Peter Märkert - Jeder Einzelne

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    Indizien sind nicht Alles


    Marc Kröner ist mit seiner Freundin Christina Wieden bei seiner Schwester Katrin in Köln auf einer Party. Obwohl dort eine Übernachtung vorgesehen war, besteht Christina, als sie die Blicke sieht, die Marc einer anderen jungen Frau zuwirft, darauf, sofort nachhause zu fahren. Marc fährt, angetrunken wie er ist nach Bochum zurück, schläft sich aus und bemerkt erst recht spät, dass Christina nicht mehr in seinem Auto schläft. Was er nicht ahnt: Zu diesem Zeitpunkt liegt seine Freundin nackt und tot in der Ruhr und wird von einem frühen Spaziergänger mit Hund gefunden.


    Alle Indizien weisen auf ihn als Täter. Vor allem, nachdem in seiner Jacke, die er das ganze Wochenende getragen hat, ein Fläschchen mit Ko-Tropfen gefunden wird. Nur Lena Saga, die junge Frau, die er auf der Party kennengelernt hatte, und ihre Freundin, die Bewährungshelferin Marie Marler sind fest davon überzeugt, dass Marc unschuldig ist.



    Eine Geschichte, die, wie ich mir vorstellen kann, genauso passiert sein könnte. Die Indizien sind so stark, dass die Justiz auf weitere Untersuchungen verzichtet. Zeugen werden eingeschüchtert, nur um den Fall mit einem Schuldspruch schnellstmöglich beenden zu können. Und Marc kann es nicht fassen, dass er unschuldig in Untersuchungshaft kommt und ohnmächtig zusehen muss, wie sich die Schlinge beim Prozess immer weiter zuzieht.


    Kurze knappe Sätzen fachen die Spannung, die ab der ersten Seite aufsteigt, noch weiter an. Und obwohl ich den Tathergang und den Täter schon lange kenne, bleibt die Spannung bestehen. Ich will einfach wissen, kommt Marc frei oder muss er wirklich für fünfzehn Jahre ins Gefängnis. Und vor allem auch: wie kam es zu Christinas Tod.


    Schlimm finde ich auch die Beschreibungen des Autors über die Zustände im Gefängnis, wo Marc in einer kleinen Zelle 23 Stunden am Tag sich selbst überlassen bleibt und auch vor Anfeindungen und Übergriffen anderer Häftlinge nicht geschützt ist.


    Ein Justizkrimi, der wie ich finde, sehr nahe an die Realität heran kommt und den ich regelrecht verschlungen habe.


    5ratten