02 - Kapitel 7 – Kapitel 16 (Seiten 72-146)

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 5.485 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nicole C..

  • psychischen Qualen und Ängste bei ihr sein, wenn sie diese nur durch massive körperliche Schmerzen aushalten kann ?

    Wenn es nur die Schmerzen wären, das kann man noch erzählen, wenn auch schwer, weil die Angst besteht, dass der Gegenüber es nicht versteht, aber die Demütigung, praktisch freiwillig vergewaltigen zu lassen, wie will man das einem Freund wie Jack erklären?

  • Oh, das klingt spannend. Wo habt ihr denn darüber diskutiert? Das würde ich gerne nachlesen. Und wie erfreulich, dass NUR Frauen abgesahnt haben. Die müssen ja noch einiges nachholen, wenn man in die Vorjahre guckt.

    Hast du den HUGO mal verfolgt? Das war nicht nur dieses Jahr so, sondern ist eine Tendenz seit einigen Jahren. HUGO. In Wiki stehen die Gewinner, da kann man es sehen.

    In Deutschland sieht es noch anders aus. Aber ich hoffe mal es kommt noch. Es gab dazu Diskussionen im SF Forum und hier bei der Miss Univers.

  • psychischen Qualen und Ängste bei ihr sein, wenn sie diese nur durch massive körperliche Schmerzen aushalten kann ?

    Wenn es nur die Schmerzen wären, das kann man noch erzählen, wenn auch schwer, weil die Angst besteht, dass der Gegenüber es nicht versteht, aber die Demütigung, praktisch freiwillig vergewaltigen zu lassen, wie will man das einem Freund wie Jack erklären?

    Das ist ein schlimmer Aspekt ihres Traumas, eine extreme Form der Selbstbestrafung. Sie fügt sich damit körperliche und seelische Schmerzen zu und erschwert mögliche Wege einer Heilung. Ich wünsche ihr so sehr, dass sie bei ihrer Suche nach Antworten auch für sich selber ein anderes Gefühl entwicklen kann. Der Schlüssel ihrer Heilung liegt in diesem schwierigen Gelände des Vorantastens nach Lila in all ihrer Widersprüchlichkeit. Auch wenn es wahrscheinlich keine endgültige Wahrheit geben kann in dieser komplizierten Frage, mag es für Ivy und ihre leidende Seele heilsam und tröstlich sein, dass sie es überhaupt versucht hat.

  • Hallo zusammen


    Ich empfinde das Buch als sehr intensiv, es ist so wunderschön, poetisch, zum hinein träumen.

    Und dann erfährt man von Ivys Selbstverletzungen und ich war wirklich erschrocken und schockiert

    Die Geschichte fesselt mich auf jeden Fall sehr

    Das ist verständlich. Der Vater scheint mir gar nicht so kühl, wie einige hier geschrieben haben

    In diesem Abschnitt empfinde ich ihn auch nicht mehr als so kühl, hier blitzt die Liebe zu seiner Tochter auf jeden Fall auf



    Auf S. 39 habe ich kurz erwähnt, dass Ivy nach dem Verschwinden ihrer Mutter in Behandlung war.

    Das Problem bei selbstzerstörerischem Verhalten von Teenagern und jungen Erwachsenen: man bekommt es nicht zwangsläufig mit, die sind sehr findig darin, das für sich zu behalten.

    Zumal ich denke, dass ihr Vater auch sehr "ich bezogen" ist und gar nicht viel über den eigenen Tellerrand geschaut hat

    Nicht dass er Ivy nicht liebt oder sich um sie gekümmert hat aber um die Psyche seiner Tochter zu kennen und zu erkennen, dass etwas gründlich schief läuft, dafür lebt er wohl zu sehr in seiner Welt


    Ivy trifft sich mit einer alten Freundin ihrer Mutter und befragt sie zu deren Verschwinden. Während ich Vivien so zuhörte, wie sie erzählte, konnte ich mir nicht klar darüber werden, wie ich sie einschätzen sollte. Sie klang verbittert, neidisch, missgünstig, freundlich - alles auf einmal. Ich fand sie irgendwie komisch, oder vielleicht war es auch nur die Art, wie sie geredet hat, ich weiß es immer noch nicht.

    Ich hatte beim Lesen genau die gleichen Eindrücke. Was ich aber auch OK fand, ich muss ja nicht jeden mögen. Und auch wenn sie mal eine Freundin von Lila war, so haben sich die Beiden so oder so auseinander gelebt und sind nicht mehr die Menschen, die sie während ihrer Freundschaft waren



    Ich schätze sie inzwischen so ein, dass sie Geheimnisse hatte.

    Ich gehe auch davon aus, dass Lila ein Geheimnis hat. Aber welches Geheimnis rechtfertigt es, Kind und Mann nicht nur zu verlassen, sondern gänzlich zu verschwinden.

    Ich hoffe eher, dass ihr etwas passiert ist, so schlimm es auch ist, e

    Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

  • Ich gehe auch davon aus, dass Lila ein Geheimnis hat. Aber welches Geheimnis rechtfertigt es, Kind und Mann nicht nur zu verlassen, sondern gänzlich zu verschwinden.

    Ich hoffe eher, dass ihr etwas passiert ist, so schlimm es auch ist, e

    Seltsam war doch, wie Vivien meinte, dass Lila wie ein Chamäleon alles ändern konnte und wohl auch wollte. Nach ihrem ersten Bucherfolg hat sie sich neu erfunden. Mit der Familie wollte sie keinen Kontakt haben - seltsam auch, dass der Ehemann auch nichts Genaueres wusste.

    Ich kann Lila gerade gar nicht einschätzen.

    Ich denke nicht, dass sie absichtlich verschwunden ist. Aber dass sie ein Geheimnis hatte, welches sie eingeholt hat. Entweder wurde sie zum Untertauchen gezwungen - auch um die Familie zu schützen - oder, was ich eher vermute, sie ist tot.

    :lesen:





  • ch kann Lila gerade gar nicht einschätzen.

    Ich denke nicht, dass sie absichtlich verschwunden ist. Aber dass sie ein Geheimnis hatte, welches sie eingeholt hat. Entweder wurde sie zum Untertauchen gezwungen - auch um die Familie zu schützen - oder, was ich eher vermute, sie ist tot.

    Vielleicht ist sie im Zeugenschutz ?

    Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

    Einmal editiert, zuletzt von Inge78 ()

  • Nach ihrem ersten Bucherfolg hat sie sich neu erfunden. Mit der Familie wollte sie keinen Kontakt haben - seltsam auch, dass der Ehemann auch nichts Genaueres wusste.

    Ich kann Lila gerade gar nicht einschätzen.

    Geht mir ganz genauso ! Warum sie wohl den Kontakt zu ihrer Familie abgebrochen hat ? Ich werde immer neugieriger....

    Mein Patronus ist eine Büchereule

  • Ihr Vater ist davon gar nicht so begeistert. Er gibt ihr zwar noch etwas Zeit, aber ihre Fragen gehen ihm immer mehr gegen den Strich. Man merkt aber auch bei ihm, dass er bisher die Sache noch nicht abgeschlossen hat. Anfangs hat man ihn ja wirklich sehr durchgedreht und immer war da der Verdacht, dass er etwas mit dem Verschwinden zu tun hat.

    Ich habe mich sehr gefreut, hier in der Runde zu lesen, wie ihr es Richard hoch anrechnet, dass er noch ein bisschen warten will, Ivy zuliebe.

    Was mir jetzt erst durch den Kopf geht: die Beiden befinden sich an unterschiedlichen Punkten des Trauerns und (vielleicht) Loslassens. Für Richard scheint dieser Prozess schon fast abgeschlossen, während er für Ivy gerade erst beginnt.

    Vielleicht erfüllt Richard ja das typische Klischee des erfolgreichen Mannes...jedenfalls seitdem er Erfolg hat. Jedefalls scheint sich Vivien irgendwann einmal eine ganze Menge Gedanken zu Richard und Lila gemacht zu haben....

    Das hat sie sicher. Ich glaube, das liegt nahe, die Frage "warum sie und ich nicht".

    Für mich ist Richard jemand, der sein Ding macht - vielleicht manchmal ein bisschen egoistisch, ein bisschen rücksichtslos, aber nicht ausschließlich. Er ist nur sehr darauf fokussiert und lässt vieles um sich herum einfach geschehen.


    Ich bin immer noch fürchterlich in ihn verschossen. Allein schon deshalb, weil ITler und Brillenträger. Hab ich selbst eine Schwäche für. 8o


    Während des Schreibens war mir immer mal ein bisschen bang, ob es für die Leserinnen später zu langsam vorwärts geht, diese Annäherung zwischen Ivy und Jack. Aber ein flotteres Tempo hätte für mich zu Ivy auf gar keinen Fall gepasst, daher freut's mich natürlich, dass ihr diese Szenen mögt.


