Bernd Perplies - Am Abgrund der Unendlichkeit

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    Das Domenaion ist in Gefahr – denn es werden Wesen gesichtet, die aus der Leere zu kommen scheinen und zudem verdunkeln sich die Planeten. Können die Raumretter um den Captain Bendis Kahain das Unheil abwenden?


    So viele Ideen für so wenig Buch! So könnte man „Am Abgrund der Unendlichkeit“ zusammenfassen. Auf knapp 360 Seiten entwickelt Bernd Perplies eine rundum lesenswerte Science Fiction-Welt mit vielen tollen Ideen.

    Vor allen Dingen die verschiedenen Spezies machen das Buch lebendig. Neben den eher streitlustigen Nark und den Rhinoa – hier steckt die Herleitung im Namen – sind es vor allem die Floryll, die mich begeistert haben. Da Pflanzen in dem Sinne geschlechtsneutral sind, sind es auch die Floryll. Um dies zu verdeutlichen, hat sich Bernd Perplies an nonbinärer Sprache orientiert und diese selbstständig weiterentwickelt. Eine wunderbare Idee!

    Angesichts der steten Bedrohung gibt es auch einige individuelle Leidensgeschichten, die dann auch zu einem sehr interessanten Ende des Romans führen, über das man sicher noch lange nachdenken kann.


    Bernd Perplies hat es also wieder geschafft, eine interessante Welt mit Tiefgang und neuen Ideen zu erschaffen, die sich zudem auch gut weiterentwicklen lässt. Dafür gibt es von mir die Höchstpunktzahl und eine Kaufempfehlung.


    5ratten

    :tipp:

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)

  • "Am Abgrund der Unendlichkeit" beschäftigt sich mit einem in der Welt bisher unbekannten schwarzen Raum, aus dem - wie aus dem Nichts - eine gefährliche, sternenverschlingende Bedrohung auftaucht, die das ganze Domenaion betrifft. Sowohl der Rat als auch einzelne Weltraumretter begeben sich auf eine Reise, um diese Bedrohung abzuwenden.


    Ganz am Anfang wird der Leser ein wenig mit einer Flut an Charakteren überhäuft. Aber das macht nicht viel, denn je weiter man liest, desto klarer sortiert man diese und außerdem gibt es hinten auch ein Personenregister. Vor allem aufmerksame Leser, die sich gerne auf neue Arten einlassen, werden ihre helle Freude haben und schnell kein Problem mehr, die einzelnen Wesen auseinander zu halten. Denn Bernd Perplies wartet hier mit einer vielfältigen Fülle an Lebewesen auf, die einfach großartig sind und Spaß machen. Als Beispiel sind die Floryll genannt, Pflanzenwesen, deren Blütenblätter sich je nach Gemütsverfassung bewegen und mit ihren Wurzeln trinken. Hier zeigt sich viel Kreativität und Wortspielerei, die der Autor konsequent durchsetzt und nie fehl am Platz oder übertrieben wirkt.


    Dem Phänomen nähert man sich aus verschiedenen Perspektiven und mit jeder neuen Perspektive lüftet sich das Geheimnis. Der Spannungsbogen ist geschickt dadurch aufgebaut und die Neugierde lässt die Seiten so dahin fliegen. Und auch als das Geheimnis der Gefahr gelüftet ist, bleibt es spannend, wenn es schließlich um die Bekämpfung geht.


    Ja, das Buch zeigt wirklich viel Kreativität und eine Diversität an Figuren, so dass das Lesen wirklich großen Spaß macht. Es würde mich freuen, aus dieser Welt nochmal ein Büchlein zu lesen.

  • Bernd Perplies erfindet das Rad nicht neu, aber er schafft es, Bekanntes und Bewährtes mit einem ganz eigenen Design zu versehen. Es wimmelt in dieser Geschichte von ungewöhnlichen Rassen mit körperlichen und mentalen Besonderheiten. Vor allem die Pflanzenwesen entfalten mit ihrer Zweigeschlechtlichkeit und ihren floralen Eigenheiten einen ziemlich einzigartigen Duft. Und auch die Bedrohung aus dem Abgrund der Unendlichkeit hat einige Überraschungen auf Lager und ist zieht eine Spur von Millionen Toten hinter sich her. Trotz der Darstellerfülle und der wechselnden Perspektiven kommt man schnell rein in das Buch und findet jede Menge Helden und Heldinnen, die, wie in einer guten Space-Opera zu wünschen, für jede Menge Action aber auch für den ein oder anderen tiefgründigeren Moment sorgen. Ein stimmiger Plot und ein logisches und nicht weich gezeichnetes Ende runden das Ganze ab.


    Seit langem mal wieder ein SF-Roman der mir von Anfang bis Ende Spaß gemacht hat.

    :lesen:





  • Das Domenaion ist in Gefahr. Eine unbekannte Macht verschlingt Sonnen und zerstört Planeten. Was kann sich ihr entgegenstellen?

