Michael Köhlmeier - Die Abenteuer des Joel Spazierer

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    Inhalt

    Bis zu seinem vierten Lebensjahr führt Joel ein glückliches Leben bei seinen Großeltern in Budapest. Eines Tages werden sie von den Männern Stalins abgeholt und er bleibt vier Jahre alleine in der Wohnung zurück, bis ihn seine Mutter abholt. Diese vier Tage prägen ihn: er hat keine Angst, sondern sieht das Ganze als großes Abenteuer und ist der König in seiner eigenen Welt. Und als ihn seine Mutter findet, ist das Abenteuer noch nicht vorbei. Es hat erst angefangen.


    Meine Meinung

    Joel Spazierer ist nicht der echte Namen des Erzählers. Es ist der Name, den er angenommen hat, weil es zu der Zeit gerade angenehm für ihn war. Aber der Name passt in meinen Augen perfekt zu ihm, denn wie ein Spaziergänger bewegt er sich durchs Leben. Er bleibt nirgends lange und hinterlässt überall seinen Müll. Denn egal, wo er sich aufhält, es passiert immer das Gleiche: er nimmt sich alles, was er gebrauchen kann. Egal ob Menschen, Geld oder Lebensgeschichten, die er dann zu seinen eigenen macht.


    Joel Spazierer ist ein Parasit und ist sich dessen bewusst. Es ist ihm egal, dass andere Menschen unter seinen Taten und deren Folgen leiden. Manchmal sind die Folgen für ihn lästig, aber sie berühren ihn nicht auf einer emotionalen Ebene.


    Es war nicht leicht, diesen Menschen durch sein Leben zu begleiten. Der Autor hat den Charakter so lebendig beschrieben, dass ich ihn immer weniger leiden konnte und zum Schluss regelrecht verabscheut habe. Das ist auch eine Kunst, hat mir aber die Geschichte nicht sympathischer gemacht.

    2ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • er bleibt vier Jahre alleine in der Wohnung zurück, bis ihn seine Mutter abholt

    Kevin allein zu Haus. Und das vier Jahre lang... =O


    Ich kenne den Roman nicht, aber er scheint in Dir sehr grosse Emotionen ausgelöst zu haben. Das alleine wäre für mich schon ein Grund, mehr als nur zwei Ratten zu vergeben. Aber da bin ich wohl anders gestrickt: Ich muss eine Geschichte nicht unbedingt "sympathisch" finden, sie muss nur gut geschrieben sein. Und wenn sie bei mir Emotionen auslöst, auch negative, kann sie nicht ganz schlecht geschrieben sein. ;)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich vergebe die Ratten danach, wie mir ein Buch gefallen hat und dieses hat das eben nicht so gut.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.