03 - Kapitel 17 – Kapitel 22 (Seiten 147-212)

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 2.643 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nicole C..

  • Hier könnt Ihr zum dritten Abschnitt von Kapitel 17 – Kapitel 22 (Seiten 147-212) schreiben.


    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.

    :lesen:





  • Ivy und Jack kommen sich immer näher Und ich habe mich schon sehr über Ivy gewundert - bis es dann zum erwarteten großen Knall kommt, sie angst vor der Nähe bekommt und reißaus nimmt. Ich hatte schon früher damit gerechnet und war dann doch etwas erstaunt darüber, dass sie es so lange ausgehalten hat. Sie fährt nach Maine zu Lilas ( und ja auch ihrer ) Familie, um mehr über ihre Mutter zu erfahren.

    In Maine angekommen, hebt sich plötzlich ein Schleier und alles wird heller und freundlicher. Ich habe beim lesen einmal tief durchgeatmet :) Ihre Verwandten scheinen alle sehr nett und offen zu sein, dass ist bestimmt erstmal sehr befremdlich, bzw. schwierig für Ivy. Bis sie dann auf ihren Großvater trifft, der ein richtiger Griegram ist !!!! Ich bin jetzt schon gespannt, was wir durch ihn erfahren werden.

    Maine gefällt mir bislang richtig gut :thumbup:


    Das Gespräch was Ivy mit ihrem Vater hatte, fand ich auch sehr schön. Die beiden scheinen sich trotz allem doch nahe zu sein.... Besonders gerührt hat mich die Beschreibung von Richard, wie er sich daran gewöhnt hat, das Ivy nun da ist - wie er das Vater-sein mit ihr zusammen gelernt hat und es sehr gerne nochmal erleben möchte <3 Ich fand das war ein sehr offenes Gespräch, das gezeigt hat, was Richard fühlt und das er überhaupt nicht kühl ist.

    Mein Patronus ist eine Büchereule

  • Es sind so viele verschiedene Stimmungen und atmosphärische Prägungen, die Ivy auf ihrer Suche begegnen und überall könnte auch eine Facette, ein bisher verborgener Wesenszug von Lila spürbar werden. Ihr Besuch bei Rick und Sergio ist so eine atmosphärische Verdichtung - die beiden wirken dynamisch in ihrer kreativen Energie, dazu die sinnlich- lustvollen Gemälde von Sergio, der auch Bilder und Skizzen von Lila gemalt hat.

    Mit Richard hat sie ein langes Gespräch über die Zeiten, als es schwierig wurde zwischen ihm und Lila. Waren die Terroranschläge vom 11.9. der Auslöser für Lila`s emotionale Krise oder eine Art Bestätigung ihrer Ängste, die sie vorher verborgen hat? Jedenfalls hat es ihre Welt ins Wanken gebracht, etwas hat sich verschoben und ihr die Luft zum Atmen geraubt und sie braucht Abstand und Zeit für sich.

    Als Ivy bei Jack in der Wohnung ist, spürt sie einen Moment der Nähe und Geborgenheit, ein Glücksgefühl, von dem sie glaubt, es nicht zu verdienen. Weil sie sich selber als so wenig liebenswert empfindet, ist sie überzeugt, es nicht zu verdienen, geliebt zu werden.

    Dazu kommt die tiefe Angst zu versagen, dieser bodenlose Abgrund, in dem alles versinken muss, was schön und liebenswert ist. Es ist die Angst vor einem weiteren Verlust, an dem sie sich die Schuld gibt,

    Als sie nach Maine fährt, ist es wie eine Flucht vor sich selbst, sie hatte sich verloren in einem Strudel der Ängste, in Panik und Orientierungslosigkeit. Als sie ihren Großvater Sam trifft in seiner Imbißbude, macht er sie wütend, weil er tatsächlich ein "Grantler" zu sein scheint, aber genau dieses Verhalten rüttelt sie auf und zwingt sie zu einer Reaktion. Damit hilft er ihr im Grunde mehr, als die vielen netten, freundlichen Leute, mit denen sie gesprochen hat, weil er sie herausfordert und sie dadurch aktiv werden kann und aus ihrer passiven Haltung der Verweigerung von Nähe herausfindet. Das hoffe ich zumindest für Ivy.

  • In Maine angekommen, hebt sich plötzlich ein Schleier und alles wird heller und freundlicher. Ich habe beim lesen einmal tief durchgeatmet :)

    Wie schön! :) Ich habe diese Kapitel auch sehr, sehr gern geschrieben, die haben für mich etwas sehr Wohlfühliges.



