Dieter Bührig - Der Flügel der Zeit: Ein Capriccio über die Lübeck-Reise des jungen Johann Sebastian Bach

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    Ein namenloser Ich-Erzähler erbt in Lübeck ein altes Haus. Darin findet er einen Konzertflügel. Der mysteriöse Silbermann erzählt ihm, dass er damit in die Vergangenheit reisen kann. Allerdings muss er einiges beachten, damit er auch wieder zurückkehren kann. Da er ein Musikliebhaber ist, begibt er sich in die Zeit von Johann Sebastian Bach, als dieser sein Capriccio für seinen Bruder schrieb und Lübeck besuchte. Dort gibt er sich als englischer Gärtner Alexander Pope aus.

    Das Cover des Buches ist absolut passend und auch hervorragend gemacht,

    Der Schreibstil des Autors ist sehr lyrisch und auch von der Musik sehr geprägt. Die Orte werden fantastisch vorgestellt, ebenso die Charaktere. So stört es auch nicht, dass Mr. Pope eigentlich namenlos bleibt.

    Der Plot an sich ist gut durchdacht, allerdings fiel mir natürlich sofort auf, dass sich niemand wundert, dass ein Engländer scheinbar perfekt deutsch kann. Später wird auch noch ein Gedicht von Alexander Pope vorgetragen - ebenfalls auf deutsch.

    Zudem fehlte mir in dem Buch die Spannung. Die Gefahr, dass Pope nicht mehr zurückreisen konnte, war sehr gering und wurde immer nur nebenbei erwähnt, wenn er sich (was sehr eingebaut wirkte) wieder mal verplapperte.

    Dafür erfährt man sehr viel über Musik, wenn man allerdings nicht wirklich ein absoluter Klassik-Fan ist, klassischer Musiker ist oder dies studiert hat, wird es teilweise schwer dem ganzen zu folgen, denn über die Musik wird fast das ganze Buch über geredet und mit vielen Ausdrücken konnte ich einfach nichts anfangen.

    Das Buch wirkt aber perfekt recherchiert und man merkt in jeder einzelnen Zeile die Liebe des Autors zur klassischen Musik.

    Schade also um die Umsetzung. Wenn man der Zeitreise mehr Raum gegeben hätte und die Musik nicht so in den Vordergrund wäre es wahrscheinlich ein tolles Buch geworden.

    Fazit: Sehr viel Lübeck, noch mehr Musik und ein wenig Zeitreise. 3,5 von 5 Sternen