    Bernd Perplies hat ein Universum mit den unterschiedlichsten Wesen geschaffen, die er sehr gut einführt und ausbaut. Eine geschlechtslose Pflanzenrasse bekommt sogar eine eigene Sprache. Aber nicht nur die schiere Fülle der Wesen macht den Reiz des Buches aus. Unsere Helden werden vor immer neuen schwierigen Entscheidungen gestellt, die schwerwiegende Folgen haben können. Dabei baut Bernd Perplies die Spannung unermüdlich bis zur letzten Seite aus.

    "Am Abgrund der Unendlichkeit" ist ein Buch voller Überraschungen, und zwar nicht nur wegen den faszinierenden Wesen. Das Buch macht auch nachdenklich. Was hätte ich in der Situation gemacht? Inwieweit rechtfertigt das Überleben einiger und Rache an anderen den Einsatz von radikalen Mitteln? Diese Fragen werden zwar hier nicht beantwortet, aber die Entscheidungen der einzelnen Charaktere klingen zum Teil noch länger nach.

    Bernd Perplies hat mit dem Domenaion und seine Wesen ein Universum geschaffen, dass das Potenzial für weitere Bücher hat.

    5ratten :tipp:

  • Wenn die Gefahr aus dem Abgrund kommt …


    Der Abgrund – eine Leere zwischen den Sternen, die jenseits des galaktischen Domenaions liegt und seit jeher die Phantasie der Bewohner der Domänen anregt. Die Spiritisten fürchten eine in ihr lauernde Gefahr, während die Wissenschaftler davon ausgehen, dass sich in der Leere nichts befindet. Dennoch gibt es eine Forschungsstation am Außenrand, die den Abgrund im Auge behält.

    Nie kam es zu irgendwelchen Zwischenfällen aus der Leere, aber plötzlich scheint sich eine gigantische Masse aus der Leere zu erheben.


    Alleine schon der Gedanke eines Abgrunds, einer Leere, von der niemand weiß, was sie beinhaltet oder woher sie kommt, ist faszinierend genug, aber wenn dann noch eine riesige Macht aus ihr entsteigt, die mit scheinbar wenigem Aufwand ganze Planeten auslöschen kann, wird es richtig spannend. Wie kann man so einer Gefahr begegnen? Kann der Orden der Luminatoren, deren Aufgabe es ist, die Bewohner des Domenaions vor dem Abgrund zu schützen, seine Aufgabe erfüllen?


    Der Orden schickt sein Flaggschiff, die Lichtbringer, zur Aufklärung der Gefahr aus dem Abgrund entgegen. Deren Admiral Corn „Eisenhand“ will das Problem mit Waffengewalt lösen. Gleichzeitig stößt der Raumretter Leitstern mit seinem Kapitän Bendis Kahain bei der Bergung eines Wracks auf Spuren der fremden Angreifer. Im Gegensatz zu Corn verfolgt Kahain eine andere Möglichkeit, um sich der Angreifer zu erwehren.


    Was mir in dem Roman sehr gut gefällt, ist die Vielfalt an Lebensformen, die die Handlung bereichern. Auch die Mannschaft um Bendis Kahain setzt sich aus den verschiedensten Spezies zusammen, wobei man sagen muss, dass sich der Titel Raumretter zwar edel anhört, aber das eine oder andere Mannschaftsmitglied auch ganz gerne Wertgegenstände von den Wracks mitgehen lässt, um den kargen Lohn etwas aufzubessern. Nicht alle in seiner Mannschaft finden es gut, wenn Kahain in diesem Fall beide Augen zudrückt. Aber ihr Hauptziel, Leben zu retten, nehmen sie dennoch sehr ernst.


    Ich fand es sehr spannend, wie Kahain eher zufällig auf eine alternative Spur zu der geheimnisvollen Macht aus dem Abgrund stößt und sämtlichen Befehlen zum Trotz diese verfolgt, als ihm klar wird, dass Millionen von Leben auf dem Spiel stehen. Das, was er und der Leser dabei über die Angreifer aus der Leere erfahren, ist mehr als überraschend. Und es zeigt, dass die Entscheidungen, die man wegen der Angreifer treffen will, gut überlegt sein müssen, denn nichts ist so, wie es scheint.


    Die Art der Angreifer und ihre Bekämpfung führt in ein Dilemma, das beinahe nicht zu lösen ist, entsprechend zwiegespalten lässt einen auch das Ende des Romans zurück. Zwiegespalten in dem Sinne, dass man noch einige Zeit darüber nachdenkt, welche Konsequenzen andere Lösungen gehabt hätten. Dadurch wirkt der Roman noch länger nach, was ich sehr gut finde.


    Faszinierende und interessante Lebewesen, eine spannende und packende Handlung sowie vielschichtige Charaktere haben mir viele schöne Lesestunden beschert.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Karin