NobelpreisträgerInnen 2018 & 2019

Es gibt 69 Antworten in diesem Thema, welches 11.462 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mn1712.

  • Am Donnerstag, dem 10. Oktober um 13 Uhr ist es endlich mal wieder so weit: Der neue Literaturnobelpreisträger oder vielleicht auch die neue Liternaturnoblepreisträgerin wird bekanntgegeben. Oder vielleicht auch beides, denn es werden gleich zwei PreisträgerInnen gekürt, nachdem letztes Jahr die Preisvergabe wegen des/der Skandale in der Schwedischen Akademie ausgefallen war.


    Wenn es nach den Buchmachern ginge, könnte es gar zwei weibliche Preisträgerinnen geben. Hier führen nämlich

    Anne Carson, Margaret Atwood, Maryse Condé, Olga Tokarczuk und Ljudmila Ulitzkaja vor Ngũgĩ wa Thiong’o, Haruki Murakami und László Krasznahorkai.


    Von den oben genannten würde ich mich am meisten über Tokarczuk und Ngũgĩ freuen.

    Anne Carson kenne ich nicht. Sie schreibt Gedichte, und das ist ja so gar nicht meine Baustelle. Atwood ist meiner Meinung nach zwar gut, aber nicht spitzenmäßig, und das gilt auch für Condé, Ulitzkaja und Murakami. Von Krasznahorkai habe ich noch nichts gelesen; nur ein Buch von ihm subbt bei mir.


    Ansonsten würde ich noch die Ägypterin Nawal El Saadawi nennen wollen, und natürlich den Israeli David Grossman. (Amos Oz ist ja leider gestorben.)


    Jubeln würde ich auch über jeden mir völlig unbekannten Namen vorzugsweise aus Asien oder Afrika. Besser noch einer mit weiblichem Vornamen. Ich möchte neue AutorInnen entdecken.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich denke sie werden vor allem darauf achten das die/der Preisträger*in diesmal persönlich erscheint :elch:

    Ich bin auch gespannt, gerade weil es zwei Preise geben wird. Ich hoffe auch auf Autoren*innen außerhalb Europas und den USA/Kanada. Hier haben sich die bisherigen Jurys ja bisher nicht gerade mit Rum bekleckert und leider andre Länder ja weitgehend ignoriert. Ich finde sie könnte mal ein Zeichen setzten und beide Preise nicht nur an Autorinnen vergeben sondern auch an Länder denken, deren Literatur bisher ignoriert wurde.

  • Ich bin auch sehr gespannt!


    Mit Murakami werde ich persönlich ja nicht so richtig warm. Atwood würde ich's aus Sympathiegründen gönnen, ihr literarisches Werk kann ich aber nicht im Gesamten einschätzen, weil ich bisher nur "Hexensaat" (gut, aber nicht überragend) kenne.


    Ansonsten habe ich nur ein Buch von Ulitzkaja gelesen, was ich so mittelprächtig fand.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich mag Murakami sehr, aber ein Nobelpreis würde mich eher wundern. Ich bin nach wie vor dafür, mal über den Tellerrand zu schauen und Länder in den Blick zu nehmen, die bisher quasi ignoriert wurden. Morgen wissen wir ja dann mehr ;)

  • Wie ich es erwartet habe, hat die Jury eine eher konservative Entscheidung getroffen und sich für Europäische weiße Autoren entschieden... Ich finde es schade, das sie die Chance auf einen Neuanfang nicht genutzt haben und sich lieber auf ich sag mal eine sichere Sache gestützt haben.


    Olga Tokarczuk 2018 und Peter Handke 2019

  • Von Olga Tokarczuk habe ich schon was gelesen und es gefiel mir recht gut. Mit Peter Handke konnte ich nie was anfangen.

    Mir geht es hier wie Holden, irgendwie habe ich was anderes erwartet.

