Heidrun Hurst - Die Kräutersammlerin

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    Der Schwarzwald und seine Geheimnisse


    Johanna ist eine junge Heilerin, die im Kinzigtal des Schwarzwaldes zu Hause ist. Es ist die Mitte des 14. Jahrhunderts und für eine junge Frau allein kein einfaches Leben. Die Menschen vertrauen auf die Kraft der Kräuter von Johanna. Doch dann entdeckt sie auf der Suche nach Heilpflanzen ein totes Mädchen. Auf den ersten Blick scheint sie ein Opfer der Wölfe geworden zu sein, aber Johanna entdeckt so einiges, was nicht zusammen passt. Sie beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. In Lukas, einem Flößer, der nicht nur an ihren Heilpflanzen Interesse zeigt, hat sie schnell einen Verbündeten gefunden. Leider muss sie feststellen, so einfach ist die Sache nicht zu klären. Verdächtige sind schnell gefunden, aber die Zusammenhänge bleiben im Nebel verborgen. Doch Johanna gibt nicht auf......


    Die Rahmenhandlung erzählt von einer jungen Frau, die am Waldesrand leben muss. Johanna ist allein und verdient sich ihren Lebensunterhalt als Heilerin und Kräutersammlerin. Sie hat ihr Auskommen. Lukas, der männliche Protagonist dieser Geschichte, ist Flößer. Er hat zwar harte und schwere Arbeit zu leisten, ist aber noch jung und schwärmt sehr für Johanna, dieser wiederum steht der Sinn so gar nicht nach einer Männerbekanntschaft. Johanna wird zwar als selbstständige Person beschrieben, selbstständig und eigenwillig, aber auch ein wenig naiv. Sie ist noch jung und kann nicht recht überblicken, was es heißt als Frau allein zu leben. Trotz aller Schwierigkeiten des Lebens stellt sie sich ihrem Schicksal und nimmt die Herausforderung an. Diese beiden Leben stehen stellvertretend für die Schicksale der Menschen im Schwarzwald des 14. Jahrhunderts. Bis zu dem Tag, als die junge Frau dann den Leichnam findet, ist alles in schönster Ordnung. Ab jetzt beginnt aus der Erzählung ein Krimi zu werden.


    Mir hat die Mischung, aus historischem Roman und Krimi, gut gefallen.

    Die Spannung baut sich nach und nach auf. Der Fall des toten Mädchens ist höchst nebulös. Die Suche nach dem oder die Täter und ob es überhaupt einen gibt, ist nicht ganz einfach. Für geübte Krimileser sind die Spuren sicher leicht zu entschlüsseln, aber ich hatte meine Freude damit, mit Johanna durch den Wald zu streifen und zu suchen. Heidrun Hurst hat das Leben dieser Zeit wunderbar beschrieben. Man kann sich die Menschen lebhaft vorstellen.


    Auch die Beziehung zwischen der Heilerin und Lukas war angenehm zu lesen. Überhaupt sind die Charaktere gut skizziert. Sie haben Ecken und Kanten und dürfen auch ihre Fehler machen. Aber nicht nur Johanna und Lukas stehen im Vordergrund, es gibt auch noch so einige Protagonisten mehr, die für eine bunte Mischung sorgen. Sie sind vermutlich auch dafür verantwortlich, dass man nicht zu schnell hinter die mysteriösen Vorfälle kommt.


    Die Tat als solche wird zwar aufgeklärt und die Geschichte ist beendet, aber das Leben dieser beiden Protagonisten hat sicher noch mehr zu bieten und so könnte ich mir gut vorstellen noch einmal in den Schwarzwald zurückzukehren und zu lesen, wie es mit Lukas und Johanna weitergeht.


    5ratten

  • Wird auch ein wenig auf die Kräuter etc. eingegangen? Ich hatte mir mal 'Die Wanderapothekerin' von Ini Lorentz gekauft, weil ich gedacht hatte, dass dort Heilkräuter und so eine Rolle spielen, aber in dem Buch wurde keine einzige Pflanze benannt. Nicht eine. Es war immer nur von 'den Kräutern' die Rede, und die Wanderapothekerin hätte genausogut auch irgendeinen anderen Beruf haben können.

  • Deine Frage hat mich tatsächlich ins Grübeln gebracht. Also die Protagonistin arbeitet als Heilerin und als solche sammelt sie eben auch ihre Heilkräuter selber, aber es wird jetzt nicht ganz speziell auf die einzelnen Kräuter eingegangen. Ihre Arbeit ist eigentlich nur der Hintergrund, die eigentliche Geschichte dreht sich um die Tote im Wald und was dahinter steckt. Es gibt dabei auch Szenen, wo sie ihr Handwerk ausübt und diese werden gut beschrieben, ich höre allerdings auch schon die Diskusion: "Sowas haben die Frauen doch gar nicht gemacht" oder ähnliches, ich fand es aber passend. Mehr kann ich dazu nicht schreiben ohne zu spoilern.


    Falls du mehr über Kräuter lesen möchtes, könnte ich dir den Roman von Brigitte Riebe - Die schöne Philippine Welserin empfehlen. In dem Buch sind sogar die Kräuter abgebildet.