz spezielles einfallen lassen. Aber so ist Martha nicht, oder nicht mehr. Denn sie eine bittere Returkutsche bekommen.


    Das hast du schön geschrieben, Melanie versteht eben ihr Handwerk:)


    Ja, die Aufklärungsstunde von Milli für Martha hat mich auch schmunzeln lassen. Als wenn zwei Welten aufeinander prallen:D

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Deshalb war mir die Geschichte dieses größten Streiks der deutschen Geschichte so wichtig. Weil man nicht immer nur die Geschichte der großen Siege erzählen muss, sondern vor allem auch das, was aus Niederlagen erwachsen kann.

    Das ist Dir wirklich gut gelungen! Klüvert hat Paul (und gleichzeitig auch dem Leser) die ganze Situation differenzierter sehen lassen, erklärt, dass diese Niederlage trotzdem ein Beginn ist und dass die Hoffnung noch nicht begraben wurde! Das war ein wunderschöner Abschnitt!

    Ja, Klüvert zeigt Paul auf wie die Zukunft werden könnte wenn man mit Geduld und Weitsichtig agiert. Mir kam es fast so vor als wolle der Wachtmeister das Paul nicht aufgibt und weiter macht.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Was auf den Scharmarkt geschehen ist, hat mich erschreckt. Diese Unruhen bringen doch nichts, wenn der wütende Mob wild um sich prügelt. Paul konnte nicht an sich halten und wollte noch schlichten. Doch gegen so eine aufgebrachte Meute kann kein einzelner nichts ausrichten. Im Gegenteil, er wird schwer verletzt.

    Die Beschreibungen von den OP's waren sehr bildlich. Und ich bewundere wieder einmal mehr Martha. Sie verliert nicht die Fassung und steht die OP von Paul souverän durch. Was Susanne im OP erleben musste war ja traumatisierend, du meine Güte.

    Die Schießereien mit Toten und Verletzten sind tatsächlich so gewesen. Aber da du ja vorher schon etwas über den Streik gelesen hast, weißt du das ja. Warst du eigentlich sehr enttäuscht, als du schon vorher gelesen hast, dass die Arbeiter verlieren?

    Ach manno, liebe Melanie du ersparst Milli aber auch gar Nichts. Dieses miese Schwein von Stiefvater. Dem muss Mal ordentlich auf's Maul gehauen werden.

    Ja, muss mal. Du bist nicht die einzige, die so denkt.

    Ich verstehe aber nicht die Oberschwester, dass sie so hart agiert.

    Die Oberschwester ist von Martha enttäuscht. Nicht so sehr wegen Paul. Nein, was sie Martha wirklich richtig übel genommen hat, ist die Lüge, die Martha damals unter dem Deckmäntelchen der Freundschaft über Auguste verbreitete, um die loszuwerden. Dadurch hat Martha jede Glaubwürdigkeit bei der Oberschwester verloren - das Kind aus dem Gängeviertel, dem sie eine Chance gab und die belügt sie so schamlos zum Schaden einer Mitschwester. Auguste hat das natürlich vollständig für sich genutzt. Und deshalb wurde Martha nicht mehr angehört und es musste ein Exempel statuiert werden. Hätte Martha die Oberschwester damals nicht belogen und somit massiv gekränkt, hätte womöglich Auguste wegen der Spitzeleien gehen müssen. Die Oberschwester hat Martha ja früher schon mal in Schutz genommen, z.B. als Martha die Dokumentationen einführte und Auguste sie deshalb anschwärzen wollte. Und dann erfährt die Oberschwester von Auguste, dass Martha, auf die sie so große Stücke gehalten hat, sie nicht nur schamlos belogen hat, sondern auch noch weiterhin mit ihrem Gossenpack verkehrt und sich mit Männern rumtreibt - verdammtes Gossenkind! Lügt und hurt rum!

    Gab es dieses Schiff mit dem Namen eigentlich wirklich, oder ist es fiktiv?

    Das wird es sicherlich, die hießen oft so, aber dieses spezielle Schiff ist fiktiv.

  • Ich verstehe aber nicht die Oberschwester, dass sie so hart agiert. Natürlich ist es eine Zwickmühle und ehrlich? Ich hätte auch nicht gekündigt, da sie nichts falsches getan hat. Carola ihr Vater macht ihr klar, dass sie rechtlich gesehen keine Chance hat. Wäre Martha ein Mann gewesen, hättte es anders ausgesehen. Das schreit Himmelhoch nach Ungerechtigkeit.

    Keine Frage - ich finde diese "Gesetze" auch übertrieben und einfach falsch. Aber sie waren Realität und Martha wußte das ganz genau. Es war ihr klar, als sie den Beruf ergriffen hat. Ich glaube auch nicht, dass es etwas mit Männer- oder Frauenrechten zu tun hat.

    Was mich in der ganzen Sache mehr entsetzt ist meine Vermutung, dass diese Gesetze von Frauen gemacht worden sind. Dass also Frauen sich selbst bzw ihren eigenen Leben derartige Beschränkungen auferlegt haben. Im Sinne der Nächstenliebe?

    Dr. Liebknecht hat ja deutlich gesagt, dass auch die Ärzte keinerlei Mitsprache haben, wenn es um Angelegenheiten der Schwesternschaft geht. Das war Sache der OSR. Und Sr Hedwig war sicher nicht die einzige, die so strenge Regeln aufgestellt hat.X(

    Vernunft, Vernunft...

  • Das ist Dir wirklich gut gelungen! Klüvert hat Paul (und gleichzeitig auch dem Leser) die ganze Situation differenzierter sehen lassen, erklärt, dass diese Niederlage trotzdem ein Beginn ist und dass die Hoffnung noch nicht begraben wurde! Das war ein wunderschöner Abschnitt!

    Ja, Klüvert zeigt Paul auf wie die Zukunft werden könnte wenn man mit Geduld und Weitsichtig agiert. Mir kam es fast so vor als wolle der Wachtmeister das Paul nicht aufgibt und weiter macht.

    Genau - er wollte nicht, dass Paul sich und die Sache aufgibt. Man hat erst verloren, wenn man aufgibt. Man muss aus allem immer das Beste machen und sich nicht in Gejammere verlieren. Da haben Martha und Paul schon mal das produktive Verlieren gelernt. Kommt ihnen dann in den nächsten beiden Weltkriegen zu Gute ;)

  • Ich verstehe aber nicht die Oberschwester, dass sie so hart agiert. Natürlich ist es eine Zwickmühle und ehrlich? Ich hätte auch nicht gekündigt, da sie nichts falsches getan hat. Carola ihr Vater macht ihr klar, dass sie rechtlich gesehen keine Chance hat. Wäre Martha ein Mann gewesen, hättte es anders ausgesehen. Das schreit Himmelhoch nach Ungerechtigkeit.

    Keine Frage - ich finde diese "Gesetze" auch übertrieben und einfach falsch. Aber sie waren Realität und Martha wußte das ganz genau. Es war ihr klar, als sie den Beruf ergriffen hat. Ich glaube auch nicht, dass es etwas mit Männer- oder Frauenrechten zu tun hat.

    Was mich in der ganzen Sache mehr entsetzt ist meine Vermutung, dass diese Gesetze von Frauen gemacht worden sind. Dass also Frauen sich selbst bzw ihren eigenen Leben derartige Beschränkungen auferlegt haben. Im Sinne der Nächstenliebe?

    Dr. Liebknecht hat ja deutlich gesagt, dass auch die Ärzte keinerlei Mitsprache haben, wenn es um Angelegenheiten der Schwesternschaft geht. Das war Sache der OSR. Und Sr Hedwig war sicher nicht die einzige, die so strenge Regeln aufgestellt hat.X(

    Genau, diese Gesetze wurden von Frauen gemacht. Warum auch immer. Vielleicht, weil sie nicht wollten, dass die Schwestern dann ständig mit den Ärzten rummachen ...

  • Ich verstehe aber nicht die Oberschwester, dass sie so hart agiert. Natürlich ist es eine Zwickmühle und ehrlich? Ich hätte auch nicht gekündigt, da sie nichts falsches getan hat. Carola ihr Vater macht ihr klar, dass sie rechtlich gesehen keine Chance hat. Wäre Martha ein Mann gewesen, hättte es anders ausgesehen. Das schreit Himmelhoch nach Ungerechtigkeit.

    Keine Frage - ich finde diese "Gesetze" auch übertrieben und einfach falsch. Aber sie waren Realität und Martha wußte das ganz genau. Es war ihr klar, als sie den Beruf ergriffen hat. Ich glaube auch nicht, dass es etwas mit Männer- oder Frauenrechten zu tun hat.

    Was mich in der ganzen Sache mehr entsetzt ist meine Vermutung, dass diese Gesetze von Frauen gemacht worden sind. Dass also Frauen sich selbst bzw ihren eigenen Leben derartige Beschränkungen auferlegt haben. Im Sinne der Nächstenliebe?

    Dr. Liebknecht hat ja deutlich gesagt, dass auch die Ärzte keinerlei Mitsprache haben, wenn es um Angelegenheiten der Schwesternschaft geht. Das war Sache der OSR. Und Sr Hedwig war sicher nicht die einzige, die so strenge Regeln aufgestellt hat.X(

    Wenn es von den Grünen gemacht wurde, dann haben sie sich ja selbst beschnitten. Dann hätten sie auch gleich Nonne werden können:)

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Die Schießereien mit Toten und Verletzten sind tatsächlich so gewesen. Aber da du ja vorher schon etwas über den Streik gelesen hast, weißt du das ja. Warst du eigentlich sehr enttäuscht, als du schon vorher gelesen hast, dass die Arbeiter verlieren?

    Ich habe vorher nichts darüber gelesen, aber leider war eigentlich sowieso klar, dass es keinen wirklichen Sieg diesbezüglich für die Hafenarbeiter geben kann. Enttäuscht war ich nicht, aber traurig - weil ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte. Manchmal wünsche ich mir halt Utopien;)

    Vernunft, Vernunft...

  • Wenn es von den Grünen gemacht wurde, dann haben sie sich ja selbst beschnitten. Dann hätten sie auch gleich Nonne werden können

    Von den Grünen? Haben dir ihre Parteistatuten geändert ;) ?

    Nun, der Unterschied zur Nonne ist ja der, dass die in erster Linie beten müssen. Aber auch die Erika-Schwester waren auf Seelsorge aus. Ich hätte da noch viel mehr christliche Hintergründe reinbringen können, aber ich habe Martha lieber zu den Sozialdemokraten geschickt ;)