  • Oh neeee, nicht der Handke! :entsetzt:


    Über Tokarczuks Preis freue ich mich natürlich. Auch wenn ich nicht alle Bücher, die ich von ihr gelesen habe, großartige fand, waren da doch einige ganz fantastische Werke dabei. Zum Beispiel ihre auf Deutsch ganz neu erschienenen "Jakobsbücher", die ich schon vor einigen Jahren auf Schwedisch gelesen habe. Keine einfache Kost - ich habe drei Anläufe gebraucht -, aber super.


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    Aber der Handke - ne, ne, ne. Den habe ich schon vor Jahrzehnten gefressen. Und wie Holden schon sagte, gleich zwei weiße EuropäerInnen ist auch enttäuschend konservativ. Wenn es wenigstens zwei weiße Europäerinnen gewesen wären...

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Handke ist ein frauenfeindlicher rechtskonservativer Nationalist. Ein ganz ekelhafter Typ, der den Massenmörder Milošević verteidigte und Genozid leugnete, hat gerade den Literaturnobelpreis bekommen. Schlag ins Gesicht für alle Bosniaken, die überleben konnten.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich bin Österreicherin, aber ehrlich gesagt bin ich nicht der Meinung, dass Österreich überhaupt einen Literaturnobelpreisträger nötig hat, und erst recht nicht einen Autor, der in den letzten Jahren (Jahrzehnten?) stets mehr mediale Aufmerksamkeit durch seine problematischen Äußerungen generiert hat als durch sein literarisches Werk.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Ich bin Österreicherin, aber ehrlich gesagt bin ich nicht der Meinung, dass Österreich überhaupt einen Literaturnobelpreisträger nötig hat

    Wie meinst du das „nötig haben“?

    Liebe Grüße

    Danglard

  • Uff.

    Mit Handke verbinde ich echt Schreckliches während meines Studiums. Die "Publikumsbeschimpfung" und so..


    Und dann auch noch das was Suse da geschrieben hat...Ohje...


    Hier könnte man so tun als ob wer anders gewinnt... :) ;)

  • Danglard ich hätte mich gefreut, wenn der Literaturnobelpreis mal eine andere Richtung einschlägt und nicht wieder in den eh bekannten Tümpeln fischt. Österreich und die Schriftsteller, die hier leben oder arbeiten, gehören als Teil von West- und Nordeuropa und auch als Teil der deutschsprachigen Literatur zu den ohnehin Begünstigten bei der Vergabe des Preises und ich mag auch diese Beinote nicht, dass erstklassige Leistungen offenbar vorwiegend in den wohlhabensten Gebieten der Welt entstehen.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Ich kenne von beiden Autoren nichts, nur einen Titel von Peter Handke. Nachdem ich mich über ihn ein wenig informiert habe, will ich zumindest von ihm auch nichts mehr lesen. Ich stimme aber auch HoldenCaulfield zu, dass bei der Vergabe wieder einmal nicht sehr weit geschaut wurde:rolleyes:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • tári Danke für deine Erläuterung, konnte mir zuerst keinen rechten Reim machen... Ich bin ganz deiner Meinung. Irgendwo im Netz habe ich gestern noch eine Weltkarte gefunden, auf der jeweils die Anzahl der Nobelpreisträger ersichtlich war. Da wurde die "Übermacht" Europas so richtig deutlich.


    Kritty Danke für den Link, habe gleich ausprobiert, wer mein persönlicher Nobelpreisträger wäre - nicht zu fassen: Joanne K. Rowling. Merkwürdig, äußerst merkwürdig. :/

    Liebe Grüße

    Danglard

  • Kritty Danke für den Link, habe gleich ausprobiert, wer mein persönlicher Nobelpreisträger wäre - nicht zu fassen: Joanne K. Rowling. Merkwürdig, äußerst merkwürdig. :/


    Bei mir war es auch JK Rowling :D

  • Karl-Ove Knausgard wäre meiner :/

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane