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»Kannst
du nicht ein Mal eine Mutter sein wie alle anderen auch?«
Das sind die
letzten Worte der zehnjährigen Ivy Silvergren an ihre Mutter. Dann ist die
Mutter spurlos verschwunden. Ivy und ihr Vater Richard haben es nicht leicht in
der Zeit danach. Der Vater gerät erst einmal unter Verdacht und Ivy gibt sich
die Schuld am Verschwinden ihrer Mutter Lila. Inzwischen sind fast dreizehn
Jahre vergangen, aber Ivy ist immer noch traumatisiert und hat ihr Leben nicht
wirklich im Griff. Sie sammelt Dinge auf, die andere Menschen verloren haben
und gibt ihnen eine Geschichte. Auch Richard hat mit dem Verlust noch nicht
ganz abgeschlossen, doch er will einen Neuanfang wagen. Er will wieder heiraten
und muss dafür Lila für tot erklären lassen. Ivy bittet ihn um ein wenig Zeit.
Sie will versuchen, Spuren ihrer Mutter zu finden.
Es ist eine
ganz besondere Geschichte, die Nicole C. Vosseler bildhaft und sehr einfühlsam in
diesem Buch erzählt. Mich hat Ivys Geschichte sehr berührt.
Ivys Mutter Lila
ist durch einen Gedichtband sehr berühmt geworden. Lila ist mit ihren Gedanken immer
weit weg und Ivy hat so manche Enttäuschung erlebt, wenn wieder einmal ein
Versprechen nicht gehalten wurde. Doch dann gibt es noch etwas viel
Schlimmeres. Lila ist einfach verschwunden und es gibt keinen Hinweis darauf,
was geschehen ist. Natürlich gibt sich Ivy die Schuld dran, wie Kinder immer
Schuldgefühle bekommen, wenn bei den Eltern etwas schiefläuft. Richard ist ebenfalls
ein berühmter Schriftsteller. Erst gerät er ins Visier der Polizei und dann werden
er und Ivy von den Medien verfolgt.
Später
unternimmt Ivy Streifzüge durch New York, bei denen sie die verlorenen Dinge
aufsammelt und mit nach Hause nimmt. Sie selbst fühlt sich auch etwas verloren.
Eines Tages sieht sie den Pflastermaler Jack. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen
und kann sich dennoch nicht auf ihn einlassen. Jack ist ein wundervoller
Mensch, der sehr einfühlsam mit Ivy umgeht. Aber auch der Straßenkehrer Moe ist
ein liebenswerter Mensch.
Ivy hat mir
leidgetan, aber ich habe ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen können. Trotzdem
habe ich sie gerne begleitet auf der Spurensuche nach ihrer Mutter, die für sie
auch eine Suche nach sich selbst ist. Sie begegnet alten Freunden ihrer Eltern,
ihrer Verwandtschaft und Stan. Alle diese Personen sind auf ihre Art besonders.
Es passiert
gar nicht einmal so viel in dieser Geschichte, aber die Spannung ist trotzdem
da, denn man möchte natürlich wissen, was Ivy über Lila herausfindet.
Es ist eine melancholische Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat.