Marion Meade - Dorothy Parker: What fresh hell is this?

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    Dorothy Parker lebte von 1893 bis 1967. sie war Schriftstellerin, Theater- und Literaturkritikerin und zählt zu den bedeutendsten Autorinnen ihrer Zeit. Ich selbst habe von ihr noch nichts gelesen und bin auf ihre Biografie durch Sara Nelsons Buch So many books, so litte time. A year of passionate reading aufmerksam geworden.


    Bis jetzt

    What fresh hell is this scheint eines der Bücher zu werden, bei denen ich sehr froh bin, dass ich sie in anderen Büchern gefunden habe. Von selbst wäre ich wahrscheinlich nicht auf das Buch oder Dorothy Parker aufmerksam geworden. Nicht nur ihre Biografie klingt interessant, sie selbst scheint genauso interessant gewesen zu sein. Ich habe mich im Voraus bewusst nicht über Dorothy Parker informiert, weil ich ihr unvoreingenommen gegenüber treten wollte. Deshalb war ihre Biografie eine angenehme Überraschung.


    Offensichtlich gibt es wenige persönliche Aufzeichnungen von Parker, zumindest ist es Marion Meade schwer gefallen, selbst verfasste Erinnerungen zu finden. Sie muss auf die Erinnerungen der Familie und Zeitzeugen zurückgreifen. Mich hat überrascht, dass Parker eine geborene Rothschild war und wie ihre Familie von Verlusten geprägt war. Dorothy verlor ihre Mutter sehr jung, ihr Vater starb nur wenige Jahre später. Ein Onkel kam auf der Titanic ums Leben.


    Vielleicht erklärt das, warum sie so negativ war oder zumindest so auf mich wirkt. "What fresh hell is this?" soll sie immer gesagt haben, wenn es an ihrer Tür klingelte, weil sie immer etwas Schlimmes erwartete.


    Bis jetzt habe ich sie eher zickig erlebt. Sie verabscheut andere Frauen und umgibt sich lieber mit Männern, scheint aber sonst zu keinen tieferen Gefühlen fähig zu sein und versteckt sich hinter einer Parfümwolke.


    Ich bin gespannt, was noch alles dahinter steckt.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

    Einmal editiert, zuletzt von Kirsten ()

  • Dorothy gründet den "Round Table", wo man sich regelmäßig trifft um über Literatur, Theater und ähnliches zu sprechen. Zur gleichen Zeit entdeckt sie leider auch den Alkohol und scheint ihren Konsum nicht im Griff zu haben.


    Im Griff scheint sie sich auch selbst nicht zu haben. Ihr Verhalten wirkt auf mich exzentrisch, ihr Umfeld dagegen nimmt es hin. Gehört es etwa zu ihrer Zeit dazu? Meiner Meinung braucht sie Hilfe, vielleicht nicht professioneller Art, aber zumindest jemand, der sich um sie kümmert.


    Mir fallen in ihrer Biografie viele Namen auf, die ich kenne und von denen oder über die ich schon gelesen habe. Das macht mein Bild der Szene vom Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts ein bisschen runder, auch wenn es noch viele Ecken hat.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich bekomme immer mehr den Eindruck, als ob Dorothy ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Die einzige Konstante scheint ihre Arbeit zu sein, alles andere um sie herum ist im ständigen Wechsel. Der kommt zwar immer von ihr, aber ich weiß nicht, ob er auch wirklich gewollt ist. Mittlerweile hat sie einen Therapeuten, aber richtig helfen lässt sie sich von ihm nicht, denn sie erzählt ihm meistens nur die Hälfte.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich bekomme immer mehr den Eindruck, als ob Dorothy ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat

    Den Eindruck bin ich über das ganze Buch nicht losgeworden. Ihre erfolgreiche Arbeit ist der rote Faden, der sich durch ihr Leben zieht. Aber alles andere kann ich fast als Chaos bezeichnen. Die Menschen, mit denen sich Dorothy umgibt, sind nur Dekoration. Sobald einer von ihnen krank wird oder ein Problem hat, kann sie nicht damit umgehen.


    Vielleicht kommt der Eindruck daher, dass die Biografie nicht auf Dortothys Erinnerungen selbst beruht, sondern auf Erinnerungen der Menschen um sie herum. Da kann es schon vorkommen, dass sie so distanzier wirkte. in ihren Kopf konnte ihr Umfeld nun mal nicht hineinsehen und die Ausschnitte ihrer Arbeit, die zitiert werden, sprechen eine andere Sprache.


    Dorothy Parker war eine ungewöhnliche Frau, die in ihrer Arbeit eine ganz andere Seite zeigte als in ihrem Umgang mit den Menschen um sie herum. Das macht mich neugierig auf ihr Werk, denn in ihrer Biografie habe ich nicht genug über sie erfahren.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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