Shari Lapena - Der zehnte Gast

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.042 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Dani79.

  • Setting à la Hitchcock!


    Shari Lapena - Der zehnte Gast


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    Erholung, Ruhe, Abgeschiedenheit! Das ist es, was die Gäste im Mitchell's Inn in den Catkill Mountains suchen. Doch genau die Abgeschiedenheit wird zur Todesfalle. In einem Schneesturm, mitten im Nirgendwo, sind der Besitzer des Hotels, James Harwood, sein Sohn Bradley und ihre Gäste eingeschlossen. Eines Morgens liegt eine tote Frau am Fuss der Treppe. Was zuerst wie ein Unfall aussieht, stellt sich als brutaler Mord aus. Das Telefon ist tot, die gesamte Technik streikt, die Menschen verbarrikadieren sich im Hotel …. bis eine weitere Frau stirbt.



    Ich war beim Thrillerdebut " The Couple Next Door " schon begeistert von der Autorin. Bei "A Stranger in the House" und auch hier, in ihrem neuen Thriller, konnte sie mich wieder überzeugen.

    Shari Lapena verbindet stets authentische Figuren, eine spannende Geschichte und einen sehr gut ausgearbeiteten Plot.

    Dabei fiel mir der Start in diese Geschichte nicht mal so leicht. Denn zu Beginn stürmt eine geballte Ladung Figuren und ihre Geschichten auf den Leser ein. Ich empfand es als schwierig diese auseinander zu halten. Doch nach und nach werden die Figuren vertraut. Dies auch aus dem Grund, da jede Figur mit markanten Details versehen wurde.

    Immer wieder wird die Perspektive gewechselt und so sieht man als Leser in die Köpfe der verschiedensten Figuren. Erfährt so ihre Gedanken, Verdächtigungen und Ängste.

    Da sind zum Beispiel Beverly und Henry. Ein älteres Paar, das versucht bei dem Wochenendaufenthalt die Ehe zu retten. Oder der bekannte Staatsanwalt David, dessen Frau vor Jahren umgebracht wurde. Aber auch die exzentrische Autorin Candice und das schwer verliebte Pärchen, Dana und Matthew, die eine letzte Auszeit vor ihrer Hochzeit geniessen möchten. Andere, wie die vom Krieg in Afghanistan traumatisierte Riley, die mit Freundin Gwen anreist, waren mir von Beginn weg suspekt.

    Und genau damit spielt die Autorin. Für Verdächtigungen, wer, denn nun als Mörder sein Unwesen treibt, hat man viel und oft Gelegenheit. Immer wieder wird eine falsche Spur gestreut, der ich wie ein Lamm gefolgt bin. Und bei denen ich auch 40 Seiten vor Schluss keine Ahnung hatte, wer, wann und weshalb gemordet hat.

    Gegen Schluss wird es noch mal richtig fesselnd, als endlich die Polizei ein Durchkommen durch Schnee und Eis findet. Und hier endet der gut ausgearbeitete Plot leider abrupt. Was die Autorin hier unter Ermittlungen und Auflösung präsentiert, ist ihrer nicht würdig. Schnellstens wird die verantwortliche Figur gefunden, verhört und verhaftet. Und dabei in ebenso schnellem Tempo, der Grund für die Morde erzählt. Schade, das Ende hat mir so ganz und gar nicht gefallen. Auch wenn ich die Figur, die für die Morde verantwortlich ist, nie auf dem Schirm hatte.

    Ganz hervorragend beschrieben wurde das Landhaus mitten in Eis, Kälte und Schneegestöber, umgeben von Bäumen. Als da auch noch der Strom ausfiel, war man als Leser wirklich mittendrin im Setting à la Hitchcock. Sehr atmosphärisch und inklusive Schneesturm!


    4ratten

  • Igela

    Ich fand die Hintergründe der Tag schlüssig, aber mir ging es ähnlich. Ab dem Zeitpunkt als die Polizei alles übernimmt, war etwas die Luft raus. Ab da war es mir dann auch etwas zu vorhersehbar. Vor allem die letzte Szene ;)


    Meine kurze Meinung^^


    Der zehnte Gast hat mir genau das beschert, was ich in dem Moment lesen wollte. Einen spannenden und atmosphärischen, sehr klassischen Who-done-it-Krimi. Es hat Spaß gemacht mit zu rätseln und ich fand insgesamt war die Lösung plausibel. Gut gefallen hat mir, das die Autorin es geschafft hat glaubwürdige Zufälle in die Handlung einzubauen. Tatsächlich spielte ihr da das ganze Setting in die Hände. Insofern ist der Roman auch sehr klug konstruiert.


    Von mir gibt es solide:


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ab dem Zeitpunkt als die Polizei alles übernimmt, war etwas die Luft raus. Ab da war es mir dann auch etwas zu vorhersehbar. Vor allem die letzte Szene ;)

    Genau so habe ich das auch empfunden. Die Autorin kann das besser!

  • Eigentlich sollte es ein erholsames Wochenende werden. Verschiedenste Menschen fahren, teils allein, teils zu zweit in ein schnuckeliges, altmodisches (kein Internet!) kleines Hotel in den winterlichen Catskill Mountains.

    Schon bei der Anreise gibt es aufgrund des Wetters die ersten kleinen Schwierigkeiten, aber so ein eingeschneites Wochenende in einem tollen Hotel kann ja auch etwas Schönes sein.

    Zumindest so lange, bis eine Leiche in der Lobby liegt, Strom und Telefon ausfallen, die Temperatur fällt, aber Misstrauen und Angst wachsen...


    Wir haben hier ein klassisches Krimi-Setting: eine überschaubare Anzahl von Figuren und keine Kontaktmöglichkeit zur Außenwelt.


    Nach und nach stellt sich heraus, dass gefühlt jede*r ein mehr oder weniger dunkles Geheimnis hat, und dementsprechend kommt auch irgendwie jede*r als Täter*in in Frage. Obwohl ich als Leserin meist recht früh einen Verdacht habe, bin ich hier bis kurz vor Schluss im Dunkeln getappt. Die Autorin legt viele falsche Spuren und bietet so quasi jede Figur als Täter*in an. Das Motiv bleibt allerdings ein Rätsel.


    Die Auflösung am Ende kommt nach dem kunstvollen Aufbau vorher dann etwas abrupt und einfach daher. Das fand ich schade, denn bis hierhin hatte das Buch mir wirklich gut gefallen.

    Aber auch so war es definitiv spannende Unterhaltung, die ganz am Ende leider ein bisschen seicht ausgefallen ist.


    4ratten

    LG, Dani


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