    Und ich habe mich schon sehr über Ivy gewundert - bis es dann zum erwarteten großen Knall kommt, sie angst vor der Nähe bekommt und reißaus nimmt. Ich hatte schon früher damit gerechnet und war dann doch etwas erstaunt darüber, dass sie es so lange ausgehalten hat.

    Als sie nach Maine fährt, ist es wie eine Flucht vor sich selbst, sie hatte sich verloren in einem Strudel der Ängste, in Panik und Orientierungslosigkeit.


    Ich glaube, wir haben alle auf diesen großen Knall gewartet. Dass er nicht früher kam - das ist Jacks Einfühlungsvermögen und seiner ganzen Art zu verdanken, der Chemie zwischen den beiden.
    Ich fand es beim Schreiben spannend, dass es einerseits komplett falsch ist, wegzulaufen, sie aber nicht anders kann. Und gleichzeitig gibt ihr der Mut der Verzweiflung die Kraft, aus ihrer Wohlfühlzone, die auch eine Art Gefängnis ist, auszubrechen. Und das ist natürlich das Beste, was sie für sich tun kann.


    Als sie ihren Großvater Sam trifft in seiner Imbißbude, macht er sie wütend, weil er tatsächlich ein "Grantler" zu sein scheint, aber genau dieses Verhalten rüttelt sie auf und zwingt sie zu einer Reaktion. Damit hilft er ihr im Grunde mehr, als die vielen netten, freundlichen Leute, mit denen sie gesprochen hat, weil er sie herausfordert und sie dadurch aktiv werden kann und aus ihrer passiven Haltung der Verweigerung von Nähe herausfindet. Das hoffe ich zumindest für Ivy.

    Mir war das auch wichtig, dass Ivy ganz unterschiedliche Menschen kennenlernt, im Lauf ihrer Spurensuche, wie sie auch ganz verschiedene Geschichten über ihre Mutter hört, jeweils eine andere Facette von ihr kennenlernt. Und genauso von sich selbst.

    Einmal editiert, zuletzt von Nicole C. ()

  • Irgendwie komme ich nicht richtig voran, da bei uns so viel los ist. Es ist schön zu sehen, wenn die handwerklichen Tätigkeiten im Haus voran gehen, aber es ist halt auch Chaos und eins ergibt das andere. Dann hat mich auch noch eine Erkältung gepackt, was aber gar nichts ist, wenn ich daran denke, was meine Schwester zur Zeit wegstecken muss und was uns alle mitnimmt.


    Moe hat nur noch kurze Zeit bis zu seiner Rente. Ich glaube, dass er Ivy sehr fehlen wird, denn mit ihm konnte sie über so vieles reden. Plötzlich verspürt sie so etwas wie Fernweh, dabei war ihr Umfeld bisher so klein.


    Sie besucht alte Freunde ihrer Eltern - Rick und Sergio. Die beiden gefallen mir gut. Sie sind so gefühlvoll. Ihre Gründe, wie es zum Abbruch der Beziehung kam, ist realistisch und nachvollziehbar.


    Richard und Ivy machen einen Spaziergang und reden so offen, wie sie es wohl lange nicht oder sogar noch nie getan haben. Richard liebt Ivy sehr und hier zeigt sich, dass er wirklich nicht kühl ist.


    Mir gefällt es, wie sich Ivy und Jack näherkommen. Ivy ist glücklich dabei und dann von einem Moment zum nächsten ist sie der Meinung, das nicht verdient zu haben. Sie lässt Jack ohne Erklärung zurück.


    Sie fährt mach Maine und wird dort freundlich aufgenommen, jedenfalls von Annie und Louise. Ivys Großvater ist da ganz anders. Er begrüßt sie nicht einmal. Was ist da geschehen, dass er so brüsk ist? Aber hart arbeiten darf Ivy für ihn. Wenigstens Ed ist freundlich.

  • Ivy und Jack kommen sich immer näher Und ich habe mich schon sehr über Ivy gewundert - bis es dann zum erwarteten großen Knall kommt, sie angst vor der Nähe bekommt und reißaus nimmt.

    So ähnlich habe ich das erwartet. Aber Jack tut mir leid. Er ist so nett, nimmt so viel Rücksicht und kann nicht wissen, was genau los ist. Für ihn muss das unendlich viele Fragen aufwerfen und dann hat er nicht einmal die Möglichkeit, mit Ivy in Kontakt zu treten.

    Bis sie dann auf ihren Großvater trifft, der ein richtiger Griegram ist !!!! Ich bin jetzt schon gespannt, was wir durch ihn erfahren werden.

    Mir kommt es vor, als würde er Ivy etwas vorwerfen, für das sie nichts kann. Sonst hätte er sie zumindest begrüßen können.

  • Richard und Ivy machen einen Spaziergang und reden so offen, wie sie es wohl lange nicht oder sogar noch nie getan haben. Richard liebt Ivy sehr und hier zeigt sich, dass er wirklich nicht kühl ist.

    Für mich ist das auch ein Gespräch, in dem die beiden Dinge anschneiden, die zwischen ihnen noch nie Thema waren - oder nicht so.


    (Und lass Dir für Buch und Runde ruhig alle Zeit, die Du brauchst - ich schick Dir gute Gedanken für diese trubelige und schwierige Zeit gerade.)


    So ähnlich habe ich das erwartet. Aber Jack tut mir leid. Er ist so nett, nimmt so viel Rücksicht und kann nicht wissen, was genau los ist. Für ihn muss das unendlich viele Fragen aufwerfen und dann hat er nicht einmal die Möglichkeit, mit Ivy in Kontakt zu treten.

    Das ist auch hart. Ich muss dabei an eine dieser schweren Türen denken, die nur auf einer Seite eine Klinke haben - die stand die ganze Zeit im Hintergrund offen, und jetzt lässt Ivy sie in ihrer Panik vor Jacks Nase zufallen.

  • Aber Jack tut mir leid. Er ist so nett, nimmt so viel Rücksicht und kann nicht wissen, was genau los ist. Für ihn muss das unendlich viele Fragen aufwerfen und dann hat er nicht einmal die Möglichkeit, mit Ivy in Kontakt zu treten.

    Er tut mir auch leid und ich hoffe, die beiden werden eine Chance haben...

    Mir kommt es vor, als würde er Ivy etwas vorwerfen, für das sie nichts kann. Sonst hätte er sie zumindest begrüßen können.

    Da bin ich mir nicht sicher, ich glaube er ist einfach so !

    Mein Patronus ist eine Büchereule

  • Mir kommt es vor, als würde er Ivy etwas vorwerfen, für das sie nichts kann. Sonst hätte er sie zumindest begrüßen können.

    Ich denke mal, da liegt noch einiges in der Vergangenheit im Dunkeln. Dinge, die passiert sind, die gesagt oder nicht gesagt wurden, und die den Großvater verbittert haben. Die Familienbande waren ja schon vor Ivy schlecht. Ob der Großvater die Schuld an dem fehlenden Kontakt mit seiner Tochter und Enkeltochter dem Vater vorwirft? Warum hat ihn Ivy nicht schon früher und öfter besucht? Oder ist es tatsächlich seine Grießgrämigkeit, die zu der Funkstille geführt hatte?

    Was war zuerst da? Das Ei oder die Henne. :/

    :lesen:





  • So ähnlich habe ich das erwartet. Aber Jack tut mir leid. Er ist so nett, nimmt so viel Rücksicht und kann nicht wissen, was genau los ist. Für ihn muss das unendlich viele Fragen aufwerfen und dann hat er nicht einmal die Möglichkeit, mit Ivy in Kontakt zu treten.

    Ich denke mal, Jack hat die ganze Zeit gespürt, dass in Ivy eine ungewöhnliche Übervorsichtigkeit ist. Er hat sie ja wie ein rohes Ei behandelt. Hat immer einen Schritt zurück gemacht, wenn er gemerkt hat, dass sie zurückschreckt. Das ist natürlich für den Anfang gut und hilft Ivy. Aber irgendwann müssen sie auch Klartext reden. Und da muss Ivy jetzt Jack entgegenkommen. Sonst wird das nichts. Nur wenn sie sich zu ihren Gefühlen bekennt und ihn an sich ranlässt, wird sie die Ängste - zumindest teilweise - überwinden können. Diese überzogene Verlustangst, die wird wohl eher bleiben, denke ich.

    :lesen:





  • Ein Abschnitt voller Liebe, Liebe auf die verschiedenste Art.

    Der Vater, der sehr offen darüber redet, wie schwer es ist Vater zu sein, aber auch wieviel Freude es schenkt. Der seiner Tochter endlich erzählt wie es um die Ehe stand und dass es schon vorher gekriselt hat, sie vermutlich längst geschieden wären. Auch wenn das im Moment für Ivy schockierend ist, das ist wohl eine Wahrheit, die ihr helfen kann sich zu verzeihen.

    Die Liebe der beiden Männer, die ein sich gegenseitig Ergänzen, Vertrauen und Ehrlichkeit aufzeigt, in der jeder der beiden so wachsen kann wie er will. Auch hier wird nicht verschwiegen, dass es Krisen gibt und gegeben hat. Die Eifersucht, über die man nach Jahren lachen kann war zu ihrer Zeit sicherlich auch nicht einfach.

    (Die Bilder fand ich toll und auch das Verständnis von Ivy, ein Aspekt, den sie sicherlich von ihrer Mutter hat, eine Empathie für Aussagen der Kunst.)

    Die Liebe ihrer Familie in Main und da muss ich sagen es ist wirklich ein schöner Ort. Eine Familie auf die man fast neidisch werden könnte. Hier wäre ein Ort der Heilung gewesen. Ich kann Richard nicht verstehen, dass er den Kontakt abgebrochen hat. sicher der Großvater ist schwer zu ertragen, aber man muss sich ja nicht hinbegeben.

    Ich bin sicher, dass es Ivy hier bessergegangen wäre.

    Die Liebe des Großvaters. Ich denke seine Verlustangst ist mindestens genauso groß wie Ivys. Erst seine Frau, dann geht eine Tochter ohne sich zu verabschieden und bleibt verschwunden und schließlich geht auch die zweite Tochter (sie waren ja wohl schon vor dem Verschwinden Lilas nicht mehr in Main?), erfindet sich neu, wird ein völlig anderer Mensch und er kommt nicht mehr an sie ran.

    Dann kommt nach 13 Jahren Ivy- die ihrer Mutter ähnelt in genau den Jahren in denen er sie großgezogen hat. Es muss alle Wunden in ihm aufgerissen haben und ich denke er traut sich nicht, sich zu öffnen, weil Ivy auch wieder weg geht. Und siehe da, es ist genau das, was er mit Ivy macht - Arbeit als Ablenkung, es funktioniert. Hätte er Ivy auch nett begrüßt, wäre sie vielleicht am nächsten Tag wieder abgereist.


    Lila war also ganz anders als sie noch in Mainlebte und wir haben ja gelesen, dass sie sich völlig neu erfunden hat, als sie Richard kennenlernte - damit mußte sie für ihren Vater zu einer Fremden werden.


    Was ist mit der Schwester? Ich befürchte, dass sie nicht glücklich ist. Meist melden sich Kinder ja dann nicht, wenn sie sich schämen, weil die Eltern oder Verwandten recht behalten haben. Ich kann mir andererseits nicht vorstellen, dass sie sich nicht bei irgend jemandem aus der Familie gemeldet hätte, selbst wenn sie mit dem Vater im Streit gelegen hätte.


    Was hat Lila so verändert? Wo und wie lebt ihre Schwester?


    Ich würde mir wünschen, dass Ivy die Schwester sucht, aber sich bei der Familie zuhause fühlt. Außerdem würde ich mir wünschen, dass sie sich auf ein Geschwisterkind freut und natürlich, dass sie Gelegenheit bekommt, Jack zu erzählen, warum sie weggerannt ist.


    Diese überzogene Verlustangst, die wird wohl eher bleiben, denke ich.

    Ich denke es ist nicht die Verlustangst, die sie vor Jack wegrennen lässt, es ist ihre Selbsteinschätzung als wertlos und alle verletzend die sie liebt. Sie verachtet sich selbst. Eigentlich hatte ich gehofft, dass sie etwas davon abstreifen kann durch das Gespräch mit dem Vater, aber das sitzt wohl zu tief. Dumm, dass sie , um Jack nicht zu verletzen, genau das macht in dem sie wegrennt, aber logisch ist in dieser Situation nicht möglich. Ich hoffe, dass genau diese Unlogik, Jak vermittelt, dass es keine böse Absicht ist und auch nichts mit seiner Person zu tun hat, dass sie wegrennt.

  • Ich denke es ist nicht die Verlustangst, die sie vor Jack wegrennen lässt, es ist ihre Selbsteinschätzung als wertlos und alle verletzend die sie liebt.

    Also die Verlustangst, weil sie glaubt, dass sie nicht liebenswert genug wäre und alle das erkennen und sie verlassen würden. :/

    :lesen:





  • Ich dachte eher, dass sie Angst hat andere zu verletzen, aber vielleicht ist das so ein Kreis, der nicht lösbar ist von außen.

  • (Die Bilder fand ich toll und auch das Verständnis von Ivy, ein Aspekt, den sie sicherlich von ihrer Mutter hat, eine Empathie für Aussagen der Kunst.)


    Ihr Besuch bei Rick und Sergio ist so eine atmosphärische Verdichtung - die beiden wirken dynamisch in ihrer kreativen Energie, dazu die sinnlich- lustvollen Gemälde von Sergio, der auch Bilder und Skizzen von Lila gemalt hat.


    Ich muss ja zugeben, dass ich mit den Bildern nicht viel anfangen konnte

    Ich bin da wohl aber auch einfach Kunstbanause und brauche mehr Realität


    In Maine angekommen, hebt sich plötzlich ein Schleier und alles wird heller und freundlicher. Ich habe beim lesen einmal tief durchgeatmet :) I


    DAS habe ich genauso empfunden. Ich habe innerlich richtig aufgeatmet, gut beschrieben simmilu

    Die Familie ist nett und nimmt Ivy auch

    Dass ihr Großvater "grantelt" kann ich verstehen, er baut eine Mauer auf, will keine Verbindung, total nachvollziehbar.


    Ich fand es beim Schreiben spannend, dass es einerseits komplett falsch ist, wegzulaufen, sie aber nicht anders kann. Und gleichzeitig gibt ihr der Mut der Verzweiflung die Kraft, aus ihrer Wohlfühlzone, die auch eine Art Gefängnis ist, auszubrechen. Und das ist natürlich das Beste, was sie für sich tun kann.

    Ich leide hier ja sehr mit Jack mit, der einfach nicht verstehen kann, warum Ivy geht. Er weiß ja quasi nichts über sie.

    Für sie ist es richtig, sie ist auch noch nicht bereit für ihn, aber wie soll er das nachvollziehen können


    Lila war also ganz anders als sie noch in Mainlebte und wir haben ja gelesen, dass sie sich völlig neu erfunden hat, als sie Richard kennenlernte - damit mußte sie für ihren Vater zu einer Fremden werden.


    Was ist mit der Schwester? Ich befürchte, dass sie nicht glücklich ist. Meist melden sich Kinder ja dann nicht, wenn sie sich schämen, weil die Eltern oder Verwandten recht behalten haben. Ich kann mir andererseits nicht vorstellen, dass sie sich nicht bei irgend jemandem aus der Familie gemeldet hätte, selbst wenn sie mit dem Vater im Streit gelegen hätte.


    Was hat Lila so verändert? Wo und wie lebt ihre Schwester?

    Ich gehe davon aus, dass Ivys Reise nach Maine erst der Beginn eines Roadtrips in die Vergangenheit ihrer Mutter ist. Ich hoffe, wir werden ihre Tanten auch noch kennenlernen

    Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

  • er seiner Tochter endlich erzählt wie es um die Ehe stand und dass es schon vorher gekriselt hat, sie vermutlich längst geschieden wären. Auch wenn das im Moment für Ivy schockierend ist, das ist wohl eine Wahrheit, die ihr helfen kann sich zu verzeihen.

    Denke ich auch ! Ich bin eh dafür, dass Eltern generell ehrlich zu ihren Kindern sein sollten, was dieses Thema betrifft.

    Ich kann Richard nicht verstehen, dass er den Kontakt abgebrochen hat. sicher der Großvater ist schwer zu ertragen, aber man muss sich ja nicht hinbegeben.

    Das hat sich mir bislang auch noch nicht erschlossen....

    Ich muss ja zugeben, dass ich mit den Bildern nicht viel anfangen konnte

    Ich bin da wohl aber auch einfach Kunstbanause und brauche mehr Realität

    Liebe Inge - ich auch nicht :five:

    Mein Patronus ist eine Büchereule

  • Man müßte die Bilder vielleicht sehen. Ich kann sie mir gut vorstellen. Kunst ist ja nicht was andere oder der Künstler zu den Bildern sagen, sondern was man dabei empfindet. Wenn das auch das ist, was der Künstler beim Malen empfunden hat ist das sicher toll für den Künstler, aber viele können ja nicht mehr befragt werden. Deshalb finde ich es auch immer dumm, wenn Aufsätze zu Bild- oder Gedichtinterpretation geschrieben werden und irgendjemand sich dann anmaßt zu wissen, was der Künstler damit sagen wollte.