    Ivys Vater ist ja erfolgreich mit "gehobener" Literatur. Mich stört vor allem, dass manche Genres so pauschal abgewertet werden. Und im Gegenzug die Literatur das non plus Utra ist und wenn man sie nicht liest - oder schreibt - dann zählt man als Leserin - oder Autorin - gar nicht. Da krieg ich immer "Hautausschlag" von diesen Verallgemeinerungen. Es gibt einige Genres, die ich nicht gerne lese. Aber deshalb haben sie genauso ihre Berechtigung und es gibt wie überall gute und schlechte Bücher.

    Ich kaue nach all den Jahren immer noch an dieser idiotischen deutschen Unterscheidung zwischen E- und U-Literatur herum und das werde ich sicher immer, da ist der amerikanische Buchmarkt so viel durchlässiger. und flexibler.


    Ich dachte mir auch, die meisten Männer hätten bei ihrem manchmal abweisenden Verhalten längst das Weite gesucht, komplizierte Frauen mögen die wenigsten, das ist zumindest meine Erfahrung.

    Das kenne ich auch. ;)

    Zum Glück ist Jack da anders gestrickt … Ich mag das sehr an ihm, wie er deutlich macht, dass Ivy ihm sehr gefällt, dass er sie mag, ohne daraus Ansprüche oder Bedingungen abzuleiten.

    Aber ich finde ihn ja eh so toll … :love:

    Mit Jack kann Ivy Orte besuchen, die Spuren und Zeichen der Vergangenheit bewahren, Museen, Naturkundearchive, skurrile Funde, die konserviert Zeugnis ablegen von ihrem vielschichtigen Leben. Es ist ein Arsenal der unfassbaren Formenvielfalt und der Spielarten von Natur und Evolution.Jack versteht Ivy`s Bedürfnis nach solchen Spuren intuitiv, daher tut er ihr gut. Jack berührt auch mit Ivy die dunkle Materie, die sie zu verschlingen droht, zunächst nur indirekt und auf einer Metaebene, aber er scheint auch diese Abgründe der Angst bei ihr zu ahnen.

    Schöne Gedanken, Emmy. :) Das war mir beim Schreiben überhaupt nicht bewusst, diese Konservierung der Vergangenheit und auch irgendwie eine Spurensuche im Kleinen …

    Einmal editiert, zuletzt von Nicole C. ()

  • psychischen Qualen und Ängste bei ihr sein, wenn sie diese nur durch massive körperliche Schmerzen aushalten kann ?

    Wenn es nur die Schmerzen wären, das kann man noch erzählen, wenn auch schwer, weil die Angst besteht, dass der Gegenüber es nicht versteht, aber die Demütigung, praktisch freiwillig vergewaltigen zu lassen, wie will man das einem Freund wie Jack erklären?


    Finde ich eine ganz wichtige Frage- auch gerade im Hinblick auf den nächsten Abschnitt. Das ist auch mit ein Grund, weshalb Personen wie Ivy keine Hilfe suchen: zum einen kommen sie gar nicht auf den Gedanken, dass sie Hilfe verdienen, zum anderen ist die Scham viel zu groß.


    Ich empfinde das Buch als sehr intensiv, es ist so wunderschön, poetisch, zum hinein träumen.

    Dankeschön <3

    Und dann erfährt man von Ivys Selbstverletzungen und ich war wirklich erschrocken und schockiert

    Das muss man auch sein. Für mich hat's das gebraucht, weil ich es glaubwürdig und realistisch fand. Gerade bei jemandem wie Ivy, die ja so ein bisschen elfenhaft wirkt - und dann tun sich dann nach und nach die Abgründe auf, die auch mit erklären, warum sie so scheu und verschlossen und manchmal schroff ist.


    Zumal ich denke, dass ihr Vater auch sehr "ich bezogen" ist und gar nicht viel über den eigenen Tellerrand geschaut hat

    Nicht dass er Ivy nicht liebt oder sich um sie gekümmert hat aber um die Psyche seiner Tochter zu kennen und zu erkennen, dass etwas gründlich schief läuft, dafür lebt er wohl zu sehr in seiner Welt

    Das ist sicher mit ein Grund. Der andere ist, dass Ivy definitiv alles getan hat, damit er's nicht merkt.


    @ all


    Ich verfolge interessiert eure Spekulationen zu Lila. Mögen wir da vielleicht gegen Ende des Romans noch mal ausdrücklich auf eure Gedanken dazu zurückkommen?

  • Der Vater scheint mir gar nicht so kühl, wie einige hier geschrieben haben.

    Ich empfinde ihn auch nicht als kühl, etwas introvertiert vielleicht.

    Warum hat sich eigentlich niemand um die Psyche Ivys gekümmert? Diese Selbstbestrafungen sind ja fürchterlich, damit trägt sie einen Packen mit sich rum, der schwer abzulegen sein wird.

    Sie hatte doch eine Behandlung. Aber Therapie muss man auch wollen. Ich denke, dass Ivy abgeblockt hat und niemanden in sich hineinschauen lassen wollte.

    Und dann weiß niemand was über ihre Vergangenheit? Das kommt mir schon komisch vor. Wenn die Vergangenheit des Mannes auseinandergenommen wurde, wieso nicht auch ihre?

    Als Lila verschwand, war Ivy ein Kind. Vielleicht ist sie befragt worden, ob ihr etwas aufgefallen ist. Aber warum sollte man in ihrer Vergangenheit graben? Alles was sie sich dann angetan hat, kam doch wohl später - oder?

    Das belastet auch die vorsichtige Annäherung an Jack - Ivy`s Ängste kapseln sie ein, sie kann kein Vertrauen aufbauen, keine emotionale Nähe ertragen.

    Es ist die Angst, wieder einen Verlust hinnehmen zu müssen - daher kann sie niemanden wirklich an sich heranlassen.

  • Ich denke nicht, dass sie absichtlich verschwunden ist. Aber dass sie ein Geheimnis hatte, welches sie eingeholt hat. Entweder wurde sie zum Untertauchen gezwungen - auch um die Familie zu schützen - oder, was ich eher vermute, sie ist tot.

    Da bin ich anderer Meinung. Ich glaube nicht, dass man sie gezwungen hat zu verschwinden. Sie hat sich immer neu erfunden, war immer auf der Suche, vielleicht hat sie etwas gefunden, dass ihr Ruhe und Zufriedenheit gegeben hat. Vielleicht ist aber auch nur ein Unglück geschehen.

  • Ich denke nicht, dass sie absichtlich verschwunden ist. Aber dass sie ein Geheimnis hatte, welches sie eingeholt hat. Entweder wurde sie zum Untertauchen gezwungen - auch um die Familie zu schützen - oder, was ich eher vermute, sie ist tot.

    Da bin ich anderer Meinung. Ich glaube nicht, dass man sie gezwungen hat zu verschwinden. Sie hat sich immer neu erfunden, war immer auf der Suche, vielleicht hat sie etwas gefunden, dass ihr Ruhe und Zufriedenheit gegeben hat. Vielleicht ist aber auch nur ein Unglück geschehen.

    Beim neu Erfinden einfach die halbwüchsige Tochter hintenrunter fallen lassen - das wäre schon extrem hefig für eine Mutter.

    :lesen:





  • Beim neu Erfinden einfach die halbwüchsige Tochter hintenrunter fallen lassen - das wäre schon extrem hefig für eine Mutter.

    Soll es aber geben. Ich habe das zum ersten Mal im Film Kramer gegen Kramer thematisiert gesehen und ich war stinksauer, dass diese Mutter vor Gericht recht bekommen hat.

    Bei Lila kann ich mir alles vorstellen. Sie hat sich mindestens schon einmal neu erfunden, warum nicht nochmal, wenn sie gemerkt hat, dass sie in der Rolle der Ehefrau und Mutter die falsche Besetzung ist? Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass sie selbst ein Trauma aus ihrer Kindheit oder Jugend hat, welches sie nun einholte und sie deshalb gegangen ist. Vielleicht auch ein schwarzer Fleck, für den sie sich geschämt hat? Schließlich ist Ivy ihre Tochter, da könnte doch die gleiche Problematik anstehen?

    Als Lila verschwand, war Ivy ein Kind. Vielleicht ist sie befragt worden, ob ihr etwas aufgefallen ist. Aber warum sollte man in ihrer Vergangenheit graben? Alles was sie sich dann angetan hat, kam doch wohl später - oder?

    Ich meinte ja auch nicht Ivys, sondern die Vergangenheit der Mutter. Wenn sie da gegraben hätten, wären sie vielleicht auf ein Motiv gestoßen.

  • Da bin ich anderer Meinung. Ich glaube nicht, dass man sie gezwungen hat zu verschwinden. Sie hat sich immer neu erfunden, war immer auf der Suche, vielleicht hat sie etwas gefunden, dass ihr Ruhe und Zufriedenheit gegeben hat. Vielleicht ist aber auch nur ein Unglück geschehen.

    Beim neu Erfinden einfach die halbwüchsige Tochter hintenrunter fallen lassen - das wäre schon extrem hefig für eine Mutter.

    Naturlich wäre das sehr heftig, dennoch glaube ich, dass sie absichtlich verschwunden ist. Vielleicht wollte sie wieder zurück und konnte nicht.