Susan Fletcher - Das Geheimnis von Shadowbrook

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  • Bin begeistert!


    Susan Fletcher - Das Geheimnis von Shadowbrook


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    Clara Waterfield hat kein einfaches Leben. Sie leidet unter der Glasknochenkrankheit und verbringt ihre Kinder und Jugendzeit vorwiegend hinter den schützenden Mauern ihres Elternhauses, das in London steht. Einzige Ablenkung und auch Trost sind ihre Bücher. So eignet sie sich Wissen an. Dieses Wissen, wie zum Beispiel über die Botanik, kommt ihr zugute, als sie das Angebot erhält, ein altes Gewächshaus auf Shadowbrook in Stand zu stellen. Clara reist kurzentschlossen nach Gloucestershire, wo die Ernüchterung gross ist. Denn das Herrschaftshaus ist in einem schlechten Zustand, der Besitzer Mr. Fox, abwesend. Das Personal ist davon überzeugt, dass es in dem alten Haus spukt … und tatsächlich geschehen unerklärliche Dinge.


    Ich bin hell begeistert von diesem Roman und versuche diese Begeisterung in Worte zu fassen.

    Erst mal sind die Recherchen hervorragend. Egal ob die Autorin die Glasknochenkrankheit, unter der Clara leidet, beschreibt. Oder die verschiedenen Pflanzen und die Botanik in die Geschichte einbindet ... aber auch das Thema parapsychologische Phänomene … ich hatte stets den Eindruck, dass dies authentisch daher kommt. Letzteres bekommt mit der Ankunft auf Shadowbrook von George Lowe gleich auch noch einen wissenschaftlichen Touch.

    Dann ist die Story sehr abwechslungsreich und absolut unvorhersehbar.

    Das Setting, das alte Herrschaftshaus, weckt die eine oder andere Erinnerung an Geistergeschichten der Kindheit. Die Autorin hat die dunklen Zimmer, die Gänge und die Umgebung des Gutshauses sehr atmosphärisch und fesselnd beschrieben. Einige Szenen sind so gruselig, dass ich wortwörtlich atemlos weiter gelesen habe.

    Und über all dem wabert die spannende Frage, ob man es hier tatsächlich mit Geistern zu tun hat, oder ob jemand Clara und den restlichen Bewohnern Böses will ? Auch der teilweise abwesende Mr. Fox wirft so viele Fragen auf, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

    Dieses Buch bedient viele Ansprüche. Da die Geschichte um 1914 handelt, rechtfertigt sich das Genre " historischer Roman ", dann geht es Richtung Krimi, aber auch eine zurückhaltende Prise Liebe und viel Spannung machen das Lesen zu einem Vergnügen.

    Ich kannte die Autorin nicht und als sehr positiv habe ich ihren Schreibstil empfunden. Sehr ausdrucksstark beschreibt sie das Leben von Clara und die Geschichte von Shadowbrook. Nebenbei werden brisante Themen wie das Frauenwahlrecht, religiöse Ansichten und eine Liebeserklärung an Bücher und die Literatur eingeflochten.

    Von mir eine Leseempfehlung für Leser, die einen Genremix lieben.


    5ratten

  • Mich konnte das Buch nicht so recht faszinieren:


    Eine Art Spannungsroman

    Ein Buch mit einer ganz besonderen Protagonistin, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird: Clara nämlich, die an der Glasknochenkrankheit leidet und daher ihre Kindheit und Jugend innerhalb des Hauses verbringt, um die Gefahrenquelle für Brüche - die sie von jüngster Kindheit an kennt - so gering wie möglich zu halten. Wir schreiben das Jahr 1914, für die Krankheit liegen keine medizinischen Lösungen bzw. Erleichterungen vor


    Clara ist klein und ihre Haare haben die faszinierende Farbe (so wird es dargestellt) von Phosphor. Sie lebt mit ihrer Mutter und deren Mann in London, das sie aus dem genannten Grund jedoch kaum kennt. Die Mutter stirbt früh und plötzlich und danach wird Clara aktiv - sie bewegt und zwar vor allem zum Botanischen Garten von Kew, wo sie alles über orientalische Pflanzen und Gewächshäuser lernt.


    Bald erhält sie den Auftrag, ein Gewächshaus einzurichten und zwar in Shadowbrook, einem alten und sehr unheimlichen Haus, in dem sie das erste Mal mit fremden Menschen zusammenlebt. Dem Besitzer des Hauses, einem Mr. Fox, begegnet sie erst Monate später.


    Es ist eine für sie und für den Leser sehr irritierende Zeit, denn es scheint in dem Haus zu spuken und der Ort lebt von Klatsch. Ein Phänomen, dem Clara aufgrund ihrer bisherigen abgeschiedenen Lebensform noch nicht begegnet ist, das sie nun jedoch mit voller Wucht trifft.


    Es ist für sie - aber nicht nur für sie - fast unmöglich, herauszufinden, was Sein und was Schein ist. Eines erfährt man durch dieses Buch jedoch auf jeden Fall: wozu es durch Rufmord kommen kann und zwar in vielerlei Hinsicht.


    Ich hatte zunächst den Eindruck, dies sei ein ausgesprochen atmosphärisches Buch mit einer sehr starken Protagonisten, doch das ist aus meiner Sicht nicht der Fall. So richtig kommt der Zauber des Buches nicht rüber, auch die Protagonistin und einige weitere Figuren bleiben blass und irgendwie unausgegoren, was auch damit zu tun hat, dass mir die Handlung teilweise recht unlogisch erschien und ich ihr nicht immer folgen konnte. Gleichwohl ich streckenweise durchaus gefangen war von der Spannung oder vielmehr von der Aussicht darauf. Dennoch bleibt am Ende der Eindruck, dass die Autorin nicht so richtig geschafft hat, einen dichten und farbigen Roman zuwege zu bringen.

    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus: