Katja Kettu - Feuerherz

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    Titel: Feuerherz

    Autorin: Katja Kettu


    Allgemein:

    428 S., Ullstein, 2018


    Inhalt:

    Finnland, 1930er Jahre: Auf der Flucht vor ihren finnischen Verfolgern, flieht die schwangere Irga an die russische Grenze. Doch statt mit dem Vater des Kindes zusammenzuleben, wird sie von den Russen als politische Gefangene in ein Lager gesperrt. Nur Elna, eine Frau aus dem Volk der Mari, wird ihre Freundin und die beiden Frauen retten sich gegenseitig das Leben...

    Russland, 2015: Verna ist dem Hilferuf ihres Vaters gefolgt, der auf der Suche nach seiner Herkunft in einem entlegenen Mari Dorf gelandet ist und anscheinend dort auch einige Spuren gefunden hat. Doch als Verna dort ankommt, wurde ihr Vater tot aufgefunden. Alles deutet auf einen Mord hin...


    Meine Meinung:

    Ich gebe zu, "Feuerherz" hat mich eher etwas enttäuscht zurück gelassen. "Wildauge", der erste Roman der Autorin der ins Deutsche übersetzt wurde (und gleichzeitig auch ihr Debut darstellt) hatte mich vor allem auch der Sprache wegen sehr begeistert. Doch die Erzählerische Kraft die er ausstrahlte, habe ich hier nun nicht wiedergefunden. Die historischen Zusammenhänge fand ich dagegen interessant, da ich mich mit diesen Aspekten der Geschichte der Sowjetunion nicht auskenne und so einmal einen Blickwinkel kennen lernen konnte, der nicht von außen kommt. Vor allem über die Mari, die zum Volk der Wolga-Finnen gehören, kannte ich so nicht. Die Autorin hat ihre Bräuche und Riten mit in die Geschichte eingebaut. Außerdem arbeitet die Autorin auch die Situation der Gefangenen in den Gulags ein Stück weit auf. Ich gebe aber zu, das ich hier fand, das die Autorin die Zustände nicht sehr eindringlich beschrieben hat. Es bleibt recht oberflächlich an diesen Punkten.

    Die Figuren blieben mir auch eher fremd, das ist an sich für mich nicht unbedingt ein Minuspunkt. Aber irgendwie legte die Autorin den Fokus so stark auf Sex, das ich mich manchmal gefragt habe, was das nun hier sollte?


    Gleichzeitig fand ich dann aber ein paar Verwicklungen, die den Verlauf der Handlung betreffen, etwas übertrieben und am Ende auch sehr konstruiert. Dadurch wird aus dem Roman aber auch ein deutlich politisches Statement. Ich denke mir, die Autorin darf sich in Russland wohl eher nicht blicken lassen...

    Alles in allem fand ich den Roman ganz ok, aber fand die Geschichte insgesamt einfach etwas flach. Das liegt vor allem daran, das zwar die historischen Ereignisse wichtig sind und sie nicht vergessen werden sollten, die Handlung und ihre Figuren aber leider nicht mit halten konnten. An manchen Stellen liest es sich zudem wie ein schlechter Porno...


    3ratten