Claudia Seifert - Kochen nach Beaufort: Rezepte für jede Windstärke

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    Beaufort, das ist die Skala nach der die Stärke der Windgeschwindigkeit auf See beschrieben wird. Beaufort 0 bedeutet demnach Windstille, Beaufort 12 wäre ein Orkan.

    Dieses Kochbuch wurde für Segler entwickelt die in zu kleinen Bordküchen mit wenigen bis gar keinen Kochplatten trotzdem ein gescheites Essen auf den Tisch bringen wollen.


    Zu Anfang gibt es eine Art Einkaufsliste mit haltbaren Lebensmitteln die die Basis der Bordküche bilden soll. Da stehen eine Menge Dinge drauf und ungefähr die Hälfte davon habe ich noch nicht einmal in meiner normalen Hausküche.

    Die Rezepte selbst sind nach Beaufort-Windstärken sortiert. Ehrlich gesagt erkenne ich da kaum eine Ordnung, die Rezepte sind in meinen Augen total durcheinander, bestimmte Rezepte muss ich suchen weil ich nicht mehr weiß, in welchem Beaufort-Kapitel es sortiert war.

    Zu jedem Rezept gibt es Symbole welche auf einen Blick anzeigen wie viele Herdplatten man braucht, wie viel Zeit man für die Zubereitung benötigt und ob sich die Zutaten bereits an Bord befinden.


    Ich wundere mich ein wenig über die vorgestellten Rezepte. Nach einem Tag auf See und an der frischen Luft müsste man doch geradezu ausgehungert nach deftigen heißen Gerichten sein. Ich sehe aber fast nur leichte Sachen, die zwar schnell gemacht sind aber kaum richtig aufwärmen und satt machen.

    Es gibt Rezepte für Salate, für schnelle Suppen, für Nudel- und Kartoffelgerichte, Fisch- und Fleischgerichte mit leichten Beilagen und einigen Desserts. Oft wird mit Instandpulver und Konserven gearbeitet was ich unter den gegebenen Umständen okay finde. In solch einer Küche wird man kaum richtige Hühnerbrühe oder Gnocchi selber machen können. Kartoffelpureepulver kommt also ebenso zum Einsatz wie Pesto aus dem Glas oder Brühwürfel. Das spart eine Menge Zeit und so hat man auch die meisten der vorgestellten Gerichte in kürzester Zeit fertig gekocht.


    Viele der Gerichte finde ich sehr einfallslos, oder braucht wirklich jemand ein teures Kochbuch wo drinsteht wie man ein Brot mit Salat, Tomaten, ein paar Datteln und Hühnerbrust belegt? Braucht man ein Rezept für ein Dessert welches nur aus gekauften Zuckerwaffeln, Quark und Beeren besteht? Oder eins für eine Hühnersuppe aus aufgekochtem Wasser mit Pulver, Nudeln und klein geschnittener Hühnerbrust?

    Es gibt aber auch ein paar Dinge die ich sehr interessant finde: Das Gemüse-Hirsotto zum Beispiel, oder die mit Pumpernickel und Mandelmus gefüllte Hähnchenbrust. Der Linsen-Curryeintopf ist einer der wenigen deftigen Gerichte die ich gefunden habe.

    Auch die Fischgerichte klingen ganz interessant: Der Melonensalat mit Fisch und Sesam oder der Kabeljau mit Kichererbsen. Bei dem Rezept für Kartoffeln mit ein paar beigefügten Krabben und dem Tzatziki verdrehe ich schon wieder die Augen.


    Die Rezepte sind wirklich kinderleicht und bestehen sehr selten aus mehr als zwei Schritten. Um diese Mahlzeiten kochen zu können muss man nicht wirklich begabt in der Küche sein. Zwei linke Hände tun es auch.

    Ich persönlich finde das Gesamtwerk recht langweilig und glaube nicht, dass so ein Kochbuch wirklich nötig ist wenn man ein bisschen kochen kann. Für Leute die nur nach Anleitung kochen, null Ideen haben (was ich nicht abwertend meine) und wirklich nur über den minimalsten Platz in der Küche verfügen (Wohnwagen, Segler,...), wird das Buch sehr gut gefallen.

    Geliefert wird das Buch in einer hübschen Blechdose mit einem Pfannenwender. Praktisch wenn das Buch unterwegs nicht nass werden soll.


    2ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.