  • Aber Jack tut mir leid. Er ist so nett, nimmt so viel Rücksicht und kann nicht wissen, was genau los ist. Für ihn muss das unendlich viele Fragen aufwerfen und dann hat er nicht einmal die Möglichkeit, mit Ivy in Kontakt zu treten.

    Er tut mir auch leid und ich hoffe, die beiden werden eine Chance haben...

    Ich leide hier ja sehr mit Jack mit, der einfach nicht verstehen kann, warum Ivy geht. Er weiß ja quasi nichts über sie.

    Für sie ist es richtig, sie ist auch noch nicht bereit für ihn, aber wie soll er das nachvollziehen können

    Ich denke mal, Jack hat die ganze Zeit gespürt, dass in Ivy eine ungewöhnliche Übervorsichtigkeit ist. Er hat sie ja wie ein rohes Ei behandelt. Hat immer einen Schritt zurück gemacht, wenn er gemerkt hat, dass sie zurückschreckt. Das ist natürlich für den Anfang gut und hilft Ivy. Aber irgendwann müssen sie auch Klartext reden. Und da muss Ivy jetzt Jack entgegenkommen. Sonst wird das nichts. Nur wenn sie sich zu ihren Gefühlen bekennt und ihn an sich ranlässt, wird sie die Ängste - zumindest teilweise - überwinden können. Diese überzogene Verlustangst, die wird wohl eher bleiben, denke ich.

    Dass er die dunkle Wolke auf Ivys Schultern bemerkt und ein Gespür für sie hat, ist eine Sache. Dass sie ihm nicht nur davonläuft, noch dazu an einem so perfekten Tag, in diesem magischen Moment, sondern er weder ihren Nachnamen weiß noch ihre Telefonnummer oder Adresse kennt, das ist wirklich happig. Da habe ich beim Schreiben auch ganz schön geschluckt.

    Ein Abschnitt voller Liebe, Liebe auf die verschiedenste Art.

    <3


    Dann kommt nach 13 Jahren Ivy- die ihrer Mutter ähnelt in genau den Jahren in denen er sie großgezogen hat. Es muss alle Wunden in ihm aufgerissen haben und ich denke er traut sich nicht, sich zu öffnen, weil Ivy auch wieder weg geht.

    Ich muss auch immer daran denken, dass es für ihn ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag im Imbiss war, wie jeder Tag in den Jahren zuvor. Und dann steht plötzlich seine Enkelin vor ihm, die er seit neunzehn Jahren nicht mehr gesehen hat ... Das muss ein ziemlicher Schock gewesen sein.

    DAS habe ich genauso empfunden. Ich habe innerlich richtig aufgeatmet, gut beschrieben simmilu

    Mich freut das so, dass ihr diesen Szenenwechsel so empfindet! So muss es auch für Ivy sein. In ihr hat sich ein solcher Druck aufgebaut in New York, mit ihrer Spurensuche, den wachsenden Gefühlen für Jack, die wiederum Ängste auslösen ... Ich glaube, auch sie kann in Maine erst einmal freier atmen, trotz allem.

    (Und ich selbst hätte mich auch gerne für längere Zeit dort niedergelassen, mir fiel es wirklich schwer, nach dem letzten Kapitel weiterzuziehen.)

    Kunst ist ja nicht was andere oder der Künstler zu den Bildern sagen, sondern was man dabei empfindet. Wenn das auch das ist, was der Künstler beim Malen empfunden hat ist das sicher toll für den Künstler, aber viele können ja nicht mehr befragt werden. Deshalb finde ich es auch immer dumm, wenn Aufsätze zu Bild- oder Gedichtinterpretation geschrieben werden und irgendjemand sich dann anmaßt zu wissen, was der Künstler damit sagen wollte.

    Das war immer meine Hassfrage in Schule und Studium: "Was will der Autor uns damit sagen?". Ich glaube, es gibt wenig Fragen, die einem die Lust am Hinspüren, Hinhören in Kunst und Literatur so verleiden können wie diese. Weil sie impliziert, dass es eine richtige, allgemeingültige Antwort darauf geben muss.


    Etliche Jahre, einige eigene Bücher und diverse Leserunden später weiß ich eines: der Leser entdeckt immer mehr in einem Buch als der Autor sich dabei gedacht hat. Weil Bücher immer klüger, weiser, tiefgründiger sind als ihr Schöpfer, immer zum Teil aus dem Unbewussten heraus entstehen. Das macht für mich die eigentliche Magie des Geschichtenerzählens aus. (Und von Leserunden.)