06 - Seite 431 (Traumtänzer) bis Ende

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 4.561 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von NinaB.

  • Am besten hat mir in diesem Abschnitt wohl der Abschied zwischen Mailin und Joun gefallen. Ich fand gut das er in gewisser Weise verbittert ist und sich trotzdem auch neu verliebt hat. Ich denke, er passt am Ende eben besser zu jemand andrem. Einem Mädchen das im Dorf bleiben möchte und ähnliche Träume hat wie er. Dieses Gefühl hatte ich von Anfang an und daher bin ich sehr zufrieden mit diesem Ausgang. Außerdem fand ich es glaubwürdig, das man trotzdem auch merkte, wie nah sich die beiden einmal gewesen waren.

    Für mich eine sehr starke Szene.

    Und vor allem war es der perfekte Abschluß für die Geschichte.

    Ich hätte es zudem unglaubwürdig gefunden wenn Joun verheiratet gewesen wäre mit Kinder und allem, aber auch wenn er einsam und verbittert in einer Ecke gesessen hätte um immer noch Mailín hinterher zu trauern. Das Mittelding wofür sich Nina Blazon entschieden hat, war perfekt.

    Nur Eismund kam sich glaube ich in dieser Szene ein bisschen überflüssig und fehl am Platz vor. ^^

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Sehr zufireden klappe ich das Buch zu. Gibt nix Besseres, wenn ein Sonntag mit einem guten Romanende beginnt.

    Ja, das kann man so sagen, auch wenn es ein anderer viel späterer Sonntag ist.


    Am Ende noch mal ein Hoch und Tief der Gefühle und der Wendungen. Ein paar Fragen bleiben noch offen. Welche Erinnerungen hat denn Stella als Brigida? Wer überlebte denn? Warum hatten so viele der Erwachten den Wunsch nach dem Tod? Waren es die solange im Eis Gefangenen, dass ihr Lebensalter eigentlich vorbei war und sie nun so schnell alterten wie der König? Haben nur die im Eis weitergelebt, die einen Eiszwilling hatten? Oder warum lebt die Mutter nicht mehr?


    Toma hat mir schon sehr leid getan am Ende. Ich konnte verstehen, dass sie wütend ist. Und ja, es war so großherzig von ihr, Mailin zu verzeihen. Schade, dass Toma einen anderen Weg zieht als Mailin.

    Ehrlich gesagt, verstehe ich diese Wut nicht so richtig. Sie wußten nicht, ob sie Eismund befreien würden und warum sollte Mailin Toma dann weh tun? Hat Toma denn erzählt, dass sie Eismund liebt? Die Freundinnen wußten es ja nur aus ihrem Verhalten, ihrer Trauer. Hätte Toma diese Trauer denn nicht genauso bei Mailin sehen können? Ich bin bei so was immer erstaunt. Eines weiß ich aber aus eigener Erfahrung, dass man mit einer unerfüllten Liebe schneller abschließen kann, wenn man mit dem Partner befreundet ist, der das Glück hat geliebt zu werden. (Noch schneller geht es natürlich, wenn man selbst eine neue Liebe findet, aber das wird bei Toma noch eine Weile warten müssen. Allerdings würde ich die Geschichte von Toma, wie sie ihren Clan befreit und von einem anderen Mann erobert wird gerne lesen :) )

    Die Heimkehr ist dann so ein Gewusel, dass man diesen überfüllten Raum förmlich spührt. All die Menschen, die jetzt Antworten erhalten wollen und in mitten der Wärme und der Menschenmenge auch eine Portion Fremdheit.

    Wobei Joun zur Verbitterung, meiner Meinung nach, keinen Grund hat. Dass Mailin drei Jahre weg war, war ja nicht ihr verschulden. Und dass sie sich in der Zeit und mit all den Abenteuern von ihm weg entwickelt hat, auch das ist in dem Alter doch mehr als normal

    Ich finde auch, dass er nicht verbittert über Mailin ist, sondern eher darüber, dass er sich jahrelang als Schuldiger an ihrem Tod gesehen hat. Da liegt ein Ballast auf ihm, den er erst einmal loswerden muss und sich daran gewöhnen, ohne diese Last zu leben und sich gestatten glücklich zu sein. Das geht nicht wie Schalter umlegen, deshalb fand ich diese Szene sehr gut.


    Auch wenn es nur nebenbei bemerkt wird ist es gut, dass die Gewissheit des Todes ihres Mannes, obwohl es sicher ein schwerer Schlag ist, Lovis die Möglichkeit gibt auch ein neues Leben anzugehen.

    Der Brief den der Kapitän für Lovis hinterlassen hat war so traurig. Es wurde zwar nicht erwähnt, aber ich hoffe Mailín hat daran gedacht den Brief einzustecken um ihn Lovis zu überbringen.

    Ja, ich habe auch immer auf den Satz gewartet, dass Mailin den Brief bei sich hatte, als die Welt verschmolzen ist.


    Danke für das schöne Buch und für einige erhellende Hinweise aus der Leserunde. Die Schneekönigin war ja naheliegend, aber komischerweise habe ich bei Saman immer an Saruman gedacht und nicht an Samen... (obwohl letzteres viel näher liegt:redface:)

  • Ich finde auch, dass er nicht verbittert über Mailin ist, sondern eher darüber, dass er sich jahrelang als Schuldiger an ihrem Tod gesehen hat. Da liegt ein Ballast auf ihm, den er erst einmal loswerden muss und sich daran gewöhnen, ohne diese Last zu leben und sich gestatten glücklich zu sein. Das geht nicht wie Schalter umlegen, deshalb fand ich diese Szene sehr gut.

    Ah, stimmt, das hatte ich gar nicht bedacht. Ich habe ihm natürlich keine Schuld gegeben aber er sich selber sicherlich.

    :lesen:





  • Ich denke ehrlich gesagt das er nach und nach eher gemerkt hat, das sie eben ohne ihn gesprungen ist. Es sicher also immer wieder schwankte zwischen Schuldgefühlen aber eben auch der Erkenntnis das seine Träume nicht ihre waren. Das ist ein schmerzhafter Prozess, sicher hat er sich auch gefragt was er hätte anders machen können. Oder wie es wohl gewesen wäre. Es war ja kein Schlusstrich, aber eben auch noch nicht mehr als ein bisschen Träumerei. Jetzt ist alles klar und offen gelegt. Und daher kann er nun wirklich nach vorne blicken.

  • Und ja, die Samen haben bei Andersen ganz sicher als Inspiration mitgespielt. Für Tomas Volk hatte ich außerdem noch etwas Steinzeit-Kultur (Essenszubereitung im Fellkochtopf etc.) als Inspiration genommen und der Schamanismus der Völker Sibiriens spielt hier ebenfalls mit. Ich war mal in einer Ausstellung über Sibirien und war sehr fasziniert, dass unser heutiger Begriff "Schamane" sich von dem dortigen Begriff "Sámán" ableitet.


    Das war glaube ich für mich der Hauptgrund, weshalb mir das ganze Buch so gut gefallen hat. Die Märchenbezüge fand ich zwar auch sehr schön, aber ich habe einfach eine große Schwäche für die Jäger und Sammler Kulturen und besonders die Sami. :love:


    Bis zum Ende war Toma mein Lieblingscharakter, deutlich vor Mailin. Nicht, dass diese mir unsympathisch gewesen wäre, aber sie war irgendwie zu... nett!? :D


    Silja war nun doch nicht die Böse. Ehrlich gesagt wollte ich das auch nie glauben, denn das hätte zu der Silja am Anfang auch gar nicht gepasst. Ich hatte immer das Gespräch zwischen ihr und Mailín im Ohr, und die Krallenspuren in der Apotheke vor Augen und ich konnte auch nicht glauben das Mailín sich so sehr in diese Person vertan hat. Und warum hätte Silja das Geld und die Karten im Keller für Mailín verstecken sollen? Das passte alles für mich nicht zusammen. Deswegen war es für mich auch keine große Überraschung das Silja nun doch nicht das Monster ist.

    Ja, ich habe auch die ganze Zeit darauf gewartet, dass sich herausstellt, dass sie doch nicht "die Böse" ist. Dafür hätte ich schwören können, dass Eismund der Winterkönig ist und die Mädchen angelogen hat. Was bei mir glaube ich den größten Ausschlag gegeben hat, was meine Meinung über Silja angeht - und das ging Mailin ja auch so - war ihr Verhalten den Kindern in Falun gegenüber. Jemand, der sich Gänseblümchenkränze aufsetzen lässt, kann einfach kein reines Eisherz haben.


    Zum Thema "am Ende sind alle tot": Ehrlich gesagt, war mir das Ende happy genug. Mich hätte es sehr gestört, wenn am Ende einfach alle (auch die, die eigentlich seit Jahrhunderten tot sind) wieder am Leben gewesen wären und Friede-Freude-Eierkuchen nach hause gegangen wären. Ich mag es, wenn das Ende zwar nicht zu traurig, aber doch realistisch ist. So war es einfach die perfekte Mischung.


    Zum Schluss kann ich nur sagen, dass ich das Buch einfach wundervoll und märchenhaft war und mich die Geschichte wirklich bezaubert hat. Das einzige, was für mich ein Minuspunkt ist, ist leider die Liebesbeziehung zwischen Eismund und Mailin. Irgendwie hat das für mich nicht richtig gepasst, wobei ich gar nicht genau sagen kann, warum. Zu schnell? Zu vorhersehbar? Keine Ahnung... Aber als sie die Nacht miteinander verbracht haben, musste ich leider ein paar Mal mit den Augen rollen. Sorry!:angst:

    :kaffee:

  • Sookie

    zu Mailin: Meine Rede :elch:

    Je länger ich über die Liebesgeschichte nachdenke... irgendwie hätte es für mich sogar ein bisschen besser gepasst wenn entweder keine Liebesgeschichte dabei gewesen wäre oder Mailin am Ende damit Leben muss, das eben Brigida die Glückliche wäre und dann selbst mit etwas Liebeskummer, aber dafür wieder bei ihrer Familie (und jap ohne Joun der einfach eh nicht zu ihr gepasst hat). Aber ich verstehe auch, das hier wohl auch die Erwartungen der Verlage mit reinspielen. Von wegen Liebesgeschichten in Jugendfantasy... Da sind wir in Deutschland echt hinterher finde ich.

  • Jetzt merke ich im nachhinein das ich doch recht hatte mit dem Schiff und das es dem Kapitän aus Falun gehörte. Ich hatte nur gedacht dass Mailín doch hätte wissen müssen wie das Schiff des Kapitäns heißt, wo sie doch so viel Zeit als Kind in seinem Zuhause verbracht hatte. Der Brief den der Kapitän für Lovis hinterlassen hat war so traurig. Es wurde zwar nicht erwähnt, aber ich hoffe Mailín hat daran gedacht den Brief einzustecken um ihn Lovis zu überbringen.

    Ich denke, da sie erst sieben Jahre alt war, als der Kapitän davonging und Tom Jofnur und Kapitän Santalnik den wahren Grund der Expedition nicht groß publik gemacht haben, ist es nicht abwegig, dass Mailín den Namen des Schiffes nicht wusste.


    Und zu Lovis: Ja, ich habe es nicht noch extra erwähnt, dass Mailín den Brief an Lovis mitnimmt (falls es eine zweite Auflage des Buches gibt, werde ich da vielleicht noch einen Satz einfügen), aber Lovis bekommt den Brief natürlich - und auch das Logbuch, das Mailín in dem kleinen Boot vorfindet. Ich hatte beim Schreiben sehr genau darauf geachtet, dass diese Dinge genau in dem Boot sind, mit dem Mailín zurückkehrt. :)

  • Zitat

    Warum hatten so viele der Erwachten den Wunsch nach dem Tod? Waren es die solange im Eis Gefangenen, dass ihr Lebensalter eigentlich vorbei war?

    :thumbup:

    Toma erwähnt an einer Stelle, dass der Clan der Tausend schon vor mehr als hundert Jahren verschwunden ist. Somit ist die normale Lebenszeit der Menschen überschritten, als sie erweckt werden (wenn man annimmt, dass die meisten so zwischen 20 und 60 Jahre alt gewesen sein dürften, als sie ins blaue Eis kamen). Und andere Menschen waren wiederum sehr viel später entführt worden und wachen (so wie Birgida) nur um einige Jahre gealtert wieder auf.


    Zitat


    Oder warum lebt die Mutter nicht mehr?

    Sie ist damals, wie einige andere, einfach nur in der Schlucht ums Leben gekommen und wurde gar nicht von den Firnfrauen entführt. Ebenso ging es einigen der anderen Menschen, die nicht mehr gefunden wurden. Es wurden mehr Leute mit diesem Zauber des Schneefiebers zu der Schlucht gelockt, als mitgenommen wurden.


    Ja, ich habe auch die ganze Zeit darauf gewartet, dass sich herausstellt, dass sie doch nicht "die Böse" ist. Was bei mir glaube ich den größten Ausschlag gegeben hat, was meine Meinung über Silja angeht - und das ging Mailin ja auch so - war ihr Verhalten den Kindern in Falun gegenüber. Jemand, der sich Gänseblümchenkränze aufsetzen lässt, kann einfach kein reines Eisherz haben.

    :D :blume:



    Je länger ich über die Liebesgeschichte nachdenke... irgendwie hätte es für mich sogar ein bisschen besser gepasst wenn entweder keine Liebesgeschichte dabei gewesen wäre ... Aber ich verstehe auch, das hier wohl auch die Erwartungen der Verlage mit reinspielen. Von wegen Liebesgeschichten in Jugendfantasy...


    Ja, da hat sich in den vergangenen Jahren tatsächlich einiges verändert. Ohne "Love interest" kommt seit Twilight kaum ein Jugendbuch mehr aus. Es ist immer eine der ersten Fragen, wenn man Konzepte vorstellt und so manche/r Autor/in (inkl. mir) seufzt da schon mal insgeheim. Dafür kann man dann aber bei der Fantasy für Leser ab 10 Jahren auf die Lovestory verzichten und sich ganz auf Abenteuer und Freundschaft konzentrieren. Mir ging es "Rabenherz und Eismund" in erster Linie auch um die Freundschaft der drei Mädchen, aber ich muss zugeben, dass ich mich dann mit Eismund & Mailín doch auch "warmgeschrieben" hatte. ;)

    Zum Schluss kann ich nur sagen, dass ich das Buch einfach wundervoll und märchenhaft war und mich die Geschichte wirklich bezaubert hat.

    Wie schön, das freut mich sehr! ^^ Danke :*

  • Toma bleibt meine Lieblingsfigur. Bei ihr versteht man immer sofort warum sie so reagiert oder handelt wie sie es tut. Ich wäre auch sauer auf Mailín gewesen wenn sie mir das mit ihr und Eismund verheimlicht hätte. Und sie ist so mutig und stark und würde alles für ihre Leute tun. Jetzt will sie auch noch ihre Leute aus der Sklaverei frei kaufen. Toller Charakter.

    Wie schön! ^^<3